Mir hat kiffen, vor allem die ersten Male, schier grenzenlosen Hedonismus gebracht. Die Intensivierung der Farben, der Fressflash, die verstärkte Musikwahrnehmung mit leichten Synästhesien... auch kann ich im bekifften Zustand viel Arten von Musik besser verstehen, zum Beispiel Tool oder vor kurzem erst Younger Brother. Die Wirkung als Aphrodisiakum ist auch einfach nur göttlich und lustige Sachen sind noch viel lustiger. Das Übliche halt.
Was ich jedoch feststelle ist, dass mit jedem Mal konsumieren (und ich denke nicht, dass das an der Gewöhnung liegt, kiffe vielleicht 1-2 Mal im Monat, dann aber so 3 Tage durch) die schrägen Gedanken immer uninteressanter und kontrollierbarer werden. Nichtsdestotrotz ist es echt toll, was ich da alles erleben durfte. Zwar bei weitem nicht so bedeutend und tiefgehend wie andere Psychedelika aber dafür so unendlich bizarr. Zum Beispiel so schnell denken, dass ich mit dem sprechen nicht mehr hinterherkomme. Oder bunte Muster am Boden, die ich mit den Händen beeinflussen kann. Einmal kam ich mir gar vor als sei ich ein Schimpanse. Auch die Synästhesien nehmen bei Schläfrigkeit hin und wieder die Gestalt von Zeichentrickfiguren an.
Ein weiterer Vorteil ist, dass ich mich bekifft auch mal zwei Stunden lang hinsetzen kann und nen Film schauen oder irgendwas schreiben (ok, hab ich erst einmal für die Uni, hat aber super geklappt). Sonst werd ich immer recht schnell unruhig.
Die negativen Seiten:
- Ich kann mich eigentlich nur an ein Viertel des Erlebten so richtig erinnern, hab jedoch nicht das Gefühl, dass im Alltag das Gedächtnis drunter gelitten hat... schon eher unter Psychedelika, bzw. hat es sich verändert. Ist schwer zu erklären, aber ich vergesse oft Aufgaben oder Dinge die ich machen wollte komplett bis sie mir wieder einfallen. Habe das Gefühl dass ich früher manche Sachen eher im "Hinterkopf" behalten habe. Andererseits war ich schon immer verpeilt, vielleicht such ich auch nur nen Sündenbock.
-Leider sind nicht nur die positiven Wirkungen bei mir recht stark. Teilweise erleb ich Paras die nimmer normal sind. Seh beispielsweise in der Bahn die Leute mit dem Kopf schütteln, wie als wüssten sie dass ich bekifft bin (könnte echt sein, weil ich rote Augen krieg, glaub aber eher nicht so^^). Oder hab das Gefühl dauernd aufs Klo zu müssen, alle 5 Minuten. Oder dass ich grad krank werde was auch meistens Quatsch ist... Wenn ich WIRKLICH WIRKLICH bekifft bin hör ich sogar Stimmen oder seh mehrere alternative Versionen der Zukunft gleichzeitig, in denen oft negative Dinge passieren. Also ist schon alles klar als Halluzination erkennbar aber WTF? Selbst Hawaiianer wirken nur selten derartig stark. Außerdem ist der Trip vom Gras bei mir so gut wie immer psychoseähnlicher...
Aber stimmt schon (@ Yagè) man lernt definitiv mit der Zeit sich in Gesellschaft normal(er) zu verhalten, find ich im übrigen auch bei "stärkeren" Psychedelika der Fall. Ist aber ganz gut so, da es einem neue Möglichkeiten der Erforschung der Welt unter einem anderen Blickwinkel erlaubt, also zum Beispiel in der Stadt, mit Freunden, im Museum usw.
Alles in allem hab ich den enormen Vorteil, dass ich noch nicht mal seit 2 Jahren kiffe. Hab auch definitiv nicht vor, jemals ein krasses Konsummuster bezüglich dieser Droge aufzubauen, da ich mitlerweile auch ein paar Leute kenne, die sich so die Genußfähigkeit bezüglich dieser wunderschönen, kreativen Substanz kaputt gemacht haben, weil sie davon depressiv wurden oder Selbstzweifel bekommen... Und das find ich dann doch recht schade drum.
