Heute mit meinen Eltern (bin grad für 2-3 Tage zu Besuch hier, um mal bisi von den Büchern wegzukommen un'so) bei nen klasse Inder essen gewesen und direkt vor meinen Augen nen halb zerlumpten Zettel an der Wand hängen sehen auf dem stand:

Ein Mund kann lachen, auch wenn das Herz weint.

Kann man unterschiedlich auslegen; aber iwie nehme ich nicht an, dass damit ursprünglich Verdrängung bedeutet werden sollte

boaaaa.
neun tage nach not-amputaion haste schon das bett räumen müssen?
echt krass unser gesundheitssystem.


der molch hätte sich im übrigen schon vor der op bei der weisskittelschaft ordentlich unbeliebt gemacht mit der bitte den zu entfernenden darm-abschnitt nicht zu entsorgen sondern in formaldehyd eingelegt ihm zu überlassen.
35 cm dickdarm hinter glas hätten sicher einen schicken briefbeschwerer fürn schreibtisch abgegeben...



gratuliere, da hat dich die alte mutter-todes-erde-göttin artemis ja mal unverhofft heftig und bestimmt an ihre brust genommen, ohn...

sozusagen...


wie theodor storm schon sagte:

nimm dich in acht
eh du erwacht
holt dich die mutter heim in die nacht.



alles "nur" eine frage der ZEIT



ps:

du weisst...

die hoffnung ist der feind des menschen....

nimm glück und nimm unglück wie es kommt....

aber vielleicht hast du ja glück...

und derartige entzündliche (autoimmun)prozesse treten zukünftig nicht wieder auf....

oder sie lassen sich medikamentös unterdrücken, falls sie wieder aufflammen sollten...

würde an deiner stelle ballaststoffreich (obst, gemüse, volles korn) wie eine kuh oder ein gorilla futtern zukünftig und jeden tag mindestens einen liter selbst gebrauten kefir saufen, natürlich keinen raffinierten haushaltszucker konsumieren, auch keine "versteckten" disaccharide, wie sie in coca-cola und anderen süssgetränken, "müsli-riegeln" usw. verwendung finden.....



sind die nerven zu prostata, schwanz und schliessmuskel heil geblieben, oder haben die weisskittel-metzger versehentlich oder notgedrungen wichtige nervenbahnen zerschnitten (inkontinenz/impotenz....)?



du schaffst das schon, du schnecke!

Einfach mal: Schönen Sonntag!

Magst du vielleicht hier nochmal was schreiben, ohn?

Im moment mag ich nichts öffentlich dazu schreiben.
Vielleicht irgendwann demnächst mal.

holla Ohn hoffe dir gehts gut! Sry, muss mal den Thread missbrauchen..

hab auf der Seite zuvor doch meine unzerstörbare Freundin erwähnt. Seit 2 Monaten oder so gehts wieder bergarb, wochenlange Klinikaufenthalte, dann letzte Woche für ein paar Tage raugekommen.. wollte sie dann letzte Woche besuchen, aber auf dem Weg dahin (einmal durch quer durch die Republik), rief mich ihr Freund aus dem Rettungswagen an, waren wieder auf dem Weg ins KH, wg. der Chemo war alles verätzt, konnte/kann weder essen/trinken/sprechen. Nun liegt sie wieder da, mehr tod als lebendig und die Ärzte sind ratlos. Hauptsächlich schläft und träumt sie. Glaube das geht jetzt entgültig zu Ende. Die Augen sind knallgelb weils die Leber zerpatzt hat (Drecksmetastasen) und die Nieren sind jetzt wahrscheinlich auch hin; Flüssigkeit geht per Tropf in den Körper rein, aber nicht mehr raus. Die Knochen lösen sich auf und das Kalzium geht ins Blut über. Was der Dame vor Wochen dazu einfiel war: "die Klink ist baufällig! Mir fällt die Decke auf den Kopf." haha. Zu sterben oder jemanden zu verlieren ist schon schwer, aber dieses langsame siechen über Monate hinweg, und die Ungewissheit, das ist sowas von brutal. Persönlich macht mir nicht der Tod zu schaffen, sondern der Übergang; halte mich für extrem hart im Nehmen, emotional, psychisch und physisch, aber stelle gerade mal wieder fest, dass irgendwann eine Grenze erreicht ist wo der Verstand machtlos ist. Ein paar Stunden Job am Tag geht, dann tropfen mir die Tränen wieder in die Tasten. Schulde hier noch einigen PMs bzw. Mails, aber vorerst wird datt nix.

n19 hat geschrieben:aber dieses langsame siechen über Monate hinweg, und die Ungewissheit, das ist sowas von brutal.
Persönlich macht mir nicht der Tod zu schaffen, sondern der Übergang; halte mich für extrem hart im Nehmen,
emotional, psychisch und physisch, aber stelle gerade mal wieder fest, dass irgendwann eine Grenze erreicht
ist wo der Verstand machtlos ist.

erinnert mich an meinen ópa..
der lag auch ziemlich lange so darnieder, und seine gedanken kreisten eigentlich nur noch
um seine angehörigen.

das mit der machtlosigkeit des verstandes erinnert mich gerade daran, in anderer hinsicht.
als ich ihn das letzte mal sah, wusste ich nicht, was ich sagen sollte.
da fragte er mich plötzlich: "wie geht es dir?"...

das ging völlig über meinen verstand. er lag da im sterben & fragte, wies mir geht?
das hatte kraft.
und das ausgerechnet bei einer frage, über deren floskel/routinen-haftigkeit ich mich oft
lustig gemacht habe. das war aber keine floskel!

hm...

staune da über ingermans berichte von begleitungen, wie sterbende noch einmal eine
schamanische reise zu ihren "krafttieren" etc unternahmen und ähnliches, selbst wenn sie zeit
ihres lebens nichts von sowas gehalten haben.

ist jetzt vielleicht etwas blöd hier mit ner buchempfehlung zu kommen,
fiel mir gerade dazu ein..

thx Slider, ich werd mir das mal als pdf suchen.. Chemo und Dialyse wurde jetzt eingestellt , dafür wird morgen abend geheiratet, ein Standesamtbeamter kommt nach Feierabend ehrenamtlich ins KH

unterschätze nie die Mädchen

wie das buch genau hiess weiss ich nicht mehr genau, wurde von 3 leuten geschrieben
und war relativ neu (2010od2011), da ging sandra in irgendeinem kapitel u.a. auch auf das thema
"angst vor dem tod" ein. obs das auch als pdf gibt weiss ich nich, hatte es mir mal geliehen.

Das wird sicher eine recht bewegende Hochzeit.
Ich wünsche deiner Freundin und ihrem Zukünftigen einen wunderschönen Abend!

hatten die beiden. War dann über Weihnachten zu Hause, ist aber die Tage wieder ins KH gekommen um da in Ruhe zu sterben (seit heute Mittag tod).

sie hatte zu Hause vor ein paar Tagen die Nahrungsaufnahme verweigert und konnte kaum noch sprechen. Nach den letzten Monaten, die die Hölle waren, hab ich die Nachricht heute erleichtert aufgenommen. Fast mit Freude, dass sie den Durchbruch geschafft hat, weil auch ihre Nächsten bereit waren loszulassen. Trauer und Verzweiflung der letzten Monaten weichen -bei mir- heute einer tiefen Ruhe und Traurigkeit, aber die Trauer wird mit dem Schnee der letzten Nacht schmelzen und die schönen Erinnerungen werden bleiben. Wenn ich das richtig rekonstruiere, hat sie vor 4 Jahren erneut die lethale Diagnose bekommen (wie schon vor über 10 Jahren, als es hiess: Mädchen, max. noch 1 Jahr), und ist dem Tod immer wieder mit Kampfgeist entwichen. Die Reaktíon vor 4 Jahren sah so aus: http://tinyurl.com/be3jj2f wow wow wow... jeden Tropfen Lebensgeist geniessen wie jeden Regentropfen auf der Haut der einen erinnert, dass man lebt. Ich werde sie nie vergessen, ein Teil von ihr lebt in mir weiter. Ich bin froh und stolz so eine Person zur Freundin gehabt zu haben.

Schöner Abschiedsbeitrag von dir hier.