Habe mich entschieden dazu mal einen eigenen Fred aufzumachen, dieweil vielleicht doch noch das ein oder andere dazu gepostet werden kann. RF möge es mir nachsehen.

nundenn...
reinhard flatischler hat geschrieben:1.7. Die gleichzeitige Wahrnehmung
Am Ende des Karnevals schien selbst Rio eine Auszeit zu benötigen. Das Wetter hatte umgeschlagen. Grüne, violette, rote und blaue Blitze zuckten über den Himmel, berührten das Meer und zeichneten sich hell leuchtend über der Stadt ab.
"Komm doch heute Abend bei mir vorbei. Ich habe zwei Freunde aus dem Amazonas zu Besuch", ruft Carla, meine Zimmerwirtin, mir eines Morgens zu. Nicht ahnend, dass diese Einladung mich um eine neue Erfahrung berreichern würde, sage ich freudig zu.
1.7.1. Die Geschichte der Gleichzeitigkeit
Carla, Theresa und Gilberto begrüßten mich herzlich. Die beiden Gäste erzählen von Indianerstämmen, die ihr Land von der Regierung zurückfordern, sie erzählen von Brandrodungen, die eine immer größere Fläche des Urwaldes vernichten, und sie erzählen von der Naturmedizin der Indios und ihrem Wissen über halluzinogene Pflanzen.
Als Theresa und Gilberto merken, wie sehr mich diese Themen interessieren, fragt Gilberto: "Möchtest du eine traditionelle Geschichte der Indios hören?" - "Ja , sehr gerne", willigte ich ein und Gilberto beginnt zu erzählen:
Vor langer, langer Zeit lebte am Jivari Fluss, im Urwald des Amazonas, ein Mann mit dem eigenartigen Namen "Onono"...
Am Rhythmus seiner Stimme ist zu merken, dass Gilberto nicht zum ersten Mal eine Geschichte erzählt. Schon bei seinen ersten Worten werden Bilder in mir lebendig.
... Onono hauste in einer kleinen Hütte am Rande des Dschungels, die zugleich auch sein Zeremonienplatz war. Er war ein "Curandero" - jemand, der Kranke heilte und Menschen half, ihre Probleme zu lösen. Onono kannte die Heilkräfte vieler Pflanzen. Mit einer jedoch war er besonders gut vertraut. Es war eine Pflanze, aus deren Wurzel das "Ayahuasca"-Getränk hergestellt wird. Ein Getränk, das die Kraft hat, die Wahrnehmung zu verändern, ein Getränk, das die Kraft hat, zu heilen ...
Aufmerksam beobachte ich Gilberto beim Erzählen. Seine Augen sind geschlossen - so, als würde er in eine innere Welt blicken. Allmählich schliesse auch ich meine Augen und lausche gespannt weiter.
... Eines Abends kam Jose, ein Mann aus dem Dorf, zu ihm. Er war in großer Sorge um seinen Bruder Pedro, der mit einem Kanu flussaufwärts gefahren war. Seit Tagen fehlte von ihm jede Spur. Aufmerksam hörte Onono dem Mann zu, dann ging er in seine Hütte und holte "Chapaca", den Zeremonienfächer aus Blättern, der auf einem kleinen Altar in der Ecke des Raumes lag. "Du wirst mir dabei helfen müssen, Pedro zu finden", sagte er zu Jose. Onono zündete eine "Mapacho", eine Zigarette aus dunklem Tabak, an. Den Rauch bliess er in ein Gefäß, in dem frisch zubereitetes Ayahuasca war ...
Erst als Theresa näher an mich heranrückt, bemerke ich wieder, das wir in Rio in einem Zimmer sitzen. Die Geschichte hat mich ganz in den Urwald des Amazonas entführt. Verwundert schaue ich Theresa an, bevor ich wieder meine Augen schließe. Gilberto erzählt weiter:
... Draußen herrschte dunkle Nacht. Nur der Schein einer Kerze, die am Lehmboden der Hütte stand, warf ein flackerndes Licht an die Wände. Leise begann Onono ein Lied zu singen und schlug mit seinem Blätterfächer einen einfachen Rhythmus dazu. Er reichte Jose die Schale mit Ayahuasca und bat mit ihm zu trinken. Dann trank er selbst und löschte die Kerze. Es war dunkel - wirklich dunkel.
Irritiert riss Jose wenig später die Augen auf. Hinter seinen Lidern begannen Lichtpunkte zu blinken - ein Zeichen dafür, dass der Ayahuasca-Trank zu wirken begann. Doch Jose wusste nicht, was mit ihm geschah, und rief in der Dunkelheit verzweifelt nach Onono. Der jedoch war verschwunden ...
Als ich plötzlich eine Rassel höre, spüre ich Unsicherheit aufsteigen: "Woher kommt ihr Klang? Wer spielt sie?" - Doch noch bevor ich weiterdenken kann, höre ich Theresas Stimme an meinem linken Ohr:
...Nachdem Pedro sich von seinen Verwandten verabschiedet hatte, schob er langsam sein Boot zurück ins Wasser. Mit ruhigen kräftigen Paddelschlägen begab er sich auf den Heimweg und ließ sich von der Strömung flussabwärts tragen ...
"Was soll daß? Warum erzählt jetzt Theresa? Wieso eine Rassel?", denke ich. Wieder durschneidet Theresa meine Gedanken. Ich bin hin und her gerissen zwischen der Neugierde, wie die Geschichte weitergeht und dem Unbehagen, das mir diese Situation bereitet.
... Als Pedro schon längere Zeit unterwegs war, sah er am Ufer Pflanzen, nach denen er schon lange gesucht hatte ...
Die Irritation wird immer deutlicher spürbar. Da passiert etwas völlig Unerwartetes. Während Theresa die Geschichte weitererzählt, greift nun auch Gilberto seinen Teil der Geschichte wieder auf, und beide reden jetzt gleichzeitig. Von Gilbertos Stimme höre ich:
... Die pulsierenden Punkte nahmen allmählich die Gestalt einer Schlange an. Vor Schreck gelähmt merkte Jose, dass sie versuchte in seinen Körper einzudringen. Doch je mehr er sich dagegen wehrte, umso größer wurde das Tier. Bald war nur noch ihr Schlund zu sehen, der sich in einen grotesk verzerrten Mund mit prallen Lippen verwandelte. Die Metamorphose ging immer weiter: Die Lippen verwandelten sich zu seinem riesigen Felsentor, aus dem ein tosender Fluss auf Jose zustürzte - ihn mitreißend, ohne irgendeine Chance auf Halt ...
Zur gleichen Zeit erzählt Theresa Pedros Geschichte:
... Neugierig steuerte Pedro sein Boot ans Ufer. Tief trieb er den Kiel in den Sand und band das Boot an einer Wurzel fest. Vor ihm stand eine ausgewachsene Ayahuasca-Pflanze. Er bückte sich und begann die Wurzeln auszugraben. Doch anstelle einer Pflanze hatte Pedro eine Schlange in der Hand, die blitzschnell zubiss. Pedros Körper begann zu zittern. Seine Sicht wurde trüb. Dann verlor er das Bewusstsein...
Gilbertos tiefe Stimme liegt wie ein Bass unter der hellen Sopranstimme Theresas. Ihre Worte durchdringen einander, durchschneiden und umgarnen einander. Es entsteht ein Sprachengewirr, bei dem es immer schwieriger wird, den Geschichten zu folgen:
... Der tosende Fluss riss Jose in einen endlos erscheinenden Abgrund. Er stürzte und stürzte und stürzte ... Dann fand er sich plötzlich in einem Kanu sitzend wieder, das im ockerfarbenen Licht der späten Nachmittagssonne langsam im Fluss dahintrieb. Verwirrt schaute er umher. Hinter ihm saß Onono und lächelte ihn freundlich an. "Wo sind wir?", fragte Jose verwirrt. "Wolltest du nicht Pedro suchen?", fragte Onono ruhig zurück ...
Schließlich kann ich mich weder auf Theresas noch auf Gilbertos Worte konzentrieren. Meine innere Anspannung erreicht ihren Höhepunkt. Als ich jedoch aufspringen und schreien will, bricht unerwartet ein Lachen aus mir heraus - ein Lachen, das willentlich nicht mehr zu beeinflussen ist. Darunter höre ich die Stimmen von Theresa und Gilberto. Sie erzählen immernoch - ineinander verwoben - die Geschichte von Onono, Jose und Pedro. Ihre Stimmen liegen jetzt wie das Murmeln eines Baches unter meinem Lachen. Es dauert lange bis dieses schließlich verebbt. Dann wird es endlich still in mir. Jetzt spielt auch noch eine zweite Rassel im gleichen, unerschütterlichen Rhythmus!
Immer tiefer komme ich in einen Zustand, in dem ich wach bin und doch zugleich auch schlafe. Ein Zustand, in dem Unglaubliches passiert: Mit einem Mal kann ich beiden Geschichten zugleich folgen. Ich kann Sätze, die zugleich erklingen, so verstehen, als würde sie jemand hintereinander sprechen. Auch die Bilder sehe ich übereinander und ineinander. Plötzlich lebe ich in zwei Geschichten, befinde mich in mehreren Zeitzonen und an mehreren Orten zugleich - bin mitten in der gleichzeitigen Wahrnehmung, in einem Zustand, dessen Erleben wichtiger wird als die Geschichten.
Als Gilberto zum Abschluss wieder alleine erzählt, sind auch die Rasseln verstummt.
... Zum ruhigen Schlag des Blätterfächers sang Onono immernoch seine Lieder. Draußen vor der Hütte erwachte der Dschungel und das erste Licht der Morgendämmerung drang in die Hütte. Jose rieb seine Augenlider und schaute umher. Da hörte Onono auf zu singen und setzte sich zu Jose. "Waren wir am Fluss", fragte Jose unsicher, "oder waren wir die ganze Nacht hier?" Nach längerem Schweigen stand Onono auf. Er trat vor die Hütte und schaute in den dämmernden Morgen. Dann drehte er sich um, sah Jose an und sagte: "Wir waren hier und wir waren am Fluss. Beide Welten sind gleichermaßen real. Du weißt nun, wo du Pedro suchen musst."
demollech hat geschrieben:ich...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins uns doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins uns doppelt...ich: MENSCH
der molch übt zur zeit nach "pfeffer-percussion"...bei RF's workshops (mir sindse zu teuer, fürs kleine budget gibts den rhythmus-explorer, ne software die bei mir dazu neigte abzuschmieren, vllt zu alt. ^)
yep. gute idee! aber nicht verdeutscht singen, wie von mir vereinfacht geposted, ist klar, oder?anima hat geschrieben:![]()
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demollech hat geschrieben:ich...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins uns doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins uns doppelt...ich: MENSCH
... nen schöner Anreiz als Text für die Melodai, die ich beim Gehn gern in die Welt pfeife
wobei der molch selber das zu übende pattern nicht in konnakol singt....die gleichzeitige wahrnehmung, stellt sich, zumindest ansatzweise, schon zu beginn des lernens ein.
(takt zählen...pattern singen...linke hand...rechte hand...
R = rechte Hand L = linke Hand
Grundschläge
LLLL, RRRR, RLRL, LRLR
Ein Schlag mit Links
LRRR, RLRR, RRLR, RRRL
Ein Schlag mit Rechts
RLLL, LRLL, LLRL, LLLR
Paare
RRLL, LRRL, RLLR, LLRR
mit schlaf,essen,pinkel-pausen versteht sich, dann gehts sofort weiter.de mollech hat geschrieben:heilige scheisse...3x40 tage am stück.
scheint alt-bewährt zu sein, diese tradicione.de mollech hat geschrieben:man kann es auch übertreiben!
de mollech hat geschrieben:imho musst du das instrument nicht 40 stunden am stück spielen bis es zu dir spricht.
auch musst du es weder so perfekt spielen, noch so schnell, noch muss das pattern, das du einübst, asymmetrisch zur taktart sein (nennt man das so? wenn ein pattern zb. 5 x 1/4 anschläge lang ist und dieses aber im 4/4 takt gespielt wird, wodurch zum beginn des taktes zwangsläufig immer ein anderer teil des pattern steht...), noch muss es sonderlich komplex sein, was du spielst...
wichtig ist einzig, dass du spielst!
schön wärs...wenns dem percussionist grade mal so zufliegen würde, weil der rhythmus und das gefühl dafür ja so wie so "in seinem inneren/seinem kulturellen erbe/seinen neuronalen schaltkreisen/seiner genetik steckt".einfach sich einstimmen, das rhythmusgefühl finden: die "rhythmusbausteine"/basics tauchen da von allein auf, und die können dann in alle richtungen
weiterentwickelt werden.
kommt halt drauf an was einer will, in nem orchester bekannte werke spielen oder nur zuhause bissi rumspielen, oder oder oder..etc...demollech hat geschrieben:oder was, wenn du einen chifftetelli, malfuf, bossa nova, whatever schlagen willst...
dir aber die traditionellen pattern just nicht "zufliegen" wollen und dein fucking player keine fucking midi-generierten percussion-pattern ausm netz abspielt?
StarTrekWiki hat geschrieben: In der Grundschule üben sich die Schüler unter der Betreuung von Counselor Deanna Troi in den Grundzügen der Bildhauerei. Sie soll den Kindern bei den Gefühlen helfen, die sie mit ihren Skulpturen vermitteln wollen. Unter ihnen ist auch Eric Burton, der mit seiner Leistung nicht zufrieden ist. Und ein besonderer Schüler hat ein besonderes Resultat vorzuzeigen: Data hat ein naturgetreues und exaktes Abbild eines PADDs geformt. Das aber genügt Troi nicht, sie bittet ihn, mit dem Ton „Musik“ darzustellen, also formt Data einen Notenschlüssel...
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