ekki808 hat geschrieben:atheismus und pantheismus ist eigentlich das selbe (wie ja auch schopenhauer bemerkt hat), weil wenn sowieso alles gott ist und gott alles, kann man den gott-begriff auch gleich unter den tisch fallen lassen.
Finde das Argument fußt irhendwo auf ner einseitigen Betrachtungsweise. Wenn sich die Bedeutungen der Begriffe
Welt und
Gott annähern, warum sollte es dann ausgerechnet der Begriff 'Gott' sein, der nun überflüssig wird, und nicht der Begriff und das Verständnis der dinglichen Welt? Finde das Ergebnis dieser Verschmelzung unterscheidet sich deutlich von dem, was von einem Atheisten unter der Welt verstanden wird, der erstens eine rigorose Trennung von Innen und Außen vollzieht und sich zweitens eben in einer verdinglichten und entzaubrten Welt glaubt.
in einem pantheistischen weltbild ist ja alles gott, also auch die dumpfe schwaerze bzw der schmerzliche konflikt usw., und auch das äußere des menschen.. von daher macht es im pantheismus keinen sinn, das göttliche speziell "im menschen" zu suchen..oder ? bzw das göttliche ist im pantheismus nix gutes oder besonderes, sondern eben nur alles gleichermaßen
Ich würde eher sagen, dass dem Göttlichen im Pantheismus nichts ausgenommen wird, auch nicht der Mensch selbst, und auch nicht der Schmerz, und dass alles was jetzt ist, was "gutes und besonderes" ist.
Eulenspiegel hat geschrieben:Und das zu begreifen, läßt die Grenzen zwischen dem 'Ich' im Inneren und der 'Welt' im Außen schwinden und führt letztlich zu der Feststellung: "Tat Twam Asi" – All dies bin ich.
Dieses Schwindenlassen... Wenn sich die Grenzen von etwas einfach auflösen, man eine Blase aufsticht zB, läuft der Inhalt ja in die Welt aus, insofern hinter der Grenze etwas anderes war als vor der Grenze (Luft/Gewebeflüssigkeit) [sry komme grad nicht auf ein leckereres Beispiel]. Meines Erachtens nach ist es nun aber so, dass die Selbstgrenze nichts voneinander trennt, was sich in mehr unterscheiden würde als auf welcher Seite der Grenze es liegt. Sie definiert sich also imho nicht wie bei einer Blase durch 2 unterschiedliche sich abgrenzende unterschiedliche Dinge, sondern nur durch sich selbst: Die Grenze besteht einfach aus "Grenze", und das ist alles was sie zur Grenze macht. Man könnte nun sagen die Ichgrenze eines Pantheisten ist beweglich geworden; Weitet sie sich nun soweit aus, dass die Grenzen außer Sichtweite liegen, sieht es so aus als wäre garkein abgetrenntes Selbst vorhanden. Und zieht sie sich unendlich eng, verschwindet das Selbst.

Aber wenn man begreift, dass das eben egal und das selbe wäre, führt das wie von Zauberhand zu einer rückstandsfreien
Auflösung.
...Die nach dem Verstreichen einiger Momente dann wieder
vorübergehend ausgesetzt werden will damit man weiterhin 'funktionieren' kann, und nicht bis an sein Ende 'bloß noch' mit dem Lächeln Buddhas auf irgendnem Felsen sitzt.
Mao hat geschrieben:Auch Dinge die einen zum Abgrund der eigenen Seele füren müssen an- und aufgenommen weden: Krankheit, Hass, Verderben und Tod an allen Orten dieser Erde und dieses Kosmosses. Und dass wiederstrebt meines Erachtens einem waschechten Egozentriker.
Sehr guter Punkt
Andererseits könnte man den Pantheismus auch mit einem total egozentrischen Blickwinkel verbinden, wenn man tief in sich den Grund aller Existenz, dass Göttliche zu erkennen vermag und zugleich die gesamte äußere Welt als illusorische Bewusstseinsschöpfung anerkennt, welche die eigene innere Göttlichkeit erschaffen hat.
Das entspricht aber irgnedwie nicht meiner Vorstellung des Egozentrimus.
Das kommt ja dem Pantheismus aber zumindest sehr nahe.

Der Unterschied liegt wohl in der Beantwortung der Frage inwiefern man die innere Göttlichkeit als "eigen" begreift. Wenn über den Pantheismus geschrieben wird, dass man Gott als Teil von 'sich selbst' erkennt, stiftet das reichlich Verwirrung, da der Selbstbegriff für den Theisten ja ein völlig anderer ist, und der Pantheist das göttliche "in sich" nicht dem 'Ego' zu- oder gar unterordnet.
Das was du schreibst beschreibt ja auch den momentnen wissenschaftlichen Erkenntnisstand zur Beschaffenheit der wahrenommenen Welt, welcher eine panthesitische Weltsicht somit eigentlich auch zunehmend nahelegt. Im DF hat jemand die Welt mal schmissig als "serontinerge Halluzination" bezeichnet. Aber dieses Wissen muss halt erstmal einsickern..
Gruß
Schuh