Unabhängig vom bisherigen verlauf des threads, dem ich nicht folgen konnte/wollte, möchte ich ausgehend von dem ursprungsposting einige fragen aufwerfen bezüglich des errinerungsvermögens und wiederherstellens des kontaktes zur Essenz.
Eulenspiegel hat geschrieben:
Wir wissen das aus der Erfahrung von Erwachsenen, die ihre Essenz entdecken und sich erinnern, daß sie sie in gewisser Weise aus ihrer Kindheit kennen.
Dies "in gewisser weise erinnern" kommt mir bekannt vor, auch wenn es eher mit Intuition, Ahnung, Gefühl zusammenhing als mit konkretem Erinnerungsvermögen.
Mich in einer Essenz-durchtränkten Wohnung eines Freundes befindend und selbst von Essenz durchdrungen führte die feinstoffliche Wahrnehmung (beispielsweise beim Betrachten der Pflanzen, die nicht starr aussahen wie im Alltags-BW, sondern wirklich lebendig glühend pulsierten) zu der spontanen rückerinnerung, die welt genau so als kleines Kind gesehen zu haben.
Ich persönlich habe sehr wenige erinnerungen an meine frühe kindheit, die ersten erinnerbaren situationen vielleicht so ab dem Alter von 4 Jahren. das meiste aus dieser zeit ist glaube ich durch photos aus der zeit im gedächtnis geblieben. deshalb hat mich diese erinnerung sehr stark frappiert, auch weil sie so plötzlich und unerwartet auftrat.
gibt es eurerseits ähnliche erfahrungen, auch in richtung vermehrtes erinnerungsvermögen durch psychedelische erfahrungen? hat jemand vollständigen zugriff auf erinnerungen des kleinkindalters erlangt bzw. spontan einblicke erhalten?
Soweit ich verstanden habe, führt Almaas den Verlust der Verbindung zur Essenz auf Traumata zurück, die einem quasi die verbindung kappen. durch das sich-durchforsten / erinnern dieser tarumata werden diese dann aufgelöst, woraufhin man tiefer zum nächsten trauma vorstößt - und so den lebensweg erinnernd rückwärtsgehend die verbindung zur essenz wieder herstellt.
zunächst macht mich die voraussetzung des vorhandenseins von traumata stutzig. könnte die verbindung zur Essenz nicht auch "einfach" durch die permanente welterklärung (sprachentwicklung) sowie gewisser selbstbehauptungsmechanismen verursacht werden, die nicht unbedingt traumatisch sein müssen? oder habe ich einen zu enggefassten begriff des wortes "trauma", worunter ich mir abgrundtief schlimme vorfälle wie kriegserlebnisse, gewalt, missbrauch u. dgl. vorstelle? wenn ich mich beispielsweise gegenüber meinen geschwistern oder anderen kindern behaupten musste, war dies schon mitunter seelisch schmerzhaft und ich kann irgendwie verstehen, dass aufbau und die identifizierung mit dem ego durch die bewältigung dessen gefördert werden, aber es erschiene mir unangemessen, sowas als traumatisch zu bezeichnen... trotzdem hab ich den kontakt zur Essenz eingebüßt.
ich fände es spannend, erfahrungsberichte zu lesen, die almaas' these dahingehend stützen, dass tatsächlich aspekte der essenz wiedererlangt wurden durch das aufspüren und verarbeiten traumatischer erlebnisse.
bezüglich dem Erinnern an sich:
Gibt es erfahrungen zu berichten mit der lebens-rekapitulation, wie sie Castaneda beschrieben hat? hierbei wird ja - soweit ich weiß - der fokus eher darauf gelegt, menschliche beziehungen zu durchdenken/rekapitulieren. haltet ihr es für sinnvoll, sich derart intensiv mit sich selbst zu beschäftigen, mit dem ziel sich selbst zu überwinden ("die persönliche geschichte auszulöschen")?

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