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Re: Philosophische Sprüche/Texte
Verfasst: 28. November 2012, 17:45
von Sonntagskind
Mein lieber Kafka Tamura, es gibt Punkte, an denen wir unser Leben nicht mehr zurückdrehen können. Und es gibt, wenn auch selten, Punkte, an denen man nicht mehr weiter kann. Ist ein solcher Punkt erreicht, bleibt einem nichts anderes mehr übrig, als alles - ob gut oder schlecht - schweigend hinzunehmen und auf diese Weise zu leben.
Haruki Murakami
Re: Philosophische Sprüche/Texte
Verfasst: 28. November 2012, 19:45
von aneurysma
^ Eines meiner Lieblingsbücher
Und gutes Zitat. Passend dazu:
When we allow everything to come without judging it to be good or bad, then we see that there is no good or bad. Just life teaching us step by step the truth.
(Samarpan)
Re: Philosophische Sprüche/Texte
Verfasst: 29. November 2012, 20:02
von aneurysma
“Vertrauen ist eine Oase des Herzens, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird.”
(Khalil Gibran)
Re: Philosophische Sprüche/Texte
Verfasst: 29. November 2012, 20:40
von Sonntagskind
aneurysma hat geschrieben:^ Eines meiner Lieblingsbücher
Und gutes Zitat.
Und da ich mich nicht so recht entscheiden kann (zur Abwechslung mal^^), kommt noch eins hinterher, das ich gestern gelesen habe. Langsam bin ich bei der Hälfte des Buches angelangt und habe eine leise Ahnung, in welche Richtung zumindest eine Geschichte weiter gehen wird...
Deine Zitate gefallen mir auch sehr.
"Wissen Sie, Herr Oshima", beginne ich, "es ist so viel passiert. Einiges davon habe ich gewählt, anderes nicht. Aber ich kann überhaupt nicht mehr unterscheiden. Im Endeffekt kommt es mir so vor, als wäre das, was ich für meine eigenen Entscheidungen gehalten habe, in Wirklichkeit schon längst für mich entschieden gewesen. Als würde ich nur etwas nachvollziehen, das jemand schon im Voraus bestimmt hat. Ganz gleich, was ich plane und wie sehr ich mich abmühe, es ist sowieso vergebens. Ich habe sogar das Gefühl, dass ich, je mehr ich mich anstrenge, desto weniger ich selbst bin. Mich von meiner eigenen Bahn entferne. Das finde ich sehr hart. Nein, eher beängstigend. Wenn ich anfange, darüber nachzudenken, wird mir manchmal ganz schwach."
Oshima streckt die Hand aus und legt sie mir auf die Schulter. Ich kann die Wärme seiner Handfläche spüren.
"Auch wenn es vorläufig so aussieht, dass deine Entscheidungen und Bemühungen vom Schicksal dazu bestimmt sind, ins Leere zu laufen, bleibst du doch letzten Endes unerschütterlich du selbst und sonst nichts. Du wirst dich als du selbst entwickeln, daran gibt es keine Zweifel. Du brauchst keine Angst zu haben."
Haruki Murakami
Re: Philosophische Sprüche/Texte
Verfasst: 2. Dezember 2012, 23:25
von aneurysma
The foolish man seeks happiness in the distance, the wise grows it under his feet.
(Robert Oppenheimer)
Re: Philosophische Sprüche/Texte
Verfasst: 1. Januar 2013, 13:49
von Sonntagskind
Re: Philosophische Sprüche/Texte
Verfasst: 2. Januar 2013, 09:00
von Eulenspiegel
Freiheit für Grönland! Weg mit dem Packeis!
Re: Philosophische Sprüche/Texte
Verfasst: 3. Januar 2013, 20:18
von Sonntagskind
Re: Philosophische Sprüche/Texte
Verfasst: 3. Januar 2013, 21:00
von aneurysma
Ein Strom wollte durch die Wüste zum Meer. Doch so schnell er auch in den Sand fließen mochte, seine Wasser wurden dabei aufgesogen und verschwanden. Da hörte er eine Stimme, die aus der Wüste kam und sagte: "Der Wind durchquert die Wüste, und der Strom kann es auch. Du musst dem Wind erlauben, dich zu deinem Bestimmungsort hinüberzutragen."
"Aber wie sollte das zugehen?"
"Indem du dich von ihm aufnehmen lässt."
"Aber kann ich nicht derselbe Fluss bleiben, der ich jetzt bin?"
"In keinem Fall kannst du bleiben, was du bist", flüsterte die geheimnisvolle Stimme. "Was wahrhaft wesentlich an dir ist, wird fortgetragen und bildet wieder einen Strom."
Und der Fluss ließ seinen Dunst aufsteigen in die Arme des Windes, der ihn willkommen hieß, sachte und leicht aufwärts trug und ihn, sobald sie den Gipfel des Gebirges erreicht hatten, wieder sanft herabfallen ließ. Schöner und frischer als je zuvor.
(Weisheit der Sufi)
Re: Philosophische Sprüche/Texte
Verfasst: 4. Januar 2013, 12:42
von Sonntagskind
Re: Philosophische Sprüche/Texte
Verfasst: 4. Januar 2013, 18:05
von Erraphex
Unsere gewaltigen Ansammlungen von Wissen und Erfahrung sind nur Teil einer Zur-Schau-Stellung des Ego, Teil der grandiosen Qualität des Ego. Wir zeigen sie der Welt und, indem wir dies tun, versichern wir uns selbst, dass wir existieren – sicher und gut aufgehoben als ‚spirituelle‘ Menschen. Aber wir haben lediglich einen Laden geschaffen, einen Antiquitätenladen.
Chögyam Trungpa
Re: Philosophische Sprüche/Texte
Verfasst: 5. Januar 2013, 20:10
von Erraphex
Weise Praktizierende erkennen, dass Erleuchtung oder die Verwirklichung absoluten Seins nicht erzwungen werden kann. Jede eigenmotivierte Anstrengung auf dem spirituellen Pfad ist sinnlos, weil sie zu einer Ego-Inflation und nicht zu Ego-Transzendenz führt. Die Vorstellung, dass wir Erleuchtung "bewirken" können, sollte das erste sein, was wir hinter uns lassen - oft ist es jedoch das letzte. Oder wie Ananda Coomaraswamy in seinem schönen und inzwischen klassischen Aufsatz über das hindu-buddhistische Ideal der Spontaneität (Sahaja) bemerkte: "Alles, was für uns am besten ist, wird uns wie von selbst in die Hände fallen. Wenn wir jedoch darum kämpfen und es unbedingt herbeiführen wollen, wird es sich uns ständig entziehen."
Dr. Georg Feuerstein
Re: Philosophische Sprüche/Texte
Verfasst: 5. Januar 2013, 20:56
von Psychedelicious
Nette Synchronizität:
Gestern eine Mail von einem Yoga-Freund bekommen der mir eben diesen Feuerstein wärmstens ans Herz legt...
Ist ja relativ jung verstorben der Herr, gar nicht so lange her.
Film von ihm:
Origins of Yoga
Re: Philosophische Sprüche/Texte
Verfasst: 5. Januar 2013, 22:11
von Sonntagskind
Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis, vielleicht ist keines da.
Franz Kafka
Re: Philosophische Sprüche/Texte
Verfasst: 6. Januar 2013, 19:42
von Sonntagskind