Heute soll es um meine letzte Erfahrung mit 2F-Ketamin gehen, bevor ich aber mit dem eigentlichen Erfahrungsbericht anfange möchte ich kurz auf die Intention, mit der ich in den Trip gegangen bin, eingehen.
Wen das nicht interessiert, kann ja einfach zum Erfahrungsbericht runterscrollen.
Also, ich muss kurz ausholen:
Durch die psychedelischen Erfahrungen, besonders mit LSD, die ich in den letzten Monaten gemacht habe, sind sehr sehr viele verdrängte Seeleninhalte, also zum Beispiel unterdrückte Ängste, Kindheitstraumata usw. , aus meinem Unterbewusstsein in mein Bewusstsein geschwappt.
Ich muss ehrlich sagen: Das alles zu integrieren ist gar nicht so einfach... und es tut auch hier und da im Alltag ziemlich weh, wenn auf einmal Gefühle hochkommen, die man seit vielen vielen Jahren mit sich trägt, aber nie wirklich gefühlt hat.
Mir hat da in letzter Zeit auf jeden Fall Meditation sehr geholfen.
Meditation hat mir gezeigt jegliche Identifikation für einen Moment loszulassen und alles einfach nur zu betrachten.
Natürlich lasse ich jetzt Gefühle zu, die in mir hochkommen, und versuche sie nicht einfach wieder zu verdrängen, aber besonders geholfen hat mir das Betrachten dieser Gefühle.
Ich bin nicht meine Gedanken, Gefühle oder Emotionen!
Dennoch sind sie da und wollen nunmal gefühlt werden.
Und genau das mache ich jetzt: Meine Gefühle wahrnehmen, nicht mehr verdrängen, aber gleichzeitig diese "Überidentifizierung" mit ihnen aufgeben.
Mit dieser neuen Sichtweise auf meine Gefühlswelt merke ich wie es mir von Tag zu Tag besser geht.
Die psychedelischen Reisen, die ich gemacht habe waren wie eine Art "Operation", aber ohne Narkose.
Meine Wunden mussten zunächst einmal "aufgeschnitten" werden und das Gewebe der Wunde musste wieder in eine Ausgangsposition gebracht werden, in der sie heilen können, das tat sehr weh, doch nun können meine Wunden allmählich heilen.

Ich bin noch recht jung und würde mich nicht als "super erfahrenen" Psychonauten bezeichnen, falls das hier also jemand liest, der oder die all das auch schon erfahren hat und ein paar Tips für mich hat: Nur her damit!

Jetzt aber zum 2F-Ketamin: Ich hatte vor diesem Trip schon zwei andere Trips mit diesem Ketaminderivat und mir ist aufgefallen, dass durch die Dissoziation eine Ablösung von der subjektiven Sichtweise des Alltagsbewusstseins, hinein in eine objektive Sichtweise des eigenen Lebens und der eigenen Gedanken- und Gefühlswelt möglich ist.
Genau auf diese Weise wollte ich das 2fdck als Werkzeug zur Betrachtung und Integration meiner "neuen" Gefühle nutzen.
Ob das ganze so funktioniert hat, wie ich es mir vorgestellt habe, seht ihr jetzt!
Erfahrungsbericht:
Um 19.00 Uhr zog ich 100mg als Initialdosis. (60mg zum Nachlegen waren auch schon vorbereitet)
Direkt danach legte ich mich auf die Couch, die ich als Setting der Erfahrung gewählt hatte, setzte mir meine Kopfhörer auf und startete die Playlist, die ich mir einige Tage zuvor für diesen Trip vorbereitet hatte.
Nach ungefähr 5 min spürte ich, wie das 2fdck meinen Rachen herunterlief. Das war echt scheußlich, weswegen ich einen Schluck Wasser trank.
Einige Minuten später bemerkte ich das Anfluten der Wirkung.
Das äußerte sich darin, dass ich wahrnahm, wie mein Körper immer und immer weiter heruntergefahren wurde.
Zunächst wurde meine Atmung merklich flacher und es kehrte allgemein eine unbeschreibliche Ruhe in mir ein.
In Gedanken sprach ich mir währenddessen selbst gut und beruhigend zu, dass ich mich einfach in der Wirkung fallen lassen soll.
Dabei atmete ich tief ein und aus und meine Lungen fühlten sich derweil an wie ein Luftballon, der sich immer zu größer und größer aufblies.
Irgendwann war ich total in Watte gepackt und ein unglaubliches Gefühl der Dissoziation machte sich in mir breit.
Alles ,abgesehen von mir selbst, verlor vollkommen an Bedeutung und ich verlor jeglichen Bezug zur Außenwelt.
Da waren nur noch ich und meine Gedanken.
Diese Gedanken beziehungsweise besser formuliert, die Qualität dieser Gedanken unterschied sich jedoch immens von der Gedanken-Qualität im Alltagsbewusstsein.
Meine Gedanken waren absolut präzise, auf ein minimum beschränkt, objektiv und irgendwie mechanisch, emotionslos und roboterhaft.
Man könnte sagen, wenn meine Gedanken im Alltagsbewusstsein ein Gemälde sind, das von einem Künstler mit vielen verschiedenen Farben gemalt wird und in das all seine Emotionen mit hineinfließen, dann sind meine Gedanken unter dem Einfluss von 2fdck ein Kristall in den eine höchst präzise Maschine mit einem Laser perfekte, geometrische Muster hineingraviert.
Und ja ich habe es tatsächlich geschafft mit Hilfe dieses maschinellen und objektiven Denkens meine Ängste zu reflektieren und von außen zu betrachten.
Viel näher möchte ich auf diesen Reflektions-Prozess ehrlich gesagt gar nicht eingehen, da meine innersten, tiefsten Ängste ja doch ein ziemlich privates Thema sind.
Ich denke aber man kann es sich ungefähr so vorstellen:
Jeder von uns hat eine gewisse Selbstwahrnehmung von sich und wenn man mal viele verschiedene Menschen zu seiner eigenen Person befragt, so werden wohl die meisten feststellen, dass die Fremdwahrnehmung von einem selbst, also so wie andere einen wahrnehmen, häufig sehr different zu der Selbstwahrnehmung ist.
Mit 2fdck ist es in gewisser Maßen möglich eine temporäre Fremdwahrnehmung von sich selbst zu bekommen und auf diese Weise ein umfassenderes Bild seines Egos und seiner Gefühlswelt zu erlangen.
Außerdem ist mir auch schon oft aufgefallen, dass andere Menschen, die mich gut kennen, die also eine ausgeprägte Fremdwahrnehmung von mir haben, mir oftmals wahnsinnig gute Ratschläge für mein Leben geben können. Sie haben nunmal eine andere Sicht auf mich und können demnach auch ganz andere "Probleme" in meinem Leben wahrnehmen, als ich selbst.
Mit 2fdck verhält es sich ganz ähnlich. Durch diesen dissoziierten Bewusstseinszustand war es mir möglich Blockaden in mir zu erkennen, die ich mit meiner subjektiven Alltagssichtweise vermutlich niemals erkannt hätte.
Nach ca. eineinhalb Stunden flachte die Wirkung ziemlich stark ab und ich beschloss die 60mg nachzulegen um diesen Zustand noch etwas zu verlängern.
Ich bin tatsächlich fest davon ausgegangen, dass ich die Wirkung dadurch lediglich etwas verlängern würde, beziehungsweise dass ich wieder ungefähr auf das selbe Level wie davor kommen würde, da die Wirkung der 100mg schon wirklich deutlich nachgelassen hatte, aber ich sollte mich täuschen

Ich zog also die 60mg und legte mich wieder auf die Couch.
Nach wenigen Minuten merkte ich wie die Wirkung erneut anflutete, diesmal aber nicht so zart und angenehm herunterfahrend wie bei der Initialdosis, sondern sie fuhr mit einer so derben Kompromisslosigkeit rein, dass ich ernsthaft Angst bekam.
Mein Puls schoss in die Höhe und für einen Moment spürte ich wirklich nichts außer Panik!
Ich hatte in diesem Moment das Gefühl, also nicht nur ein mentales, sondern auch wirklich das körperliche Gefühl, eine unglaublich starke Kraft ziehe mich aus dieser Realität in eine andere Dimension aus der ich nie wieder zurückkehren könnte.
Ich öffnete meine Augen und nahm schemenhaft den Raum um mich herum wahr, das half mir mich irgendwie an dieser Realität festzuhalten und dem Sog, der mich versuchte aus mir selbst herauszureißen, standzuhalten.
Irgendwann kam ich auf die Idee einfach loszulassen und mich dem hinzugeben.
Ich muss aber definitiv sagen, dass dieses Loslassen für mich persönlich um einiges schwieriger und angsterfüllter war als das Loslassen bei einem Egotod auf Psychedelika, wie LSD.
Bei einem Egotod auf LSD löst sich bei mir einfach alles auf, also auch meine Abwehrmechanismen und dadurch, dass ich schon mehrere Egotode mit LSD hatte weiß ich auch, also zumindest unterbewusst irgendwo in dem Moment, dass ich wieder zurückkommen werde und dass das nur temporär ist.
In diesem Fall hingegen fühlte es sich für mich aber wirklich so an als, würde gleich mein physischer Tod eintreten, weil ich mich so unglaublich weit weg von dieser Realität bewegen würde, dass ich nie wieder zurückfinden könnte.
Ich versuche jetzt mal zu beschreiben was dann passiert ist als ich losgelassen habe.
Ich weiß nicht ob man das schon als K-Hole bezeichnen kann, falls jemand von euch da mehr Erfahrungen hat würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mir mal schreiben könntet, wie ihr das einschätzt.
Zunächst verlor ich wirklich jeglichen Bezug zur Außenwelt, es gab wirklich nichts anderes mehr als meinen Körper.
Mein Körper war aber nicht mehr einfach in Form meines alltäglichen, menschlichen Fleisch-Körpers vorhanden, sondern er verformte sich zu einer riesigen zweidimensionalen Scheibe!

Wer schonmal Salvia geraucht hat (ich habe selber nur eine richtige Erfahrung damit), wird das eventuell ganz gut nachvollziehen können.
Dieser Zustand hat sich nämlich fast genauso wie einen Metamorphose auf Salvia angefühlt, nur dass ich eben nicht wie auf Salvia zu irgendeinem Gegenstand, sondern zu einer zweidimensionalen Scheibe wurde.
Diese Scheibe dehnte sich immer und immer weiter aus bis ich schließlich unendlich groß war.
Diesen Zustand kann ich jetzt wo ich das hier gerade schreiben selbst nicht mehr wirklich greifen, wie soll ich mir denn auch meinen Körper in zweidimensional und unendlich groß vorstellen? Ich weiß nur noch, dass es eben so war.
An dem Punkt an dem ich die unendliche Größe "erreicht" hatte (und ja ich weiß: Unendlichkeit erreichen? Wie soll denn das gehen? Ich kann es einfach nicht besser verbalisieren) verformte ich mich von der Scheibe zu einer Kugel.
Ihr müsst euch das ungefähr so vorstellen:
Ich, also die zweidimensionale Scheibe, fing an mich in der dritten Dimension zu "krümmen".
Dadurch entstand dann die dritte Dimension, da eine Kugel ja ein dreidimensionaler Körper ist.
Und diese kreisrunde Scheibe faltete sich dann zu einer Kugel zusammen.

Irgendwann erlangte ich jedenfalls wieder ein Bewusstsein für meinen irdischen Körper und war absolut baff

Als ich wieder zu mir gekommen bin, versuchte ich das ganze erst einmal einzuordnen, da ich wie gesagt überhaupt nicht mit einer solchen Verstärkung der Wirkung gerechnet habe.
Auch wenn das hineingleiten in diese Einheitserfahrung recht unangenehm war, war die Erfahrung selbst nicht wirklich unangenehm sondern einfach nur mindblowing!
Was aber wirklich unangenehm war, war das Comedown vom 2fdck.
Die dissoziativen Effekte klungen wohl innerhalb einer Stunde nach dem Höhepunkt der Erfahrung ab, jedoch dauerten die Nachwirkungen, in meinem Fall: extremer Schwindel und ein allgemeines Unwohlsein, noch eine halbe Ewigkeit an.
Ich konnte vor lauter Schwindel tatsächlich sage und schreibe 7 Stunden lang nicht von der Couch aufstehen, weil sich schon nur bei einer minimalen Bewegung meines Kopfes alles drehte und mir kotzschlecht wurde.
Nach 7 Stunden ging es mir dann einigermaßen besser und ich konnte mich endlich in mein Bett legen.
Und nein ich möchte es euch nicht vorenthalten: Auf dem Weg zum Bett musste ich mich dann doch noch übergeben, aber ich habe es zum Glück noch rechtzeitig ins Bad geschafft


Es dauerte auch ziemlich lange bis ich einschlafen konnte, aber als ich am nächsten Tag aufwachte verspürte ich keinerlei Übelkeit oder Schwindel mehr!
Nur noch eine ganz deutlich spürbare antidepressive Wirkung.

Fazit:
2F-Ketamin ist, wie oben beschrieben, echt super geeignet um eine objektive Sicht auf sich und sein Leben zu bekommen und daraus seine Schlüsse zu ziehen.
Ich bin mal sehr gespannt wie ich die Schlüsse, die ich aus dem Betrachten meiner Ängste mit der objektiven Sicht von 2fdck, und diese Einheitserfahrung integrieren werde.
Alles in allem war es eine recht positive Erfahrung aus der ich bis zum jetzigen Zeitpunkt schon einige neue Sichtweisen ziehen konnte.
Allerdings muss ich sagen: Das Comedown war für mich so unglaublich unangenehm, dass ich mir aktuell unmöglich vorstellen kann noch mal 2fdck, zumindest in solch einer Dosis, zu mir zu nehmen. Wäre sehr interessant zu hören, ob das Runterkommen für manch andere auch so unangenehm ist!
Vielen Dank fürs Durchlesen!!