Mein erstes krasses Spiegel-Erlebnis hatte ich auch Anfang März oder Ende Februar, weiß ich nich mehr so genau.
Die Male vorher hab ich auf Klo immer das Licht ausgemacht, da, sobald das Klolicht angeschaltet wird, immer auch automatisch ein Radio an geht. Und auf einem früheren Trip kamen irgendwie immer wenn ich auffen Pott musste, blöde und schrecklich klingende Nachrichtensprecher, was im krassen Gegensatz zur schönen Musik im Wohnzimmer wirklich schlimm war.
Naja, da ich Dunkelheit beim trippen teilweise sowieso sehr gerne mag und auch oft das Gefühl hatte im Dunkeln (+ verschlossene Augen) sehen zu können, ließ ich Licht und Radio halt meistens aus.
Auf besagtem Trip jedoch hatte ich keine Lust auf Dunkelheit und wollte lieber ein bißchen die Wände morphen sehen, was auch sehr schön war. Diesmal kam sogar sehr passende Musik im Radio. Also Licht an! Beim rausgehen fiel mein Blick noch mal in den Spiegel, und was ich da sah, fand ich ersteinmal einfach nur interessant. Mein Gesicht war dabei sich, ähnlich wie Wände, Tür und Boden, andauernd zu verformen. Mal hatte ich Hörner oder Geschwulste wie ein Klingone, mal wieder komplett anders. Das sah halt einfach ziemlich lustig aus, und ich erkannte auch trotz übelster Deformationen immer noch mich in dem Gesicht im Spiegel.
Als jedoch mein Blick irgendwann wieder zu meinen Augen hochwanderte traf mich sozusagen der Schock; denn plötzlich blickte mich ein mir komplett fremdartiges Gesicht an. Zwar waren die Verformungen viel schwächer, so das es eigentlich mehr nach meinem eigenen Gesicht hätte aussehen müssen, dem war aber nicht so. Ich hatte kurz irgendwie eine Assoziation mit Jesus in Gedanken, was aber wohl eher an meinem seit Tagen nicht mehr rasierten Bart lag. Auf jeden Fall hab ich mich so erschrocken, das ich ein Meter zurück gegen die Tür gesprungen bin und dann erst mal rasu aus dem Zimmer. Der Trip nahm danach auch fast ne schlimme Wendung, konnte mich aber wieder fangen.
Aber losgelassen hat mich das nicht.
Also Knapp ne Woche später wieder getrippt und irgendwann wieder vor den Spiegel. Erst gings los, wie beim Mal davor (Klingone und andere Sachen). Und plötzlich war das andere Gesicht wieder da. Diesmal hab ich mich jedoch nich so erschrocken, war ja immerhin ein bißchen drauf vorbereitet. Also Gänsehaut und sonstige Schauer ignoriert und das Gesicht erforscht. Nach kurzer Zeit kams mir dann auch nich mehr so befremdlich vor und einige Zeit später erkannte ich MICH dann doch wieder in dem Gesicht. Und das hat mich echt beruhigt.
Und so hab ich mich auhc noch nie im Spiegel betrachtet, also so lange und mit so einem Blick fürs Detail. Ich stand einfach bewegungslos da und hab nur mit den Augen mein Gesicht erforscht. Dabei sind mir Falten und Pickel und Bart und der ganze Rest irgendwie faszinierend und so wunderschön vorgekommen, daß ich mich fast in mich "verliebt" hätte
. Was dabei komisch war, ich hatte fast die ganze Zeit das Gefühl, daß ich mir wirklich GEGENÜBER stehe, also nicht mich durch den Spiegel betrachte. Und während ich sozusagen das Gesicht von mir GEGENÜBER mit den Augen abscannte, waren die Augen des anderen Ichs die ganze Zeit auf meine Augen gerichtet. Konnte ich so natürlich schlecht überprüfen (obwohl ich versucht habe, mich auszutricksen
), aber zumindest hatte ich das Gefühl.
Jepp, und so schloss ich wieder Frieden mit dem "fremden" Gesicht im Spiegel, was sich wohl doch als meins herausstellte und mit dem ich eigentlich nicht mal Krieg hatte
.
Dann veränderten sich meine Gesichtspartien, meine Nase wurde breiter und/ oder länger, die Form meiner Augen veränderte sich, die Mundpartie verzog sich... bis mich ein anderes Gesicht aus dem Spiegel anschaute. Bemerkenswert waren noch die schwarzen Augen der Person(en), welche mich aus dem Spiegel anschaute(n). Jedesmal wenn ich mich anfing zu wundern wer mich anschauen würde, kam ich zu mir und mein Spiegelbild war wieder mein Spiegelbild. Das Spiel wiederholte sich etliche Male. Es waren immer unterschiedliche Gesichter und obwohl mir manche nicht fremd vorkamen hätte ich keines einem von mir gekannten Menschen zuordnen können.
) und ich bin wieder am Anfang. 
