Grad erst drüber gestolpert....:
Ghost35- hat geschrieben:Echt schöne posts hier.
...indeed.
Mein Weg der Bewusstseinserweiterung? Gute Frage, denn ich weiß es nicht.
Vielleicht fing alles an mit einem Traum, den ich in meiner Grundschulzeit hatte, oder endete es mit einem solchen?
Ich bin mit meiner Grundschulklasse auf einem grasbewachsenen Abhang voll großer Steine, beobachte die Szenerie aus der Vogelperspektive, alles spielt, rennt, hüpft. Plötzlich beginnt die Erde zu beben, Panik bricht aus, alle rennen zur Seite, aus meinem Blickfeld. Ich zoome heran, werde angezogen. Nur ein Mädchen und ein Junge, der ich bin, schaffen es nicht. Risse tun sich im Boden auf. Ich werde der Junge, springe und renne. Doch wir schaffen es nicht, wir fallen. Alles wird schwarz und ich falle...und falle...und falle..es wird immer enger und irgendwann auch wärmer.....ich will nicht mehr..will nicht mehr fallen..möchte einfach, dass es aufhört. Ich sterbe.
Erwachen. Erwachen? Ich bin tot. Aber ich bin da. Doch was bin ich. Alles ist schwarz, es gibt nichts, nur die Sehnsucht. Die Sehnsucht nach etwas, Erinnerung, Sein. Doch es gibt nichts...nur Sehnsucht, die immer weiter wächst. Äonen vergehen und irgendwann erinnere ich mich. Ich bin [ ... ].
Nach und nach kehren mehr Erinnerungen zurück, immer schneller, zuletzt rasend und ich erwache? in meinem Bett.
Wach?, ebenfalls Grundschulzeit: Ich stehe alleine auf einem Feld in der Sonne.
Ich denke: Es ist am allerbesten so wie es genau jetzt ist. Aber es wird noch viel besser...und alles wird Wärme, wird goldenes Licht....
Wach? Selbe Zeit. Ein Judoka des 6.ten Dan, der seine Schülerin / unsere Lehrerin besucht ( ihren Unterricht inspiziert? ) steht vor mir und ist im Begriff einen Hüftwurf zu demonstrieren, an mir... ich blicke in stahlblaue, gnadenlose Augen, ohne Grausamkeit...und ohne Erbarmen. "Ab in die Mülltonne." Eine Gewalt, die auch heute noch bei weitem mein Fassungsvermögen übersteigt wirbelt mich durch die Luft..ich sehe aus ca 10 m Entfernung, wie er mich wirft. Aufprall...ich sehe mich von oben auf der Matte, flach wie eine Flunder..keine Luft...seine Augen...
WARUM? schreit mein Geist...kein Erbarmen...
Zeit der Rationalisierung, Jahre vergehen, der Verstand übernimmt völlige Vorherrschaft, Herz verschlossen, Bauch verschlossen. Kiffen, später andere psychedelische Erfahrungen ( zwei Hände voll: Pilze / Salvia ). Unbedarft und ahnungslos. Öffnung des Bauches und Risse in der Herzblockade durch die Liebe einer erfüllten Beziehung. Gewahrwerdung der eigenen Schwäche, Vergiftung, Vernebelung. Körperlicher Zusammenbruch. Qigung im Selbstudium. Geistige Explosion. Weitgehende Verwirrung und zeitweiliger Identitätsverlust. Jahr der geistigen Qual: Antipsychotika. Keine Substanzen außer Tabak und gelegentlich ein wenig Alkohol.
Absetzen der Medikamente auf eigene Faust, da die Trennung von der eigenen Seele zu sehr schmerzt: Bald darauf zwei weitere kritische Phasen. Die erste beginnt mit einem Aufbrechen des Herzens. Am Ende der zweiten: Ein denkwürdiger Samstag abend voller absurdester Erfahrungen, die darin münden, dass ich spätnachts/frühmorgens in der Straßenbahn einschlafe und an der Endstelle erwache. Der Fahrer sieht mir gaaanz tief in die Augen und fragt: "Na, bist du jetzt endlich wach?" "Ja." In der folgenden Nacht träume ich. Ich liege auf einer Bahre und werde von verhüllten Menschen getragen. Eine Art Priester tritt heran und legt mir die Hände auf die Brust, spricht Worte in einer Sprache, die ich nie gehört habe und mir doch so vertraut ist. Mein Herz wird warm, ich weiß, dass die Spirale der Selbstvernichtung beendet ist. Ich erwache? mit über dem Herz gefalteten Händen. Jahr(e) der Heilung ( im Gange )
