gato hat geschrieben:letzen endes ist es doch wurscht ob die behauptung "es gibt mikrowellen!! und diese funktionieren so und so" wahr ist oder nicht. Wichtig für uns unwissende menschen ist, dass wir mit den mikrowellengerät ekelhafte speißen zubereiten können, die glühbirne glüht, die atombombe explodiert und zig tausende sterben etc. etc.
Ob die birne nur scheinbar glüht oder ob da überhaupt eine birne ist und alles nur in meinem kopf geschieht, ist nebensächlich für uns.
Da steckt jawas imho entscheidendes drin. Stichwort "hohler Bambus", für die Fans östlicher Weisheit..
Beschreibung schafft Wirklichkeit. "Mikrowellen" sind eine Art der Beschreibung von Realitaet. Mechanik ist eine. Quantenmechanik ist wieder eine. Das rein energetische Weltbild ist eine. Alle nebeneinander. Und alle widersprechen sich. Und wenn sich der Mechaniker mit dem Quantenmechaniker streitet, wer recht hat, ist das als würde er einem Fisch erklären wollen, dass dieser nicht im Wasser schwimme.
Wenn wir zum Beispiel einen psychischen Defekt haben, kann man da mit unterschiedlichen Beschreibungen dessen, was ist, herangehen, um das Problem zu lösen (worum es eigentlich geht..nicht etwa um "wahrheit"): Einerseits lässt sich zB alles auf organische Ursachen zurückzuführen, aber auch tiefenpsychologisch analytisch oder gar schamanisch betrachten: All das schafft lediglich die Realität
um zu arbeiten. Dabei lässt sich eben nicht sagen, das und das ist wahr, denn die entsprechende Realität und damit auch Wahrheit entwickelt sich aus der jeweiligen Beschreibung heraus und
bestätigt sich selbst. Letztlich sind es alles nur unterschiedliche Perspektiven auf ein und das selbe Unerklärliche. Und ob nun etwas ein Teilchen, eine Welle, ein Trauma, ein Dämon oder ein Serotoninüberschuss ist, hängt von der Perspektive ab....tatsächlich
ist es keines von alledem.
Es ist möglich, die Anhaftung an eine Weltbeschreibung aufzugeben, die selbstbestätigende Erzeugung von Wirklichkeit durch sie zu erkennen, und ein freier "Operator" zu werden, der immer die Beschreibung zu nutzen in der Lage ist, die gerade am sachdienlichsten ist, mit vollem ernst, und als wäre es die einzige Wahrheit, über-wahrheitlich, und sich so quasi auf eine Metaebene der Wirklichkeitserzeugung zu begeben.
Taufrisch hat geschrieben:Wenn ich eine Münze werfe, weiß ich zumindest, dass sie schlussendlich runterfallen wird. Ziemlich konstantes Wissen, aber selbst das ist nicht unverrückbar
Ja. Keiner weiß wirklich, ob die Sonne morgen aufgeht. Daher spricht Don Juan bei CC wohl auch davon, dass der Kireger, der sich dessen bewusst wird, an den Punkt des "glauben müssens" gerät, wenn er schon nichts wissen kann...
Ob die birne nur scheinbar glüht oder[...]
Der Witz ist ja, dass die Birne nur deshalb zum Glühen kam, weil es für jemanden durchaus nicht nebensächlich war, sondern er sich voll in die Sache mit dem Glühen und den Birnen und so reingehängt hat.
Entschuldige, aber das klingt für mich mal wieder nach einer Spielart deines "Zu-viel-Erkenntnis-ist-auch-nicht-gut-sonst-schlagen-sie-dich-ans-Kreuz-Komplex"..
Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen einem naiven Realismus und der Leistungsfähigkeit. Ein Tennisspieler kann doch inenrhalb des Spiels auch ernst spielen. Unser Gehirn befähigt uns dazu wirklichkeiten 'transparent' zu machen. Und wenn man sich als freier Operator einer Wirklichkeitsbeschreibung bedient, so geht man auch voll darin auf, bis man sich einer anderen bedient. Daher können wir unser Gehirn ja auch selbst behumsen und ins Kino gehen, und auf einer Wirklichkeitsebene vergessen, das alles nur gespielt ist, während es uns auf einer anderen vollkommen kar ist. Unserem Gehirn ist es egal, ob mit der 1. 2. oder 3. Wahrheit gearbeitet wird. Und es bedarf
nicht der Annahme, dass eine Realität absolut ist, um in ihr absolut aufgehen und operieren zu können. Denn keine ist das.
Kurios das..
Gruß
Schuh