Dr.Schuh hat geschrieben:Das Erfahren allein, das 'durchmachen' emotionaler Dynamiken, prägt bereits an sich über die Maßen, ohne dass man das anschließend rationalisieren müsste; also Antworten auf die Fragen suchen, warum und woher nun ein gewisses emotionales Erleben kommt, und was das nun bewirken wird... natürlich kann (und sollte?) das jedoch den Wert einer solchen Erfahrung noch ergänzen.

Dickes Word. Seelische Veränderung war/ist auf einmal da und vollkommen, millionen verschiedener vorhergehender Erklärungsansätze im Dienste der Lösung des emotionalen Knotens - wenn dann - zum trotz, nicht nicht aufgrund der dieser Erklärungen. Das was in oder besser gesagt mit uns geschieht ist derart komlex, multifaktorell und vor allem ständig in Bewegung, dass unser Verstand nur ein lächerliches Abbild vom Abild vom Abbild leifern kan.


peace

Jo, da geb ich euch Recht.

Dr.Schuh hat geschrieben:Antworten auf die Fragen suchen, warum und woher nun ein gewisses emotionales Erleben kommt, und was das nun bewirken wird... natürlich kann (und sollte?) das jedoch den Wert einer solchen Erfahrung noch ergänzen.

Das wäre ne Frage, die ich auch noch gerne irgendwie, irgendwann beantwortet bekäme.

Sollte man Erfahrungen auf der nicht-rationalen Ebene tatsächlich rational ergänzen? Oder legt man sich damit nur wieder neue Stolpersteine in den Weg (falsche Interpretation, Identifikation, Anhaftung und all der Krampf)?

Letztlich bewegt sich doch jede erfahrung erstmal auf einer nicht rationalen ebene oder? Das macht es doch erst zu einer erfahrung. Selbst eine rein intellektuelle erfahrung (z.b. jemand erzählt einem etwas und man hat eine erkenntniss) berührt doch sofort alle gefühle und wird durch eine emotionale ebene ergänzt. Da eine grenze zu ziehen, geht imho nicht.

Ich schätze, das Rationalisieren ist so ähnlich, wie wenn man versucht einen Kandinsky nach 2 Maß Bier mit'm Kuli auf nem Bierdeckel nachzumalen.

Also ich hatte letztens meinen ersten LSD Trip, den ich, wenn ich den Vergleich zu Pilzen ziehe, als durch und durch Dissoziativ beschreiben würde. Ich hab mich gefühlt wie die roboterhaftigste Version eines Menschen, die man noch als "menschlich" bezeichnen kann. Keine Ahnung WER ich war, der gleiche wie vorher jedoch nicht. Mein Gehirn würde ich als einen 8Ghz 32-Kern Prozessor beschreiben. Meine vergangen Emotionen in meinem Leben, die Entwicklung durch meine ganzen Pilz Trips...ich konnte es perfekt beschreiben. Jedoch waren es nicht MEINE Emotionen. Ich konnte sich nicht wieder vorholen, nicht nachempfinden. Meine inneren Vorgänge wurden mir komplett unnachvollziehbar, auch wenn ich genau sagen könnte wie ich mich entwickelt hab.

Der Zustand war interessant und zugleich hat mir die Entfremdung Angst gemacht. Auch nach dem Trip noch habe ich eine Art "emotionale Amnesie". Ich fühl mich emotional in die Zeit zurückgesetzt in der ich noch keinerlei Drogenerfahrung gemacht habe. Meine Pilzerfahrungen haben mir viel abverlangt, haben mich 2,3 mal auch mit negativem konfrontiert. Insgesamt habe ich mich mit dem Leben und seinen Dualismen auseinandergesetzt, habe eine metaphysische Ader bekommen. Trotzdem hatte ich aufgrund der emotionalen Umwälzungen den ein oder anderen Kampf in mir, aus denen ich großartiges für mich erkennen konnte, die mich aber auch teils emotional unruhig hinterließen. Alles an sich eine Entwicklung von der ich sage dass sie mir gut getan hat, gleichzeitig aber auch Narben hinterlassen hat.

WUUUSCH

Alles weg. Wieder auf null. Aufgrund dieses Außerhalb stehens, aufgrund dieses Analyse/Robotermodes.

Ist zwar merkwürdig, jedoch kann ich jetzt dafür wieder wunderbar naiv-positiv sein.
Das hatten mir die Pilz Trips ausgetrieben. Denn ohne Schlecht kein Gut und umgekehrt.

Juckt meine LSD HalbMensch HalbMaschine-Ader, die ich bekommen hab, allerdings nicht im Geringsten. LOL Mach ich mal das Beste draus. ;-)