Danke Euch für die bisherigen Antworten.
anima hat geschrieben:Bin gespannt auf mehr und besonders auch, wie von H_G bereits erbeten, auf deinen Beitrag dazu Herr Doktor. Wirst das Thema nicht ohne was im Hinterkopf eröffnet haben, nehm ich mal an?!
Ich habe ihn eröffnet, ohne zu wissen oder zu planen, worauf das hier hinauslaufen wird oder soll. Ich möchte wissen, was und wie ihr darauf entgegnet, und somit auch gemeinsame Reflexionen über die Beschaffenheit all dessen was uns umgibt anstoßen.
Ich kenne sowohl Bewusstseinszustände, in denen alles - selbst Dosenpfand und anderer Unsinn - ein rundes Bild ergibt, als auch welche, wo ich raus gehen und die Welt aus ihren Angeln heben möchte.. so kam ich zu diesem Gedanken.
Viele von uns erleben ja, der eine öfter, der andere weniger oft, eine Art der Unzufriedenheit mit der Welt, wie sie ist, und/oder mit sich, wie er ist. Wenn man die Leute aber fragt, was sie denn alles genau ändern würden, kommen sie aber ins Grübeln, oder verlieren sich in der Auseinandersetzung mit symptomatischen Kleinigkeiten. Inwiefern diese Quelle dieser vermeintlich für Unzufriedenheit sorgenden Dinge lediglich im Außen, bei den andern liegt, bleibt fraglich..
Was ich ändern würde?

Ich würde die Menschen Kraft meiner Zauberkraft natürlich durch die Bank erleuchten. Früher war ich zudem ziemlich scharf darauf, Flügel zu haben und fliegen zu können. Habe als Kind danach regelrecht geschmachtet, und mir das oft ausgemalt, wenn ich in den Himmel gestarrt habe. Aber das geht mitlerweile auch so. Zumindest ist das Bedürfnis gestillt.
Aber das wirft fragen auf: Warum sind wir nicht erleuchtet? Hat das einen Sinn?
Die "Natur" ist vollkommen (vollkommen), aber der "Mensch" bloß unvollkommen (vollkommen)?!
Ist denn der Mensch ein Artefakt mit einer Superposition gegenüber der Natur?
Steht über Pflanzen, Tieren und dem ganzen anderen Geschnetz? Quasi im theistischen Sinne?
Kann er von außen eingreifen?
Ist er nicht vielmehr Teil von ihr? Eher in einem pantheistischen Sinne?
Aus der Welt hervorgegangen, anstatt
auf die Welt gekommen zu sein? Natürlich ist er.
Wenn die Welt volkommen volkommen ist, nicht aber der Mensch, bzw es uns so erscheint,
was trennt ihn von der Welt?
Die ganzen Krankheiten, Kriege, Nahrungsknappheit undso bewahren uns ja davor, als Spezies zu krass zu wuchern und uns so selbst, oder gar das gesamte System auszulöschen. Sie sind Teil des Gleichgewichts. Würde ich also auch so lassen... auch wenn ich ntrl von keiner Klippe springen, oder einen geliebten Menschen dem Krebs hingeben würde, um der Übervölkerung Herr zu werden.

But that's the game.
Ich hatte diese Frage mal mit Erraphex. Er meinte, nichts verändern zu wollen. (Der War on Drugs war da wohl grade nicht präsent^^.) Ich stimmte dem in diesem Moment im Großen und Ganzen zu, musste aber hinzufügen, dass mir eine dicke Graskeule in der Hand
fehlt. Das war für mich der Aha-Punkt die Kifferei einstellen zu wollen. Nun fehlt es mir nicht mehr, wenn ich nichts habe. Die Verhaftung hat sich gelöst, und ich kiffe nurnoch selten.
Natürlich könnte man sich in all dem nahezu verlieren, was mehr so das Administrative, die Organisation des Zusammenlebens betrifft... fast alle von Ohn genannten Punkte würde ich unterschreiben. Zudem würde ich vielleicht noch - nach Wilson - allen Privatbesitz über 1.000.000€ konfiszieren.

Aber ist das der Kern des Problems, ist das der Mangel?
Oder sind das Herrausforderungen innerhalb des vollkommenen Spiels, die immer bestehen werden?
Jeder ist - dem kosmischen Brainfuck entsprechend - Produkt und Schöpfer des Ganzen zugleich. Nicht wie ein Vogel, der sich auf einem Baum niedergelassen hat, und ihn so beeinflusst. Wir sind eher wie Äste eines Baumes, wir sind der Baum, und nicht von ihm verschieden. Alle unterschiedlich und doch nicht getrennt - weder voneinander noch vom Ganzen, dem Baum, der das Universum ist. So würde ich unser Verhältnis zur Welt und zueinander beschreiben - die sich in einem Prozess befindet, dem Spiel des Lebens...
das nicht verloren werden kann. ES hat uns die Möglichkeit gegeben, dies zu erkennen. Die Tür steht weit offen.
Ich glaube in einem Schlaraffenland würde ich ganz schnell ungesund fett werden, und mich tierisch langweilen.

Und solange meine Natur derart beschaffen ist, spiegelt mir das Universum das entsprechende Bild. Die Welt wird sich uns immer in der Gestalt zeigen, wie sie unserem Innen entspricht/entspringt und umgekehrt. Ändern wir uns in der Tiefe unseres Wesens, lassen wir dies zu, ändert sich die ganze Welt. Das ist das Spiel. Auf leben und Tod. Ein Kampf. Und das ist Einheit in Liebe. Zur Arbeit nach Innen sehe auch ich, wie an anderer Stelle schon erwähnt, also keine wirkliche Alternative, und für mich ist sie Weg und Ziel zugleich. Dazu gehört wohl - für mich - auch manchmal das Bedürfnis, die Welt aus ihren Angeln zu heben. Auf dass wir gemeinsam wachsen, auf dass ES spielt.
Es ist wie ein Tanz, wie eine Fuge von Bach. Das Ziel ist nicht, die andere Seite des Tanzsaals zu erreichen, oder den letzten Akkord zu hören.
ES tanzt. Aus dem Nichts.
Also

lasst uns weiter Tonal spielen

- Was wollt ihr noch so ändern oder denkt ihr noch so dazu?
Gruß
Schuh