Kriya hat geschrieben:
Aber du nutzt eine Technik, wozu?
Um Erfahrungen und Erkenntnisse zu integrieren. Ein Prozess um die einmal geschaffene Ordnung aufrecht zu erhalten. Wie man vielleicht auch regelmäßig seine Wohnung aufräumt.
Kriya hat geschrieben:
Ich denke halt man ist aktiv , um etwas zu erreichen (ein Ziel). Bezogen auf jegliche Lebenslage.
Hmm, nein. Jein. Ich bin aktiv um zu LEBEN. Um bewusst zu SEIN. Das erfüllt mich völlig.
Kriya hat geschrieben:
Vielleicht siehst du die Gefahr darin, sich ein spirituelles Ziel zu setzen sei begrenzend oder so, da man es gedanklich konstruiert. Für mich bedeutet dieses Ziel den absoluten Zustand, welchen ich nicht erklären kann. Ich weiss nur intuitiv, das dieser Zustand das Ziel ist, vielleicht auch nur das Ziel eines Abschnitts...aber (m)ein Ziel.
Nein, nicht begrenzend. Man könnte sich ja nicht erreichen dieses Zieles ein neues setzen. Das Problem an den Zielen ist die Natur von Zielen. Sie sind immer in die Zukunft gerichtet. Geht gar nicht anders. Und das widerspricht dem Leben im JETZT.
Kriya hat geschrieben:
Also wenn du dieses "Ziel" verwirklicht hast, müsste es ja gegenwärtig abrufbar sein; denke ich mal

.
Das Ziel ist mehr bewusste Wahrnehmung überhaupt. Nicht nur vom Selbst.
Und, ja, in dem man aufhört zu denken.
Kriya hat geschrieben:
Na ich muss mich doch nicht immer vorher instruieren, bewusst wahr zu nehmen. Bist du nicht der Meinung, Dinge bewusst wahrzunehmen, ohne es dir vorher gesagt zu haben? Das Wahrnehmen geschieht je nach Geisteszustand unterschiedlich intensiv. Ist der Geist klar/leer, ist das Spektrum der Wahrnehmung größer, als wenn ich von Gedanken abgelenkt bin.
Hmm. Ich kann halt aufhören zu denken und steigere damit meine bewusste Wahrnehmung. Ich kann diesen Schritt schon auch bewusst vollziehen. Allerdings kommt es genau so vor, dass ich einfach nicht denke ohne vorher damit bewusst aufgehört zu haben.

Klar ist die Wahrnehmung geschärft wenn nicht gedacht wird. Deaktivierung von Filtern. Der gleiche Grund warum die Sinne auf LSD getunt sind.
Kriya hat geschrieben:
Woher die Erkenntnis, dass du alle Räume betreten hast? Und nur betreten?
Über einen längeren Zeitraum gab es immer Situationen in denen ich auf Trips nicht weiter gegangen bin. Räume die ich nie betreten habe. Thematiken vor denen ich Angst hatte sie voll zu durchleben.
Dann gab es eine Tripphase in der ich in jedes mögliche schwarze Loch gesprungen bin. Bin regelrecht auf der Suche nach solchen "Räumen" gewesen. Bis ich keines mehr gefunden habe...
Kriya hat geschrieben:
Erraphex hat geschrieben:
Jein. Ich habe es ja mithilfe von LSD erreicht mich zu erforschen und auf einem sehr tiefen Niveau Ordnung zu schaffen. Die Veränderungen durchdrangen jeden Aspekt meines Lebens und meines Handelns. Hat damit natürlich auch ganz massiv meine langfristige Spiritualität verändert, ja, erst kreiert.
Ja so meinte ich das nicht. Letztendlich hat LSD meine Spiritualität auch extrem angespornt und mein Leben nachhaltig verändert. Du nimmst diese Erweiterung des Bewusstseins nicht in der Form mit, wie du sie erlebt hast auf dem Peak. Du weißt es selbst, diese Erinnerung verblasst recht schnell wieder. Du kannst den Leuten nach einem Trip versuchen zu erklären, was du erlebt hast oder das erlebte noch einmal nachfühlen; wenn du aber das nächste Mal diesen Peak hast, wird dir schnell klar das alle Worte und alles Nachempfinden nicht im geringsten an diesen Zustand herankommen.
Ok, was Peak oder Highdose Erfahrungen angeht... ja. Das ist dann mehr ein Ausblick welcher eben ungemein motivieren kann. Ansonsten verschwimmen die Grenzen von Erfahrungen welche ich auf Trip hatte und den Zuständen welche normal (ohne psychoaktive Substanzen) sind. Hatte teilweise, nüchtern, schon recht eindrucksvolle Erfahrungen (die sicher auf einem Niveau von den ersten Trips waren). Ohne Meditation. Einfach nur weil mich die Existenz und das Sein so "geflasht" hat. Einheitserfahrungen in der Natur waren einige Male der Auslöser dafür. Nun, es ist also schon auch möglich diese Zustände auch im normalen Leben zu erfahren. Aber das bedarf Zeit und stetiger Arbeit...
Kriya hat geschrieben:
Jeden Tag LSD nehmen hat ja bekannter Weise wenn überhaupt einen geringen psychoaktiven Effekt.
Warum das so ist würde mich ja auch mal interessieren.
Toleranz?
Kriya hat geschrieben:
Bei der Meditation ist es ja eigentlich umgekehrt, je häufiger du praktizierst, desto tiefer gehst du.
Stimmt, ja.
Kriya hat geschrieben:
Erraphex hat geschrieben:
Das andere ist "nur" eine weitere Versenkung... und ich bin mir über den Nutzen dieser nicht sicher, ja zweifel, dass es überhaupt einen gibt.
Welches "andere" meinst du?
Das was nach der Ich-Auflösung kommt. Hmm. Die Buddhisten beschreiben es mit den Jhanas.
Das fünfte Jhana (akasanancayatana) »Durch völlige Überwindung der Körperlichkeitswahrnehmungen aber, das Schwinden der Rückwirkswahrnehmungen, das Nichterwägen der Vielheitswahrnehmungen, gewinnt er in der Vorstellung: ‘Unendlich ist der Raum' das Raumunendlichkeitsgebiet (akasanan-cayatana).
Das sechste Jhana (vinnanancayatana) »Durch völlige Überwindung des Raumunendlichkeitsgebietes aber gewinnt er in der Vorstellung ‘Unendlich ist das Bewusstsein' das Bewusstseinsunendlichkeitsgebiet (vinnanancayatana).
Das siebte Jhana (akincannayatana) »Durch völlige Überwindung des Bewusstseinsunendlichkeitsgebietes aber gewinnt er in der Vorstellung ‘Nichts ist da' das Nichtsheitgebiet (akincannayatana).
Das achte Jhana (nevasanna-nasannayatana) »Durch völlige Überwindung des Nichtsheitgebietes aber gewinnt er das Gebiet der Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung (nevasanna-nasannayatana) und verweilt darin.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jhana
Ich habe bisher auf LSD nur ganz wenige Male (vielleicht zwei, drei) das achte erreicht. In diesen Zuständen kann man nicht mehr handeln (das gilt auf jeden Fall für das achte). Nüchtern bin ich noch im ~vierten.
Besser kann ich es selber nicht beschreiben...
Kriya hat geschrieben:
Hey sry Erraphex wenn ich soviele vielleicht nervige Fragen stelle, fühle dich bitte nicht genötigt zu antworten
gruß Kriya
Kein Ding.
Geniesse den Tag.
