Schönes Posting xxx. Danke.
xxx hat geschrieben:ohne zweifel entstanden als resultat all dessen auch begleiterscheinungen, die zuweilen eine etwas bittere note tragen, zum beispiel finde ich zu manchen menschen nicht mehr so den rechten draht, oftmals muss ich mir den vorwurf gefallen lassen, das leben und die welt durch die rosarote brille zu betrachten und werde von freunden, mit denen ich mich in früheren zeiten sehr gut verstanden habe, mit einer art verständnisloser ignoranz bestraft, einige haben den kontakt zu mir weitgehend eingestellt (in erster linie eben aufgrund meiner veränderungen). ich denke aber, dass sich daran arbeiten lässt mit der zeit. und generell haben sich diejenigen menschlichen beziehungen, die für mich wesentlich sind, enorm gefestigt, auch dadurch, dass sie sich gelockert haben!
Alte Freunde gehen, neue Freunde kommen. Mach dir da nichts draus. Das ist wohl völlig normal. Lass diese Veränderung einfach geschehen. Du musst eine Freundschaft nicht weiter fortsetzen, wenn die Gründe für sie nicht mehr existieren. Interessen ändern sich. Man geht unterschiedliche Wege - auch wenn man einen Abschnitt geteilt hat. Und das ist völlig ok.
Ralle hat geschrieben:Schuh: Mit dem Kommentar 'der Mensch ist nunmal Mensch' wollte ich auf die Tatsache anspielen, dass wir nun einmal gierig geboren sind, mit Schatten und Licht, wie du es auch beschreibst. Also gierig auf den Lolli, die Befreiung vom Leid, die ekstatische Rauscherfahrung. Und das ist fuer mich die Hauptfehlfunktion des menschlichen Programmes, die uns dazu fuehrt, anderen Lebewesen Schaden zuzufuegen (Streit, Krieg, Zerstoerung). Und das Ueberkommen dieser Fehlfunktion ist die Aufgabe, die uns von den Tieren oder anderen Wesen unterscheidet, die diese Macht ueber sich selbst nicht besitzen (das Selbstbewusstsein eben).
Tiere brauchen ja nichts zu überkommen.

Und wir? "Fehlfunktion" ist ein Ausruck, der sich hier irgendwie nicht ganz richtig für mich anfühlt. Funktionieren ist nicht mein Stil. Bin doch kein Automat. Aber ja... ich weiß was du meinst.. Die Gier. Ich weiß nicht, ob sie
gut oder
schlecht ist. Ich weiß aber mitlerweile, dass sie unnötig ist. Im hier und Jetzt liegt für jeden sooo unfassbar viel Fülle, dass jede Gier nach weiterem absurd wird, sobald man sich dieser nur öffnen kann. Dann ist einfach alles und nichts fehlt. Ach blabla. Das was hier ist, lebt und atmet ist sooo viel größer...
Das Mensch-sein schliesst fuer mich diesen Fehler mit ein. Und ueberkommen wir dies, so sind wir nicht mehr Mensch, sondern eben garnicht mehr (Nirvana, wie auch immer man sich dies vorstellen mag).
Ich denke absolut nicht, dass man die "Gier" braucht, um Mensch zu sein. Ich denke auch absolut nicht, dass man die Trennung von der Fülle braucht.
Ich behaupte es ist Schritt auf der Leiter, dies auch irgendwann einmal liegen zu lassen. Der Moench ist so gesehen auch attached an die Meditation, die er irgendwann einmal sein lassen wird. Allerdings: Substanzgebundene Rauscherfahrungen find ich im Gegensatz zur Meditation sowas von krass und weitgehend, dass die Anhaftung fuer mich wesentlich staerker ausfaellt. Es ist eben der Kick, das Droehnen im Hirn, was ich auch in der DMT-Erfahrung suche. Es soll halt flattern.
Harhar. XD
Da gebe ich dir absolut recht. Irgendwann erfolgt nach allem, was man hört eine Ablösung von der Methode, und das leuchtet auch rational ein. (Ich denke da vorallendingen an Ram Dass' Schilderungen.) Das heißt aber natürlich nicht, dass man sich ihrer von vornherein einfach nicht bedienen könnte, und zum selben Ergebnis gelangt. :P Ich bin also gespannt.

Der Zeitpunkt wird gekommen sein, wenn der Zeitpunkt gekommen sein wird.
ohn hat geschrieben:magst du das näher ausführen?
Das ist mir leider nicht wirklich möglich. Das ist viieel zu umfangreich und sprengt vollkommen den Rahmen dessen, was ich hier übermitteln kann. Nicht nur, dass ich meine gesamte Kindheitsgeschichte ausbreiten müsste (Scheidungskind, Sorgerechtsstreit bis zum Äußersten, Vater gestorben,...), ich müsste wohl auch noch ein halbes Buch über Trauma-Arbeit und Heilprozesse, wie sie aus meiner Sicht von statten gehen verfassen, damit das, was ich da genau getan habe, verständlich würde. Von außen betrachtet saß ich halt da, bekam Zugang zu vergangenen, akuten Ereignissen, die ich längst vergessen hatte, erlebte sie in ihrer ganzen Intensität noch einmal... ich erlebte das Gefühl von damals wieder. Eulenspiegel begleitete mich in dieser Nacht und unterhielt sich mit mir und führte diesen Prozess. Er fragte immer "Und was ist da noch?" Vorallendingen war da sehr viel Taubheit und steinharte Anspannung, hinter der sich aber altes Erleben verbarg. Ich musste darüberhinaus feststellen und aktiv annehmen, wie sehr mich das verkrüppelt hatte, was damals passiert war. Das war viel zu viel für meine Kinderseele. Das war ein ganz schöner Akt, denn wer will schon ein Krüppel sein? ICH nicht. Die
Folgen des ganzen anzunehmen stellte aber einen entscheidende Punkt dar, einen Heilungsprozess in Gang zu setzen. "Teile", die von mir abgeschnitten und eingefroren waren, erwachten letztlich wieder und begannen sich einzufügen. Darauf gestoßen bin ich, als mein Begleiter mit rührenden Bewegungen eine Klangschale zum schwingen brachte. So wie ich unterwegs war, dröhnte das natürlich durchs ganze Universum und jede meiner Zellen. Alles geriet in Schwingung, doch Teile von mir sträubten sich dagegen. Es war anstrengend, der Schwingung Widerstand zu leisten. Mir trat der schweiß auf die Stirn. Es brauchte drei oder vier Runden, wobei Eulenspiegel nach jeder mit der Stirn runzelte und sowas wie "dann eben noch einmal" murmelte, bis ich nicht mehr konnte und losgelassen habe. Das war aber letztlich nur der Auslöser und vorläufiger Höhepunkt monatelanger Vorarbeit. (Auch wenn ich an diesem Abend eigentlich nur trippen wollte. :P) Ich war da zwar schonmal dran gewesen, aber nie
drin. Ich erlebte diesen Prozess teils als Widergeburt - klingt jetzt vielleicht pathetisch, ein passenderes Wort fällt mir dafür jetzt aber nicht ein. Seitdem fühle ich mich anders, und vieles hat sich seitdem verändert.
Was da nun im Detail abging, und was ich
genau getan habe, und wie es üebrhaupt zu all dem kam, weißt du nun natürlich immer noch nicht. Aber wenn du dich dafür interessierst, guck mal ob du irgendwo an "Licht-Heilung" von Barbara Ann Brennan kommst, und lies dir das Kapitel "Die sieben Stufen der Heilung" durch. (In meiner Ausgabe auf Seite 196.) Ist n 600 Seiten-Schinken, musst ihn nicht kaufen, vielleicht einfach mal in der Bücherei gucken... Darauf bin ich im Nachhinein gestoßen und es beschreibt treffend, was da abging und abgeht. Sandra Ingermann erklärt in ihrem Buch "Auf der Suche nach der verlorenen Seele" außerdem das Konzept "Seelenteile" - und beschreibt damit verbundene Praktik. Ansonsten gibt folgender Text einen ganz guten Einblick in die
Dynamik von Traumata.
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Eigentlich wollte ich in dem Fred garnix schreiben, aber ohn hat mich hier jetzt irgendwie reingelockt. Denn auf die eigentlich Frage,
ob sich die Tripperei für mich gelohnt hat kann ich eigentlich nicht antworten. Die Frage hat sich mir nie gestellt. Ich mach das nicht, damit es sich
lohnt. Keine Ahnung ob es sich lohnt. Keine Ahnung was wäre, wenn ich nicht diesen Weg gegangen wäre. Das ist kein rational-ergebnisorientertes Tun, das ist
Teil meines Seins. Und ich gehe diesen Weg weil es mein Weg ist.
Gruß
Schuh