Re: Die gleichzeitige Wahrnehmung
Verfasst: 8. Dezember 2012, 02:35
das ist genau der Punkt.. die Notierung ist immer auch eine Quantisierung des Gehörten. Kommt nah ran, ist aber nicht das selbe. Wenn jetzt auf dem Notenblatt oder in der Software komponiert wird.. kann das natürlich genial werden, aber niemals wird die intuitive musikalische Ebene erreicht, die ein Musiker, der ohne musiktheoretischen Background spezielle ohne Notierung spielt. Darum hat elektronische Musik ihr eigenes steriles "Flair"; vor allem wenn das Timing auf die ms stimmt.getintoit hat geschrieben:nur mal so kurz als einwurf (vorerst): die musiktheorie soll weniger vorschreiben was man spielt, sondern eher beschreiben was man gespielt hat.
Klaus Schulze sagte mal in irgendnem Interview zu einer seiner letzten Produktionen (mit Lisa Gerrard), die Tontechniker wären fast durchgedreht als sie die Mamutstücke zusammenschneiden wollten. Das ging nicht. Warum nicht - weil er "einfach so" anfängt manuell auf dem Keyboard rumzuklimpern, seine manuelle Sequenzen mitten im Takt der automatisierten Sequenzer startet etc. - dadurch entfällt die Quantisierung und es kommt diese spezielle Magie rein, die das so einzigartig macht.