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Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

Verfasst: 1. September 2010, 21:52
von Erraphex
Dr.Schuh hat geschrieben: Sind wir wirklich nur passive Rezipienten, oder haben wir die Wahl? :D
Haben wir wirklich die freie Wahl eine Wahl zu haben?
Der Mensch könne tun, was er will, aber er könne nicht wollen, was er will
Sinngemäß by Schopenhauer

Dr.Schuh hat geschrieben: Klar. Aber es muss doch möglich sein festzustellen, dass die westliche Psychiatrie mit ihrer Betäubungsmethode noch LANGE nicht am Ende der Fahnenstange angelangt ist, und dies sehr kritisch zu betrachten, ohne sich des Vorwurfs des Schubladendenkens aussetzen zu müssen. Das hat einfach nur mit (gegebener?) Beschränktheit zu tun, nicht mit 'pöse'.
Natürlich kann man das. Das zu behaupten wäre ja nun wahrlich beschränkt. ;) Aber das Bild einer Art Verschwörung, das mir in diesem oder einem ähnlichen Zusammenhang nicht das erste mal über den Weg läuft, geht ja weit darüber hinaus.
Denn sie wissen nicht was sie tun.
Alles nicht so einfach.

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

Verfasst: 1. September 2010, 22:07
von Mao
Tau-f-risch hat geschrieben:sowie der verschiedenen Möglichkeiten von Kausalketten eines Krankheitsverlaufs
Nun ist es so, dass ein veränderter Bewusstseinszustand ansich schon innerhalb der schulmedizinischen Tradition als pathologisch erachtet wird. Heilende Arbeit mit Menschen die psychedelische Krisen und Grenzsituationen erleben, gleichsam alle die eine Welt wahrnehmen, die unmöglich mit der Alltagserfahrung andere Menschen abzustimmbar ist, kann nur begrenzt wirken solange man versucht die Realität der Menschen in ein medizinisch-psychologisch, kausales Modell zu fassen. Die Möglichkeit die Erfahrung zu teilen, einzutauchen und gemeinsam zu erfahren wird verhindert da eine Betrachtungsweise des Heilers gegenüber dem zu Heilenden durch welche dessen Realität als nichtexistent angesehen wird die beiden wechselseitig in Subjekt und Objekt teilt.

Das kausale Modell der Seele hat imho einige Schwierigkeiten in seinem Anspruch auf Wahrheit, nicht weil die Psyche nicht durch Kausalitäten bedingt ist (das vermag mal einer zu beurteilen :fies: ), aber es wird als solches immer ein Modell bleiben und damit Gedanke über die Kausalität der Seele nicht die Seele selbst.
Ich glaube an Heilung durch Neuroleptika genauso wenig wie an eine Verschwörung durch unsichtbare Drahtzieher.
Dafür glaube ich an Unwissenheit. Und an die Möglichkeit zu lernen.
:nick:


peace

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

Verfasst: 1. September 2010, 22:22
von anima
Erraphex hat geschrieben:Der Punkt auf den ich hinauswollte ist, dass ich es angesichts dieser schwierigen Voraussetzungem, gewagt finde, die Ärzte und ihre Versuche den Menschen zu helfen, in einen großen Topf zu werfen und diesen Topf zu etikettieren
Da dein erster Beitrag hier heute auf meinen bislang letzten folgte, nehme ich mal an, dass dir unter anderem meine Aussagen Antrieb waren, den zitierten Satz zu formulieren.
Nun ist es aber nicht so, dass ich alle Ärzte o.ä. in einen Topf werfen und etikettieren möchte ... ich möchte aber die Art und Weise kritisieren, wie manche von ihnen ihre Tätigkeit bestreiten, indem sie, z.B., einem ohn, der dort in der Hoffnung ankommt ein mildes AD zu kriegen mit dem Gedanken, dass ihm dies helfen könne (warum auch immer) und er dadurch noch von den phösen Benzos wegkommt, von denen er nicht abhängig werden möchte (ganz ungeachtet der Tatsache - wie nun schon häufig geschrieben - dass einige Wochen geregelter Konsum nicht zwangsweise, ja noch nicht mal allzu wahrscheinlich in eine geringe körperliche Abhängigkeit führen würden), ein Neuroleptikum in die Hand drücken ... ein Neuroleptikum :spinnst:

Die versteckete Aussage dahinter - die ja noch nicht mal kümmern müsste, da hier ja noch mehr, als bei normaler Meinungsäußerung, Vermutung und Interpretation mitschwingen - lautet doch dann aber auch: "Sie haben eine (schwere) Psychose."

Und ist das die Art und Weise, wie im vorliegenden Fall hier mit dem vermeintlichen Patienten umgegangen werden sollte?!
IMO Nein. IMHO sind diese Ärzte es, die in einen Topf schmeißen und etikettieren :nixplan:

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

Verfasst: 1. September 2010, 22:25
von Dr.Schuh
Erraphex hat geschrieben:
Dr.Schuh hat geschrieben: Sind wir wirklich nur passive Rezipienten, oder haben wir die Wahl? :D
Haben wir wirklich die freie Wahl eine Wahl zu haben?
Cui bono?! :verwirrt:

Das ist nun ein Wechsel der Betrachtungs-Ebene. Hier nimmst du eine logische Doppelung, einen Kunstgriff vor, der zwar zu einem Paradoxon führt... aufgrund der Natur des Begriffes "Wahl"... doch gibt es Orte, an denen der rechte Platz für solche Zen-Spielchen ist, und Orte an denen sie weniger zweckdienlich sind, imho ... da man sich um Verständlichkeit durch Begriffe, auf das, worauf_sie_verweisen, nicht auf die Begriffe selbst, die Unzulänglichkeit des Denkens fokussiert, imho.

Aber gut: Natürlich haben wir (nicht) die Wahl. :blacklol:

Und wir haben sogar (nicht) die Wahl, ob wir (nicht) die Wahl haben. :lol:

Aber sowieso und überhaupt: Woher soll ich das wissen? ^^

Ansonsten: Word. :bow:

€ An alle.

Gruß
Schuh

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

Verfasst: 1. September 2010, 23:40
von Tau-f-risch
Mao hat geschrieben:Nun ist es so, [...]
Gewisse Veränderungen, andere nicht + Veränderung von wo aus? Selbst die einfachsten Normvorstellung werden sehr schwammig, wenn man ein bischen näher rangeht. Zudem
Mao hat geschrieben:Das kausale Modell der Seele hat imho einige Schwierigkeiten in seinem Anspruch auf Wahrheit,
:lol: Welcher Anspruch auf Wahrheit hat keine Probleme? :schlaf: iMo , ist die Verdrängung der Kausalität auch nur eine Verdrängung. Kein Kaus/Grund => keine Wirkung. Dass die Seele auch Räume? zu betreten? vermag?, in denen Ursache und Wirkung nicht getrennt sind, bzw. daher stammt?, tut dabei doch gar nix zur Sache. Beschädigungen haben ihre Gründe. Zudem:
Mao hat geschrieben:Die Möglichkeit die Erfahrung zu teilen, einzutauchen und gemeinsam zu erfahren[...]
Ja Halleluja. Mitgefühl ja, nötig für gute therapeutische Arbeit, aber ein Therapeut muss nicht die gesamte Erfahrung teilen, das wäre ja unmachbar auf Dauer und grausam. Dafür gibt es Modelle, um die entscheidenden Punkte schnell zu finden, und da was dran zu schrauben. Natürlich ist dafür eigene Erfahrung vonnöten. Aber jedesmal ne Depression zu erleben, wenn du wieder nen neuen depressiven Patienten kriegst...? Teils hilft da mehr Mehr, also umso bessere/schnellere Heilung je mehr der Helfer mitzutragen bereit ist, teils ist das irrelevant und teils sogar hinderlich. Kausalitäten neu betrachten, erweitert betrachten, ja..auch mal gar nicht betrachten. Auch unkonventionelle Heiler arbeiten mit Kausalität. Dass es ist wie es ist, heißt nicht, dass es bleibt wie es ist. Sonst könnte man jeden Patienten einfach vor ne weiße Wand setzen und das wär auch gut. Vllt ist das sogar manchmal gut, andere fangen vllt an ihren Kopf dagegen zu schlagen, vllt ist das auch gut. Schon die Prämisse zu setzen "Heilung" sei gut und richtig, basiert auf einem Modell und Kausalität. Einem schönen Modell allerdings, imho. :wink:

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

Verfasst: 2. September 2010, 00:15
von Mao
:lol: Welcher Anspruch auf Wahrheit hat keine Probleme? :schlaf:
Jaja zur Hölle damit

Verfasst: 2. September 2010, 02:17
von n19
ich finde die ganze Diskussion hier überhaupt nicht hilfreich für Ohn, falls er noch mitliest. Und vermutlich macht er das, ich würde das jedenfalls und wäre dann noch mehr verunsichert. Das ist hier doch kein Forumsspiel oder ein Seminar sondern ein ernster Thread, der aus einem bestimmten Grund eröffnet wurde.

Ich finde die Medikamentierung auch komisch, bin aber kein Arzt und kann das nicht beurteilen. Ich hätte mir gewünscht, dass sein Hausarzt ihm einen Psychotherapeuten vermittelt, also Überweisung und Termin, der auch während der Krankschreibung mind. 1x wöchtentlich für ihn da ist und das weitere Vorgehen plant und in die Wege leitet. Einen Patienten mit NL 4 Wochen alleine zu lassen ist rechtlich vielleicht ok, aber nicht anständig! Aber vielleicht ist es auch ganz anderes gekommen, wir wissen es ja nicht.

Ich bin mir sicher, Ohn, falls Du hier noch mitliest: von allem was ich von Dir und Deiner Triperfahrung gelesen hab, hast Du eine extrem starke Psyche und aus dem jetzigen Mist kommt Du auch raus! Falls Du noch nicht hast: dränge auf einen/mehrere kurzfristige Termine mit einen guten Therapeuten! Wenn Du alleine zu Hause die Wände hochgehst, dränge auf einen Platz in einer Tagesklinik; keine Angst vor Formalien, Arbeit oder Jobverlust, die helfen Dir auch in diesen Dingen. Es ist der härteste ++++ Trip den Du gerade durchlebst, aber auch der geht vorbei.

Sorry, mir kommen alle Erinnerungen wieder hoch als ich Angehöriger betroffen war; intellektuelle Argumentationen gehen komplett am Betroffen vorbei und alle gutgemeinten Ratschläge, die in diesem Zustand nicht kurzfristig umsetzbar sind bringen garnichts. Eine Verunsicherung in Bezug auf seine jetzigen Ansprechpartner ist auch Gift für die Psyche. Hat denn hier keiner privaten Kontakt zu Ohn UND zu Ärzten/Therapeuten in seiner Gegend um auf den kleinen Dienstweg einen Kontakt/Termin zu vermitteln?

/edit: ich wäre dafür den Thread zu schliessen bis Ohn ihn als Mod wieder öffnet

Re:

Verfasst: 2. September 2010, 06:50
von Erraphex
n19 hat geschrieben: ich finde die ganze Diskussion hier überhaupt nicht hilfreich für Ohn, falls er noch mitliest.
Wir können ihm hier, in diesem Thread, nicht helfen. Im Grunde war es weder vorher hilfreich - noch ist es das jetzt.

Der Gute muss für sich einen Weg finden seinen Zustand zu akzeptieren, lernen im Hier und Jetzt damit umzugehen und dann eines Tages zu ergründen.

Kein einfacher Weg - aber ich glaube, dass diese große Herausforderung für ihn zu meistern ist und er sie meistern wird.
n19 hat geschrieben: Sorry, mir kommen alle Erinnerungen wieder hoch als ich Angehöriger betroffen war; intellektuelle Argumentationen gehen komplett am Betroffen vorbei und alle gutgemeinten Ratschläge, die in diesem Zustand nicht kurzfristig umsetzbar sind bringen garnichts. Eine Verunsicherung in Bezug auf seine jetzigen Ansprechpartner ist auch Gift für die Psyche. Hat denn hier keiner privaten Kontakt zu Ohn UND zu Ärzten/Therapeuten in seiner Gegend um auf den kleinen Dienstweg einen Kontakt/Termin zu vermitteln?
Der Arzt, der ihm das Medikament verschrieben hat, ist ja nicht der Arzt/Therapeut, für den er sich bemüht hat. Das ihm der erste nicht wirklich helfen konnte wird ohn im Grunde, auch wenn gewünscht, vermutlich nicht gewundert haben.

Jedenfalls hoffe ich, dass der Therapeut, an den er sich gewendet hat oder wenden wird, ihm helfen wird können.

Das wir ohn nur das Beste wünschen - weiss er.

In diesem Sinne.

:umarm:

Und:
/edit: ich wäre dafür den Thread zu schliessen bis Ohn ihn als Mod wieder öffnet
Ja, vielleicht eine gute Idee.

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

Verfasst: 2. September 2010, 11:32
von ohn
Hallo, wollte nur kurz bescheid geben, dass ich weder in der psychiatrie bin noch auf neuroleptika eingestellt bin. Ich habe hier nichts gelesen seit dem ich gesagt habe, dass ich abstand brauche und lese eure diskussion auch jetzt nicht, denn ich brauche nicht noch mehr input zur zeit. Ich dachte nur, ich bin es euch schuldig, euch über folgendes zu informieren:
hallo mama,
ich werde jetzt versuchen dir zu erklären was zur zeit mit mir passiert ist. Ich schreibe es in der "er" form, weil es mir so leichter fällt, darüber zu sprechen.

Es war einmal ein mensch, der sein ganzes leben gedacht hat, er wäre ein krieger, ein einigermaßen erleuchteter starker, der durch seine lsd trips immer besser und besser wurde. Er hat immer gedacht er konfrontiert sich mit seinen problemen, er ist spirituell und unkaputtbar. Er hat schon früh das verdrängen erlernt, redete sich aber stets ein, dies nicht zu tun. Denn wer kann sich schon eingestehen, dass er verdrängt, es ist doch viel angenehmer zu glauben, man geht den weg des kriegers.
Dieser mensch hat in den letzten 1-2 jahren auf seinen lsd trips immer wieder einen zustand erlebt, den man als angst-raum bezeichnen kann. Ein zustand, in den man reingerät, der von angst geprägt ist, von grauen und entsetzen über die eigene unfähigkeit loszulassen . Er hat sich dann, wenn er in diesen raum kam, immer in embryonalstellung hingelegt und solange gewartet, bis der zustand wegging und er den trip genießen konnte. Er hatte sich immer eingebildet, diesen zustand zugelassen zu haben, so dass er sich danach aufgelöst hat. Dabei hat er nie gesehen, dass er die angst vor sich selbst - die angst vor der wahrheit über sich selbst - immer mit aller kraft verdrängt hat. Wieder und wieder. Dies tat er auch in allen anderen lebenslagen, er dachte von sich er wäre stark, dabei ist er ganz klein, sensibel, zerbrechlich, gefühlsam. Nie wollte er sich das eingestehen, er dachte er steht über den dingen, ihm ist das alles egal, was er so im leben erlebt hat, es machte ihn besser, stärker, toller.

Dieser mensch erlebte am 21. august ein öffnen aller kanäle. Es hatte sich soviel verdrängungsenergie angesammelt, dass die abwehrmechanismen, seine verdrängungsstärke, nicht mehr ausgereicht hat. Er erlebte einen heftigen flashback. Ein flashback ist ein zustand, der sich so anfühlt wie ein trip. Es kommt zustande, wenn wenn sich soviel angesammelt hat, dass das ego einfach nicht mehr in der lage ist, weiterhin alle ängste, die in ihm wuchern, zu verdrängen. Es war der größte schock seines lebens, denn er dachte er wird gerade geisteskrank, bekommt eine psychose, verliert alles, was er im leben hat. Seine gesundheit, sein leben, seine heile welt. Es war so dermaßen traumatisch und heftig für ihn, weil er keinen grund dafür sah. Es äußerten sich in dieser situation alle symtome, mit denen er sich sein leben lang beschäftigt hatte. Er zerdachte alles, analysierte hin und her, kategorisierte, kam einfach auf keine lösung, fand den schlüssel nicht, den grund dafür, was mit ihm passiert. Natürlich kannte er diese zustände von seinen trips, aber er hatte zu dem zeitpunkt keinen trip genommen, deswegen war es für ihn das schlimmste, was er je erlebt hatte. Er hatte panische angst vor dem verrückt werden, wehrte sich 3 tage lang mit allen mitteln dagegen, soff sich in der akutsituation völlig zu, um weiterhin zu verdrängen. Es war keine psychose, er hat keine wahnvorstellungen o.Ä., er hatte "nur" unerklärbare panikattacken, die so schlimm waren, weil er einfach nicht wusste, was mit ihm los war. Und er wollte in seinem leben ja immer alles über sich selbst wissen dachte er, dabei wollte er einfach immer nur ein positives bild von sich haben, sich nie eingestehen, dass er gar nicht der erleuchtete, spirituelle ist, sondern der kleine, schwache.
Sein komplettes selbstbild ist zusammen gebrochen, weil es einfach nicht mehr so weiter ging, es hatte sich so viel angesammelt, dass sein unterbewusstsein nicht mehr in der lage war zu verdrängen. Er hatte immer wieder die büchse der pandora geöffnet (lsd) und gedacht, es macht ihn authentischer, er hat einen guten umgang damit, es macht ihn zu einem "realeren" menschen. Dabei hatte er schon lange nicht mehr gemerkt, dass er es nur noch zum spaß auf partys einschmiss und alle negativen aspekte, auf die er dabei stieß, mit aller kraft verdrängt.

Jetzt ist der knoten geplatzt, jetzt befindet er sich in einer krise, dein selbstbild ist gesprengt und er muss schauen, wie er damit klar kommt. Eigentlich ist es ein befreiungsprozess, eigenelich war es klar, dass es irgendwann so kommt. Es gab so viele zeichen, die er alle nicht gesehen hat, so viele andeutungen, so viele faktoren.
Ich kann beim besten willen nicht beschreiben, was alles dort mit reinspielt, denn dieser ganze prozess bezieht sich nicht nur auf seine trips, sondern auf sein ganzes leben. Sein urvertrauen in sein selbstbild ist zusammen gebrochen. Er ist durch die hölle gegangen und tut es zum teil jetzt noch. Sein problem ist, das er dies akzeptieren muss, dies hat er gestern im gespräch mit seiner absolut tollen freundin herausgefunden, die ihm unglaublich viel kraft gibt und für ihn da ist und ihn nicht gleich verlassen wird, wenn er in eine krise gerät. Natürlich ist das problem nicht weg. Das war auch das problem der ganzen letzten 10 tage, in denen ich die hölle durchlebte, das er immer dachte: "ok jetzt hast du es überstanden". Und dann ging es wieder von vorne los. Er wusste sich irgendwann nicht mehr zu helfen, weil er keine erklärung fand, er ging in die psychiatrische ambulanz - ein weiterer gang durch die hölle, nur möglich auf alkohol und diazepam - und lies sich ein notfallmedikament mitgeben, was er nehmen kann, wenn alles über ihm zusammen bricht. Dies nimmt er jetzt nicht regelmäßig, denn er weiß, das es nur ein weiterer verdrängungsprozess ist. Die angstattacken werden weniger seit dem er langsam aufgegeben hat, zu verdrängen, dass es nur eine phase ist, die schwuppdiwupp wieder vorbei geht. Er ist im moment dabei sich nach uns nach wieder zu beruhigen, die aufgerissenen wunden, das traumatische schockerlebnis, wieder verheilen zu lassen. Ab und zu, wenn es gar nicht anders geht auch mit beruhigungsmitteln, weil er ruhe braucht, damit sich die broddelnden wellen in ihm wieder legen. Er muss stabil werden, muss wieder lernen, das es keine psychose war, die ihm aufkeimte, sondern alles war er immer verdrängt hat. Das braucht zeit, das braucht ruhe. Und zu guter letzt braucht das einen guten psychotherapeuten, der ihm hilft, alles aufzuarbeiten, was er immer verdrängt hat.
Du siehst jetzt, es gab kein schlüsselerlebnis, es war ein prozess, der im nachhinein gesehen unvermeitlich war und sich mit unzähligen zeichen angekündigt hat, die er alle nicht gesehen hat.
Er versucht jetzt mit meditation verdrängte energien abzuführen und sich langsam wieder zu beruhigen, hat es akzeptiert, dass es keine von jetzt auf gleich heilung für ihn gibt und gibt sich die zeit zur ruhe zu kommen. Es ist hart, es ist schwer, es ist das schwerste, was er je durchlebt hat, es gibt immer wieder heftige rückschläge, aber es wird ein befreiungsprozess werden, seine lebensillusion ist geplatzt, er wird daraus hervorgehen als befreiter, endlich authentischer mensch. Das hofft er, das strebt er an und das braucht viel viel zeit.

So jetzt weißt du in etwa das, was ich in etwa weiß. Ich hoffe du kannst damit umgehen.
Danke, das du nicht in panik ausgebrochen bist, das hätte für mich alles nur noch viel schlimmer gemacht.

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

Verfasst: 3. September 2010, 18:28
von ohn
Es ist ein ständiges auf und ab. ich kann einfach nicht mehr, kann nur noch heulen und mich mit medikamenten über wasser halten und wenn die aufhören zu wirken bricht alles wieder über mich herein, angst und panik, wut hass ausweglosigkeit, tiefste depression. alles was ich immer verdrängt hab, der damm ist gebrochen und ich kann damit nicht umgehen. es ist kein einfaches burnout, keine krise, es ist das schlimmste meines lebens und jeder tag ist ein wechselspiel der gefühle.. mal gehts, dann kommen wieder die schlimmsten angstschübe die man sich vorstellen kann und ich denke ich werde völlig verrückt, komme da nie mehr raus verliere alles was ich habe und alles bricht über mit zusammen und ich habe keinerlei hoffnung.. ich weiß nicht mehr weiter. ich brauche schöne erlebnisse aber die habe ich nicht und immer wenn ich sie habe kommts danach doppelt so schlimm zurück und wird immer schlimmer statt besser. Es ist ein teufelskreis und ich versinke immer mehr in depressionen.

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

Verfasst: 3. September 2010, 22:31
von anima
ohn hat geschrieben:Es ist ein ständiges auf und ab. ich kann einfach nicht mehr, kann nur noch heulen und mich mit medikamenten über wasser halten und wenn die aufhören zu wirken bricht alles wieder über mich herein
1.) Du kannst schon seit 10 Tagen nicht mehr bzw. schreibst, dass du nicht mehr kannst. Ganz offensichtlich kannst du doch :nick:
Was kannst du denn überhaupt nicht mehr? ... Die Angst/Panik aushalten? Nicht mehr aus dem Haus gehen? Essen?
Oder kannst du vielleicht am allerwenigsten mit deinem Leben weitermachen, wie zuvor?!
An diesem Punkt bin nämlich ich gerade ... so geht's nicht mehr weiter, wenn ich mich selbst lieben möchte.

2.) Du nimmst Medis und kannst ne Zeit lang vergessen, wie es um dich steht ... und danach bricht es wieder (vielleicht sogar in erhöhtem Maße?!) über dich herein. Ich weiß nicht, wie's dir geht, aber ich erkenne da ein Muster ;) Wie soll denn auch was besser werden, wenn du, um dies zu erreichen, Dinge tust (nimmst), die dich dich noch schlechter fühlen lassen, allein schon weil du sie nimmst (du bist ja ein kompletter Gegner derartiger Medikation - handelst also wider dem, was gut für dich ist, nämlich wider deiner (authentischen) Meinung/Einstellung) ... du setzt dich damit doch offensichtlich einem weiteren psychischen Druck aus, den du schlicht nicht brauchst.
Dazu kommen dann noch die Nebenwirkungen von NLs, die es auch dem personifizierten Hans im Glück unmöglich machen würden nicht im Sumpf des Trübsals zu ersaufen.

Lies dir doch nochmal den Brief den du an deine Mutter geschrieben hast durch und beherzige was darin steht. Deine Worte und die Ehrlichkeit, die in ihnen mitschwingt, haben mich tief berührt und es ist ja nun nicht so, dass ich nicht bereits gewusst hätte, dass unter deiner harten äußeren Hülle ein ganz ein lieper Lümmel lungert ;)

Wenn du erstmal nen Termin bei nem Therapeuten o.ä. bekommen hast und dir den ganzen Schlonz vom Seelchen geredet hast, sieht deine Welt sicher schon wieder nen Schluck besser bzw. weniger unaushaltbar aus, da bin ich mir sicher :nick: ... und bis dort hin - versuche die Ruhe zu bewahren; beherzige, was der Hitchhiker's Guide to the Galaxy sagt - DON'T PANIC - und versuche die Hände von den NLs und nicht minder dem drecks Alk sowie dem Kiff0rn zu lassen ... Sucht hin oder her ... bau dir lieber, wenn's denn unbedingt Not tut, ne Diaz oder auch eine mehr ein. Ich glaube fest dran, dass dir diese nicht zum Verhängnis werden werden, wie du es zu denken scheinst ... mit der Zeit wird alles besser und deine Gedanken werden schon sehr schnell nicht mehr um Diaz kreisen, wenn der Stein erstmal wieder in überschaubaren Bahnen rollt.

Zwar irgendwie blöd, da ich wahrscheinlich nicht in der nötigen Position zu dir stehe, um wirklich helfen zu können, aber ich möcht's nicht unerwähnt wissen ... wenn es irgend etwas gibt, das ich tun kann - du weißt, wie du mich erreichst :)

Und zu guter Letzt noch: Sorry, dass ich mich über die Sperrung des Threads hinweggesetzt habe :bow: ... auch wenn dies keine Rolle spielt und mein Tun weder entschuldigt noch rechtfertigt (und das auch gar nicht soll), aber ich war von Anfang an dagegen das Thema zu sperren. Wenn dies ohns Entscheidung ist, dann ja, aber aus irgend welchen anderen Gründen heraus :nixplan:

Ich bitte nochmals um Entschuldigung und hoffe, dass sich dadurch niemand (zu Unrecht) auf die Füße gestanden fühlt.

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

Verfasst: 4. September 2010, 08:00
von Erraphex
anima hat geschrieben: Und zu guter Letzt noch: Sorry, dass ich mich über die Sperrung des Threads hinweggesetzt habe :bow: ... auch wenn dies keine Rolle spielt und mein Tun weder entschuldigt noch rechtfertigt (und das auch gar nicht soll), aber ich war von Anfang an dagegen das Thema zu sperren. Wenn dies ohns Entscheidung ist, dann ja, aber aus irgend welchen anderen Gründen heraus :nixplan:
Habe den Thread nach Austausch wieder geöffnet.
ohn hat geschrieben:Es ist ein ständiges auf und ab. ich kann einfach nicht mehr, kann nur noch heulen und mich mit medikamenten über wasser halten und wenn die aufhören zu wirken bricht alles wieder über mich herein, angst und panik, wut hass ausweglosigkeit, tiefste depression. alles was ich immer verdrängt hab, der damm ist gebrochen und ich kann damit nicht umgehen. es ist kein einfaches burnout, keine krise, es ist das schlimmste meines lebens und jeder tag ist ein wechselspiel der gefühle.. mal gehts, dann kommen wieder die schlimmsten angstschübe die man sich vorstellen kann und ich denke ich werde völlig verrückt, komme da nie mehr raus verliere alles was ich habe und alles bricht über mit zusammen und ich habe keinerlei hoffnung.. ich weiß nicht mehr weiter. ich brauche schöne erlebnisse aber die habe ich nicht und immer wenn ich sie habe kommts danach doppelt so schlimm zurück und wird immer schlimmer statt besser. Es ist ein teufelskreis und ich versinke immer mehr in depressionen.
Habe Vertrauen in das was passiert. Lass das, was jetzt, nach dem Dammbruch, fliessen will, fliessen.

Wünsche dir alle der Kraft der Welt diese Phase durchzustehen und an ihr zu wachsen.

:umarm:

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

Verfasst: 4. September 2010, 11:29
von bent
Man könnte fast meinen der ein oder andere schreibt hier rein während er am trippen ist...
Ich will ja keinen angreifen aber hier steht schon einiges an Blödsinn drin. Du hast es einfah übertrieben und nun bekommst du die Quittung. Klingt hart ist aber so.
Das hab ich dir am Anfang schon mitgeteilt.
Das einzige was dir jetzt hilft ist Abstinens, Ruhe und eventuell Gespräche mit jemand der weiß wovon er redet und nicht von Leuten die aufgrund ihres Drogenkonsums den Bezug zur Realität verloren haben :nene:
Alles gute dir!

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

Verfasst: 4. September 2010, 17:04
von Tau-f-risch
:klug:... :denk:... :beten:... :denk:... :lol:

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

Verfasst: 5. September 2010, 02:32
von BiatX
der Anfang der Panikstörung ist oft sehr schlimm. Die Panikattacken treten sehr häufig auf, bei mir wars auch mehrmals am Tag. Der Umgang mit dieser Störung fällt natürlcih schwer und wird immer schwer bleiben doch am Anfang besonders. Mit der Zeit entwickelt man Erfahrung und weiss wie man sich beruhigen kann usw. aber das wird auch nicht immer funktionieren... Du wirst sehen, nach und nach werden die Attacken immer seltener.

da musst jetzt durch, es wird schon langsam! besser werden.... aber du musst Geduld haben.