Re: Mystik und Schamanismus
Verfasst: 26. Februar 2012, 09:46
Danke für die interessanten und informativen Postings. 

Macht es einen Unterschied, wenn ich sage/denke: "Ich reise in das Unbewusste, um es kennen zu lernen." ?Eulenspiegel hat geschrieben:Schamanische Reisen sind eine Mischung aus Konzentration & Loslassen; wenn Deine Absicht nicht KLAR ist, wird das nix. Deshalb gibt es für die ersten beiden Reisen eine sehr klare Vorgabe.
Bei der ersten Reise sagst Du Dir zu Begin wieder und wieder:"ICH REISE IN DIE UNTERE WELT, UM SIE KENNEN ZU LERNEN!" wobei es bei dieser Reise noch eine Einschränkung gibt: alles beobachten, nix anfassen & schon gar nix mitnehmen!
wichtig ist wohl, dass man eine "klare" vorstellung von dem begriff hat. wenn ich mir nun vornehme in die "untere welt" zu reisen und mir dann aber erstmal überlegen muss, was dies für mich bedeutet, wie sie aussieht, was für gefühle ich damit verbinde und ob es nun doch nur der kartoffelkeller ist, dann wirds schwierig.gowiththeflo hat geschrieben: Für den Schamanen macht es wahrscheinlich einen Unterschied. Aber imho sind "untere Welt", "das Unbewusste" oder ähnliche Begriffe Qualifikationen bzw. Interpretation/Beurteilung von etwas. Deshalb sind die Begriffe meiner Ansicht nach austauschbar. Der Effekt hinsichtlich der Absicht dürfte aber derselbe sein, wenn man sich mit dem jeweiligen Begriff wohl fühlt.
habe bisher nur wenige mal "ausversehen" luzide geträumt, da lief's dann meistens auf rumfliegen oder sex hinausgowiththeflo hat geschrieben:Ich hab mich schon recht häufig gefragt, was meine Absicht sein könnte, wenn ich luzid träume. Mir ist aber bestenfalls eingefallen: "Ich schau mich um und versuche offen zu sein für das, was ich finde".
Jo, so läuft's am besten bisher.Käseverzehrer hat geschrieben:würde ich versuchen mich einfach treiben zu lassen.
War bisher nicht möglich. Wahrscheinlich auch aus dem Grund, weil ich mich treiben lassen will (ohne meine Aufmerksamkeit zu stark zu konzentrieren). Was auch eine Absicht ist.Käseverzehrer hat geschrieben:oder versuchen zu meditieren (wenn das möglich ist).
gowiththeflo hat geschrieben:Macht es einen Unterschied, wenn ich sage/denke: "Ich reise in das Unbewusste, um es kennen zu lernen." ? ..... "untere Welt", "das Unbewusste" oder ähnliche Begriffe Qualifikationen bzw. Interpretation/Beurteilung von etwas. Deshalb sind die Begriffe meiner Ansicht nach austauschbar. ...... Einmal hat mich bei Rumschweben irgendwas Unsichtbares angeknurrt, was mir einen ziemlichen Schrecken eingejagt hat. ......
Man, man, man — da mußte ich erst mal meine Contenance wiederfinden, um darauf zu antworten.Käseverzehrer hat geschrieben:.... Wenn ich mir nun vornehme in die "untere Welt" zu reisen und mir dann aber erstmal überlegen muss, was dies für mich bedeutet, ...., dann wird es schwierig.
Ich stelle mir das so vor, daß man einen "assoziativen Anker" braucht, irgend etwas woran man sich festhalten und entlang hangeln kann und zwar auch unterbewußt.
Die Buchstaben sind aber wohl wirklich austauschbar.
Nachdem ich das gelesen hatte fühlte ich mich ziemlich belämmert."Der Nagual hat gesagt, daß nur ein Zauberer, der sieht und der formlos ist, es sich leisten kann, einem anderen zu helfen. Darum half er uns und machte uns zu dem, was wir sind. Du glaubst doch wohl nicht, du kannst rumlaufen und Leute auf der Straße aufsammeln, um ihnen zu helfen, oder?"
Don Juan hatte mir immer das Dilemma vor Augen geführt, daß ich meinen Mitmenschen unmöglich helfen könne. Ja, in seinen Augen war all unser Bemühen, anderen zu helfen, ein willkürliches, nur von unserm Eigeninteresse geleitetes Tun. Eines Tages, als ich mit ihm zusammen in der Stadt war, hob ich eine Schnecke auf, die mitten auf dem Bürgersteig lag, und setzte sie behutsam unter die Weinranken am Straßenrand. Ich war sicher, hätte ich sie mitten auf dem Bürgersteig liegenlassen, dann hätte früher oder später jemand sie zertreten.
Indem ich sie in Sicherheit brachte, glaubte ich, sie gerettet zu haben. Don Juan bewies mir, daß dies eine leichtfertige Annahme sei. Denn ich hatte zwei wichtige Möglichkeiten außer Betracht gelassen. Die eine war, daß die Schnecke womöglich vor dem sicheren Tod durch irgendwelches Gift unter der Weinranken floh; und die andere war, daß sie genügend persönliche Kraft hatte, um den Bürgersteig zu überqueren. Durch mein Eingreifen hatte ich die Schnecke nicht gerettet, sondern ich hatte sie verlieren lassen, was sie so mühsam errungen hatte.
Natürlich wollte ich die Schnecke sofort wieder an die Stelle bringen, wo ich sie gefunden hatte. Aber Don Juan ließ es nicht zu. Er sagte, es sei das Schicksal der Schnecke, daß irgendein Idiot ihren Weg kreuzte und dafür sorgte, daß sie ihren Schwung verlor. Wenn ich sie jetzt ließ, wo ich sie hingetan hatte, dann wäre sie vielleicht imstande, genügend Kraft anzusammeln, um nach eignem Belieben irgendwohin zu kriechen.
Spielverderber. ;Pgetintoit hat geschrieben:laut john lennon ist "lucy in the sky with diamonds" übrigebs kein code für lsd.
nur mal so...
Und Du glaubst dem Pisser?getintoit hat geschrieben:laut john lennon ist "lucy in the sky with diamonds" übrigebs kein code für lsd.
nur mal so...
Sonntagskind hat geschrieben:Spielverderber. ;Pgetintoit hat geschrieben:laut john lennon ist "lucy in the sky with diamonds" übrigebs kein code für lsd.
nur mal so...
genau so viel oder genau so wenig wie meiner eigenen eventuellen (wunsch)vorstellung. *hint*Eulenspiegel hat geschrieben:Und Du glaubst dem Pisser?getintoit hat geschrieben:laut john lennon ist "lucy in the sky with diamonds" übrigebs kein code für lsd.
nur mal so...
da möchich jez aba auch ma quoten.Unterschiedliche Techniken könnten auf unterschiedliche psycho-organische Prozesse einwirken und trotzdem zum gleichen mystischen Bewusstseinszustand führen.
Ein Kontemplativer mag nach jahrelangem Kultivieren von Eigenschaften wie Konzentration, Liebe und Mitgefühl endlich die Seligkeit des mystischen Einswerdens kosten.
Möglich ist aber auch, dass ein Psychedelikum chemische und neurale Prozesse so stark beeinflusst, dass vorübergehend ein ähnlicher Zustand entsteht.
HvF hat geschrieben:Für mich sind diese mystischen Erfahrungen gar nicht mystisch; ich lebe ständig mit ihnen und versuche, meine Mitmenschen auf Erlebnisse dieser Art
aufmerksam zu machen, die zu ihrem Alltag gehören. Wachen wir doch auf, um die sich ununterbrochen entfaltenden Rätsel und Wunder der Welt wahrzunehmen,
über die wir in unserem Leben ständig, ohne sie zu sehen, hinweggleiten.
Natürlich, die sogenannten Mystiker, für die das alltägliche Leben nichts Erstaunliches und Wunderbares ist, die müssen sich zurückziehen,
um das Erstaunliche der Existenz als etwas Besonderes zu qualifizieren und zu sagen:
Um Himmels willen, jetzt hatte ich ein mystisches Erlebnis! Jetzt hatte ich eine Erscheinung!
Für mich ist es erstaunlich, daß manche Menschen offenbar so lange brauchen, um zu sehen, daß die Welt immer
und in jedem Moment so voller Wunder ist.
HvF hat geschrieben:Das ist das Guru-Problem und der Versuch mancher Menschen, ihre Verantwortung wieder abzugeben, indem sie sich einer
Lehre oder einer bestimmten Person ganz und gar unterordnen. Es ist das Ende des Zweifels, über das wir jetzt sprechen, das Ende
des Sichbesinnens auf den eigenen Weg. Natürlich ist es viel bequemer, sich an die Rockschöße eines Gurus, eines Führers oder einer
großen Idee zu klammern; man braucht nicht mehr nachzudenken und kann sich ganz und gar einer Welt ergeben. Meine Lehre ist,
so möchte ich hinzufügen, daß man keine Lehre akzeptieren soll. Das ist natürlich ein Paradox, aber ein sehr dynamisches. Bei
irgendeinem meiner Vorträge habe ich einmal gesagt:
„Meine Damen und Herren, bitte glauben Sie kein Wort von dem, was ich Ihnen jetzt erzählen werde!"
Alle haben gelacht und mir offenbar geglaubt, daß sie mir nicht glauben sollen.
Aber ich meinte es durchaus ernst.
Meint's hier: Das Ende des Zweifels naht, wenn ich das 'Guru-Problem' hinter mir lasse? ... (imo ist es eher der Beginn des Zweifelns, aber dann in einer Form vielleicht - indem er als treibende Kraft im Leben & in der Welt erkannt ist -, die ihn bzgl. seiner selbst über alle Zweifel erhaben sein lässtEs ist das Ende des Zweifels, über das wir jetzt sprechen, das Ende des Sichbesinnens auf den eigenen Weg
nein meine ich nich unbedingt, er wäre nur "anders" aufgehoben.eulenspiegel hat geschrieben:meinst Du nicht, daß dieser Beitrag besser in Bhakti-Kundalini-Jnana-Yoga aufgehoben wäre? Also nicht, daß ich finde er paßt hier nicht rein, nur dort wäre es die sprichwörtliche Faust auf's Auge.
Nehm ich mal zum Anlaß um "Mystik und Schamanismus" wieder in den Vordergrund zu rücken.Slider hat geschrieben:..... sehr eigen halt ein jedes.// merkwürdig das.