Hier geht es imho eher darum Erfahrungen, Wissen und Ansichten auszutauschen und Neues einzubringen, nicht aber um irgendwelche Wahrheiten. Dafür ist das der falsche Ort. Wenn jemand hier dazu kommt aufgrund von Phönix's Skepsis oder von Hiobs DMT-Berichten sein Weltbild zu verändern/erweitern, um so besser, falls nicht, auch ok. Philosphische (oder was auch immer) Fechtkämpfe in einem Internetforum aber, find ich allgemein irgendwie langweilig und nebenbei auch recht unproduktiv - Dialektik hin oder her.
nö!

betrachtet man die sache genauer stellt man nämlich fest: diese....ähm...feuchtkämpfe sind symptomatisch.sie treten zwangsläufig auf, setzt man sich ernsthaft mit psychedelika auseinander.
ein blick auf die geschichte des LSD macht dies deutlich.
1943 entdeckung durch hofmann.
die jahre darauf entwickelte sich die psychatrie explosionsartig.
neuroleptische substanzen (chlorpromazin, thorazin) und ihre eigenschaften auf das zns werden entdeckt. die "biologische psychatrie" ist geboren.
1948 dann der durchbruch:
serotonin, seine wirkung als neurotransmitter UND dessen strukturelle ähnlichkeit mit LSD und die zum teil imitierende wirkung des lsd von serotonin...zum teil paradoxerweise blockierende wirkung des LSD von serotonin an den synapsden wird entdeckt.
diese entdeckung war wirklich ein durchbruch.
die entdeckung war so...ungeheuerlich...die ahnung, dass die erforschung diese substanzen (nebst anderer neurotransmitter....) eine möglichkeit aufzeigen, die chemischen mechanismen des bewusstseins zu entschlüsseln, dass satte zwei jahrzehnte eine gewaltige anstrengung unternommen wurde, genaueres zu erfahren.
sandoz empfahl den psychiatern LSD zu konsumieren. die dadurch getriggerte "modellpsychose" sei eine erfahrung die dem arzt helfe, die behandlung seiner patienten zu optimieren...
viele heute der heute angesehenen forscher auf dem gebiet der psychatrie begannen ihr berufsleben mit der erforschung der psychedelischen substanzen.
seit 1948 also wurden weltweit tausenden von gesunden und (seelisch) kranken psychedelika in rauen mengen verabreicht und dies auch durch regierung und privat grosszügig finanziell unterstützt.
man diskutierte die "geistauflockernden" eigenschaften von LSD, empfahl diese in kombination mit gesprächstherapie zu nutzen (bei zwangsvorstellungen, zwangshandlungen, posttraumatischen belastungsstörungen, essstörungen, angstzuständen, depressionen, alkoholsuch, heroinabhängigkeit, unheilbar kranken, austherapierten................).
bald aber stellte sich heraus:
da gab es eine wirkung, die bissher unbeachtet geblieben war.
huxley, der unter aufsicht des kanadischen psychiaters osmond lsd konsumierte, formulierte diesen essentiellen aspekt der bewusstseinserweiternden substanzen dann in den 50ern mit aller deutlichkeit:
LSD verschafft "irgendwie so etwas wie" spirituelle erleuchtung.
dieser punkt schaffte jenes unbehagen in den erlauchten kreisen der materialistischen fundamentalisten, der imho der grund war, warum nach über zwanzig jahren intensivster und fieberhafter erforschung von lsd diese bemühungen fast zur gänze wieder eingestellt wurden bis auf den heutigen tag.
oberflächlich betrachtet ist der grund darin zu suchen, dass, nachdem lsd unter der führung von leary in den 60ern der breiten masse zugänglich gemacht und in einem quasie aus dem ruder gelaufenen freiem feldversuch diese spirituelle komponente des LSD erforscht wurde 1970 in den staaten (und kurz darauf weltweit) per gesetz LSD zur illegalen substanz erklärt wurde und hiermit auch sämtliche forschungstätigkeit unmöglich wurde.
oberflächlich betrachtet.
imho aber verging der wissenschaftselite aber auch die lust sich mit einer substanz auseinanderzusetzen, die derart "unkontrollierbare" wirkung entfaltet und unter deren einfluss vollkommen vernünftige, dem westlichen weltbild verpflichtete studierte doktoren und professoren ernsthaft gefallen finden an nebulöser mystik und spiritualität, die sich in unhaltbare paradoxien und irrationalitäten verlieren.
das hat nichts mehr mit wissenschaft zu tun.
dieser elite kam das verbot doch gerade recht.
man musste sich nicht mehr weiter auseinander setzen mit einer sache, der man mit wissenschaftliche methodik zur damaligen zeit nicht beikommen konnte.
soweit der kurze abriss, wie bekannt.
wo stehen wir heute?
nun...das potential der psychedelika...und ich spreche hier vor allem von NN-DMT hat sich in seiner anwendung als hilfsmittel der psychatrie und der spirituellen forschungsdisziplinen noch lange nicht erschöpft.
ich persönlich glaube sogar, dass das eigentliche potential dieses stoffes noch gar nicht erkannt wurde. auch hier in diesem forum noch nicht.
es könnte gut sein, dass die "langweiligen und unproduktiven fechtkämpfe in diesem forum", wie mao es beschreibt, als auch die ratlosigkeit mit der die psychedelika von der wissenschaft nach anfänglichem enthusiasmus wieder als forschungsgegenstand kurzerhand FALLENGELASSEN wurden, symptomatisch sind und keineswegs zufällig.
was wäre, wenn der nutzen dieser stoffe gar nicht in den bereichen läge, in denen man immer noch nach ihm sucht....auch in diesem forum?
was wäre, wenn "das bewusstseinsmolekül" ein werkzeug wäre mit ausser-universischen lebensformen in kontakt zu treten?
dies würde erklären, wieso die bisher verfolgte ansätze, was den nutzen der psychedelica angeht, regelmässig in fruchtlosen, unproduktiven paradoxien sich verlaufen:
weil von schlicht und ergreifend von falschen voraussetzungen ausgegangen wurde.

dies würde auch ganz neue, drängende fragen aufwerfen WER diesen stoff zu sich nehmen sollte (und vor allem) mit WELCHER INTENTION.
ich persönlich stelle mir die frage, ob ich sollte. nicht jedermann bringt die notwendigen eigenschaften mit zb. einen flug zum mond zu unternehmen. ich stelle mir die frage, ob ich die nötigen (mentalen) eigenschaften mitbringe gar mit ausser-universischen lebensformen kontakt aufzunehmen...
wir müssen flexibel bleiben.
nur die flexibilität des menschlichen geistes bringt uns voran und ermöglicht neue erkenntnis und erweiterung des weltbildes. dies zeigt doch ein unbefangener blick auf die geschichte.
es gab zeiten, da war es undenkbar, dass die erde nicht zentrum der schöpfung ist. nur die bohrenden fragen derer, die sich mit den paradoxien, die sich aus diesem weltbild ergaben, nicht abfinden wollten, führte zu neuen, sinnvollen antworten.
ich denke, an einem ähnlichen punkt stehen wir heute wieder.
nebenbei bemerkt:
ich danke terence mckenna und rick strassmann für ihre mutige pionierarbeit, die sie geleistet haben.
