Großes Lob! Ein toller Thread, mit sehr qualitativen und informativen Beiträgen! Er hat mir sehr viele wichtige Hinweise gegeben.
Da ich den Thread einst geöffnet habe und seither in den Genuss einer mittelstarken LSD Erfahrung gekommen bin, möchte ich mich dazu äußern:
Meine beiden Trips, auf Pilzen vor 2 Jahren und auf LSD vor einigen Wochen, sind von grundsätzlich verschiedener Natur. Auf Pilzen war ich alleine, vorher in einer depressiven und aussichtslosen Situation verankert und drogenspezifisch vollkommen unwissend; auf LSD war ich unter anderen Personen, nahm zuvor - sozusagen als Einstimmung - Cannabis, 2C-B und 2C-E, und war nach jahrelangem Interesse sehr gut über Drogen informiert.
Deshalb ist es kompliziert alleine die Unterschiede der Substanzen auszumachen und zu trennen. Nahezu alles war verändert - inklusive meiner Erwartungshaltung von der bevorstehenden Erfahrung, vom Leben, der Zukunft, den Menschen; meine Gefühlswelt war bedeutend reiner und mein Selbstbewusstsein bei weitem stärker als beim ersten Trip auf Pilzen. Und genau das spiegelte sich im Trip wider. Denn beide Trips lassen sich nur in wenigen Grundzügen vergleichen.
Pilze kam mir alles in allem viel chaotischer, wechselhafter und wellenförmiger vor. Es prallte schlagartig in mich ein, offenbarte mir innerhalb von wenigen Minuten eine völlig fremde Dimension und setzte mich auf einen emotionalen Balken, der jederzeit entweder einbrechen könnte oder von dem ich zu einer Seite runterfallen würde...
Ich hatte oft keine Möglichkeit etwas sinnvolles zu tun, da mir alles sehr verwirrend erschien und sich Gedanken, dich sich kurzzeitig als klar herausstellten, wenig später wieder in der Unendlichkeit der geistigen Prozesse verliefen.
Ich war also irgendwo und nirgendwo, verloren und vergessen, und dennoch da, im Hier und Jetzt. Meine Gedanken waren wirr, ich konnte mir Dinge einbilden (reale Begebenheiten), die ich durch wenigen logischen Verstand sofort als irrsinnig entlarvt hätte. Doch auf Pilzen waren sie da, real und existierend.
Dieser Trip damals lag jenseits von einem linearen Erleben. Zeitweise verlor ich sogar, wie bereits erwähnt, die Kontrolle über meine willkürliche Handlung. Ich geriet in Trance und verschwand in fernen Welten... in der Zugehörigkeit dessen, was ich nicht kenne, in der wahren Gestalt der Personen, in fremden Situationen... es war unbeschreiblich.
LSD ist klar, rein, Wie
nüchtern. Während ich beim letzten Trip noch visuelle Effekte des 2C-B erlebte, wurde der Trip nach Einnahme des LSD immer reiner und klar, und bedeutend tiefer. LSD dringt langsam und kontinuierlich ins Tiefe des Geistes vor, verformt das Wissen um die Welt und oblegt das Bewusstsein an die Spitze des Eisberges, von welchem man nicht nur den eigenen Körper wahrnehmen, sondern auch das Meer der Welt überblicken kann. Stück für Stück nimmt das Verstehen elementare Formen an - man versteht die Grundzüge des Seins.
Nach 2 Erfahrungen kann ich noch nicht genau beurteilen. Aber LSD kam mir, entgegen meiner Erwartung, deutlich freundlicher, ehrlicher und klarer vor. Es war das, was ich bin, und wenn ich willkürlich etwas tun wollte/musste, so merkte ich ob das im Rahmen meiner Möglichkeit liegt, oder nicht. Auf Pilzen wäre ich gar nicht soweit gekommen, den Gedanken auszuführen, weil ich unterdessen schon wieder zwischen den Welten gestanden wäre.
Aber mal sehen. Jedenfalls sagt mir bisher LSD deutlich mehr zu, als Pilze. Wobei ich Pilze ihren besonderen Charme und Reiz nicht absprechen möchte.
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.