SinusModul hat geschrieben:findet ihr eigentlich, dass zum meditieren eine absolut ruhige umgebung wichtig ist?
tendenziell eher nicht ...
SinusModul hat geschrieben:
......oder ob ich mich von dem ticken nicht aus der ruhe zu bringen hab lassen??
so schon eher....
Dazu eine kleine Anekdote von mir selbst.
War ja länger in diversen Meditations-Zentren unterwegs. In einem war im Sommer meist das Fenster offen und auf dem Grundstück nebenan hat ein Spassvogel sehr laute Forstarbeiten vollrichtet. So richtig laut, mit Motorsägen und Häckslern und sochen Geräten eben.
Als ich die zu dem Zeitpunkt im Zentrum anwesende Lehrerin fragte ob ich das Fenster schließen dürfe, meinte sie, da ich das jetzt gefragt hab gleich 2mal nicht
Ich solle Gleichmut üben, innere Ruhe erlangen und diese nicht von äußeren Einflüssen abhängig machen.
Ich bin bei der Motorsäge schier durchgedreht und wollte auch mal gegen den ( gut gemeinten) Rat der Lehrerin raus gehen und den Arbeiter zum Aufhören bewegen. Also es war echt ne krasse Herausforderung dies nicht zu tun - irgendwann hat sich dann aber bei mir trotz Waldarbeiten Ruhe eingestellt, das ging soweit dass ich nicht mal mehr so richtig weiß wann die Waldarbeiten aufgehört hatten.
Sie waren irgendwann einfach nicht mehr da.
Slider hat geschrieben:
Also ja, eine ruhige, ungestörte Stelle ist mir für diese Dinge schon sehr wichtig,.... was nicht heisst, daß es NUR so geht.
Irgendwie scheint es schon erst mal von Vorteil zu sein ruhig und zurückgezogen zu meditieren, aber das geht am Sinne des Gleichmut übens vorbei und wird längerfristig gar nix bringen.
Hierzu gibt es die Geschichte von einem Westler der, weil ihm alles zu laut wird, in absolute Abgeschiedenheit geht. War AFAIK ein Waldmönch in der Tradition von
Ajahn Chah. Er hat sich seine Hütte neben einem Fluss gebaut. Nach 4 Tagen oder so hat ihn das 'Lied' des Flusses schier zum durchdrehen gebracht, so sehr dass er anfing die Steine in dem Fluss umzustellen um das Rauschen des Flusses zu verändern
Hat dann nicht so gut geklappt weil ihn das neue 'Lied' des Flusses auch wieder recht schnell genervt hat
Also kam auch er drauf: Innerer Frieden kommt von Innen.
Oder die Geschichte einer Meditierenden die sie mir erzählt hat. ( Deckt sich evtl. noch am ehesten mit dem von dir erlebten Ticken, Slider)
Sie ging in Nepal in eine von diesen Höhlen welche mit schweren Holztoren verschlossen werden um dort 'isoliert' zu meditieren, doch sie hörte immer noch das gezwitscher von Vögeln und Tropfen von Wasser. Auch sie musste mit ständigem Wassertropfen und Vögeln klarkommen. Und auch sie ist schier dran verzweifelt bis es innen nen Schalter umgelegt hat.
Also innere Ruhe kann man eigentlich kaum von äußeren Umständen abhängig machen ( und sollte dies auch nicht) sondern an den Umständen ( auch wenn man wegen ihnen durchzudrehen meint) wachsen und sie als Lehrer benutzen.
Ich bevorzuge schon auch Ruhe, aber irgendwann bist du so ruhig dass ein Windstoß und das rascheln der Bäume wie eine Bombe auf dich wirken können.
Slider, du hast schon recht, wenn man anfängt zu meditieren ist es definitiv von Vorteil nicht neben der Autobahn oder auf einer Baustelle zu meditieren. Aber langfristig gesehen ist es unmöglich seine innere Ruhe von der Äußeren abhängig zu machen
