getintoit hat geschrieben:
i do not get it. more input please.
Hmm. Wenn allen Forenteilnehmer ausschliesslich im Hier und Jetzt leben und jegliche Konzepte zum Teufel jagen können wir dieses Forum schliessen.
getintoit hat geschrieben:
hoffe es ist halbwegs klar, worauf ich hinaus wollte. die antworten hier im forum sind imho nicht selten genau so simplifiziert und (sry) phrasenhaft wie inner bild-zeitung, tönt nur schöner.
weisheiten für den angehenden buddha in 4. schritten.
Vielleicht weil es tatsächlich so einfach ist? Sind die Aussagen von Krishnamurti kompliziert? Nein. Sind die Aussagen von Almaas kompliziert? Nein. Sind die Aussagen von Buddha kompliziert? Nein. Sind die Aussagen von Jesus kompliziert? Nein. Hmm....
Ist es gleichbedeutend mit der Umsetzung dieser Weisheiten? Nein. Es gibt keine größere Herausforderung im Leben. Es ist es deswegen falsch darüber zu reden?
getintoit hat geschrieben:
es heisst zwat das man nichts weiss, um ne antwort was_andere_ (oder alle??)aber tun sollten/könnten usw ist kaum einer verlegen.
Die Grundlage aller meiner Äußerungen ist genau diese. Ich kann es nicht wissen. Das aber in jeden Satz einzubauen nimmt der Kommunikation jede Schönheit.
getintoit hat geschrieben:
eat this: ich würde ja empfehlen (ha!) auszusteigen aus der spirituellen quest (die imho eh nur so aussieht)
ist eh ne kreisförmige bewegung.
Ich meine bei mir gewisse "Stationen" zu erkennen, die sie mir als nicht ausschliessliche kreisförmige Bewegung darstellen (vielleicht spiralförmig

). Die beginnende Disidentifkation. Die zunehmende Stille. Wachsendes Mitgefühl und Liebe. Das Ende des Leidens. Son Kram.
getintoit hat geschrieben:
ich würde ja loslassen von der denke das spass etwas ist was ausreicht um etwas zu betreiben.
is doch nur ne anhaftung an spass...

Ich bin geneigt zu sagen, von dem Austausch auch profitiert zu haben. Aber ich betreibe den Austausch nicht um davon zu profititieren.
hiob hat geschrieben:der meier mag in diese begegnung sein ganzes bemühen nach vollendung, nach einheit gelegt haben.
und das, was er also nach aussen in die welt an den braun getragen hat ist wunderbar.
beim herr braun aber...mag das gar nicht angekommen sein und das wäre sehr traurig...
der braun mag denken "was kommt mir der müller wieder mit seinem belanglosen gerede über das wetter heute morgen".
Sehr schön.
Mao hat geschrieben:Daran hält man nicht fest, wie an einem Ding, einem Körpergefühl, einer Idee ... Vielleicht haben wir einfach unterschiedliche Auffassungen darüber / Erfahrungen davon, was wir mit Glück meinen.

Wenn ich glücklich bin fehlt mir nichts. Solange es mir an nichts mangelt, hat die Frage nach dem Glück auch keine Relevanz. Auch die Frage nach dem Festhalten stellt sich mir dann nicht. Die kann erst wieder aufkommen, wenn bereits wieder ein Mangel besteht und man sich umschaut, zurückblickt und sucht.
Solange es anhält, ja. Aber interessant wird es ja erst, wenn es genau das nicht mehr tut. Oder?

Hier erlebe ich oft die spiralförmige Bewegung. Es kommt und es geht, hat aber eine tendentielle Richtung. Beispiel: Mein Kopfkribbeln. Ich fand es sehr angenehm. Dann ließ es für einige Zeit nach und war kaum mehr wahrnehmbar. Ich wollte es zurückhaben. Erst als ich diesen Wunsch wieder fallen ließ kam es zurück. Kann natürlich eine Zufall sein...
Yagé hat geschrieben:
Interessanterweise habe ich vor kurzem das Buch "Die Illusion des Ich" ausgelesen. Sehr verständlich, ebenso wie deine Beiträge. Doch existieren drei Arten von Weisheit: jene, um die man weiß, jene, die man sich vorstellen kann und jene, die man fühlt. Während ich dein Geschriebenes verstehe und mir den Zwiespalt wegdenken kann, so fühle ich aber meine Person und die Welt vordem; vielmehr noch erscheint mir die Welt da draußen als reine Wahrnehmung meiner Sinne!
Wie kann man das, was man weiß und versteht, verinnerlichen, um danach zu leben? Nachwievor fühle ich mein Ich - erkenne die Reaktionen auf Umwelteinflüsse, betrachte meine Person unter anderen Menschen; ich sage mir jederzeit, das alles Eins ist, jede Handlung meinerseits eng mit der Umwelt zusammenhängt; und doch fühle ich mich selbst und glaube, der Grund für meine Entscheidungen zu sein.
Die Lösung vom Ego und Enttarnung der Illusion des Ich erscheint mir eine der größten Aufgaben der Individuum, die jedoch nur zeitweilig wirklich umgesetzt werden kann. Oder gelingt dir das Umsetzen dieser Erkenntnis ins tägliche Leben? Und wenn ja, auf welche Weise?
Ja, es ist imho die Aufgabe des Menschen. Wobei Lösung nicht im Sinne von Überwindung zu verstehen ist - das können wir nicht. Wir können es aber im Sinne des Ausdrucks Persönlichkeit (~Persona) als Maske nutzen lernen. Die wir bewusst abnehmen und aufsetzen können.
Gefühlt bin ich weit davon entfernt mich von allen Mustern meines Egos befreit zu haben. Immer wieder bin ich ob neuer entdeckter Muster überrascht. Immer wieder bin ich ob der Perfidität dieser Muster überrascht.
Allerdings hat der von dir beschriebene Konflikt für mich aufgehört zu existieren. Es ist da und ichbin gleichzeitig nicht mehr
es. Disidentifikation. Dadurch hat es bedeutend weniger Macht. Dadurch entsteht Freiheit. Und es ist auch hier ein Spiel für mich, Muster zu erkennen. Zu reflektieren. Darüberhinaus habe ich verinnerlicht, dass es entstehen musste und das es seinen Zweck erfüllt. Es fühlt sich daher nicht falsch an.
Yagé hat geschrieben:
Erraphex hat geschrieben:
Die Sonne scheint. Sie wärmt uns. Es prickelt auf der Haut. Ja, was könnte noch näher am wahren Leben des Menschen sein?
Der Traum nach... die Vorstellung des... oder das Erleben von... ?
Das Wetter steht synonym für das tägliche Allerlei, welches mir begegnet. Und doch muss ich dir Recht geben, wenn du das Leben, als solches, beschreibst. Bei deinen Worten erscheint mir das Erleben der Einfachheit der Natur sehr erstrebenswert. Ich kann nur mit den Worten, welche sich um das Leben drehen, es aber von den Menschen fernhalten, nicht viel anfangen.
Damit ist nicht nur das Erleben in der Natur gemeint. Ich kann auch autofahren und es genau so erleben. Ich sitze. Spüre den Sitz unter mir. Das Lenkrad an meinen Händen. Höre den Wind. Den Motor. Die Reifen auf der Strasse. Es kann auch in der Arbeitswelt auf diese Art und Weise erfahren werden. Wenn es hier, aufgrund der Bedeutung, die die Maske Persona hat, bedeutend schwieriger ist.
Yagé hat geschrieben:
Erraphex hat geschrieben:
Was ist denn das wahre Bedürnfis des Menschen?
Mao hat geschrieben:
Glücklichsein
Es gibt durchaus noch andere erstrebenswerte Ziele. Das Glück ist zumeist flüchtiger Natur. Weisheit beispielsweise ist konstant, zwar verbunden mit Gefühlen, aber unabhängig als Ziel. Ich frage mich manchmal, ob es eine Art Erleuchtung gibt. Das hat mich insbesondere in dem Buch Siddhartha immer so fasziniert. Aber besteht unser Streben in der Annäherung der Erleuchtung oder gibt es einen Weg, einzusteigen? Oder ist diese Idee völlig abstrus?
Auch ein Gefühl von Glück mag, über den Zeitraum unserer Existenz, nicht flüchtig sein. Ich empfinde aber von Zeit zu Zeit eine gewisse Schwermut/Melancholie als "interessanter".
Aber auch die Idee der Erleuchtung rührt aus dem Gefühl her, dass wir einen Mangel in uns verspüren.
Erleuchtung ist eine schöne Idee, sie kann motivieren zu suchen, muss aber im Laufe des Weges, als Idee, fallengelassen werden weil sie uns vom Hier und Jetzt abhält. Weil erst im Hier und Jetzt erkannt werden kann, dass es nie einen Mangel gegeben hat.
Bei vielen ist sie auch ein Zeichen für ein mächtiges Ego. Denn das Über-Ich fängt im Laufe des Weges an sich unter dem Kleid der Spiritualität zu verstecken. Es gibt keinen schöneren und exklusiveren Schmuck als das Bild der Erleuchtung.