ohn hat geschrieben:Anscheinend hat außer euch beiden hier niemand werte und ziele
Oder es handelt sich um ein so umfassendes und vielschichtiges Thema, daß es seine Zeit braucht.
ohn hat geschrieben:Oder niemand will sie preisgeben.
Mich hat eher die Komplexität abgeschreckt, als die "Geheimhaltung".
Da wäre z.B. die Beziehung der Werte zur Memetik: Welchen Teilbereich der Meme machen Werte aus & welche Stellung kommt den Werten in Memplexen zu? In dem Zusammenhang steht auch meine Lieblingsfrage: "Qui bono?". Was die Werte davon haben, wenn sie mich haben, erklärt die Memetik, aber was habe ich davon, wenn ich sie habe?
Des weiteren stellt sich die Frage nach dem Ursprung verschiedener Wertvorstellungen. Entstammen sie einem indigenen Volksglauben, in dem das Akzeptable gleichzeitig all das ist, was einen "Wert" hat{alles Andere ist "Tabu"}, oder kommen sie aus einer "barbarischen" Gesellschaft, die Ideen wie Ruhm, Ehre, ect. zu "Werten" erhoben hat?
Viele der "feststehenden" Werte & "hehren" Ziele sind durch die zwei Weltkriege und - zumindest in den USA - den Vietanmkrieg ad absurdum geführt worden. Das hat zumindest in der westlichen Welt dazu geführt, daß es wenigstens teilweise dem Individuum überlassen bleibt, nach welchen Werten es leben möchte und welche Ziele es verfolgen will; das ist - imho - auch der Grund für diesen Thread.
Persönlich fällt mir die Unterteilung in Werte und Ziele etwas schwer, da es für mich in vielen Bereichen mehr ein dynamischer Prozess ist. Zur Veranschaulichung verweise ich auf Bastian Balthasar Bux in "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende. Nach seinem Eintreffen in Phantásien gibt es ein Wechselspiel aus Werten, Wünschen und Zielen: Er bemerkt, daß etwas für ihn einen
Wert hat; daraus entwickelt sich ein
Wunsch, der ihn dann zum
Ziel führt, wo sich ihm ein neuer Wert auftut.
Natürlich ist das nicht in allen Bereichen der Fall. Als Gegenbeispiel möchte ich mal den Garten aufführen, in den meine Süße & ich viel Zeit, Kraft und Geld gesteckt haben, um der Natur "etwas zurück zu geben".
Nach Werten leben hieße hier wohl:"Im Einklang mit Mutter Natur" und
Ziele verfolgen wäre demnach, möglichst viel Zeit in dem Garten zu verbringen.
Wo für mich beispielsweise kein Unterschied zwischen dem gelebten Wert und dem verfolgten Ziel besteht ist
Authentizität; ähnliches gilt für
amoralisch Sein{nicht unmoralisch!}, da mir jedwede Moral als
Anti-Wert erscheint und es trotz allem so schwer ist sich davon zu befreien.
Die Moral unserer Mitmenschen klebt an uns ebenso, wie Hundescheiße an der Schuhsohle.
Darüber hinaus ist mein Wertesystem schon sehr "schamanistisch" geprägt, aber was heißt das schon:
schamanistisch.

And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.