4-HO-MIPT - Ein strukturiertes Chaos
Verfasst: 15. Oktober 2009, 19:55
Hallo ihr Lieben!
Nachdem ich vergangene Woche Montag meinen ersten 4-HO-MIPT Trip erlebt habe, machte ich mich gestern an die Arbeit, meine Erlebnisse möglichst detailliert wiederzugeben. Darin spielen philosophische Einsichten weniger eine Rolle, als das nackte Erleben. Für jeden, der mit dieser Substanz experimentieren will, könnte dieser Bericht ein Anhaltspunkt sein.
Ich veröffentlichte den Erfahrungsbericht bereits gestern in einem anderen Forum, glaube aber, dass auch hier der eine oder andere daran interessiert sein könnte:
"Liebe Community,
vergangene Woche unternahm ich die erste Reise mit Hilfe der mir bis dato unbekannten Substanz 4-HO-MIPT. Vereinzelte Informationen schnürten das Gesamtbild einer kurz wirksamen, interessanten, doch leicht zu kontrollierenden Substanz...
Da mein Erleben deutlich stärker wurde, als mir meine Vorstellung zunächst vorgab, möchte ich euch diese Erfahrung nicht vorenthalten.
Set/ Setting: Ich war alleine zu Hause. Für einen Montag Abend, dessen folgender Tag frühzeitig beginnen sollte, mochte ich keine waghalsigen Experimente eingehen. Darin versucht, eine leichte Bewusstseinserweiterung zu erreichen, die ich bei Bedarf auch überschatten könne, waren meine Erwartungen eher zu niedrig als zu hoch.
Deshalb legte ich auch keinen großen Wert auf eine ausreichende Vorbereitung. Grob gesagt: es herrschte Chaos. Ich war müde und erschöpft von der Arbeit, doch insgesamt guter Laune.
Nachdem ich 17 Uhr nach Hause kam und noch in diversen Foren Informationen über 4-HO-MIPT einholte, begann mein Abend gegen 18 Uhr, gespickt mit Vorfreude, doch einem merkwürdigen Gefühl unbestimmter Erwartung.
Dosis: 14 mg + 10 mg (t +3:00)
Applikationsform: oral
Einnahme: Der Geschmack war, wie bei fast allen RCs, ziemlich unangenehm, jedoch erträglich. Ich wog eine Menge von 14 mg ab, nahm ungefähr 7 mg in den Mund, wartete 10 Minuten und nahm anschließend die restlichen 7 mg zu mir.
Nachgelegt habe ich erst 3 Stunden später als ich den ersten Trip dem Ende nah glaubte.
Tripverlauf: Nach ungefähr 20 Minuten machten sich die ersten Effekte bemerkbar: mir wurde kalt! Ich machte mein Bett und kuschelte mich unter die Bettdecke. Dazu legte ich mir alles bereit, was ich die nächsten Stunde benötigen könnte: Schokolade, Kekse, Chips und Cola. Weiterhin drehte ich die Heizung voll auf um dieser äußerlichen, wie auch innerlichen, Kälte entgegen zu wirken. Dies gelang mir erst nach weiteren 20 Minuten, als ich erstmals unter der Bettdecke hervorkroch, um mich an den PC zu setzen.
Zu dieser Zeit merkte ich bereits wie eine deutliche Wirkung einsetzte. Ein Gefühl, wie auf einem leichten Trip. Doch irgendwie war es anders, ungewohnt. Nichts paranoides, unangenehmes, es war nicht mal richtig deutbar. Jedoch konnte ich unumstritten eine Wirkung feststellen.
Deutlich wurde es erst ab dem Zeitpunkt, als ich die Musik anmachte.
Elektronische Musik, welche ich vorzugsweise höre, erhielt plötzlich eine sehr detaillierte Auflösung der Töne. Es kam mir so vor, als ob ich jedes Detail differenzieren und analysieren könne und als ob mir reichlich Zeit bliebe, die Musik in vollen Zügen zu genießen. Dieser Effekt überstieg sogar jene tiefere Ebene der Akustik, die ich durch der Einnahme von guten Cannabis her kenne. Zu dieser Zeit steigerte sich eine ungewohnte, weil unbekannte, Euphorie in mir. Ich verlor Hemmungen vor mir selbst und genoss das Musikerlebnis mitsamt meiner vollendeten Hingabe - ich summte, spielte mit, bewegte Kopf und Körper und versank in dieser unendlich tiefen Klangwelt; dennoch war meine Konzentration nicht gestört, mein Denken noch intakt und geradlinig und mein Fühlen nicht grundlegend verändert. Es kam mir auch keineswegs so vor, als ob mir eine für Phenethylamin typische Euphorie aufgesetzt würde; alles war natürlich, echt, von mir stammend, aus mir hervorgehend.
Durch die Einnahme von Phenethylamin erreiche ich zwar ein Glücksgefühl, welches das an diesem Abend erreichte weit übertrifft, doch weit weniger ehrlich und klar erscheint.
In einem Moment, als ich inne hielt und mit einigen Personen im ICQ schrieb, bemerkte ich einen sichtbaren Schleier, der meiner optischen Wahrnehmung oblag. Das, was ich sah, war verändert. Dieserzeit veränderten sich weder Form noch Farbe; vielmehr glaubte ich, die Luft, die zwischen mir und den von mir gesichteten Gegenständen liegt, sichten zu können. Die Welt erschien durch diesen Schleier etwas traum- und märchenhaft zu wirken. Ein leichtes Leuchten auffallender Kontraste war ebenfalls zu vernehmen.
Ich hörte weiterhin meine Musiksammlung durch und unterhielt mich unterdessen im Chat. Dabei trank ich relativ oft und viel Cola und wunderte mich, ohne den Zusammenhang zu begreifen, weshalb ich so oft auf Toilette gehen muss. Erst als die Colaflasche mit 1,5 Litern ausgetrunken war, erkannte ich den Grund für mein häufigen Verschwinden ins Badezimmer.
Die Gespräche im ICQ behielten, trotz der Wahrnehmungsveränderung, eine besondere Klarheit. Beispielsweise schrieb mich eine Bekannte an, die sich im Stress mit ihrem Freund glaubte. Ich gab ihr daraufhin Ratschläge und wies sie auf die Priorität einer Beziehung hin: die emotionale Verbundenheit. Probleme jedweger Art erschienen mir in diesem Moment überbewertet und nichtig und sollten zugunsten der schönen Zeit, die man miteinander verbringt, vernachlässigt und bereinigt werden. Dieses Gespräch, dem ich nüchtern nur müde abgewunken hätte, fesselte mich und spornte meine Gedanken zu weiteren Höhenflügen an.
Ich schrieb mit einer Leidenschaft, Klarheit und Intelligenz, die auf keine Einschränkungen rückführen ließ! Ich würde sogar behaupten, dass ich zu diesem Zeitpunkt ein derart klares, assoziatives Denken hatte, wie es nüchtern kaum der Fall ist. Mir stiegen Erkenntnisse in den Kopf, die ich verziert mithilfe von Metaphern niederschrieb. Merkwürdig und erwähnenswert erscheint mir auch, dass diese Intelligenz keineswegs nur durch das magische Auge des Trips leuchtete. Selbst im Nachhinein, sowie ich mir den Verlauf des Abend nochmals durch las, erscheinen mir meine Gedanken und Nachrichten niveau- und eindrucksvoll.
Auf der anderen Seite konnte ich aber auch rumalbern, mich fallen lassen, genießen, entspannen, Musik hören oder Fernseh schauen. Optisch betrachtete ich ein leichtes Verändern von Schatten und ineinander liegenden Formen, jedoch hatte ich keine deutlich hervorzuhebenden Pseudohalluzinationen.
Die Stunden vergingen. Es war kurz vor 21 Uhr als die Wirkung nachzulassen schien. "Ärgerlich", dachte ich mir. "Was soll ich mit den restlichen Stunden des Tages anfangen?"
Unbedacht und töricht kippte ich eine geringe Menge von 10 mg in die Waagschale und nahm sie kurz darauf ein.
Erst später wurde mir meine Naivität klar. Es gab nämlich zwei wichtige Umstände, die ich übersah und die in meiner Unbedachtsamkeit untergingen:
1. 4-HO-MIPT kommt in Wellen! Wenn die Hauptwirkung nachlässt, ist die Substanz noch längst nicht unwirksam. Sie gönnt dem Körper und der Psyche lediglich eine kurze Pause. Diese Wellen sind aber mitunter nicht als solche identifizierbar. Auf Pilzen ist der Trip sehr chaotisch und auch wellenförmig, aber man weiß, dass man nur kurzzeitig oben ist. Auf 4-HO-MIPT dachte ich, wieder sehr weit nüchtern zu sein. Diese Wellen sind zu Anfang sehr weit ausgedehnt. Später wechseln sich die Zeiten der Klarheit und des Trips gleichmäßig ab, wohingegen am Ende nur noch gelegentlich ein deutlicher Effekt hervortritt.
2. Ich habe mich schlicht und einfach vertan. Auf Wikipedia suchte ich nach Informationen zu 4-HO-MIPT und wurde, wegen mangelnder Verfügbarkeit, direkt auf die deutsche Seite für 4-HO-DIPT umgeleitet. Jedoch ist 4-HO-DIPT im Vergleich zu meiner Substanz bedeutend kürzer wirksam. 4-HO-MIPT wirkt ungefähr 6 Stunden!
Als mir mein Irrtum bewusst wurde, ahnte ich noch nicht inwieweit sich die Initialdosis und meine nachgelegte Dosis summieren würden. Doch schon 30 Minuten nachdem ich nachgelegt habe, begann 4-HO-MIPT seine wahre Gestalt zu offenbaren: meine Umgebung begann stark zu leuchten, der Schleier, welcher der Welt oblag, schien immer dicker zu werden und bei näherer Betrachtung sah ich verstärkt bewegende Muster auf weißen Oberflächen. Als mir meine Torheit bewusst wurde, steigerte sich eine leichte, doch stetig wachsende Angst. Da an dem Umstand jedoch nichts mehr zu ändern war, entschloss ich mich dazu das Beste aus meiner Lage zu machen. Das ging vergleichsweise einfach: auf richtigen Psychedelika kann man sich zwar einreden, man müsse sich fallen lassen, doch wird hierbei die Schlucht zwischen theoretischer Einsicht und der praktischen Umsetzung zu einem unüberwindbaren Hindernis. Nicht so bei 4-HO-MIPT. Ich atmete tief durch, trank sehr viel und beruhigte mich wieder.
Meine Gedanken blieben auch bei dieser Dosierung weitgehend klar. Die Gefühle waren stabil und wurden lediglich von der Reaktion auf die sich verändernde Umwelt angetrieben. Die maßlose Steigerung der Emotionen ins Unermessliche fand nicht statt. Während man auf Pilzen das Gefühl bekommen kann auf einem emotionalen Schiff zu balancieren und jederzeit runterfallen zu können, kamen mir die Gefühle, welche ich auf 4-HO-MIPT empfand, sehr authentisch vor.
Doch trotz aller Klarheit konnte ich mich fallen lassen. Und das empfand ich als durchweg angenehm. Wenn ich wollte, konnte ich Gefühle und Gedanken schweifen lassen. Die Gedanken formten sich dabei zu einer vertieften Assoziation der Welt. Ich empfand Einsichten als bildhaft und albern, doch logisch und realistisch. Weiterhin war ich fähig durchaus komplexe Überlegungen anzustellen und zu vertiefen; das ging sogar so tief, dass ich das Gefühl hatte, vollends meiner geistigen Welt zu verfallen. Jedoch konnte ich jederzeit wieder dort auftauchen, sofern ich es denn wollte!
Dieser Zustand formte sich etwa 60 Minuten nach der Einnahme der zweiten Dosis dem Höhepunkt zu. Ich staunte. Alles um mich herum leuchtete und strahlte. Formen veränderten sich, der Bildrahmen zog sich zusammen und wieder auseinander, alles war in Bewegung. Wenn ich eine Weile auf eine Fläche sah, war diese übersät von Mustern. Etwas überfordert von der überraschend starken Wirkung legte ich mich zurück und ließ alles auf mich wirken. Dabei verfiel ich der eigenartigen Trance eines Trips - ich legte Gegenstände zur Seite, um mich zurücklegen zu können, geriet dabei aber in einen Zustand, in dem ich unwillkürlich seltsame, unkoordinierte, monotone Bewegungen vollzog. Ich nahm einen Gegenstand zur Hand, legte ihn bei Seite, hob einen anderen hoch, legte ihn wieder weg, spielte mit der Decke, warf sie umher. Erst in diesem Moment bemerkte ich wie tief dieser Trip ist und wie weit er von dem eigentlichen Vorhaben entfernt lag, einen unkomplizierten Abend zu verbringen.
Als ich ein Buch mit einer abgebildeten Person ansah, formte sich ihr Antlitz von freundlich zu traurig zu wütend zu glücklich; sie lächelte, weinte, trauerte und sah wieder normal aus. Seltsame optische Erscheinungen überzogen mein Gesichtsfeld und als ich den Versuch wagte, die Augen zu schließen, überfiel mich eine Farbfontäne die von leichten, unbestimmten Mustern zusammengehalten wurde. Während ich diese Farben bei geschlossener Augendecke betrachtete, hätte ich schwören können, die Augen offen zu halten. Es schien mir für einen Moment unmöglich, die Augen noch weiter zu öffnen, denn dem Anschein nach sah ich schon etwas.
Als mir die Intensität in den Kopf stieg, versuchte ich mich wieder hinzulegen. Ich trank einen Schluck Cola und leerte den gesamten Abend über 2 1/2 Liter des schwarzen Gesöffs. Der Geschmack des Getränkes, gleichsam wie die Sensibilität für Chips und Kekse war erheblich gesteigert; jedoch empfand ich nicht dieselbe Lust, zu essen, wie unter Einfluss von Cannabis. Ich aß des Essens wegen, nicht weil mich die Lust dazu drang.
Nachdem ich wieder auf meinem Bett lag, empfand ich Gefallen an Schattenspielen. Ich bewegte meine Finger und Hände und projizierte Schattenformen auf die weiße Wand - diese wurden jedoch von den von mir sichtbaren Mustern geformt und verzierte; außerdem bewegten sie ihre Form und schienen zu pulsieren. Ich war fasziniert und begeistert davon.
Trotz dieser starken Effekte behielt ich jederzeit meine Persönlichkeit bei und wirkte mehr als Zuschauer und Marionette dieser fantastischen Welt, als ihr mit Leib und Seele anzugehören. Zwar wurde ich von vielen Kleinigkeiten abgelenkt und fand mich nur schwer durch meine Ordnerstruktur am PC, behielt jedoch immer ein großes Stück geistiger Klarheit.
Gegen 0 Uhr ließ die Hauptwirkung nach, ab 1 Uhr wurden die Wellen absehbarer und ich versuchte mich im Schlaf. Dieser wurde mir aber noch viele Stunden geraubt. Bis 4 Uhr morgens schaute ich mir Simpsonsfolgen an, versuchte unterdessen öfter zu schlafen, doch machte den PC einer inneren Unruhe folgend wieder an und schaute weiter. Erst kurz nach 4, als ich kurz davor war, den Schlaf zu unterlassen, wirkte ein warmer Tee beruhigend auf mich ein und gönnte mir ein paar Stunden Erholung.
Am nächsten Tag fühlte ich mich trotz des wenigen Schlafes erfrischt und erholt, bereichert und beglückt. Nach wenigen Stunden überkam mich aber die Müdigkeit und zwang mich mehrfach zu ungewolltem Sekundenschlaf.
Negative Nachwirkungen blieben aus.
Fazit: Bis 15 mg scheint 4-HO-MIPT durchaus gesellschaftstauglich und unkompliziert zu sein. Höher dosiert muss man sich den Abend - und am besten den Tag danach - frei nehmen; doch erst ab 20 mg scheint der interessante Teil der Erfahrung loszugehen. Während ich die ersten 15 mg noch restlos genießen konnte, haben mich die nächsten 10 mg ordentlich gefordert. Alles in allem steckt in 4-HO-MIPT eine perfekte Mischung aus Spaß, Tiefe, bunten Farben, erweiterten Gedanken und unkompliziertem Trippen.
Was mir besonders gefiel waren die unterschiedlichen, paradoxen und anspruchsvollen Wesenszüge der Wirkung: einmal achtet man vermehrt auf die Musik, dann ist man wieder fasziniert von hüpfenden Buchstaben, versinkt in seine Gedanken, spielt oder stellt philosophische Überlegungen an.
Auf 5-MEO-MIPT erlebte ich verstärkte Farben, einen starken Bodyload und konstante Muster auf dem Boden und Wänden. Bei 4-HO-MIPT wechselten sich die facettenreichen Seiten der Wirkung ab. Einen Bodyload habe ich kaum verspüren können...
Ich kann diese Substanz jedem mal empfehlen, zumindest niedrig dosiert ist sie wenig anspruchsvoll und kompliziert."
Nachdem ich vergangene Woche Montag meinen ersten 4-HO-MIPT Trip erlebt habe, machte ich mich gestern an die Arbeit, meine Erlebnisse möglichst detailliert wiederzugeben. Darin spielen philosophische Einsichten weniger eine Rolle, als das nackte Erleben. Für jeden, der mit dieser Substanz experimentieren will, könnte dieser Bericht ein Anhaltspunkt sein.
Ich veröffentlichte den Erfahrungsbericht bereits gestern in einem anderen Forum, glaube aber, dass auch hier der eine oder andere daran interessiert sein könnte:
"Liebe Community,
vergangene Woche unternahm ich die erste Reise mit Hilfe der mir bis dato unbekannten Substanz 4-HO-MIPT. Vereinzelte Informationen schnürten das Gesamtbild einer kurz wirksamen, interessanten, doch leicht zu kontrollierenden Substanz...
Da mein Erleben deutlich stärker wurde, als mir meine Vorstellung zunächst vorgab, möchte ich euch diese Erfahrung nicht vorenthalten.
Set/ Setting: Ich war alleine zu Hause. Für einen Montag Abend, dessen folgender Tag frühzeitig beginnen sollte, mochte ich keine waghalsigen Experimente eingehen. Darin versucht, eine leichte Bewusstseinserweiterung zu erreichen, die ich bei Bedarf auch überschatten könne, waren meine Erwartungen eher zu niedrig als zu hoch.
Deshalb legte ich auch keinen großen Wert auf eine ausreichende Vorbereitung. Grob gesagt: es herrschte Chaos. Ich war müde und erschöpft von der Arbeit, doch insgesamt guter Laune.
Nachdem ich 17 Uhr nach Hause kam und noch in diversen Foren Informationen über 4-HO-MIPT einholte, begann mein Abend gegen 18 Uhr, gespickt mit Vorfreude, doch einem merkwürdigen Gefühl unbestimmter Erwartung.
Dosis: 14 mg + 10 mg (t +3:00)
Applikationsform: oral
Einnahme: Der Geschmack war, wie bei fast allen RCs, ziemlich unangenehm, jedoch erträglich. Ich wog eine Menge von 14 mg ab, nahm ungefähr 7 mg in den Mund, wartete 10 Minuten und nahm anschließend die restlichen 7 mg zu mir.
Nachgelegt habe ich erst 3 Stunden später als ich den ersten Trip dem Ende nah glaubte.
Tripverlauf: Nach ungefähr 20 Minuten machten sich die ersten Effekte bemerkbar: mir wurde kalt! Ich machte mein Bett und kuschelte mich unter die Bettdecke. Dazu legte ich mir alles bereit, was ich die nächsten Stunde benötigen könnte: Schokolade, Kekse, Chips und Cola. Weiterhin drehte ich die Heizung voll auf um dieser äußerlichen, wie auch innerlichen, Kälte entgegen zu wirken. Dies gelang mir erst nach weiteren 20 Minuten, als ich erstmals unter der Bettdecke hervorkroch, um mich an den PC zu setzen.
Zu dieser Zeit merkte ich bereits wie eine deutliche Wirkung einsetzte. Ein Gefühl, wie auf einem leichten Trip. Doch irgendwie war es anders, ungewohnt. Nichts paranoides, unangenehmes, es war nicht mal richtig deutbar. Jedoch konnte ich unumstritten eine Wirkung feststellen.
Deutlich wurde es erst ab dem Zeitpunkt, als ich die Musik anmachte.
Elektronische Musik, welche ich vorzugsweise höre, erhielt plötzlich eine sehr detaillierte Auflösung der Töne. Es kam mir so vor, als ob ich jedes Detail differenzieren und analysieren könne und als ob mir reichlich Zeit bliebe, die Musik in vollen Zügen zu genießen. Dieser Effekt überstieg sogar jene tiefere Ebene der Akustik, die ich durch der Einnahme von guten Cannabis her kenne. Zu dieser Zeit steigerte sich eine ungewohnte, weil unbekannte, Euphorie in mir. Ich verlor Hemmungen vor mir selbst und genoss das Musikerlebnis mitsamt meiner vollendeten Hingabe - ich summte, spielte mit, bewegte Kopf und Körper und versank in dieser unendlich tiefen Klangwelt; dennoch war meine Konzentration nicht gestört, mein Denken noch intakt und geradlinig und mein Fühlen nicht grundlegend verändert. Es kam mir auch keineswegs so vor, als ob mir eine für Phenethylamin typische Euphorie aufgesetzt würde; alles war natürlich, echt, von mir stammend, aus mir hervorgehend.
Durch die Einnahme von Phenethylamin erreiche ich zwar ein Glücksgefühl, welches das an diesem Abend erreichte weit übertrifft, doch weit weniger ehrlich und klar erscheint.
In einem Moment, als ich inne hielt und mit einigen Personen im ICQ schrieb, bemerkte ich einen sichtbaren Schleier, der meiner optischen Wahrnehmung oblag. Das, was ich sah, war verändert. Dieserzeit veränderten sich weder Form noch Farbe; vielmehr glaubte ich, die Luft, die zwischen mir und den von mir gesichteten Gegenständen liegt, sichten zu können. Die Welt erschien durch diesen Schleier etwas traum- und märchenhaft zu wirken. Ein leichtes Leuchten auffallender Kontraste war ebenfalls zu vernehmen.
Ich hörte weiterhin meine Musiksammlung durch und unterhielt mich unterdessen im Chat. Dabei trank ich relativ oft und viel Cola und wunderte mich, ohne den Zusammenhang zu begreifen, weshalb ich so oft auf Toilette gehen muss. Erst als die Colaflasche mit 1,5 Litern ausgetrunken war, erkannte ich den Grund für mein häufigen Verschwinden ins Badezimmer.
Die Gespräche im ICQ behielten, trotz der Wahrnehmungsveränderung, eine besondere Klarheit. Beispielsweise schrieb mich eine Bekannte an, die sich im Stress mit ihrem Freund glaubte. Ich gab ihr daraufhin Ratschläge und wies sie auf die Priorität einer Beziehung hin: die emotionale Verbundenheit. Probleme jedweger Art erschienen mir in diesem Moment überbewertet und nichtig und sollten zugunsten der schönen Zeit, die man miteinander verbringt, vernachlässigt und bereinigt werden. Dieses Gespräch, dem ich nüchtern nur müde abgewunken hätte, fesselte mich und spornte meine Gedanken zu weiteren Höhenflügen an.
Ich schrieb mit einer Leidenschaft, Klarheit und Intelligenz, die auf keine Einschränkungen rückführen ließ! Ich würde sogar behaupten, dass ich zu diesem Zeitpunkt ein derart klares, assoziatives Denken hatte, wie es nüchtern kaum der Fall ist. Mir stiegen Erkenntnisse in den Kopf, die ich verziert mithilfe von Metaphern niederschrieb. Merkwürdig und erwähnenswert erscheint mir auch, dass diese Intelligenz keineswegs nur durch das magische Auge des Trips leuchtete. Selbst im Nachhinein, sowie ich mir den Verlauf des Abend nochmals durch las, erscheinen mir meine Gedanken und Nachrichten niveau- und eindrucksvoll.
Auf der anderen Seite konnte ich aber auch rumalbern, mich fallen lassen, genießen, entspannen, Musik hören oder Fernseh schauen. Optisch betrachtete ich ein leichtes Verändern von Schatten und ineinander liegenden Formen, jedoch hatte ich keine deutlich hervorzuhebenden Pseudohalluzinationen.
Die Stunden vergingen. Es war kurz vor 21 Uhr als die Wirkung nachzulassen schien. "Ärgerlich", dachte ich mir. "Was soll ich mit den restlichen Stunden des Tages anfangen?"
Unbedacht und töricht kippte ich eine geringe Menge von 10 mg in die Waagschale und nahm sie kurz darauf ein.
Erst später wurde mir meine Naivität klar. Es gab nämlich zwei wichtige Umstände, die ich übersah und die in meiner Unbedachtsamkeit untergingen:
1. 4-HO-MIPT kommt in Wellen! Wenn die Hauptwirkung nachlässt, ist die Substanz noch längst nicht unwirksam. Sie gönnt dem Körper und der Psyche lediglich eine kurze Pause. Diese Wellen sind aber mitunter nicht als solche identifizierbar. Auf Pilzen ist der Trip sehr chaotisch und auch wellenförmig, aber man weiß, dass man nur kurzzeitig oben ist. Auf 4-HO-MIPT dachte ich, wieder sehr weit nüchtern zu sein. Diese Wellen sind zu Anfang sehr weit ausgedehnt. Später wechseln sich die Zeiten der Klarheit und des Trips gleichmäßig ab, wohingegen am Ende nur noch gelegentlich ein deutlicher Effekt hervortritt.
2. Ich habe mich schlicht und einfach vertan. Auf Wikipedia suchte ich nach Informationen zu 4-HO-MIPT und wurde, wegen mangelnder Verfügbarkeit, direkt auf die deutsche Seite für 4-HO-DIPT umgeleitet. Jedoch ist 4-HO-DIPT im Vergleich zu meiner Substanz bedeutend kürzer wirksam. 4-HO-MIPT wirkt ungefähr 6 Stunden!
Als mir mein Irrtum bewusst wurde, ahnte ich noch nicht inwieweit sich die Initialdosis und meine nachgelegte Dosis summieren würden. Doch schon 30 Minuten nachdem ich nachgelegt habe, begann 4-HO-MIPT seine wahre Gestalt zu offenbaren: meine Umgebung begann stark zu leuchten, der Schleier, welcher der Welt oblag, schien immer dicker zu werden und bei näherer Betrachtung sah ich verstärkt bewegende Muster auf weißen Oberflächen. Als mir meine Torheit bewusst wurde, steigerte sich eine leichte, doch stetig wachsende Angst. Da an dem Umstand jedoch nichts mehr zu ändern war, entschloss ich mich dazu das Beste aus meiner Lage zu machen. Das ging vergleichsweise einfach: auf richtigen Psychedelika kann man sich zwar einreden, man müsse sich fallen lassen, doch wird hierbei die Schlucht zwischen theoretischer Einsicht und der praktischen Umsetzung zu einem unüberwindbaren Hindernis. Nicht so bei 4-HO-MIPT. Ich atmete tief durch, trank sehr viel und beruhigte mich wieder.
Meine Gedanken blieben auch bei dieser Dosierung weitgehend klar. Die Gefühle waren stabil und wurden lediglich von der Reaktion auf die sich verändernde Umwelt angetrieben. Die maßlose Steigerung der Emotionen ins Unermessliche fand nicht statt. Während man auf Pilzen das Gefühl bekommen kann auf einem emotionalen Schiff zu balancieren und jederzeit runterfallen zu können, kamen mir die Gefühle, welche ich auf 4-HO-MIPT empfand, sehr authentisch vor.
Doch trotz aller Klarheit konnte ich mich fallen lassen. Und das empfand ich als durchweg angenehm. Wenn ich wollte, konnte ich Gefühle und Gedanken schweifen lassen. Die Gedanken formten sich dabei zu einer vertieften Assoziation der Welt. Ich empfand Einsichten als bildhaft und albern, doch logisch und realistisch. Weiterhin war ich fähig durchaus komplexe Überlegungen anzustellen und zu vertiefen; das ging sogar so tief, dass ich das Gefühl hatte, vollends meiner geistigen Welt zu verfallen. Jedoch konnte ich jederzeit wieder dort auftauchen, sofern ich es denn wollte!
Dieser Zustand formte sich etwa 60 Minuten nach der Einnahme der zweiten Dosis dem Höhepunkt zu. Ich staunte. Alles um mich herum leuchtete und strahlte. Formen veränderten sich, der Bildrahmen zog sich zusammen und wieder auseinander, alles war in Bewegung. Wenn ich eine Weile auf eine Fläche sah, war diese übersät von Mustern. Etwas überfordert von der überraschend starken Wirkung legte ich mich zurück und ließ alles auf mich wirken. Dabei verfiel ich der eigenartigen Trance eines Trips - ich legte Gegenstände zur Seite, um mich zurücklegen zu können, geriet dabei aber in einen Zustand, in dem ich unwillkürlich seltsame, unkoordinierte, monotone Bewegungen vollzog. Ich nahm einen Gegenstand zur Hand, legte ihn bei Seite, hob einen anderen hoch, legte ihn wieder weg, spielte mit der Decke, warf sie umher. Erst in diesem Moment bemerkte ich wie tief dieser Trip ist und wie weit er von dem eigentlichen Vorhaben entfernt lag, einen unkomplizierten Abend zu verbringen.
Als ich ein Buch mit einer abgebildeten Person ansah, formte sich ihr Antlitz von freundlich zu traurig zu wütend zu glücklich; sie lächelte, weinte, trauerte und sah wieder normal aus. Seltsame optische Erscheinungen überzogen mein Gesichtsfeld und als ich den Versuch wagte, die Augen zu schließen, überfiel mich eine Farbfontäne die von leichten, unbestimmten Mustern zusammengehalten wurde. Während ich diese Farben bei geschlossener Augendecke betrachtete, hätte ich schwören können, die Augen offen zu halten. Es schien mir für einen Moment unmöglich, die Augen noch weiter zu öffnen, denn dem Anschein nach sah ich schon etwas.
Als mir die Intensität in den Kopf stieg, versuchte ich mich wieder hinzulegen. Ich trank einen Schluck Cola und leerte den gesamten Abend über 2 1/2 Liter des schwarzen Gesöffs. Der Geschmack des Getränkes, gleichsam wie die Sensibilität für Chips und Kekse war erheblich gesteigert; jedoch empfand ich nicht dieselbe Lust, zu essen, wie unter Einfluss von Cannabis. Ich aß des Essens wegen, nicht weil mich die Lust dazu drang.
Nachdem ich wieder auf meinem Bett lag, empfand ich Gefallen an Schattenspielen. Ich bewegte meine Finger und Hände und projizierte Schattenformen auf die weiße Wand - diese wurden jedoch von den von mir sichtbaren Mustern geformt und verzierte; außerdem bewegten sie ihre Form und schienen zu pulsieren. Ich war fasziniert und begeistert davon.
Trotz dieser starken Effekte behielt ich jederzeit meine Persönlichkeit bei und wirkte mehr als Zuschauer und Marionette dieser fantastischen Welt, als ihr mit Leib und Seele anzugehören. Zwar wurde ich von vielen Kleinigkeiten abgelenkt und fand mich nur schwer durch meine Ordnerstruktur am PC, behielt jedoch immer ein großes Stück geistiger Klarheit.
Gegen 0 Uhr ließ die Hauptwirkung nach, ab 1 Uhr wurden die Wellen absehbarer und ich versuchte mich im Schlaf. Dieser wurde mir aber noch viele Stunden geraubt. Bis 4 Uhr morgens schaute ich mir Simpsonsfolgen an, versuchte unterdessen öfter zu schlafen, doch machte den PC einer inneren Unruhe folgend wieder an und schaute weiter. Erst kurz nach 4, als ich kurz davor war, den Schlaf zu unterlassen, wirkte ein warmer Tee beruhigend auf mich ein und gönnte mir ein paar Stunden Erholung.
Am nächsten Tag fühlte ich mich trotz des wenigen Schlafes erfrischt und erholt, bereichert und beglückt. Nach wenigen Stunden überkam mich aber die Müdigkeit und zwang mich mehrfach zu ungewolltem Sekundenschlaf.
Negative Nachwirkungen blieben aus.
Fazit: Bis 15 mg scheint 4-HO-MIPT durchaus gesellschaftstauglich und unkompliziert zu sein. Höher dosiert muss man sich den Abend - und am besten den Tag danach - frei nehmen; doch erst ab 20 mg scheint der interessante Teil der Erfahrung loszugehen. Während ich die ersten 15 mg noch restlos genießen konnte, haben mich die nächsten 10 mg ordentlich gefordert. Alles in allem steckt in 4-HO-MIPT eine perfekte Mischung aus Spaß, Tiefe, bunten Farben, erweiterten Gedanken und unkompliziertem Trippen.
Was mir besonders gefiel waren die unterschiedlichen, paradoxen und anspruchsvollen Wesenszüge der Wirkung: einmal achtet man vermehrt auf die Musik, dann ist man wieder fasziniert von hüpfenden Buchstaben, versinkt in seine Gedanken, spielt oder stellt philosophische Überlegungen an.
Auf 5-MEO-MIPT erlebte ich verstärkte Farben, einen starken Bodyload und konstante Muster auf dem Boden und Wänden. Bei 4-HO-MIPT wechselten sich die facettenreichen Seiten der Wirkung ab. Einen Bodyload habe ich kaum verspüren können...
Ich kann diese Substanz jedem mal empfehlen, zumindest niedrig dosiert ist sie wenig anspruchsvoll und kompliziert."