Re: Finanzkrise
Verfasst: 7. Juli 2011, 07:08
Nun, man weiß nicht wirklich, was diese Agenturen im Schilde führen. Es gibt sicherlich Einzelpersonen oder Institutionen, die davon profitiert haben oder profitieren, dass die Finanzkrise durch die Rating-Agenturen gezielt nicht thematisiert worden ist.n19 hat geschrieben:wenn die Ratingagenturen solche Profis wären, hätten sie die Finanzkrise vorausgesagt..
Es gibt einige Ökonomen, die frühzeitig und wiederholt vor dem Ausbruch der jetzigen Krise gewarnt haben. Genau das ist eingetreten, wovor sie gewarnt hatten. Zum Beispiel Bernd Senf oder Wilhelm Hankel (http://www.dr-hankel.de/).Erraphex hat geschrieben:imho ist das System viel zu komplex um umfassend und längerfristig <wasauchimmer> vorherzusagen.
Ja, die Aufgaben, die von den Aktionären zugewiesen wurden. Die drei größten Ratingagenturen mit Quasi-Monopol-Stellung sind nichts anderes als private Firmen, die dem Profit und ihren Aktionären verpflichtet sind.Erraphex hat geschrieben:Die Ratingagenturen sind imho nicht mehr als ein weiteres Rad welches die ihm zugewiesenen Aufgaben durchführt.
um zu_wissen_das der ganze scheiss nicht ewig hält und zusammenbruch systemimmanent ist, muss man kein ökonom sein. ;>Es gibt einige Ökonomen, die frühzeitig und wiederholt vor dem Ausbruch der jetzigen Krise gewarnt haben. Genau das ist eingetreten, wovor sie gewarnt hatten. Zum Beispiel Bernd Senf oder Wilhelm Hankel
Aus psychologischen Gründen können sich die Amis überhaupt noch refinanzieren, obwohl sie faktisch pleite sind. Andere Wirtschaftsteilnehmer nehmen ihre wertlosen Staatsanleihen ab oder liefern Produkte, weil sie glauben, dass die Amis den Kredit zurückbezahlen werden. Reichlich naiv -ein Zeichen mangelnder Reflexion-, aber jetzt ist's eh zu spät, um vor den Auswirkungen davonzukommen.getintoit hat geschrieben:muss mich immer kringeln wenn es in den börsen-nachrichten heisst "psychologische gewinnmitnahme".
mit anderen worten: unser wirtschaftssystem funzt nur weil man glaubt das es das tut. glaubt man es an einer bestimmten stelle nicht mehr, geht kohle eben dahin wo anleger mehr vertrauen.
Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Irlands auf Ramschniveau herabgestuft. Sie senkte am Dienstag die Bonitätsnote des hoch verschuldeten Staates um eine Stufe von "Baa3" auf "Ba1". Der Ausblick bleibe negativ. Moody's begründete die Herabstufung mit der wachsenden Wahrscheinlichkeit, dass Irland weitere Finanzhilfen von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds benötige, bevor es an die Finanzmärkte zurückkehren könne.
http://www.heise.de/tp/foren/S-Wie-mach ... 2344/read/Erschreckend bei alldem ist letztlich die Perspektivlosigkeit aller Protagonisten. Wer will denn noch einem Gewerkschafts-Ökonom glauben, der behauptet, es müssten nur die Löhne erhöht werden, oder der FDP, die die Steuern senken will, damit alle mehr konsumieren können und es wieder richtig Wirtschaftswachstum gibt? Hoffen wir auf die Linken oder Attac, die den Eindruck erzeugen, durch Kapitalmarkt- und Reichensteuern könnte der Staatshaushalt saniert werden? Sollen wir uns an Frau Merkel halten, die den Italienern vorschlägt, mehr zu sparen, oder an Obama, der die ohnehin absurd hohe Schuldenobergrenze wieder abschaffen möchte. Oder folgen wir der SPD, die vorschlägt, Euro-Anleihen aufzulegen, damit die völlig überschuldeten Staaten in der Masse der überschuldeten Staaten anonymisiert werden. Vielleicht kann man so die Kollektivierung der Schulden noch mal einige Jahre weiter treiben.
Ich find's filmreif. Aber am Vorgehen der Agenturen seh ich nichts Verwerfliches. Im Gegenteil: Sie decken Missstände auf, die bei uns systematisch verheimlicht werden.n19 hat geschrieben:ich denke nach den Angriffen auf die Ratingagenturen lassen diese die Muskeln spielen..
gowiththeflo hat geschrieben:Im Gegenteil: Sie decken Missstände auf, die bei uns systematisch verheimlicht werden.
James Turk von der GoldMoney Foundation spricht über Geldentwertung und den steigenden Goldpreis. Er erklärt, warum das Gold gegenüber allen wichtigen Währungen steigt und beschreibt, wie die Geldpolitik zu einem politischen Instrument wurde. Sämtliche Zentralbanker haben den Regeln einer konservativen Finanzpolitik den Rücken gekehrt. Die Folge wird, so warnt James Turk, eine hyperinflationäre Krise sein. Er erklärt, warum wir Gold als Geld und nicht als Investition betrachten sollten.
James Turk spricht über den kommenden Dollarkollaps; er erwartet einen wasserfallähnlichen Absturz. Er beschreibt verschiedene Formen der Hyperinflation, von der Papiergeldinflation in Weimarer Republik bis hin zur Buchgeld-Inflation in Argentinien.
Der Vortrag wurde am 29. April 2011 in München gehalten.
> Was würden Sie den EU-Politikern also für den nächsten Gipfel empfehlen?
Sie müssen sich auf eine europaweit koordinierte Lohnpolitik verständigen. Die Löhne im Süden dürften nur ganz gering steigen - dafür müssten sie in Deutschland deutlich zulegen.
> Steigende Löhne bedeuten steigende Preise. Sie würden Deutschland also eine Inflation verordnen?
Genau. Bisher hat Deutschland seine Löhne und Preise ständig gesenkt im Vergleich zu den anderen Euro-Ländern. Um das zu korrigieren, müsste die Inflation in Deutschland künftig über der Preissteigerung in den Krisenländern liegen - dann würden diese wieder wettbewerbsfähig.