Bezüglich des (schamanischen) Reisens interessiert mich schon seit längerem: Worin oder wodurch unterscheidet sich die schamanische Reise von einer Astralreise / Astralprojektion? Unterscheiden sie sich überhaupt? Simpel ausgedrückt: Handelt es sich nicht bei beiden Formen des Reisens um eine Art Traum, in dem der Reisende bei relativ klarem Bewusstsein ist?

Ich würde sie ganz grob und ohne Anspruch auf Korrektheit oder Vollkommenheit anhand folgender Punkte unterscheiden:
- Soweit ich weiß, dürfte die Absicht, mit der der Schamane eine Reise antritt (z. B. Stammesangehörigen helfen, heilen, Geister besänftigen oder um Hilfe bitten), und mit der der Astralreisende auf Reisen geht (wenn er denn eine bewusste Absicht hat; z. B. Reise ins Unbewusste, mystische oder psychedelische Erfahrung, hedonistische oder triebhafte Neigungen), ein klares Unterscheidungsmerkmal sein. Evtl. ist der Schamane eher auf das Wohl anderer ausgerichtet, während Astralreisen eher eine egozentrischere Intention haben können.
- Während Astralreisen wohl auch unwillentlich bzw. unbeabsichtigt und spontan stattfinden können (evtl. auch in Form eines luziden Traumes), werden schamanische Reisen i. d. R. bewusst und unter Anwendung bestimmter Methoden initiiert. Selbstverständlich können auch Astralreisen bewusst initiiert werden. Kann aber eine schmanische Reise spontan auftreten? (Kommt wohl letztlich darauf an, wie man das jeweilige Reisen definiert.)

Die schamanische trance reise ist eine mental reise. Die bilder, die man vor dem inneren auge sieht können klar oder eben auch nicht sein - je nach dem. Für mentalreisen bedarf es kein talent, dass kann jeder mit ein bisschen übung. Die astralreise ist eher in abgrenzung zur mentalreise die königsklasse des reisens. Man sieht nicht nur bilder & landschaften, sondern ist mitten drin - wie in echt.
Es ist aber deshalb die königsklasse, weil es schwer zu steuern ist und auch schwer willentlich herbeizuführen. gute schamanen beherrschen das aber. und die können dann auch per astralreise in "dieser" realität fortbewegen.
Bei der trance reise ist man mehr oder weniger bei vollem verstand. In der astralreise ist es schwieriger, was viel übung bedarf.
Die intention spielt dabei eigtl. weniger eine rolle. Der schamane macht auch beides - anderen helfen, aber auch "hedonistisch" seine projekte verfolgen. Je nach dem welche spirits ihn besitzen, kann er auch ihre macht für egoistische zwecke verfolgen.

zum spontanen mentalreisen: je nach dem, wie ausgeprägt die schamanischen fähigkeiten sind, reißt der kontakt zur geisterwelt nie ganz ab. ich kenn jmd. der sofort in kontakt mit seinen spirits kommen kann - und anders herum wohl auch, sofern sie es für nötig erachten. richtige schamanen sind immer mit dem einen bein in der anderen welt. deshalb nehmen sie auch viele dinge war, die wir nicht wahrnehmen. geistwesen halt vor allem.

Kommt wohl letztlich darauf an, wie man das jeweilige Reisen definiert

kommt halt drauf an, wie einer diese worte gebraucht. da simmer dann wieder
bei wittgenstein, aber das ist wohl zu offtopic?

Die schamanische trance reise ist eine mental reise

das liesst sich nämlich für mich so, als gäbe es nur eine art
von trance. aber das wäre ja so als würde man sagen, jede psychoaktive
pflanze ruft ein und denselben zustand hervor. da fehlt irgendwas.

ich versteh nicht ganz. willst du den zustand "trance" definiert haben? dazu kann ich nur sagen, dass bei der "schamanischen trance reise" nicht die trance das entscheidende ist, sondern die reise. und dabei unterscheidet sich diese technik von geführten mentalreisen.
die reise hängt vom jeweiligen paradigma ab - erst wenn man mental dort angelangt ist, wo man überhaupt hin will, kann man davon ausgehen, dass man die richtigen erlebnisse macht.

hi raterz.
nein, mich ham eure posts quasi nur daran erinnert (um dann doch noch mal den ollen cc zu bemühen):
wie sehr das was einer denkt/sagt & wie er es denkt/sagt, von der jeweiligen/derzeitigen position
seines montagepunktes "bestimmt" ist.

es also (leider) auch sehr schwierig scheint, in unserer "alltags(mutter)sprache" über
diese praktiken der sagen wir "magische seite" allgemeinverbindlich zu sprechen.

das ist wie beim CC mit dem widerwillig verwendeten Wort "TRÄUMEN", dafür kommen die im cc-wb zb völlig ohne begriffe wie mental/astral usw aus,...sprudelt dafür allerdings gerade so über von anderen hilfs-ideen wie "adler", "geist", "träumer", "pirscher" "reich der anorganischen wesen" usw.

ist wohl auch einer der gründe, warum es innerhalb mancher indigenen gruppen mehrere sprachen gibt.
ne alltagssprache, ne ritualsprache, traumsprachen oder vllt ne sprache, die die "schamanen" nur unter sich sprechen. trifft man in afrika übrigens auch hier & dort an. da gibts sogar musik, wo nur eine art "traumsprache" verwendet wird.

das nurmalso_am_rande.

ich würd sagen: selber erfahrungen machen und dann weiß man, was damit gemeint ist


ich bin jetzt mal den cafe-geist angereist, wegen ner frage und auch weil mich eulenspiegel neugierig gemacht hat. und muss sagen: wow, der hat ne power.
ich konnte gar keinen richtigen klaren gedanken fassen in seiner gegenwart, weshalb ich die begegnung so kurz wie möglich hielt.

@ Slider: Was den "Trance"-Begriff angeht, so verweise ich auf "Schamanismus und archaische Ekstasetechik" von Mircea Eliade. Er hatte als einer der ersten Europäer konstatiert, daß der Schamane in seiner Trance den Körper (tatsächlich oder scheinbar) verlässt und eine außerkörperliche Erfahrung macht.
Ich weiß auch nicht, ob vorher in diesem Zusammenhang das Wort "Trance" überhaupt verwendet wurde.

@ raterz: Wenn Du schreibst, daß die schamanische Trancereise eine mentale Reise ist, gehst Du imho am wesentlichen vorbei.
Natürlich wertet der Intellekt das Geschehen im Nachhinein aus, bringt es in eine chronologische Reihenfolge & zieht Vergleiche zwischen dem Erlebten & der Alltäglichen Wirklichkeit; das ist soweit auch alles in Ordnung.

NUR - es geschieht währenddessen so viel, was der Verstand nicht begreift & wovon er auch teilweise garnichts mitbekommt, daß die Reduzierung der schamanischen Reise auf den mentalen Aspekt dazu führt, daß sich meine Krafttiere sich vor Lachen kugeln.

P.S.: Wenn ich mir Deinen letzten Post so anschaue, verstehe ich die Formulierung "mentale Reise" noch weniger.

Mit mentalreise meine ich den mentalkörper. Der ist nicht gleichbedeutend mit dem verstand. Der mentalkörper kann aber auf wanderschaft geschickt werden und eben dinge wahrnehmen, die real sind, aber nicht von dieser welt. Dann haben wir noch einen astralkörper, den man eben auf astralreisen auf wanderschaft schickt (und angeblich jede nacht)..
Dieses konzept kann man halt benutzen um die astralreise von der trancereise abzugrenzen. Viel erklären kann man damit aber tatsächlich nicht

raterz hat geschrieben:Mit mentalreise meine ich den mentalkörper. ....

Sorry, mein Fehler. Hab das zwar irgendwann auch mal gelernt: physisch, astral, mental, emotional, kausal, hyperkausal & dann war da noch der Ätherleib & bei der Brennan sieht's dann noch mal ein bischen anders aus
& dann auch noch Dharmakaya, Sambhogakaya, und Nirmanakaya.

wer ist denn diese kersti? schreibt gute artikel über alternativ & schulmedizin

raterz hat geschrieben:wer ist denn diese kersti?

KP
Ich hab' nur nach Brennan gesucht, weil ich weiß, daß ihre Darstellung der Auraschichten/Energiekörper etwas anders aussieht & das war einfach der erste vernünftige Eintrag bei Google.

puh. hab heute von meinem krafttier geträumt. ist gekommen und hat sich streicheln lassen.. dann hatte es am unterbauch so ein erkennungsmerkmal, wo drauf stand "la bella citonia". aufjedenfall war es das, was ich mit aus den traum genommen hab. ich google gerade mal und bekomme über wikipedia raus, dass es wirklich eine kleine gemeinde "cetona" in italien gibt. citona ist ne andere schreibweise.

im traum davor hab ich ner geisterfütterung beigesessen. hab aber nich viele informationen erhalten. war aber interessant, denn die geister waren in karten. und sie waren aus afrika..

wat träum ich bloß?

Citonia-Bildersuche bei Google:


aber auch das:
und das:

Was ist den eine Geisterfütterung?!?

raterz hat geschrieben:......, denn die geister waren in karten. und sie waren aus afrika..

lol ja sowas dacht ich beim aufwachen auch

ne geisterfütterung ist halt ne opferung. opfern klingt aber so hochtrabend. das war eher nur ne fütterung

Hab mir nicht alles durchgelesen. Drum knüpft mein Post vermutlich nicht am roten Faden des Freds an. Wollte nur was einwerfen, was möglicherweise zur Erhellung des Themas beiträgt: In meinem Verständnis unterscheiden sich mystische Erfahrungen und schamanistische Erfahrungen dahingehend, das erstere nicht-dualer Natur ist, also die Trennung von Subjekt und Objekt (Wahrnehmendem und Wahrgenommenem) aufgehoben ist, wohingegen die klassisch schamanische Erfahrung (ob nun mit Hilfe von Kraftplanzen oder anderer Techniken) ihrer Natur nach dual ist. Die Wahrnehmung von zB: Pflanzengeistern und Kommunikation mit diesen setzt ja eine Erfahrung voraus bei der man von ihnen getrennt bleibt:" Da draußen ist etwas, was mit mir kommuniziert. Ich sehe es/sie/ihn. Es ist dort. Ich bin hier. Auch das schamanische Weltverständnis ist ja, wenn auch in unterschiedlichen Regionen der Welt unabhängig entstanden (wobei was passiert schon unabhängig voneinander ) dualistisch. Ober- , Unterwelt usw. Mystische Traditionen betonen eher die Einheit ( für mich zählt der Buddhismus zu einer solchen. ) In dem Ganzen ist keine Wertung impliziert - eher eine Feststellung, von der ich auch nicht sicher bin ob sie nicht nur aus meinem mangelhaften und oberflächlichen Wissen über die verschiedenen "spirituellen" Traditionen/Wege/Weltsichten/Methoden stammt und den daraus abgeleiteten Generalisierungen und Dichotomien. Jedenfalls spannend das ganze und ich würde mich über Einwürfe, Kritik und Erklärungen für ein vertieftes Verständnis freuen.