Keta i.v. ist einfach unspektakulär ... das sagt, bis auf wenige Ausnahmen, jeder, der's mal meinte zu versuchen.

Aber ansonsten - natürlich nehmen Benzos auch einem Keta-Turn seine Tiefe In der Notfallmedizin wird nicht umsonst immer ein Benzo zu einer Ketainjektion dazugegeben.

Jap, absolut! Keta auf die Benzos war echt ne blöde Idee! Zum Einen nimmt es die Tiefe und zum Anderen verstärkt es die Amnesie -> pure Verschwendung...
Nachdem ich mich nochmal dem intensivem praktischen Selbs- und Substanzstudium gewidmet habe, hat sich für mich die i.v.-Gabe erledigt, die s.c.-Injektion mag ich persönlich nicht, sniffen ist bei mir eh suboptimal (chronische Rhinosinusitis), die Applikation via M.A.D. ist ganz nett, aber für mich habe ich jetzt als einzig Wahres die i.m.-Option entdeckt. Einfach und schnell, zippelt nicht in der Nase, für mich am einfachsten zu dosieren -> passt!

Artikel über Ketamin recht interessant und nette Zusammenfassung der Geschichte des Ketamins

Die Firma Parke-Davis unterhielt damals ein eigenes Labor im Staatsgefängnis von Jackson. Häftlinge bekamen zwischen 35 Cent und 1,25 Dollar, wenn sie sich an medizinischen Tests beteiligten.

Zu hart ...

Ein neuer Behandlungsansatz ist ohnehin überfällig. Lange Zeit dachte man, bei der Depression handele es sich um eine Art Mangelerscheinung. Nach dieser immer noch gültigen Lehrmeinung werden Glücksgefühle durch Botenstoffe hervorgerufen; wer zu wenig davon produziert, verfällt automatisch dem Trübsinn. Kritiker haben eingewendet, das sei in etwa so, als wolle man die Anwesenheit von Schmerz durch akuten Aspirinmangel erklären.

Das ist ein klassisches Problem an Heilungsansätzen die mit aus naturwissenschaftlicher Erkenntnis abgeleiteter pharmakologischer Hilfe arbeiten. Ein Neurotransmittersystem als einzelnes, auf das der spezifische, nur in diesem System wirksame Stoff Einfluss nimmt ist nicht die Ursache von psychischen Phänomenen wie Angst, Liebe usw., als wäre Liebe zB: durch Serotonin bedingt und dergleichen. Hier zeigt sich zum einen die Betrachtung des Menschen als einer biologischen Maschine in der es für alles von einander separierte, unabhängige Zuständigkeitsbereiche gibt, zum anderen wird das Problem offenkundig, dass Moleküle zumeist nur Schlüssel für bestimmte Schlösser sind aber keine Dietriche die an allen Stellen des Körpers das passende dem Heilungsprozess förderliche Gleichgewicht schaffen.

Ein Panazee wäre eine Pille, in der immer exakt die stoffliche Zusammensetzung enthalten wäre die dein Organismus gerade jetzt, genau in diesem Moment gebrauchen kann.


Thx

auch lustige Stelle:

...Doch was wäre, wenn genau diese unerwünschte Nebenwirkung den antidepressiven Effekt überhaupt erst hervorriefe?....

Doch nur bei gut der Hälfte aller depressiven Patienten führt das zur Heilung. Und wenn, dann vergehen Wochen bis Monate. Selbst moderne Wirkstoffe wie die sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer erhöhen zwar in Minutenschnelle die Konzentration des Botenstoffs an den Synapsen der Nervenzellen - der gewünschte Effekt lässt trotzdem wochenlang auf sich warten. Es passt auch nicht ins theoretische Bild, dass manche Mittel gerade dadurch antidepressiv wirken, dass sie die Konzentration der genannten Botenstoffe herabsetzen.

Schön und gut, aber was erwarten wir denn? Psychiatrische Krankheiten sind so alt wie die Menschheit selbst und erwarten wir ernsthaft, wir nehmen bei depressiven Episoden eine Tablette und alles ist wieder gut?
Naja zurück zum Thema, es fehlen definitiv repräsentative Studien, sprich aussagekräftige randomisierte Doppelblindstudien. Zur Zeit sind die meisten Artikel über den therap. Einsatz von Ketamin, spekulativer Natur und das reine Zusammensetzen irgendwelche pseudomedizinischer Puzzlestückchen.
Ich bin mal auf die angekündigten "großen Studien" gespannt...

Ketanest hat geschrieben:Psychiatrische Krankheiten sind so alt wie die Menschheit selbst ...

Wie willst du denn das beurteilen ? Psychiatrien und Diagnosen von Psychiatern gab gab es damals sicher keine.

ist noch jemandem so kalt auf ketamin? normalerweise heize ich kaum ein, mir ist es (auch im winter mit heizung) tendendziell immer zu heiss, aber wenn ich auf ketamin bin, muss ich die heizung voll aufdrehen, damit mir nicht kalt wird (habe mir gerade socken angezogen und eine line gelegt).

Jein. Es gab auch keine Chirurgen, Allgemeinmediziner und Internisten und schon gar keine Anästhesisten. Es gab in der Steinzeit und der Antike beispielsweise auch keine Chirurgen, trotzdem sind die Ursprünge (besser gesagt: die ersten chirurgischen Eingriffe) aus dieser Zeit überliefert. Es gibt eben Berichte über Verhaltensmuster, die man anhand heutiger Vorstellungen (DSM/ICD und anerkannte Krankheitsdefinitionen, z.B. WHO) ganz klar als psychopathogen oder zumindest "psychiatrisch auffällig" einordnen kann.

Jap, das Kälteproblem kenn ich. Nachdem ich das jetzt mal auch die ganze Zeit gebibbert habe, fahre ich jetzt vorbeugend bevor ich auf die Reise gehe mal die Heizung hoch...

Kennt ihr diese abartige Toleranbildung auf Ketamiin?

Ich glaub ich habs mir mittlerweile echt versaut mit dieser Substanz....

In der Nacht von gestern auf heute bin ich ca. 20 Minuten nach dem ich 400mg intra muskulär appliziert habe aufs Fahrrad und durch die Stadt gefahren - es hat mich zwar beim Aufsteigen voll hingesemmelt, aber einmal am Fahren ging es doch reht gut, erst beim Absteigen ist mir aufgefallen was für ein Himmelsfahrtkommando das eigentlich war....

Bei mir ist das jetzt schon eher so eine generelle Toleranz... also selbst wenn ich lange kein Keti mehr genommen hab, nehm ich Dosen von denen jeder der noch nicht mit dieser Substanz in Kontakt kam quasi anästhesiert in der Ecke liegen würde.... und ich lauf dann noch munter rum und bin halt bissl verschwurbelt.
Die meisten Konsumenten die eher hohe Dosen mögen, berichtendas gleiche....

Irgendwie ist die Substanz für mich dadurch völlig uninteressant gerworden..... evtl. auch gut so.

Psychedelicious hat geschrieben:Irgendwie ist die Substanz für mich dadurch völlig uninteressant gerworden

Das aus deinem "Munde" ... hab so das Gefühl, als dass ich dich noch das ein oder andere Mal daran erinnern werd, dass du das geschrieben hast

@ psychiatrische erkrankungen - denke dass es schon immer stoffwechselstörungen im hirn gegeben hat...
dass natürlich auch gesellschaftöliche faktoren ne rolle spieken is klar, da is allerdings fraglich ob nun ein grössere der kleinere zahl von erkrankungen bzw wahrnehmungen als solche statt gefunden hat..
zumindest waren wohl traumatisierungen durch tod und gewalt häufiger zb ..
wobei andererseits der umgang damit wieder anders und weniger überfordert gewesen sein mag bzw rituell aufgefangen wurde ..

fragen über fragen, intressant in hinblick auf das thema wahrnehmungssache ..


ajo und moin moin erstma
war jetzt länger nich hier.. erstma bissl mehr gefeiert und dann aus der routine gerutscht .. foren ham da ja einiges mit zu tun, irgendwie..

Ich habe immer die Entwicklung einer sehr starken Toleranz bei Dissoziativa beobachtet, die sich auch nur langsam wieder abgebaut hat. Mein Konsummuster ist zum Glueck nie in solch krasse Bereiche gerutscht, aber mehrtaegige Binges (DXM) waren dabei und nach so einer Aktion kann man fuer einige Wochen bis Monate das Zeug dann erstmal abschreiben.
Echt schade, aber vielleicht auch wieder ganz gut so, weil man sonst noch viel oefter nach dem Motto 'Gelegenheit macht Diebe' handeln wuerde.
Naja, ich denk mir da echt weniger ist mehr. Und es gibt imho kaum etwas geileres, als alle paar Wochen mal 200-300mg DXM durch das Gehirn sausen zu lassen. Das ist dann wie Weihnachten und Neujahr auf einmal und kein Vergleich zu der abtoernenden Scheisse, die man irgendwann bekommt, wenn man sich diese Substanzen mehrfach im Monat gibt.

http://www.youtube.com/watch?v=-9Jx8xBCGaQ

anima hat geschrieben: ... hab so das Gefühl, als dass ich dich noch das ein oder andere Mal daran erinnern werd, dass du das geschrieben hast