Re: Mystik und Schamanismus
Verfasst: 29. Juni 2012, 18:28
@ raterz: Ich stehe wohl dem Buddhismus näher als jedwedem Theismus, insofern war die Wortwahl nicht glücklich. Die Götter des Monotheismus betrachte ich – ebenso wie Du – als sterbliche Wesen des Samsara & Allah ist nur eine Fotze, der ein Pimmel gewachsen ist.
Was Du mit "hinter der Unendlichkeit" meinst, ist schon klar – dazu später mehr.
Eigesperrt in der "BLACK BOX" – nur – wer hat uns darin eingesperrt?
Es ging darum, daß (je)der Dualismus ein grundsätzliches Manko aufweist und die Trennung in Subjekt & Objekt nur Hirnwichse ist, die den zugrunde liegenden Prozess völlig ignoriert. Es ist ja nicht umsonst das Wort "DEVATA*", welches hier verwendet wird.
*Das ursprüngliche vedische "DEVA" wurde in der Hochsprache Sanskrit zu "DEVATA". Die Devas sind die vedischen Gottheiten.
Und was das Leiden angeht, so mag ich hier nicht noch mal den Leidens-Thread komplet neu aufziehen; gestatte mir aber hier doch noch eine Anmerkung zu dem Thema: "Nichts hat eine Bedeutung, außer der Bedeutung, die Du ihr gibst."
Vielleicht sind die nachfolgenden beiden Quotes in dieser Hinsicht hilfreich:
Das "Entstehen", von dem Du sprichst findet – wie alles Andere – im Kopf statt, sprich: Es ist ein Akt, an dem Verstand & Sprache beteiligt sind! Gemeinsam hecken die beiden die Welt aus und halten sie in Schwung. Die Welt, die deine Vernunft erhalten möchte, ist also im Grunde eine Welt, geschaffen durch eine Beschreibung und ihre dogmatischen, unumstößlichen Regeln, welche die Vernunft zu akzeptieren und zu verteidigen lernt.
Aber das ist nicht DIE WIRKLICHKEIT! O.K. ich benutz jetzt auch Worte, allerdings mit der Bitte, den Versuch zu unternehmen, dem nachzuspüren, was sich hinter diesen Worten befindet.
Du wirst von einem Tornado erfaßt & nach oben gerissen & drehst Dich ständig um sämtliche Achsen. Wo oben, unten, rechts oder links ist hat jegliche Bedeutung verloren. Du siehst auch keinerlei Objekte & wirst Dir darüber hinaus bewußt, daß es sich bei dem Tornado um ein 'übernatürliches' Phänomen handelt, weil Du Dich nicht mehr auf der Erde befindest. Es ist auch nicht unser Sonnensystem, oder unsere Milchstraße – es ist nicht mal Teil unseres Universums.
Trotzdem ist da dieses "Gefühl" des Umhergewirbelt werdens & es gibt auch so etwas wie "Wahrnehmung" & weil es dafür keine Worte gibt, werden halt Analogien herangezogen, aber das ist nicht mehr als das Luftschnappen eines Fisches auf dem Trockenen – nur – etwas Anderes gibt es nicht.
Also, da sind kaleidoskopartige Muster, sich ständig verändernd, sich gegenseitig verschlingend & zugleich gebährend, vibrierend, lebendig, bewußt, wie das Innere eines Bienenstockes – und – es zieht & zerrt &schiebt & drückt, übervoll an Bedeutung, die in hrer schieren Wucht erschlägt und doch völlig bedeutunggslos, schön & schrecklich zugleich & Du willst schreien, hast aber keinen Mund, mit dem Du schreien kannst, keine Luft, die Du atmen kannst, keine Augen, die Du schließen kannst & auch keine Ohren, um sie zu verschließen, nichts, um Dich vor diesem ...... zu bewahren.
Und da isser wieder, der 'pan narrans', der doch tatsächlich glaubt, er wisse, wenn er nur begrabschen kann & wenn er nicht begreift, weil's da nix zu greifen gibt, dann existiert es halt auch nicht.
So weit, so gut. Was fehlt ist der letzte Schritt, daß der Kopf{bzw. das Gehirn} auch nur in der Vorstellung existieren. »...... - nämlich die Tatsache, daß wir leuchtende Wesen sind. Wir sind Wahrnehmung. Wir sind Bewußtsein. Wir sind keine Objekte, wir haben keine feste Konsistenz, wir sind grenzenlos. Die Welt der festen Objekte ist ein Mittel, unsere Wanderschaft auf Erden angenehm zu machen. Sie ist nur eine Beschreibung, geschaffen, um uns zu helfen. Wir - oder besser: unsere Vernunft- vergessen gern, daß die Beschreibu ng nur eine Beschreibung ist, und so schließen wir die Ganzheit unseres Selbst in einen Teufelskreis ein, dem wir, so lange wir leben, kaum entrinnen können. ......«
Da haben wir also das unbegreifliche Nagual – den Teil von uns, für den es keine Beschreibung gibt, keine Wörter, keine Namen, keine Gefühle, kein Wissen.
Wobei – hmmm – einerseits ist es die Eine unserer beiden Seiten, andererseits ist es eben dieses Nagual, in dem die Myriarden aller Lebewesen umhertreiben, wie Bläschen im Sekt oder wie Fische im Wasser{wem dieser Vergleich besser gefällt – wobei imho der Erste es eher trifft}.
Also da ist das unbegreifliche Nagual & dann ist da noch etwas anderes, das Tonal. Das Tonal ist der Organisator der Welt. Vielleicht kann man seine gewaltige Arbeit am besten beschreiben, wenn man sagt, daß auf seinen Schultern die Aufgäbe ruht, das Chaos der Welt zu ordnen. Es ist nicht zu weit hergeholt, wenn man behauptet, daß alles, was wir als Menschen wissen und tun, das Werk des Tonal ist. Das Tonal ist alles, was wir sind. Alles, wofür wir Wörter haben, ist das Tonal. Und da das Tonal nichts anderes ist als sein eigenes Tun, muß folglich alles in seine Sphäre fallen.
Das Tonal ist das, was die Welt schafft.; aber das ist nur eine bildliche Redeweise. Es kann nichts erschaffen oder verändern, und doch schafft es die Welt, denn es ist seine Funktion, zu urteilen, zu bewerten und zu bezeugen. Ich sage, das Tonal schafft die Welt, denn es bezeugt und bewertet sie gemäß den Regeln des Tonal. Auf ganz seltsame Weise ist das Tonal ein Schöpfer, der nichts erschaffen kann. Mit anderen Worten, das Tonal stellt die Regeln auf, nach denen es die Welt begreift; also erschafft es sozusagen die Welt.
In dem Post vom 27.06.12{09:23} habe ich geschrieben, daß Wahrnehmung das Mysterium sei.
Nun, das oben gesagte erweckt den Eindruck{der dem Tonal sehr zu passe kommt}, daß wir es zwar mit dem unbegreiflichen Nagual zu tun haben, daß aber mit dem Tonal soweit alles in Ordnung sei.
Dem ist nicht so; der Vorgang wie das Tonal die Wahrnehmung organisiert ist ebenso unbegreiflich, wie das unbegreifliche Nagual. Wie funktioniert Wahrnehmung & wie organisiert sie sich? Wie kommt es, daß ein Gespräch "sinnvoll" ist & mehr als nur komische Geräusche und Grimassen? Wie unterscheiden wir{Eiche/Tanne-Vogel/Fisch}? Wie setzt ein Hirn{von dem ich jetzt mal so tue, als gäbe es sowas}, das nie etwas anderes zu "sehen" bekommen hat, als elektrische Impulse{von denen ich jetzt mal so tue, als gäbe es die}, unsere Welt zusammen? Das ist das Mysterium.
Was Du mit "hinter der Unendlichkeit" meinst, ist schon klar – dazu später mehr.
Schon richtig, wir sind eigesperrt..... man kann halt nur innerhalb des Systems Aussagen machen; außerhalb des Systems sind Aussagen unmöglich. ....
Eigesperrt in der "BLACK BOX" – nur – wer hat uns darin eingesperrt?

Sorry, damit kann ich grad so gar nix anfangen.Erraphex hat geschrieben:Es gibt viele Perspektiven. Ja, sicher ist eine Trennung aus einer dieser Perspektiven Illusion - genau wie das Leiden. Aber was ändert das am Leiden?
Es ging darum, daß (je)der Dualismus ein grundsätzliches Manko aufweist und die Trennung in Subjekt & Objekt nur Hirnwichse ist, die den zugrunde liegenden Prozess völlig ignoriert. Es ist ja nicht umsonst das Wort "DEVATA*", welches hier verwendet wird.
*Das ursprüngliche vedische "DEVA" wurde in der Hochsprache Sanskrit zu "DEVATA". Die Devas sind die vedischen Gottheiten.
Und was das Leiden angeht, so mag ich hier nicht noch mal den Leidens-Thread komplet neu aufziehen; gestatte mir aber hier doch noch eine Anmerkung zu dem Thema: "Nichts hat eine Bedeutung, außer der Bedeutung, die Du ihr gibst."
Vielleicht sind die nachfolgenden beiden Quotes in dieser Hinsicht hilfreich:
»Man verändert die Fassade, indem man die Verwendung der Elemente der Insel ändert«, antwortete er.
»Nehmen wir wieder das Selbstmitleid als Beispiel! Es war für dich nützlich, weil du dir entweder wichtig vorkamst und meintest, bessere Bedingungen und eine bessere Behandlung zu verdienen, oder weil du nicht bereit warst, die Verantwortung für Handlungen zu übernehmen, die dich in jenen Zustand gebracht hatten, der das Selbstmitleid auslöste, oder weil du es nicht fertigbrachtest, den Gedanken an deinen drohenden Tod deine Handlungen begleiten und dich von ihm beraten zu lassen.
Das Auslöschen der persönlichen Geschichte und die drei Hilfstechniken sind das Mittel, dessen die Zauberer sich bedienen, um die Fassade der Elemente der Insel zu ändern. Indem du zum Beispiel deine persönliche Geschichte auslöschtest, weigertest du dich, zum Selbstmitleid Zuflucht zu nehmen. Damit dein Selbstmitleid funktionieren konnte, mußtest du dich wichtig, unverantwortlich und unsterblich fühlen. Als diese Gefühle sich irgendwie änderten, war es dir nicht mehr möglich, dir leid zu tun.
Dasselbe gilt für alle anderen Elemente deiner Insel, die du geändert hast. Ohne den Einsatz dieser vier Techniken wäre es dir nie gelungen, sie zu verändern. Aber das Verändern der Fassaden bedeutet nur, daß man einem vorher wichtigen Element einen zweitrangigen Platz zuweist. Dein Selbstmitleid ist immer noch ein Merkmal deiner Insel. Dort wird es jetzt im Hintergrund bleiben, genau wie der Gedanke an deinen drohenden Tod oder deine Bescheidenheit oder deine Verantwortung für deine Taten da waren, ohne je genutzt zu werden.«
------»Das Teufelskraut hat mich jedesmal, wenn ich versucht habe, es zu nehmen, fast umgebracht. Einmal war es so schlimm, daß ich glaubte, ich sei erledigt. Und doch hätte ich all diesen Schmerz vermeiden können.« »Wie? Gibt es einen besonderen Weg, Schmerzen zu verhindern?« »Ja, es gibt einen Weg.« »Ist es eine Formel, eine Verhaltensweise, oder was ist es?« »Es ist eine Art, nach den Dingen zu greifen. Als ich zum Beispiel über das Teufelskraut lernte, war ich übereifrig. Ich griff nach Dingen so, wie Kinder nach Süßigkeiten greifen. Das Teufelskraut ist nur einer von Millionen Wegen. Jedes Ding ist eins von Millionen Wegen (un camino entre cantidades de caminos). Darum mußt du immer daran denken, daß ein Weg nur ein Weg ist. Wenn du fühlst, daß du ihn nicht gehen willst, mußt du ihm unter gar keinen Umständen folgen. Um so viel Klarheit zu haben, mußt du ein diszipliniertes Leben führen. Nur dann wirst du wissen, daß ein Weg nur ein Weg ist, und dann ist es für dich oder für andere keine Schande, ihm nicht zu folgen, wenn es dein Herz dir sagt. Aber deine Entscheidung, auf dem Weg zu bleiben oder ihn zu verlassen, muß frei von Furcht oder Ehrgeiz sein. Ich warne dich. Sieh dir den Weg genau und aufmerksam an. Versuche ihn, so oft es dir notwendig erscheint. Dann stell dir, und nur dir selbst, eine Frage. Diese Frage ist eine, die sich nur alte Männer stellen. Mein Beschützer nannte sie mir einmal, als ich jung und mein Blut zu unruhig war, um sie zu verstehen. Heute verstehe ich sie. Ich will dir sagen, wie sie lautet: Ist dieser Weg ein Weg mit Herz? Alle Wege sind gleich: sie führen nirgendwo hin. Es gibt Wege, die durch den Busch führen oder in den Busch. Ich kann sagen, daß ich in meinem eigenen Leben langen, langen Wegen gefolgt bin, aber ich bin nirgendwo. Heute bedeutet die Frage meines Wohltäters etwas. Ist es ein Weg mit Herz? Wenn er es ist, ist der Weg gut; wenn er es nicht ist, ist er nutzlos. Beide Wege führen nirgendwo hin, aber einer ist der des Herzens, und der andere ist es nicht. Auf einem ist die Reise voller Freude, und solange du ihm folgst, bist du eins mit ihm. Der andere wird dich dein Leben verfluchen lassen. Der eine macht dich stark, der andere schwächt dich. «
Daß Du Dich nur verworren ausdrücken kannst, kann ich so nicht nachempfinden & was Du mit "Entstehung" meinst habe ich auch verstanden, aber das hatte ich vorher schon; mir geht es an dieser Stelle um das von raterz mit "hinter der Unendlichkeit" bezeichnete{weshalb ich auch oben nicht gleich darauf eingegangen bin}.n19 hat geschrieben:Mit "Entstehung" meine ich ... / Eulenspiegel, sry wenn ich mich nur verworren ausdrücken kann, bin halt nur ein Techniker ohne philosophischen Hintergrund. Der Thread rockt aber
Das "Entstehen", von dem Du sprichst findet – wie alles Andere – im Kopf statt, sprich: Es ist ein Akt, an dem Verstand & Sprache beteiligt sind! Gemeinsam hecken die beiden die Welt aus und halten sie in Schwung. Die Welt, die deine Vernunft erhalten möchte, ist also im Grunde eine Welt, geschaffen durch eine Beschreibung und ihre dogmatischen, unumstößlichen Regeln, welche die Vernunft zu akzeptieren und zu verteidigen lernt.
Aber das ist nicht DIE WIRKLICHKEIT! O.K. ich benutz jetzt auch Worte, allerdings mit der Bitte, den Versuch zu unternehmen, dem nachzuspüren, was sich hinter diesen Worten befindet.
Du wirst von einem Tornado erfaßt & nach oben gerissen & drehst Dich ständig um sämtliche Achsen. Wo oben, unten, rechts oder links ist hat jegliche Bedeutung verloren. Du siehst auch keinerlei Objekte & wirst Dir darüber hinaus bewußt, daß es sich bei dem Tornado um ein 'übernatürliches' Phänomen handelt, weil Du Dich nicht mehr auf der Erde befindest. Es ist auch nicht unser Sonnensystem, oder unsere Milchstraße – es ist nicht mal Teil unseres Universums.
Trotzdem ist da dieses "Gefühl" des Umhergewirbelt werdens & es gibt auch so etwas wie "Wahrnehmung" & weil es dafür keine Worte gibt, werden halt Analogien herangezogen, aber das ist nicht mehr als das Luftschnappen eines Fisches auf dem Trockenen – nur – etwas Anderes gibt es nicht.
Also, da sind kaleidoskopartige Muster, sich ständig verändernd, sich gegenseitig verschlingend & zugleich gebährend, vibrierend, lebendig, bewußt, wie das Innere eines Bienenstockes – und – es zieht & zerrt &schiebt & drückt, übervoll an Bedeutung, die in hrer schieren Wucht erschlägt und doch völlig bedeutunggslos, schön & schrecklich zugleich & Du willst schreien, hast aber keinen Mund, mit dem Du schreien kannst, keine Luft, die Du atmen kannst, keine Augen, die Du schließen kannst & auch keine Ohren, um sie zu verschließen, nichts, um Dich vor diesem ...... zu bewahren.
Vielleicht haben die vielien Worte, die ich hier verwendet habe zumindest den Hauch einer Ahnung dessen vermittelt, was das Nagual ist – unbegreiflich.Terry Pratchett hat geschrieben:An dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.
Und da isser wieder, der 'pan narrans', der doch tatsächlich glaubt, er wisse, wenn er nur begrabschen kann & wenn er nicht begreift, weil's da nix zu greifen gibt, dann existiert es halt auch nicht.
In dem Videolink wird konsequent darauf hingearbeitet, das Wahrnehmung ausschließlich im Kopf stattfindet & wir selbigen nie verlassen haben.Wenn es nicht gefühlt oder beschrieben oder benannt werden kann, dann kann es meiner Meinung nach nicht existieren.
So weit, so gut. Was fehlt ist der letzte Schritt, daß der Kopf{bzw. das Gehirn} auch nur in der Vorstellung existieren. »...... - nämlich die Tatsache, daß wir leuchtende Wesen sind. Wir sind Wahrnehmung. Wir sind Bewußtsein. Wir sind keine Objekte, wir haben keine feste Konsistenz, wir sind grenzenlos. Die Welt der festen Objekte ist ein Mittel, unsere Wanderschaft auf Erden angenehm zu machen. Sie ist nur eine Beschreibung, geschaffen, um uns zu helfen. Wir - oder besser: unsere Vernunft- vergessen gern, daß die Beschreibu ng nur eine Beschreibung ist, und so schließen wir die Ganzheit unseres Selbst in einen Teufelskreis ein, dem wir, so lange wir leben, kaum entrinnen können. ......«
Da haben wir also das unbegreifliche Nagual – den Teil von uns, für den es keine Beschreibung gibt, keine Wörter, keine Namen, keine Gefühle, kein Wissen.
Wobei – hmmm – einerseits ist es die Eine unserer beiden Seiten, andererseits ist es eben dieses Nagual, in dem die Myriarden aller Lebewesen umhertreiben, wie Bläschen im Sekt oder wie Fische im Wasser{wem dieser Vergleich besser gefällt – wobei imho der Erste es eher trifft}.
Also da ist das unbegreifliche Nagual & dann ist da noch etwas anderes, das Tonal. Das Tonal ist der Organisator der Welt. Vielleicht kann man seine gewaltige Arbeit am besten beschreiben, wenn man sagt, daß auf seinen Schultern die Aufgäbe ruht, das Chaos der Welt zu ordnen. Es ist nicht zu weit hergeholt, wenn man behauptet, daß alles, was wir als Menschen wissen und tun, das Werk des Tonal ist. Das Tonal ist alles, was wir sind. Alles, wofür wir Wörter haben, ist das Tonal. Und da das Tonal nichts anderes ist als sein eigenes Tun, muß folglich alles in seine Sphäre fallen.
Das Tonal ist das, was die Welt schafft.; aber das ist nur eine bildliche Redeweise. Es kann nichts erschaffen oder verändern, und doch schafft es die Welt, denn es ist seine Funktion, zu urteilen, zu bewerten und zu bezeugen. Ich sage, das Tonal schafft die Welt, denn es bezeugt und bewertet sie gemäß den Regeln des Tonal. Auf ganz seltsame Weise ist das Tonal ein Schöpfer, der nichts erschaffen kann. Mit anderen Worten, das Tonal stellt die Regeln auf, nach denen es die Welt begreift; also erschafft es sozusagen die Welt.
In dem Post vom 27.06.12{09:23} habe ich geschrieben, daß Wahrnehmung das Mysterium sei.
Nun, das oben gesagte erweckt den Eindruck{der dem Tonal sehr zu passe kommt}, daß wir es zwar mit dem unbegreiflichen Nagual zu tun haben, daß aber mit dem Tonal soweit alles in Ordnung sei.
Dem ist nicht so; der Vorgang wie das Tonal die Wahrnehmung organisiert ist ebenso unbegreiflich, wie das unbegreifliche Nagual. Wie funktioniert Wahrnehmung & wie organisiert sie sich? Wie kommt es, daß ein Gespräch "sinnvoll" ist & mehr als nur komische Geräusche und Grimassen? Wie unterscheiden wir{Eiche/Tanne-Vogel/Fisch}? Wie setzt ein Hirn{von dem ich jetzt mal so tue, als gäbe es sowas}, das nie etwas anderes zu "sehen" bekommen hat, als elektrische Impulse{von denen ich jetzt mal so tue, als gäbe es die}, unsere Welt zusammen? Das ist das Mysterium.