Kurz zum Vorgeschehen:
Urlaub, ich sitze am PC, schon mehrere Tage ohne sozialen Kontakt, fühle mich irgendwie unrund, rastlos, erlebnissüchtig.
Beschliesse etwas zu unternehmen, trinke einige Biere, nehme eine Lowdoseportion Skkk und mache mich
per Taxi ( 01:30 nachts ) auf den Weg in einen bekannten wiener Club, besorge mir kurz davor noch Koks und bemühe mich, mir Umgebung und Musik schönzusaufen bzw. zu ziehen.
Als sich das Bemühen nach 1 bis 2 Stunden als gescheitert herausstellt, fahre ich, voller Widerwillen und Abscheu der Situation, der Umgebung und mir selbst gegenüber, geschwächt vom Kampf der Pilze gegen das Kokain und von latentem Brechreiz gequält wieder nach Hause.
Set & Setting
Ich lege mich in mein Bett, die Pilze haben das Spiel gegen Alk und Koks bereits gewonnen, und möchte mich den am Abend aufgekommenen Gefühlen stellen.
Diese sind schon in den Hintergrund getreten, und bis auf den noch immer vorhandenen Brechreiz fühle ich mich durchwegs entspannt.
Ich beschliesse die Nacht für eine tiefgreifende psychedelische Erfahrung zu nutzen.
Nachdem ich alle Lichter in der Wohnung gelöscht, dem Wunsch mich zu reinigen nachgegangen und mehrmals in einen bereitgestellten Kübel erbrochen habe, nehme ich erneut eine, für einen mittelstarken bis starken Trip abgeschätze Menge an Skkk´s zu mir.
Danach kuschle ich mich in meine Decke und nehme in meinem Bett, an die Wand gelehnt, eine bequeme Sitzposition ein.
Der Trip
Nach ca. 20 min. verstärken sich die, bis dahin leicht vor sich hinsäuselnden CEV´s massiv.
Die, hauptsächlich in türkis und goldgelb schimmernden bis strahlenden Fraktale nehmen immer mehr Raum ein, werden tiefer und klarer,
und legen in ihren faszinierenden Bewegungsabläufen massiv an Geschwindigkeit zu.
So facettenreich und atemberaubend schön dieses Spiel der Muster auch ist, die getroffene Entscheidung in die Tiefe zu gehen lässt sie zur Nebensache werden.
Ich beschliesse mich gekoppelt mit meiner Umgebung wahrzunehmen und beobachte die Gefühle die auftauchen.
Die Fraktale in meinem Blickfeld ziehen sich zusammen, verengen sich zu einem gleißenden Gebilde Und schaffen Raum um sich. Immer mehr Raum kommt hinzu, in der Mitte eine sich windende Kristallsäule.
Und dann ist da nur noch Raum, Wahrnehmung und Gefühl.
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Ich bin offen. Richtig offen.
Die Grenze zu meinem Unterbewusstsein ist weg.
Ich spüre es ganz genau. So klar werden plötzlich Beschreibungen wie "das Bewusstsein ist wie eine Nussschale auf dem Meer des Unterbewusstseins".
Ein unheimlich dichter Nebel hat sich gelichtet.
Alles ist da, alles ist greifbar.
Ich lasse mich von meiner Wahrnehmung führen und
schwebe durch diesen weiten dunklen Raum und beleuchte.
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Der Raum wird noch grösser.
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Das ist nicht mein Raum, nicht mein Unterbewusstsein.
Er ist weiter, er ist *schluck* unendlich.
Angst.
Mehrere kurze flüchtige Blicke in die Unendlichkeit und ich spüre den Wahnsinn.
Den Wahnsinn der mich ergreifen würde, sollte ich in sie eintauchen.
Ich tauche nicht ein.
Mir werden Hilfsmittel zur Verfügung gestellt, Symbole die die Unendlichkeit entschärfen, Gleichnisse für unfassbare Weite.
Ich bewege mich durch ehrfurchterregende Hallen, Schluchten und Grotten unbeschreiblichen Ausmaßes.
Umgeben von dieser atemberaubenden Kulisse, die immer wieder für gewisse Zeit der Finsternis Platz macht, zeigt sich plötzlich die Welt.
Jeder Mensch, alles was ihn ausmacht, was er fühlt und denkt ist da.
Goldgelb funkelnde Universen die im Dunkel leuchten, die ich im Raumschiff meines Bewusstseins ohne Zeit zu verbrauchen erreichen kann.
Ohne Zeit aber mit Kraft.
Statt Kraft empfinde ich jedoch ein Gefühl der Last, einer kaum zu ertragenden Schwere, angesichts der Welt
und dem unendlichen Kosmos der jeden Bewohner ausmacht.
Zuviel Information für mich.
Gleichzeitig ein Gefühl der Leere und Verlorenheit in dieser überdimensionierten Weite,
das mir schwer zu schaffen macht.
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Irgendwann bemerke ich, dass die Wirkung sehr langsam abnimmt und den Raum zunehmend auf "mein Revier" begrenzt.
Ich lasse mich noch einige Zeit herumführen, ein langer und besonders anstrengender Teil meiner Reise, der mir viele meiner Themen
in besonderer Schärfe zeigt, und in dem ich nicht nur einmal darum
bitte (bete) es etwas langsamer angehen zu lassen.
Die Öffnung zum Unterbewußten läßt sich, als ich beim langsamen Nachlassen des Trips die Augen öffne, auch deutlich sehen.
Als ein klar abgegrentztes Fenster, dessen Rand sich im äusseren Bereich meines Sichtfeldes befindet.
Eine Art Bild im Bild, das sich in seiner Schärfe vom Rest abgrenzt.
Der Trip klang noch lange nach und ließ mich erst in den Abendstunden des nächsten Tages erschöpft einschlafen
Soviel zur groben Landkarte meiner Reise.
Jetzt im Nachhinein erinnere ich oft wie gerne ich einen Begleiter, einen Verbündeten, an meiner Seite gehabt hätte.
Ich habe mich noch nie mit Krafttieren auseinandergesetzt, hat da jemand Erfahrungen bzw. evtl. eine Buchempfehlung?
Irgendwie kurz geworden, tja, die Öffnung ist wieder zu, hat lange genug gebraucht.
Grüsse
