Re: Flüchtlingsproblematik
Verfasst: 22. September 2015, 11:27
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-09/l ... -land-dorf
http://www.faz.net/aktuell/politik/flue ... 06293.html
1,7 Millionen Wohnungen stehen leer
Insgesamt, so ermittelte Empirica, stehen 1,7 Millionen Wohnungen hierzulande leer, davon 1,1 Millionen im Westen und 0,6 Millionen im Osten. Während in Ballungsgebieten und Wachstumsregionen der Wohnraum extrem knapp ist, sind in Schrumpfungsregionen knapp sieben Prozent aller Wohnungen nicht vermietet, etwa im Hunsrück, dem Bayerischen Wald, in vielen Städten des Ruhrgebiets ebenso wie in weiten Teilen des Saarlands und Thüringens.
In Brandenburg oder Sachsen-Anhalt melden einige Städte und Wohnungsbaugesellschaften sogar noch höhere Quoten und beziffern den Leerstand auf zwölf Prozent. Im Westhavelland zum Beispiel, sagt die Immobiliengesellschaft WSI, seien rund 80 ihrer 670 Wohnungen derzeit nicht belegt. Die kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsbaugesellschaften in Sachsen-Anhalt sprechen von 41.000 leeren Wohnungen, und Sachsen beziffert seinen landesweiten Leerstand sogar auf 230.000 Wohneinheiten.
Aber er hat eine klare Vorstellung davon, wie Integration auch außerhalb der großen Zentren funktionieren könnte. Denn er hat schon häufiger Geschichten wie diese gehört: In einem Dorf, das schon seit 20 Jahren schrumpft, weil die Familien weniger Kinder bekommen und viele Junge wegziehen in die nächste Großstadt, brachte die Kommune eine syrische Familie in einem leerstehenden Einfamilienhaus unter. "Schon nach einer Woche spielte der Junge im örtlichen Fußballverein mit und der Schützenverein hat sofort ein Dorffest organisiert."
Solche Geschichten klingen zu schön, um wahr zu sein, aber es gibt sie. Jedenfalls überall dort, wo die Verantwortlichen mit Augenmaß vorgehen, wie Jost Riecke das nennt, "und wo geguckt wird, wie belastbar ein Quartier ist und wie viele Fremde man dort wohl ansiedeln kann". In erster Linie entscheiden darüber die Eigentümer der Wohnungen, also die kommunalen, freien oder genossenschaftlichen Wohnungsgesellschaften. Es gebe viele Fälle, in denen Immobiliengesellschaften einzelne Wohnungen zur Verfügung stellten und Kommunen für deren Belegung sorgten. "Der eine hat fünf Wohnungen übrig, der andere zehn, es funktioniert. Und je geräuschloser das vor Ort passiert, desto erfolgreicher ist das", sagt Riecke.
"Eine Familie ist doch auf dem Land gut aufgehoben, wo sie einen Nachbarn hat, mit dem sie sofort in Kontakt kommt als 10.000, die sie nie kennenlernt." Vielleicht rette der Zuzug hier und da sogar eine dörfliche Struktur und belebe die Nahversorgung wieder. Die Lebenshaltungskosten in ländlicheren Gebieten seien überdies viel niedriger.
Und wie sieht es mit den Arbeitsplätzen aus? Auch da sind die Berater von Empirica optimistisch: "Wir haben gerade eine fünfjährige Boomphase in Deutschland erlebt und die Zahl der Arbeitsplätze ist gestiegen. Von den über 300 Kreisen haben alle – bis auf sechs – zusätzliche Arbeitsplätze aufgebaut."
http://www.faz.net/aktuell/politik/flue ... 06293.html
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) will Flüchtlingen den Zugang zum Studium erleichtern und die Hochschulen dabei unterstützen. „Wir wollen, dass die Hochschulen zur Integration beitragen“, sagte Wanka der Wochenzeitung „Die Zeit“. Leute, die Lust auf ein Studium hätten und die entsprechenden Qualifikationen mitbrächten, sollten einen guten Zugang zu den Hochschulen haben. Das wolle der Bund unterstützen.
Um Sprachkenntnisse und die Studierfähigkeit früh festzustellen und zu fördern, soll laut Wanka ein Test für ausländische Studierende in Sprachen übersetzt werden, die die Flüchtlinge sprechen, also etwa Arabisch und Dari. Flüchtlinge sollten den Test zudem „flexibel an zentralen Hochschulstandorten ablegen können“. Dafür werde der Bund zusätzliches Personal stellen. Die Gebühren für den Test würden zu einem großen Teil übernommen.
Wanka verwies des Weiteren auf die Bafög-Reform, mit der Flüchtlinge unterstützt werden sollen. Nach dieser Reform könnten nicht nur Asylberechtigte ohne Wartezeit Bafög bekommen, auch Geduldete hätten nach 15 Monaten Aufenthalt in Deutschland ein Anrecht darauf. Die Neuregelung tritt Anfang nächsten Jahres in Kraft.