


Dazu habe ich 2 Fragen:ohn hat geschrieben:Trotzdem brauchen wir ziele und werte.
Das ist IMO die Schwierigkeit mit Lehren (jedweder Art): Solange sie ausschließlich Theorien/Lehren darstellen, nützen sie mir recht wenig; lediglich mein Geist wird vernagelter (statt offener). Mein Weg führt mich über die (achtsame :P) Erfahrung; anschließend versuche ich, eine erklärende Theorie dazu zu finden. Oder sie findet eben mich.ohn hat geschrieben:Dabei lehrt uns doch der buddhismus und die moderne akzeptanz basierte verhaltenstherapie...
Weil ich die erfahrung gemacht habe, dass es so ist. (das auch zu deinem letzten absatz)- Wieso glaubst du das?
Siehe oben.- Wozu, glaubst du, "brauchen wir Ziele und Werte"?
Imho basiert (Gefühls-)Vermeidungsverhalten auch auf Zielen (ich darf dieses und jenes nicht..., ich will nicht..., ich kann nicht..., etc.) und Werten bzw. Bewertungen, die Du einmal gemacht hast - genau wie bei positiven Zielen und Werten. Die Strategie, sich Werte bewusst zu machen und Ziele zu setzen, erscheint mir vor diesem Hintergrund sehr vielversprechend, um sich eine Richtung zu geben und gleichzeitig negative Bewertungsschemata umzuprogrammieren oder zumindest unschädlich zu machen. Dabei fällt mir wieder eine Textstelle ein, die Eulenspiegel schon des öfteren geposted hat und mit den Worten endet "Der Arbeitsaufwand ist stets derselbe".ohn hat geschrieben:vermeidungsziele vs. annäherungsziele. Aufhören mit der (gefühls)vermeidung, anfangen entscheidungen zu treffen: was will ich? Und das dann tun.
if you do not have a plan, you will become part of someone elses, hätte ich jetzt darauf geantwortet.- Wozu, glaubst du, "brauchen wir Ziele und Werte"?
Sehr richtig. Deswegen schrieb ich ja auch vermeidungsziele vs. annäherungsziele.Imho basiert (Gefühls-)Vermeidungsverhalten auch auf Zielen (ich darf dieses und jenes nicht..., ich will nicht..., ich kann nicht..., etc.) und Werten bzw. Bewertungen, die Du einmal gemacht hast - genau wie bei positiven Zielen und Werten.
Ich denke, mit humor kommt man da am weitesten. Nach dem motto:Die Strategie, sich Werte bewusst zu machen und Ziele zu setzen, erscheint mir vor diesem Hintergrund sehr vielversprechend, um sich eine Richtung zu geben und gleichzeitig negative Bewertungsschemata umzuprogrammieren oder zumindest unschädlich zu machen.
Ein enorm wichtiger aspekt. Will ich das eigentlich wirklich, oder möchte ich am liebsten, dass ich das will, aber in echt will ich eigentlich was ganz anderes. Sehr schmerzhaft kann die beschäftigung mit diesem aspekt sein.im nlp is das "werte - ziele" ding ne übung um bewusstsein dafür zu schaffen inwieweit ich wirklich_meine_werte lebe und anstrebe was_ich_für richtig halte und nicht um dritte bzw x-beliebige gesellschaftlich/kulturelle normen jeglicher färbung zu befriedigen nur weil die dem bild entsprechen das ich gerne von mir hätte.
Ja, kewle Sache. Mir kam dieser Zusammenhang (Vermeidungsziele vs. Annäherungsziele) irgendwie bekannt vor (Befreiung vom inneren Richter lässt grüßen) und als Du einen sehr wesentlichen Punkt zusammengefasst hier nochmal mit Deinen eigenen Worten wiedergegeben hast, hatte ich nen angenehmen Aha-Effekt.ohn hat geschrieben:Sehr richtig. Deswegen schrieb ich ja auch vermeidungsziele vs. annäherungsziele.
(Emotionale) Vermeidungsziele sind in diesem zusammenhang potentiell dysfunktional, symptomerhaltend und... scheiße.
Sich statt dessen auf annäherungsziele zu fokussieren ist viel besser aus folgendem grund: [...]
Danke, daß Du mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hast.ohn hat geschrieben:Ich denke, mit humor kommt man da am weitesten. Nach dem motto:
"Huch, da ist ja schon wieder der kleine troll namens -ohns angstvolle, illusionäre überzeugung, situation x oder gedanke y würde gefahr bedeuten- Lustig, dass du da bist. Du darfst ruhig da sein, aber ich lasse meine wertgeleitete lebensführung von dir nicht mehr beeinflussen. Tschüß"
Diese haltung einzunehmen ist sau schwer, das kann ich dir sagen... ein langer übungsprozess, der nie aufhört![]()
ohn hat geschrieben:Weil ich die erfahrung gemacht habe, dass es so ist. (das auch zu deinem letzten absatz)- Wieso glaubst du das?
Ich weiß.ohn hat geschrieben:Wie du weißt, habe ich mich lange damit beschäftigt, wie ich am besten meine (pathologischen) ängste besiegen und überwinden kann und mir dabei eingebildet: "Dies und jenes kann ich nicht tun, wegen meiner angststörung." Dadurch wurde mein leben... scheiße.
IMO kann es nie darum gehen, ihnen etwas entgegen zu setzen, weil das bedeutete, weitere Energie in diesen gesamten Komplex zu stecken, was das Ganze nur noch mächtiger werden lässt. Aber erzähl das mal jemandem in einer Krise...^ ^ohn hat geschrieben:Aber den ängsten etwas entgegen zu setzen, damit sie verschwinden, darum geht es ja gerade nicht.
Zunächst mal: Entscheidungen! -> <3ohn hat geschrieben:Ab dem punkt, an dem mir klar wurde, dass all meine bemühungen, all meine kämpfe, letztlich nicht dazu geführt haben, dass ich aufhöre zu leiden (im gegenteil, sie hielten das leid aufrecht); als mir klar wurde, dass mein weg nicht mehr dadrin bestehen sollte, meine zeit damit zu verschwenden, einen kampf zu führen, den ich nicht gewinnen kann, stellte sich die frage
"Wenn ich eine fokusverlagerung weg von der vermeidung meiner ängste vollziehen muss, dann muss ich meinen fokus auf etwas anderes verlagern. Was kann das sein?"
Antwort:
"Auf eine wertgeleitete lebensführung, in der ich alles tue, was ich tun will, trotz ängsten"
Das meine ich mit vermeidungsziele vs. annäherungsziele. Aufhören mit der (gefühls)vermeidung, anfangen entscheidungen zu treffen: was will ich? Und das dann tun.
Ja, nee, echt mal so gar nicht. Ich habe ebenfalls keine Idee, ob ich mich verständlich machen kann/konnte.geti hat geschrieben:@topic
später. is auch gar nich so einfach adäquat in worte zu fassen.
Bin ich das nicht eh schon?geti hat geschrieben:if you do not have a plan, you will become part of someone elses, hätte ich jetzt darauf geantwortet.- Wozu, glaubst du, "brauchen wir Ziele und Werte"?
Ich würde ja sagen: So langsam wirds richtig interesssant...ohn hat geschrieben:Ein enorm wichtiger aspekt. Will ich das eigentlich wirklich, oder möchte ich am liebsten, dass ich das will, aber in echt will ich eigentlich was ganz anderes. Sehr schmerzhaft kann die beschäftigung mit diesem aspekt sein.geti hat geschrieben:im nlp is das "werte - ziele" ding ne übung um bewusstsein dafür zu schaffen inwieweit ich wirklich_meine_werte lebe und anstrebe was_ich_für richtig halte und nicht um dritte bzw x-beliebige gesellschaftlich/kulturelle normen jeglicher färbung zu befriedigen nur weil die dem bild entsprechen das ich gerne von mir hätte.
Aber so langsam wirds echt arg offtopic...
Man nennt diesen zustand "kreative hoffnungslosigkeit". Er beinhaltet die einsicht und erfahrung, dass alle bemühungen, bestimmte gefühle, gedanken und körperempfindungen zu vermeiden, nicht dazu geführt haben, dass diese gefühle, gedanken und körperempfindungen nicht mehr auftreten. Und er beinhaltet die erkenntnis, dass es an der zeit ist, etwas neues auszuprobieren.Ich fürchte nur, zu dieser Einsicht gibt es keine "Abkürzung", es muss erfahren werden, was alles nicht geht, bevor man dahin kommt, eine Situation wirklich anzunehmen - nicht selten passiert dies doch erst am Boden liegend.
Falls es deiner Meinung nach auch anders geht - meine Augen und Ohren stehen offen!
Nein, das bedeutet fokussieren für mich nicht. Falls du das aus meinem geschreibsel abgeleitet hast, habe ich mich falsch ausgedrückt. Evt. ist "fokussieren" in diesem zusammenhang auch einfach das falsche wort. Ich verstehe jedoch, was du sagen willst.Zu fokussieren bedeutet ja nicht nur, sein Ziel ins Auge zu fassen und dort zu behalten, sondern zugleich auch, Dinge, die so rundherum stattfinden, auszublenden. Aber: Braucht es das wirklich? Sind es nicht auch die Dinge, die außerdem - außerhalb des Fokus' - passieren, die uns letztlich weiter bringen?
Ich kenne niemanden, bei dem es nicht so war.ohn hat geschrieben:Ich kann ja nur aus meinen erfahrungen berichten: für mich waren all die kämpfe, die ich führte, all die therapeutischen bemühungen, ängste bzw. angstbesetzte situationen und gedanken zu konfrontieren, extrem wichtig. Der leidensweg war nötig, um an den punkt der kreativen hoffnungslosigkeit zu kommen.
Eben. Und deshalb bin ich nach wie vor der Ansicht, dass es eben zu einem früheren Zeitpunkt nicht möglich war.ohn hat geschrieben:Sicher hätte ich an den punkt schon wesentlich früher ankommen können. Meine lebenssituation, mein leistungsanspruch und meine - teilweise von mir selbst, teilweise aber auch von außen kommenden - irrationalen leitsätze haben dies aber nicht zugelassen.
Nun, vielleicht ist das Wort hier wirklich nicht ganz passend; richte deinen Fokus/dein "Objektiv" auf das Ziel deiner Begierde aus und du wirst sehen, dass (im Regelfall) drum herum alles unschärfer/verschwommener wird...ohn hat geschrieben:Nein, das bedeutet fokussieren für mich nicht. Falls du das aus meinem geschreibsel abgeleitet hast, habe ich mich falsch ausgedrückt. Evt. ist "fokussieren" in diesem zusammenhang auch einfach das falsche wort. Ich verstehe jedoch, was du sagen willst.Zu fokussieren bedeutet ja nicht nur, sein Ziel ins Auge zu fassen und dort zu behalten, sondern zugleich auch, Dinge, die so rundherum stattfinden, auszublenden. Aber: Braucht es das wirklich? Sind es nicht auch die Dinge, die außerdem - außerhalb des Fokus' - passieren, die uns letztlich weiter bringen?
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