Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Aber man wird ja noch hoffen dürfen

Aus dem Vorwort zu "Das Prinzip Hoffnung" von Ernst Bloch

Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wohin gehen wir? Was erwarten wir? Was
erwartet uns?
Viele fühlen sich nur als verwirrt. Der Boden wankt, sie wissen nicht warum und von
was. Dieser ihr Zustand ist Angst, wird er bestimmter, so ist er Furcht.
Einmal zog einer weit hinaus, das Fürchten zu lernen. Das gelang in der eben
vergangenen Zeit leichter und näher, diese Kunst ward entsetzlich beherrscht. Doch
nun wird, die Urheber der Furcht abgerechnet, ein uns gemäßeres Gefühl fällig.
Es kommt darauf an, das Hoffen zu lernen. Seine Arbeit entsagt nicht, sie ist ins
Gelingen verliebt statt ins Scheitern. Hoffen, über dem Fürchten gelegen, ist weder
passiv wie dieses, noch gar in ein Nichts gesperrt.
Der Affekt des Hoffens geht aus sich heraus, macht die Menschen weit, statt sie zu
verengen, kann gar nicht genug von dem wissen, was sie inwendig gezielt macht,
was ihnen auswendig verbündet sein mag. Die Arbeit dieses Affekts verlangt Menschen,
die sich ins Werdende tätig hineinwerfen, zu dem sie selber gehören. Sie erträgt
kein Hundeleben, das sich ins Seiende nur passiv geworfen fühlt, in undurchschautes,
gar jämmerlich anerkanntes. Die Arbeit gegen die Lebensangst und die
Umtriebe der Furcht ist die gegen ihre Urheber, ihre großenteils sehr aufzeigbaren,
und sie sucht in der Welt selber, was der Welt hilft, es ist findbar.
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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hört sich für mich verdammt nach dem beginn einer Panikkrankheit an, mit derealisation (tritt häufig bei Panikkranken auf).

Ich kenne das aus eigener Erfahrung und deine Beschreibung kommt mir ziemlich bekannt vor...

du brauchst viel Ruhe, also negativen Stress ist in solchen Situationen unbedigt zu vermeiden.....erstmal mit Sport, Spaziergängen in der Natur, lesen ablenken.....und erstmal den allg. Stresspegel senken lassen und danach erstmal sammeln....

du brauchst Ruhe, Zeit und Kraft... und mach dir keine Gedanken wegen Verrückt werden oder Sterben.

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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@ Hoffnung

Ich denke, Hoffnung ist ähnlich wie Verzweiflung. Das eine romantisierend, das andere dramatisierend. Gleichmut wäre das Mittelding, worin man sich in solchen Situationen üben kann.

Mein Karatetrainer pflegte immer zu sagen (im original fränkischen Wortlaut): "Denkst einfach, es geht Dir nix an!" - Das war zwar auf körperlichen Schmerz bezogen, aber kann hier durchaus analog verwendet werden. ;)

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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also die nacht war ganz erholsam, bin 2-3 mal zwischen drin aufgewacht. Das herzklopfen und die angst im hinterkopf sind nicht weg. Aber ich werde mir zeit geben müssen, arbeiten muss ich gottseidank erst wieder am 6. september, habe also noch genug zeit um mich zu erholen. Ich glaube es war einfach der schock von diesen 3 tagen. Wahrnehmungsveränderungen habe ich ansonsten ja nicht, die angst verrückt zu werden ist also irrational und unrealistisch. Aber das müsen die gefühle natürlich erstmal mitbekommen.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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gowiththeflo hat geschrieben:@ Hoffnung

Ich denke, Hoffnung ist ähnlich wie Verzweiflung. Das eine romantisierend, das andere dramatisierend. Gleichmut wäre das Mittelding, worin man sich in solchen Situationen üben kann.
Das trifft es gut :bow: In diese Richtung wollte ich auch mit dem Vergleich (glücklicher) Zufall und Schicksal(sschlag) lenken.

Gleichmut und die gern verpönte Gleichgültigkeit haben hier definitiv ihre Vorherrschaft eingebüßt und mussten den Kategorisierungen Platz machen, auf die das Ego reagiert, wie ohn auf die Valium :blacklol:
My bubble -- my rules

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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ich war gerade ein paar stunden im wald spazieren, da ging es mir nicht schlecht, keine ängste.
Ich denke das ist die lösung, ich brauche zeit, tägliche lange spaziergänge in der natur ohne menschen und abends, wenn ich nicht schlafen können sollte muss ich halt wohl oder übel mal ne diazepam nehmen. Das wird schon wieder.
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Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Nur so nebenbei ... da Diazepam ja ne recht lange HWZ hat (gute 30h das Diaz selbst und die Abbauprodukte, die ebenfalls aktiv sind, haben auch 50-100h teilweise sogar noch länger) kumuliert der Wirkstoffgehalt im Blut, so dass (Milchmädchenrechnung jetzt), wenn du Montag abend mal 10mg, donnerstags und samstags dann nochmal 10mg nimmst, es durchaus sein kann, dass du am Sonntag dann saftige 20mg anstatt den erwarteten 10mg im Blut hast. Is ja nicht weiters schlimm, aber im Hinterkopf behalten sollte man's imo ruhig.
Demenstprechend dann vielleicht lieber mal nur 5mg nehmen und dann nach 45-60min noch 5mg nach, wenn's nicht zum erwünschten Effekt führt; Diazepam wirkt ja recht schnell (bereits nach 20min is da schon einiges passiert), so dass Nachlegen nix Problem is un'so.

IMO, wenn du's eigentlich nur zum pennen brauchst/willst, bieten sich da andere ...zepams deutlich besser an.

Z.B.: Lormetazepam (Noctamid), Oxazepam (ist Diazepam recht ähnlich, aber kürzer wirksam und ohne Kumulation der Metaboliten) oder auch Temazepam (Normison) ... zum einpennen aka ausknocken böte sich Midazolam (Dormicum ... Darmspiegelung lässt grüßen ^^) an, da dieses nur 2-3h wirkt und ein pures Hypnotikum ist.
Flunitrazepam (Rohypnol) lass ich mal außen vor, obwohl dies den Forderungen entspräche, aber ebenfalls saftig kumuliert wegen HWZ un'so ... wird aber auch nichtmehr soo gerne verschrieben, heißt es, da es wohl recht beliebt in der Junkszene ist :nixplan:

Nur so zur Info zwischendurch. Wirklich zu tun mit dem Fred oder zu suchen hier im Forum hat's ja im Grunde nix :pfeif:
My bubble -- my rules

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Würde mich garnicht erst darauf einrichten, das nun öfter zu nehmen. Ging ja jetzt nur darum mal ne Nacht schlafen zu können. Da könnten es in Zukunft, sollte es nochmal erforderlich sein, auch Z-Benzos tun. Zusätzlich zu allen Gegenanzeigen in Bezug auf das eigentliche Problem, schreit ja nun noch das Kiff-Männchen nach Suchtverlagerung... weswegen ich da mehr als vorsichtig wäre.

Was Ohn im letzten Posting geschrieben hat, klingt ansonsten aber ganz ausgezeichnet, imho.. :2daumen:

Gruß :wink:
Schuh
~ Resting in Peace ~

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Solange du noch frei hast würde ich möglichst auf Benzos verzichten bzw. jetzt nur für den Notfall, sollte der Sprit bedenklich ausgehen, verwenden.
Einen Entzug davon willst du wirklich nicht machen, da kommen dann mitunter die Sachen, die man damit lindern wollte doppelt und dreifach zurück.

Cu
funny how fallin' feels like flyin' for a little while

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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wie ist denn das eigentlich mit der angstlösenden wirkung? Wenn die spürbare wirkung nach 10-12 std vorbei ist aber man den kram noch in blut hat, wirkt das dann tatsächlich noch 2-3 tage nach, so dass ich gar nicht beurteilen kann, ob meine beruhigung wirklich natürlich ist oder noch von den benzos herrührt? Weil die positiven erfahrungen im wald ja dann eher noch vom diazepam herrührte.
ich habe mir von dem scheiß gestern nämlich auch 20 mg gegeben. und heute morgen um 7 noch mal 2,5 mg.
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Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Denke schon, dass das dann auch entsprechend lang nachwirkt subtil. Würde mich jetzt aber nicht dazu veranlassen, den Waldspaziergang in irgendeiner Form abzuwerten... der steht für sich. Denke das ist nurnoch so subtil, dass du, ohne auch selbst wieder etwas in Balance gekommen zu sein, sowas wie heute im Wald nicht erleben würdest. Gibt also wirklich keinen Grund, sich darauf zu programmieren, dass es übermorgen wieder losgeht. Wie du selbst geschrieben hast, wirken sich die Benzos ja nicht wirklich auf die Unruhe im tiefsten Untergrund aus... das heute im Wald war daher schon nicht ganz synthetisch, würde ich sagen.. ;)
~ Resting in Peace ~

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Ich war im wald auch nicht gänzlich angstfrei, es broddelt ja immer noch in mir, aber es hat mich wenigstens etwas beruhigt.
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Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Z-Benzos bringen afaik die meisten Vorteile in Bezug auf ihr (körperliches) Abhängigkeitspotential, was ja niedriger sein soll, als das gewöhnlicher Benzos ... aber eben darum soll's hier ja nicht gehn, weshalb ich diese weggelassen habe.

Du hast sicher Recht, Herr Doktor, wenn du auf die Verlagerung der Kiffsucht aufmerksam machst. Das ist zweifelsohne eine heftiges Thema bzw. könnte es dies werden. Ich substituiere da dann mit Alk in Form von ~100ml Hochprozentiges direkt vor dem Hinlegen/Augen zu machen ... soweit kam's bislang allerdings immer nur, wenn ich mal in'n Urlaub geflogen bin, was die letzten Jahre 2 mal passierte ^^
... allerdings und da spricht türlich nur meine eigene Erfahrung, ist es viiieel weniger das Gras, das wir meinen zu brauchen, sondern vielmehr der Tabak, der dem guten Kraut zuu häufig beigemischt wird.
Nur am Rande: Als ich nach guten ~5 Jahren 24/7 Bongschbass auf Purkonsum gewechselt habe, hatte ich derbe Probleme ... nen richtiger Entzug halt und starkes craving. Jetzt, als Purmensch, fällt es mir deutlich leichter, auf kiff0rn zu verzichten.
Da ohn ja weiterhin Kippen raucht, könnte es auch gut sein, dass sich mit erhöhtem Kippenkonsum ein großer Teil des vermeintlichen Grasentzugs ausbügeln lässt.

Auch muss ich Loco-Motive beipflichten vonwegen "nur im äußersten Notfall" usw ... das Benzo, als Gebrauchsgegenstand, sollte sich bestmöglich nicht ins Hirn einbrennen ... gar nicht erst die Chance dazu bekommen!
Da ja Hopfen sehr verwandt mit Cannabis ist, würde ich als milde Einschlafhilfe am ehesten 1-2 schnelle Kölbchen vor dem Hinlegen veranschlagen ... zur Not auch, wenn auf den Alk generell verzichtet werden soll, alkfreies probieren (soll ja auch Hopfen drin sein, hab ich gehört ... selbst noch nie versucht ^^) oder ne anderweitige Konditionierung.
Ich habe z.B. mal ganz gute Ergebnisse erzielt, als ich mich über einige Abende hinweg darauf geprägt habe, nach einem schönen warmen Kräutertee direkt ins Bett zu fallen ... danach wurde ich dann automatisch ruhiger und auch etwas müder, wenn ich mir den Tee reingezogen habe und konnte dann zunehmend gut einschlafen. Das war aber auch bei normalen Einschlafproblemen, die mich vor wenigen Jahren noch 1-3 Monate im Jahr geplagt haben ...

Wie auch immer, wünsche ich nur das Beste dabei! ... und wenn du mal nicht penn0rn kannst, kommste einfach in'n Chat und erfreust dich daran, wenn ich mich dann - zu deiner Belustigung und Unterhaltung - witzig trinke :blacklol: ;)
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Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Das kann ich ja nur genießen wenn ich selber besoffen oder auf benzos bin ;)
ich hoffe jetzt einfach mal, dass zwar der noch vorhandene benzo spiegel im blut auch teil hatte, aber er dazu beiträgt das ich mich in den folgenden tagen immer mehr beruhige, so dass die sache gegessen ist, wenn der spiegel auf null ist. Ich werde auf jedenfall versuchen heute kein diazepam mehr zu nehmen.
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Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Nen Benzospiegel im Blut haben =/= die spezifische Wirkung (anxiolyse, hypnose, relaxans usw.) erfahren ... IMHO!

Sprich: 20mg Diaz --> 12-16h anxiolyse und relaxans + 8-12h bisi dicht fühlen (+ 20-40h nachweisbare Werte im Blut haben, die durch erneute Einnahme kumulieren) ... völlig dilettantisch gerechnet jetzt.

Denk nicht so viel über die Benzos nach und geh lieber nochmal ne Runde spazieren oder mach was ganz anderes, was du sonst nie tust, wie z.B. an 'nen See gehn und schwimmen o.ä..

Sry für Doppelpost :bow: (doch nicht \o/ ^^)
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