Re: noch 1000worte
Verfasst: 27. Juni 2012, 01:54
du hast vorurteilisch-voreingenommene ohren, die eine seite deines tonals ist nicht leer gefegt, fürchte ich, wenn du mozart hörst.
der slider jedenfalls ist ein echter kunstbanause was europäische klassische musik angeht.
mir ist aufgefallen, ich hab überhaupt noch nie sowas auf reisen gehört.
ich krich immern rappel wenn ich mich zuuulange diesem edelmannsgeplänkel aussetze.
und das hindert dich zu HÖREN.
ein krieger will doch routine unterbrechen, odda?
don mollecho gibt dir nun daher die empfehlung die zauberflöte von heute ab jeden tag einmal durchzuhören, sonst wird das nie was mit der zweiten aufmerksamkeit!

in einem monat odda so sprechen wir dann über deine fortschritte.

was europäische klassische musik angeht...falls du was interessantes finden solltest, und etwas zeit abseits deiner birken-reisig-besen-tonal-fegeaktion im hexenkreise des wolfspeyote usw hast,... würde mich freuen auf weitere anregungen.
guck ma zumindest die ersten 5 min. vom "rosenkönig".
http://kinobank.org/movie/52094/
das kann lust auf romantische italienische oper machen, verdi und co.
der film ist wie das kräftige klopfen eines guten naguals auf deine schultern.
öffnet dich für deine zweite aufmerksamkeit.
zumindest kann er das.
der film ist magdalena montezuma gewidmet.
ihr wunsch am set (drehort: portugisische atlantikküste) zu sterben (krebsleiden....) wurde dieser grossen kriegerin leider nicht erfüllt.
sie starb zwei wochen nach beendigung des films in einem berliner krankenhaus.
aber was hat dieser krieger einen titanischen letzten kampf gefochten!!!
sie gleicht den (dir vielleicht bekannten) poe'schen frauengestalten in diesem film.
man kann regelrecht SEHEN an ihrer mimik, ihren augen, wie ihr geistiger blick in andere ebenen des bewusstseins hineingleitet während die kamera läuft.
und man kann SEHEN, dass dieses öffnen ihres dritten auges, der blick in die jenseitige welt, der sie doch schon so nahe ist durch ihre krankheit, die frau in erstaunen, und auch in entsetzten versetzt!
das alles (und noch viel mehr) hat der herr schröter in bild und ton unerhörter und ungesehener weise "eingefangen", ohne dass der zuschsauer des filmes hierdurch in eine voyeuistische ecke hineingedrängt würde.
blablabla
angucken!

na, die sexuelle revolution begann schon mit der aufklärung:das ist natürlich ein wissenswertes detail, ja es bringt das element
der erdung in dieses hochtrabende edelmanns-gespräch.
Leck mir den Arsch recht schön,
fein sauber lecke ihn,
fein sauber lecke, leck mir den Arsch
Das ist ein fettig's Begehren,
nur gut mit Butter geschmiert,
denn das Lecken der Braten mein tägliches Thun.
Drei lecken mehr als Zweie,
nur her, machet die Prob'
und leckt, leckt, leckt.
Jeder leckt sein Arsch für sich.
http://youtu.be/m8_RD8MqrsY
gern gehört wurde so was DAMALS sicher nicht, weder von der kirche, noch vom staat noch von der loge...
zumal es auch noch von einem "populären" christen, staatsdiener und logenmitglied gesprochen/vertont wurde.
selbst heute ist solch ein text für arschklemmen und andere kreuzbrave, makellose edelmänner noch immer tabu.
um 1800 erst...

sarastro repräsentiert, denke ich, nur vordergründig die freimaurer, ihrer riten, die logenmeister.Gescheiterter Opernsänger trifft auf Hare Krishna-Jünger, zitiert aus der Zauberflöte{Sarastro sagt Dies, Sarastro sagt Das} & gründet so eine Sekte.
Aber mal ernsthaft, Bild, ich hab ja keine Ahnung was Du Dir so reinpfeifst, aber was bitteschön hat Sarastro mit Kriegertum zu tun?
Das kommst mir vor wie: BildBild
zum theil auch repräsentiert er den im niedergang (niedergang repräsentiert durch die königin der nacht) befindlichen absolutismus, die "sonnenkönige", ihre korruption (repräsentiert durch monastero).
zwar siegt das bestehende system zuletzt....und alle sind zufrieden, bekommen was sie wollen...und wer das spiel besonders gut mitgespielt hat bekommt sogar die ehre die etablierten machtstrukturen zu erben...aber, so könnte ich mir vorstellen, muss doch dem besucher der oper, mit den ideen der aufklärung schon etwas vertraut, die INKONSISTENZEN, die paradoxien, die un-logig des stückes und der handlung aufgefallen sein, die sarastro samt seine "heilige hallen" augenzwinkernd-ironisch gleichsam auf tönerne füsse stellt....selbst die ersten zarten anklänge der "emanzipation der frau" schwingen keimhaft verdeckt in der handlung mit, imho.
ich sprach von mozart als ein einem makellosen krieger, nicht von sarastro, du dummerchen.

mozart, der genau so viele noten geschrieben hat, wie nötig, so kurz vor seinem tod.
mozart der "nowhere-man", der mit seinen noten-blättern NIEMANDEM (oder zumindest dir und slider und den übrigen forenmembers nicht

NIEMANDEM
apropos:
des kriegers "james joyce" http://www.literatur-live.de/hoeren/as_fw.mp3 letzten worte waren:
"versteht es niemand?"

terence mckenna über james joyce:
http://youtu.be/pU78NdeKFtA
ein paar wenige worte für sommer-löcher, für arsch-löcher, und für träge, unflexible schwammköpfe und andere dreizackige naguals...
worte, die anreiz bieten für unzählige diskussionen und spannende dispute.
und wenn diese diskussionen zur genüge und zufriedenheit des frosches getätigt wurden, erzählt euch don mollech was über georges bataille und sein konzept "solar anus und co."
just for fun...zum verschieben des montaaaaaaaagepunktes.
