Mao hat geschrieben:hoffe du kannst diese schwierige Zeit bald hinter dir lassen. Hab vertrauen, dass es wieder besser wird. Lass dich auf Menschen ein. Sei offen und erlaube es dir die Welt in Zweifel zu ziehen, gestatte es dir traurig zu sein, versuch zu fühlen...., vllt kannst du hier und da mal drüber lachen was dein kopf dir so alles vorschwatzt...und wenns akut richtig scheiße ist, versuche auszuharren und dich darauf zu konzentrieren, dass auch das wieder vorbei geht unds wieder bergauf geht.
Danke
Letzteres ist das, was wirklich schwierig ist. Es ist nicht so, dass ich die ganze Zeit fürchterlich unzuversichtlich, paranoid und verängstigt bin, und auch wenn die emotionale Färbung meines Eingangsposts wohl den Eindruck erweckt haben muss

, habe ich insgesamt doch immer wieder kleinere Durchbrüche, Einsichten, kann akzeptieren. Aber in regelmäßigen Abständen kommen die Gefühle dann mit grenzwertig überwältigender Kraft, so dass ich wirklich gar nicht mit ihnen arbeiten oder überhaupt klar denken kann, mich auch nicht in sie fallen lassen und hineinspüren kann, da es mich schier wahnsinnig macht. Immerhin sind diese Abstände mittlerweile ganz gut vorhersehbar...
Mao hat geschrieben:Zur Medikation: Ich glaub es ist nicht verkehrt mal zu probieren was zB ein benzo am gegenwärtigen zustand macht. allein schon um zu sehen, dass es auch wieder alles sorgenfrei sein kann und die sorge ein produkt des kopfes ist und nicht ein problem kosmischen, existentiellen ausmaßes. (heißt ja nicht dass du gleich zur dauermedikation übergehen musst) Ich kenne leider diese Derealisationsgefühle und existenzphilosphischen inneren Dauermonologe, die eigentlich nur ein tiefer liegendes negatives Grundegfühl gegenüber dem Leben nähren. Suckt mächtig und man ist dem Denken so ausgeliefert.
Aber wirklich
ganz genau so empfinde ich es.
Mao hat geschrieben:Ein anderer - Weg wäre es, nochmal in den psychedelischen Abbys zu springen und der Angst auf den Grund zu gehen aber das ist natürlich riskant und nur dann möglich wenn du Vertrauen hast und solange dir das fehlt eh nicht in Erwägung zu ziehen. Und mit alledem was dich rumtreibt und dich trennt und von der Welt entfremdet wirst du dich so und so außeinandersetzten müssen, egal auf welchem Weg. Ich glaube dass diese Trennung und Entfremdung JEDER in sich trägt, nur die meisten dieser nicht mehr bewusst sind (das Gefühl verdrängt haben) und durch starke psychedelische Erfahrungen können diese Urerfahrungen der Trennung wieder verstärkt in das Wach-Normal-bewusstsein treten und dann konstant erlebt werden. Vielleicht gelingt es dir diese schwierige Phase als Chance zu begriefen, als Prüfstein, als etwas woran du wachsen kannst...
Ich denke, bis ich das wagen
könnte, wird noch einige Zeit vergehen. Im Moment brauche ich aber so oder so nicht viel Fremdeinfluss um der Angst auf den Grund zu gehen, sie ist ja noch sehr gut zugänglich und ich bemühe mich, sie nicht zu verdrängen, wobei ich es vorziehe, wenn sie in Dosen kommt, mit denen ich arbeiten und mich auseinandersetzen kann. In den letzten beiden Tagen etwa war das misstrauische, unsichere Grundgefühl immer wieder aus heiterem Himmel da, allerdings nicht so überwältigend wie in den zwei Wochen davor. Da war es dann möglich, tief hineinzuspüren ohne das gleich der ganze Widerstand losgeht, und Ja dazu zu sagen.
Und ja...als Prüfstein kann ich die Situation schon immer wieder sehen. Nur schaffe ich es noch nicht, dieses Vertrauen lange aufrecht zu erhalten. Aber ich merke schon selbst, dass es auch viel zu früh dafür und die Erwartung unrealistisch wäre, Misstrauen, das ich ein Leben lang mit mir herumschleppe in ein paar Monaten loszulassen. Immerhin ist da überhaupt etwas außer dem Misstrauen
Mao hat geschrieben:Auf jeden Fall alles Gute. Bist ein toller Mensch. Du packst das schon

Vielen Dank, Mao
Und auch für den Almaas-Link danke! Sehr interessant! Zufälligerweise habe ich erst heute etwas sehr Plausibles und damit Deckungsgleiches über diese beschriebene Haltlosigkeit gelesen.
Foulfellow hat geschrieben:Der Verstand ist aber nur "dein" Werkzeug.. das bist nicht du... du bist das ultimative Bewusstsein. Der Kontakt besteht jederzeit.
Ja, das stimmt. Aber ich merke schon, dass ich mich noch sehr sehr oft mit dem Werkzeug identifiziere und es manchmal wirklich nicht schaffe, seine verzerrten Urteile als etwas anderes als die offensichtliche und einzige Realität zu interpretieren. Im Gegensatz dazu drängt sich das höhere Bewusstsein nicht gerade auf und entsprechend fühle ich mich davon abgeschnitten, spüre es nur sehr selten.
Foulfellow hat geschrieben:Sehe es als einen Vorteil. Klar - am Anfang kaum möglich und sehr schwierig, aber gib dem Zeit. November? 3 Monate?
Gib dem ganzen mehr Zeit. Diese Phase die du durchlebst ist durchaus "wichtig".
Da hast du Recht, im Grunde ist das
sehr wenig Zeit für eine wirklich große Entwicklung, und ich habe auch das Gefühl, dass sich schon in dieser Zeit einiges entwickelt hat. Bloß sehe ich das alles nicht wenn die Gefühle zu stark werden, dann erscheint mir die Situation einseitig negativ und hoffnungslos und ich kann nicht glauben, dass es so in Ordnung und richtig ist, woraus Ablehnung, Katastrophengedanken und weiteres Hineinsteigern folgen.
Aber heute sehe ich es
Foulfellow hat geschrieben:Vielleicht (ich werde jetzt sicher von vielen Menschen kritisiert für diesen "Tipp") würde es sich lohnen noch eine weitere
Session zu starten mit dem Ziel : "Konfrontation". Definiere nicht, durchlebe. Klar klingt alles einfach und es kann durchaus
schwieriger werden als es ist. Aber im Grunde ist das eine geniale Sache. Es kann dir langfristig sehr viel Ruhe geben. Einklang.
In nächster Zeit werde ich dazu keine Gelegenheit haben und denke auch, dass erstmal genug an der Oberfläche ist und ich mich der Konfrontation so oder so nicht werde entziehen können. Außerdem meinte die Organisatorin der Zeremonien, ich solle kein Ayahuasca mehr trinken, was mich jetzt auch nicht gerade ermutigt, in näherer Zukunft einen weiteren Versuch zu starten. Ich will aber nicht kategorisch Nein sagen, sondern, wie du sagst, versuchen, auf meine Intuition zu hören.
Zum Rest: Einfach nur vielen Dank!
Sonntagskind hat geschrieben:Beginnendes Halsweh ist mittlerweile weg, aktuell niese ich ein bissi rum und die Nase geht zu - aber das schiebe ich gerade mal einer noch nicht getroffenen Entscheidung in die Schuhe; glaube nicht, dass das noch ein Schnupfen wird.
Sonntagskind hat geschrieben:Wie es aussieht, hast du das Fleischessen ja angetestet; wie war dabei/danach dein Erleben? Könnte das eine Möglichkeit sein/werden oder eher nicht so?
Habe ich angetestet, ja. Ich tue mich ein bisschen schwer, mein Erleben mit dem Fleischessen in Bezug zu bringen, denn in den letzten Tagen habe ich überhaupt einiges ausgetestet, viel schwerer als sonst gegessen, körperliche und soziale Erfahrungen gesucht. Ich werde noch etwas experimentieren müssen, bevor ich was dazu sagen kann. Eine Möglichkeit bleibt es jedenfalls.
Und im Moment fühle ich mich tatsächlich weniger abgehoben als noch am Donnerstag, habe
deutlich weniger Energie im Kopf als in den zwei Wochen davor und mehr Klarheit.
Sonntagskind hat geschrieben:Hab auch große Lust, mir einen Chor zu suchen.
Singen oder auch bewusst sprechen ist auch ein guter Zugang zur direkten Erfahrung und weg vom Verstand, habe ich jedenfalls am Wochenende so empfunden.
Sonntagskind hat geschrieben: 
Hab ich so auch noch nie gehört!

Ist aber keine Eigenkreation
Gute Nacht!
