Mao hat geschrieben:Ob es eine Lehre gibt, die mittels psychedelischer Reisen kommuniziert wird ?
Als einzige Lehre der psychedelischen Reisen erscheint mir der Antrieb zur Spiritualität. Es gibt nur Weniges was bleibt, außerhalb der anderen Bewusstseinsebene. Wir können die tiefe Erkenntnis nicht übertragen, sind gefangen in Silhouetten der Wahrheit. Doch das, was der Nebel verschleiert, wird kenntlich, sobald wir wieder diesen Zustand erreichen - uns in seine Nähe begeben; und darin liegt wohl der große Nutzen: wir sind darum bemüht, die Außenwelt zu hinterfragen, uns ihr anzunähern. Im besten Fall auch ohne die Einnahme einer Substanz.
Mir ist bei meiner letzten Reise sehr deutlich geworden, dass ich nüchtern betrachtet nicht beantworten kann, weshalb ich Psychedelika konsumiere. Natürlich gibt es den Sinn, der dahinter steht, die Veränderungen, denen die Erfahrungen Anstoß gaben, die positive Konsequenz nach der Arbeit. Doch das wirkliche Bewusstsein, weshalb ich Psychedelika konsumiere, wird mir erst dann bewusst, wenn ich diese Ebene betrete. Wenn die Welt zur Sammlung von Symbolen wird. Wenn essenzielle Bestandteile des Lebens, welche schier immer gleiche Bedeutung haben, plötzlich völlig neu und abstrakt erscheinen. Gefühle und Gedanken - das sind regulierbare Aspekte des Seins, aus welcher das Bewusstsein kreiert wird. Doch sie können sich erheben und senken, verschieben und verzerren, aufsteigen und verschwinden. Ebenso wie Müdigkeit, Aufmerksamkeit, Liebe, Harmonie, Frieden, Hass, Wut, Neid, Eifersucht. All dies sind nur Symbole unserer Welt, welche durch die Einnahme von Psychedelika in ihrer Form und Farbe verändert werden können.
Ich habe bisher kein Lachgas probiert (allerdings werde ich etwas neugierig

). Aber ich kenne - zumindest von Salvia - das Gefühl, wieder anzukommen. Kein wirkliches Erkennen und Verstehen, aber ein Fühlen und Sein. Ein aufgefangen werden durch die neue Dimension des Lebens, von welcher aus betrachtet das Dasein eine neue Wichtigkeit erhält. Diese undefinierbare Welt, von der ich eingenommen und mitgezogen werde, ist aber schon der Sinn in ihrer reinsten Form. Warum muss man eine logische Welt der reinen Ästhetik nachziehen? Weshalb muss der Sinn von Worten und Gedanken erklärt werden, wenn die Erfahrung selbst Schönheit und Reinheit offenbart? Vielleicht verhält es sich mit Lachgas ja ähnlich? Das die Erfahrung selbst ihr eigener Sinn ist.
Durch mehrere Gespräche inspiriert und angetrieben, kam ich letztens zu der recht einfachen Überzeugung, das Worte nur versuchen den Sinn zu verschleiern. Nur weil man zumeist auf der Ebene der Worte kommuniziert, heißt das noch nicht, das jeder Sinn ein Gespann aus Gedanke und Wort sein muss. Vielleicht steckt der Sinn einfach im Ding. Und jeder Versuch, Potentiale und Gewinn zu (er)schöpfen, endet in der übersteigerten Vorstellung der Wirklichkeit.
Falls mich keiner versteht. Kein Problem!

Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.