strobo hat geschrieben: 15. April 2018, 13:09
Hi, willkommen im Forum
Möglicherweise habe ich doch etwas verharmlost. Interessanter Beitrag von dir. Eine eher unerfreuliche Thematik also. Also bist du gerade mit deinem Konsum vermutlich alles andere als glücklich.
Inwieweit gefährlicher als Cannabis? Was ist für dich das Rumpfuschen?
Unter Entzug verstehst du vermutlich dann langsames Runterdosieren über eine gewissen Zeit, bis man bei null angekommen ist.
Wie mach(t)en sich bei dir die unangenehmen Entzugserscheinungen konkret bemerkbar und was hast du dagegen/ zur Linderung getan? Denn du schreibst ja von einer längeren Pause, die dir gelungen war.
Danke!
Also ich habe zwei Entzüge hinter mir, bei einem habe ich einfach sofort abgesetzt ohne runter zu dosieren, das war ziemlich schrecklich und ich hielt das so auch nur ein paar Tage durch, dann begann ich wieder mit der Kratom Einnahme.
Bei diesem kalten Entzung hatte ich starkes Muskelziehen, Schmerzen in den Gelenken, Unruhe, depressive Verstimmungen (welche ich jedoch auch ohne Drogen manchmal hatte), Motivationslosigkeit, Hitzewallungen (sehr unangenehm!) und einfach eine generell sehr schlechte Laune.
Schlafen war schwieriger, ich fühlte mich unruhig, konnte leichter in Angstzustände geraten.
Das meine ich mit dem rumpfutschen: Meines Wissens nach wirkt Kratom (wie andere Opioide auch) antiadrenerg, wodurch der Körper bei längerer täglicher Einnahme des Kratoms die Adrenalin Produktion steigert. Beim Absetzen ist dann zu viel Adrenalin da - so fühlte sich der kalte Entzug an.
Der andere, erfolgreichere Entzug war mit langsamem abdosieren (von 2 mal 8g am Tag auf 1 mal 4g am Tag), ich nahm außerdem Magnesiumcitrat, Schwarzkümmelöl und alle 2-3 Tage Phenibut (wirkt beruhigend und hilft auch gegen die Rauschlust).
So bemerkte ich kaum was von diesen höchst unangenehmen Entzugssymptomen, wurde jedoch krank (Erkältung / Grippe) und war sowieso eine Woche ans Bett gefesselt & fühlte mich, eben Krankheits-typisch, scheiße.
Bin mir jedoch recht sicher, dass die Krankheit auch wegen dem Entzug kam.
Nach meinem Entzug, während meiner einjährigen Kratom Pause trank ich dann leider deutlich öfter Alkohol und nahm auch öfter Upper, weswegen ich mich dann irgendwann dazu entschied, doch wieder Kratom zu nehmen, da mir das deutlich gesünder erschien.
Jetzt im Moment stört mich der Konsum teils zwar schon (einfach wegen dem Geld & der Zeit die dafür drauf geht, die ich sonst draußen verbringen könnte), bin jedoch gerade nicht unzufrieden genug, um das Kratom wieder abzusetzen.
Ein persönlicher Schicksalsschlag kam Ende letzten Jahres auch noch dazu, weswegen mir die antidepressive Wirkung des Kratoms gut tut (wobei es natürlich auch zum Verdrängen des Ereignisses beiträgt, was auf lange Sicht schlecht ist).
Ein Cannabis Entzug war, im Vergleich zum ersten kalten Entzug, gerade zu kaum bemerkbar. Da drückt sich die Sucht (bei mir zumindest) fast nur durch Verlangen nach dem Rausch aus, nicht durch Entzugssymptome.
Liebe Grüße!