Schuldig im Sinne der Anklage.
Nuargh! Das erste mal habich es noch überlesen aber ein 2. mal lass ich mir das nicht sagen.

Wir sind weder vor Gericht, noch bin ich der Staatsanwalt, der dich
anklagt. Dass wir das mal feststellen eingangs.
Aber es verwundert mich dann ebend doch, das so viele Leute scheinar überhaupt keinen anlass sehen an diesem vorgehen zu zweifeln, oder sich generell Gedanken zu machen.
Ja das wundert mich auch bis zum gehtnichtmehr. Aber ich glaube niemand kann aus reinem Willen die Augen öffnen, es braucht immer einen Funken, einen Impuls, den ich geschenkt bekam, und andere noch nicht. Ich erhebe mich nicht dazu sie dumm zu finden und mich über sie zu ärgern oder sie zu bemitleiden, ich war ja selbst mal so, bin teils noch so, und habe eher Mitgefühl mit ihnen. Auch sie haben eine Berechtigung so zu sein. Natürlich habe ich auch Momente der Schwäche in denen ich verliere und mich lodernd über die Bratzbirnen überall ärgere. Aber letztendlich sitzt man dennoch im selben Boot...
was machen wir nach dem Studium, all diese Fragen die sich doch eigentlich jedem Menschen aufdrängen, und von den meisten Menschen auch beantwortet werden können, scheinen usn so weit weg
Dito. Finde es recht bescheuert sich üerhaupt solche Gedanken über die zu Zukunft zu machen, das spielt doch garkeine Rolle im Moment. Wenn der Moment dann da ist, werd ich wissen, was ich (nicht) möchte.

Da bin ich mir ganz sicher.
"irgendwie funktionir ich nicht richtig"
löl, ja dieses sogenannte "funktionieren" ist auch nicht meins.
Es passt einfach für mich nicht, das ALLES ein ausdruck reiner göttlicher Freude und Liebe, und eigentlich alles wunderschön ist, so empfinde ich es nie, un emfpand es nie.
Dir sind die Momente dieses Empfindens wirklich nicht bekannt bisher? Kaum zu glauben.. Allerdings existiert auch bei mir meistens etwas was ich den "Stecknadelkopf des Abfucks" getauft habe. Er ist winzig wiinzig klein und auch wenn fast unsichtbar, fast immer da. Steckt irgendwo im Bewusstsein. Ein Ziehen im Kreuz, ein lärmendes Auto, ein frösteln; und wenn man ihn in die Mitte seines Fokusses stellt wächst und wächst er, bis er alles umlullt was ist. Ich habe ihn akzeptiert, aber vorallem seine Funktion für mich durchschaut. Selbst wenn man satt ist und im warmen sitzt, ist es möglich sich schlecht zu fühlen. Genauso wie man sich gut fühlen kann, während sie dich ans Kreuz nageln. Die frage ist was man draus macht, weniger was einem zustößt.
Ausserdem hatte dies für mich scheinbar eine Art opium funktion. Eine totale Idealisierung des Aussenwelt, ein Ausblenden aller Probleme, aber vor allem auch eine totale idealisierung der eigenen Person
Das ist es meinem Verständnis nach absolut nicht. Alles Leid und alles unvollkommene alle Proleme wollen darin ja eingeschlossen sein. Erst wenn man sich Tod&Leid überhaupt zuwendet, kommt man in die Nähe dieses Erfahrungsraumes.
Wenn es möglich ist selbst die Aufseher in einem gefängniss zu lieben, so muss ich aber zugeben das ich es eigentlich so nicht empfinde.
Ich nehm mir auch gerne vor zB Bullen, Sachbearbeiter, Kapitalisten und ähnliches Geschnetz zu hassen; aber wenn dann einer vor mir steht mit seinen Äuglein, in denen noch die gestrige Geburtstagsfeier zu sehen ist, seinen Sorgen, seinen Hoffnung und seinem Glauen&Willen etwas richtiges zu tun, seinem Bedürfnis nach Feierabend, KANN ich ihn nicht mehr hassen. Oder beim Autofahren: Wenn ich hinter irgendnem Schleicher hergurke, und ich mich aufrege, projiziere ich meine Wut auf den Kofferraum des Autos und wünsche mir, dass es samt Inhalt vom kosmischen Ionenstrahl von der Straße gefegt würde augenblicklich; und überhaupt wie behindert muss man denn sein um so zu fahren...wenn ich den Fahrer dann aber tatsächlich sehe, sehe dass das ein Mensch ist, eine alte Omi hinter dem Lenkrad, die ihr bestes gibt am Straßenverkehr sicher teilzunehmen, verfliegt es wieder.
Aber es bringt nichts (und ich tat das) solche Gefühle sofort wegzuschieben, sie nicht zuzulassen, und immer so zu tun, als wäre man ja längst erleuchtet und würde ja alle Menschen lieben, bedingunglsos, vielleicht ist das möglich, es bleibt eins von meinen Zielen, aber es ist ein selbstbetrug wenn ich mir einrede so wäre es, und ich halte es für absolut nötig sich nicht nur mit den ursachen für Ärger und Wut auseinanderzusetzen, sondern diese Gefühle auch zuzlassen und sie zu erleben, denn diese Gefühle drängen sich mit selber Kraf auf wie Liebe und Begeisterung.
100%
Um das Beispiel gefängnis zu nehmen. Wenn denn der Dalai Lama dort wirklich in der Lage wäre in allem nur die Buddhanatur zu sehen, und auch die Wärter zu lieben, wunderbar, wenn da aber jemand wie ich gesessen hätte, der die Wärter zwar eigentlich zutiefst Verachtet, aber nur von der Buddhanatur in ihnen redet, weil er nicht zugeben will wut zu emfpinden, dann ist mir jemand lieber, der einfach zugibt zu hassen, und sich nicht besser darzustellen als er ist.
Auch 100pro dito. Auch wenn ich nicht nachvollziehen kann warum man das tun sollte. Ich finde Erleuchtung ehrlich gesagt nicht mal sonderlich cool; Damit kann man weder Weiber aufreißen noch sonst großartig Ansehen ernten...die 60er sind vorbei.
Ich denke wir sind uns eigentlich sehr einig. Ich sag dir es gibt nicht nur Leid, du sagst mir es gibt nicht nur Freude, und beide sagen einander, dass beides zusammengehört.
Gruß
Schuh