hi ginkgo,
ginkgo hat geschrieben:Die Wege darf man ja wohl zumindest offiziell nicht verlassen, oder?
Der Sage nach haben die Bienen die Riesen, die dort einst lebten, ins Meer getrieben, in dem sie ertranken,
weil sie mit ihren großen Füßen unachtsam auf ihnen herumtrampelten.
Der Riese ..ehm.. der 'Wanderer' natürlich, berühre die Heide deshalb nur behutsam & auf leisen sohlen.
das prinzip der 'schlangenpfade', wie ich es auf anderen heideflächen in der nordheide zB vorfand,
fehlt rund um den wilseder berg. der wanderer kann mit dem hermann löns-wanderweg&anderen vorlieb nehmen,
der zumindest einen guten einblick rundherum gewährt & über den holzberg führt.
das heidekraut wächst im tal stellenweise zwischen den machandeln so dicht & hoch, daß eher kaum
eine möglichkeit der niederkunft darin zu finden ist.
hatte vor, eine der Bänke am Rande des Rundweges als Nachtlager zu wählen.
Um dann, noch ehe der 1te Spaziergänger seinen Weg antritt, wieder verschwunden zu sein.
fand dann auch eine art überdachte bank wo ich bis zur "ulenflucht" saß,
nur um festzustellen, daß es hier zu zugig & feucht für die nacht werden würde.
also rauf auf den Holzberg zu einer alternativstelle am Rande des Löns-Pfades, die ich vorher
erkundet hatte & die einen einblick in den Totengrund freigibt.
Wenn man hier wählerisch & anspruchsvoll ist, wird man eine lange Zeit umherirren, um eine stelle zu finden.
die feuchte reichte nicht auf den holzberg hinauf, auch wars recht windgeschützt.
Es ist erstaunlich, was das Mondlicht dort in Zusammenspiel mit dieser Landschaft bewirkt.
Aber dazu bedarf es DUNKELHEIT, nichteinmal ein Feuer sollte brennen (es reicht das innere&äußere Sternenfeuer).
Den Rest erledigt der Nachtwind, der Mondschein, der Nebel, das Nachtgewandt der Heide mit seinen Falten(Hügel),
die tanzenden & die ruhigen Lichter darüber, die Wuchsformen der Machandeln & windzerzausten Kiefern, der silbernen Birken...-die Mondscheinpfade, die ersichtlich werden, und auf denen die Ahnen dahinwandeln,.. die evasive Stille, für die die Heide so geliebt, aber auch gefürchtet ist, sowie einfach nur das Bewusstsein an ebendiesem besonderen Ort, in ebendiesem speziellen Moment zu sein.
Ich kann nicht versprechen irgendwann mehr darüber zu schreiben, vorgenommen habe ichs mir schon,
aber ich werde das wesentliche jener Nacht wohl wie ein stiller, greiser Mann in mir bewahren müssen,
..und wahrscheinlich käme letztlich nur eine schlichte Naturschilderung oder Begegnung der "3.Art"
dabei heraus.
Kann Mensch es doch mit eigenen Augen sehen.
doch wenn er es sieht, wird es ihn bereits umfangen haben.
Eine Information-der-Nacht kann ich zum einlesen anbieten, in der nocheinmal verdichtet alles steht,
was man wissen muss, sollte man sich darauf einlassen:
Heidenacht
Wenn trüb das verlöschende letzte Rot
Herschimmert über die Heide,
Wenn sie liegt so still, so schwarz und tot,
So weit du nur schauest, die Heide,
Wenn der Mond steigt auf und mit bleichem Schein
Erhellt den granitnen Hünenstein,
Und der Nachtwind seufzt und flüstert darein
Auf der Heide, der stillen Heide. -
Das ist die Zeit, dann mußt du gehn
Ganz einsam über die Heide,
Mußt achten still auf des Nachtwinds Wehn
Und des Mondes Licht auf der Heide:
Was nie du vernahmst durch Menschenmund,
Uraltes Geheimnis, es wird dir kund,
Es durschauert dich in der Seele Grund
Auf der Heide, der stillen Heide!
.......
Falls du aber irgendwie konkrete Infos meintest, kannst mir auch ne PM schreiben.
Lüneburg die Ecke habe ich auch noch nicht erkundet.
Übrigens man sollte sich auf keinen Fall den Sonnenaufgang im Totengrund entgehen
lassen & aufmerksam auf das Wacholderdorf achten, also etwas Zeit muss man schon
mitbringen, da es sehr weitläufig sein kann (besonders in der Sommerglut).
noch ne buchempfehlung um wieder zum topic zurückzukommen:
"Die Welt wird niemals enden" - Geschichten der Sioux/Dakota.
& wech