Ja, ich liebe die Zustände welche sich nach Einnahme diverser Substanzen einstellen; bizarre, enthobene Welten, die, in sich perfekt, eine Magie beschwören, welche kein Herz vermuten und kein Geist verstehen kann. Doch sobald man eine Vielzahl Versuche gestartet, die Tore zu öffnen, die Schwellen zu überschreiten, erkennt man den Nutzen beschränkt auf ein irdisches Leben, nicht jedoch den einen, der sich selbst erhält, der jenes Leben ernähren soll, welches in Sehnsucht schwelgend, am täglichen Tun nicht teilzuhaben vermag.
Doch führt nicht viel zu wenig? Eine Spaltung des Bewusstseins, der Persönlichkeit, des Daseins. Eine Form des Doppellebens, welches auf subtiler Ebene beginnt, ja durch Temperament zusammen und unsichtbar gehalten wird, jedoch, je arger der äußere Einfluss den Willen betäubt, sich langsam zu einem hitzigen Gefecht im Innern des Individuum entwickelt. Ein Doppelleben, was bald den Geist, das Herz und die Seele entzweit, weil man weder das eine, von Sehnsucht und Erfüllung erhaltene Glück, noch das andere, von Alltäglichkeit und Gewohnheit zerfressene Dasein, leben kann.
Doch was bleibt, wenn im Innern alles verloren geht?
Soeben komme ich von einem Lauf zurück. Die Monotonie, welche nach Energie zerrt, welche kontinuierlich den Körper fordert, zwar eine Langeweile vermuten lässt, sich jedoch durch Geduld und Beharrlichkeit überwinden lässt, öffnet unvermutet Herz und Geist.
Es war nur ein kleiner Marathon, ein wöchentliches Training. Doch unmittelbar, nachdem die Anstrengung überwunden, die Entspannung den Körper belohnt, bin ich ganz in mir selbst. Sowie ich im Anschluss in der Bahn saß, eine bald vergessene sehr emotionale Lektüre las, die Musik in mein Herz einließ, war ich so vollkommen vom Leben verzaubert, und doch so ganz mit mir selbst im Einklang, das mir dieser Moment werter war, als jedes endlose Dasein.
Manchmal ist es nur ein kurzer Moment, eine stille Einkehr, und alles Leben versammelt sich dort wo es hingehört.
Führt denn das Streben nach idealistischen Zielen, die der Welt widersprechen, wirklich höher als das vom Jetzt bestimmte Dasein, in Reaktion auf alles was sich jeden Moment neu eröffnet? Ich lasse mich gerne vom Leben überraschen und habe gelernt Gedanken zu verbannen, die mir vorgeben zu sein indem sie mir den Zugang zu mir selbst verwehren.
Danke dem Leben das es Wege und Möglichkeiten gibt, aufzublühen ohne zu verblassen.
