pantorise.net

Bin zwar noch nicht damit fertig, habe bis jetzt aber einen sehr positiven Eindruck von diesem Buch:

http://www.shambhala.com/getting-our-bodies-back.html

Getting our Bodies Back von Christine Caldwell

A habitual movement as common as nail-biting or toe-tapping can be the key to pulling out addictive behavior by its roots. These unconscious movement "tags" indicate the places where our bodies have become split off from our psyches. When brought to consciousness and confronted they will often tell us very plainly where our psychological suffering originated, showing us where to begin reconnecting body and soul. Christine Caldwell, a pioneer in the field of somatic psychology, has created an original model for working with body wisdom called the Moving Cycle. She describes how this form of therapy has worked effectively in her own practice, and she provides practical techniques to show how we can learn to listen to what our bodies are telling us, confront addictive habits, and learn to celebrate our inherent wisdom and elegance.

Sehr, sehr interessant. Erklärt, wie wir uns vom Körper und der direkten Erfahrung abschneiden, uns die ständige Dissoziation als Flucht vor unseren Löchern angewöhnen, und wie harmlose, instinktive Bewegungen uns auf den Ursprung der Trennung aufmerksam machen können. Wenn ich weiter bin, ergänze ich hier vielleicht noch was

Bin jetzt durch damit und kann es nur empfehlen.
Eines der hilfreichsten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

Da ich es gerade nicht auf die Reihe kriege, eine Zusammenfassung zu schreiben, hier was von der Seite der Autorin:

Body-centered therapy is typically thought of as a form of psychotherapy, but I like to think of it as able to go beyond healing and into personal transformation. In the type of work I do, called the Moving Cycle, the driving energy is entered around using our current, direct experience as a means of regaining unconditional self-friendliness. Our direct experience is a combination of sensations, feelings and thoughts that form into an expression (usually movements and/or vocalizations) of who we are. Finding this rhythm of feeling and expressing ourselves accurately is the crux of the Moving Cycle work. We all inherit this capacity to feel and express truthfully and fully as part of being human - it's what sustains and nourishes our aliveness. Having our aliveness limited or our happiness sat upon teaches us to fear our excitement and try to control it. As well, trauma that has not been resolved tends to interfere with this birthright. This trauma can be physical, emotional, cognitive, or spiritual, and can occur as early as conception. Any trauma or energy limitation that goes unresolved is stored in our bodies, and causes us to withdraw from experiencing and expressing ourselves completely and unconditionally. Our unfinished experiences get stored as tension, chronic pain, fatigue, depression, closed attitudes, or a lack of grace in the body. We habituate to this lessening of aliveness, because we feel safe with the familiarity of it. However, we cannot escape these unfinished events, as our aliveness continues to reassert itself. It bumps up against our habit of withdrawal, and that bump causes our suffering. Moving Cycle therapy looks for this bump - the clash of our aliveness against old programming that says "aliveness is dangerous" - and seeks to restore our full feeling and full expression. It does this by allowing the bodys' natural processes to complete themselves. By opening to how our body wants to genuinely respond to problems and suffering, we can reassert our healthy responses to pleasure and pain and reprogram negative imprints that restrict aliveness.

aneurysma hat geschrieben:"Und Nietzsche weinte" würde ich auf jeden Fall empfehlen...

Bestellt!

Gespannt, wie es dir gefällt.


Mal wieder eine Buchempfehlung dazulassen:
New Self, New World von Philip Shepherd.

Bin noch nicht so weit und ist wohl auch nichts, was man in drei Tagen liest, aber bisher

Worum es geht:

New Self, New World challenges the primary story of what it means to be human, the random and materialistic lifestyle that author Philip Shepherd calls our “shattered reality.” This reality encourages us to live in our heads, self-absorbed in our own anxieties. Drawing on diverse sources and inspiration, New Self, New World reveals that our state of head-consciousness falsely teaches us to see the body as something we possess and to try to take care of it without ever really learning how to inhabit it. Shepherd articulates his vision of a world in which each of us enjoys a direct, unmediated experience of being alive. He petitions against the futile pursuit of the “known self” and instead reveals the simple grace of just being present. In compelling prose, Shepherd asks us to surrender to the reality of “what is” that enables us to reunite with our own being. Each chapter is accompanied by exercises meant to bring Shepherd’s vision into daily life, what the author calls a practice that “facilitates the voluntary sabotage of long-standing patterns.” New Self, New World is at once a philosophical primer, a spiritual handbook, and a roaming inquiry into human history.

Hört sich zwar nach dem üblichem spirituellen Blabla an, geht aber ziemlich in die Tiefe. Und Breite. Hier kann man Einleitung und Kapitel 1 lesen: http://philipshepherd.com/book/
Und hier ein Filmchen mit dem Autor: http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... woXMOz3-pU

Der Pfad des friedvollen Kriegers ist ja ein relativ bekannter, alter roman von dan millman, der auch vor einigen jahren als film umgesetzt wurde (der film ist meiner meinung nach scheiße...)
Den roman habe ich schon als jugendlicher gelesen und fand ihn damals ansprechend, berührend, aufweckend. Vor kurzem habe ich ihn noch mal gelesen, und - nun ja - er ist schon sehr... abgedroschen, amerikanisch. Aber trotzdem lesenswert.
Dan millman hat ja noch eine ganze reihe weitere bücher über die thematik geschrieben. Wäre man böswillig, könnte man ihm vielleicht unterstellen: er wollte sich nicht nur dumm verdienen, sondern dumm und dämlich!

Wie dem auch sei, nun lese ich gerade ein anderes buch ihm: Die godenen Regeln des friedvollen Kriegers, ein sachbuch, was nicht in eine geschichte eingebettet ist wie "Der Pfad des friedvollen Kriegers". Es ist eher ein nachschlagewerk und umfasst ein großes spektrum des spirituellen arsenals, was der gute millman sich im laufe seines lebens erschlossen hat. Es gibt auch zahlreiche praktische übungen. Gefällt mir recht gut, deswegen wollte ich es hier mal erwähnen.

Jörg Fuhrmann (freiraum-Institut) im Dialog mit dem bekannten Ethnobotaniker und Kulturanthropologen Dr. Wolf Dieter Storl.
Die spontane Austausch mit dem Fokus auf Storls Buch "Der Selbstversorger" handelt über "Selbstversorgung, Eigenverantwortlichkeit und De-Hypnose als gesellschaftliche Utopie".

http://www.youtube.com/watch?v=xVTBxeONDgg

ohn hat geschrieben:alter roman von dan millman, der auch vor einigen jahren als film umgesetzt wurde (der film ist meiner meinung nach scheiße...)

schaunmerma.

Hat es jemand schon ganz gelesen?

Ich hatte leider nur einen kurzen Abend und die halbe Nacht Zeit, mich damit zu befassen, werde es mir aber zulegen. Ein Buch, "von Männern, über Männer und für Männer" geschrieben, Autor ist der Psychologe und Männertherapeut Björn Süfke.

Er möchte den geneigten Leser auf eine Rundreise durch die männliche Seele mitnehmen. "Allerdings wird auf dieser Rundreise mehr von gemeinhin als negativ erachteten Gefühlen die Sprache sein als etwa von Freude, Stolz, Liebe und Leidenschaft. Es wird eher eine Entdeckungsreise werden als ein Strandurlaub. Wir werden uns häufig auf schwieriges Terrain begeben, innere Regionen betreten, die wir sonst gerne umschiffen, weil wir uns nicht so sicher darin bewegen können: Schuld, Angst, Hilflosigkeit, Einsamkeit."

Leider habe ich mich zu lange an den Kapiteln "Die Entwicklung der männlichen Identität" und "Gespaltenes Land - Zwischen Bedürftigkeit und Gefühlsabwehr" aufgehalten, so dass ich leider zu anderen, wie etwa "Einheimischen-Kontakt: Eine Lösung des männlichen Dilemmas" nicht mehr gekommen bin.

Aufgelockert wird die Theorie immer wieder durch Fallbeispiele aus der Praxis des Autors, die sehr unterhaltsam geschrieben sind.

Kostprobe?
Aus den Anmerkungen:
"Um noch ein persönliches Beispiel anzuschließen: Ich habe in den letzten zwei Jahrzehnten schon einige Frauen mit äußerst geistreichen, wie ich zumindest fand, Monologen über meinen Lieblingssport Fußball oder aber meine Leidenschaft für Musik gelangweilt. Jeder Lebensratgeber, insbesondere aus den einschlägigen Hochglanzmagazinen, hätte mir sicher nahegelegt, solche Themen zu vermeiden, mich stattdessen kommunikativ auf die Interessen der Frau zu fokussieren und sie häufiger zu fragen, wie es ihr mit ihrer Schwester, ihrem Vater oder Chef gerade geht. Da ich als Psychologe aber weiß, dass ein solches Opfern der eigenen Interessen unweigerlich zu Aggressionen gegenüber der Partnerin führt, monologisierte (und langweilte) ich tapfer, d.h. trotzig, also letztlich hilflos weiter. Bis mir meine Partnerin offenbarte, dass sie es durchaus interessant fände, durch welche Kindheitserlebnisse meine Fußballbegeisterung geprägt wurde und welche innerliche Bedeutung diese für mich hätte. Auch warum Zinedine Zindanes Tätlichkeit im WM-Finale 2006 mich so bis ins Mark erschüttern konnte, dass ich den ganzen restlichen Abend kaum noch ansprechbar war, würde sie nur allzu gerne verstehen. Lediglich die Aufzählungen aller bisherigen Europameister oder Bundesliga-Torschützenkönige sowie die ausufernden Vergleiche der Stärken und Schwächen der deutschen Innenverteidiger seien etwas ermüdend."

Björn Süfke: http://www.maenner-therapie.de/

(IMO lesenswert: Der eigene, ins Netz gestellte emotionale Lebenslauf -> http://www.maenner-therapie.de/?page_id=155 )

"I have seen the future of American literature and its name is Rob Brezsny."
—Tom Robbins, author of Still Life with Woodpecker, Jitterbug Perfume, and many more

"Brezsny holds his own place next to other cultural shamans such as Robert Anton Wilson, Timothy Leary, Reverend Ivan Stang, William S. Burroughs, and Ken Kesey."
—PopMatters

“Pronoia is like stepping through your very own magic looking glass. Brezsny is a diabolical lyricist, an infectious dreamer, and a riotous Doctor of Know.”
—Cathoderaytan.net

Super!

Hört sich gut an, schon der Titel.
Und wenn dann noch der grandiose Tom Robbins zustimmt
Danke für den Tipp, werde ich mir mal demnächst beschaffen.


Habe nun auch endlich "New Self New World" durch, ist bisher mein Buch des Jahres

Nuala O'Faolain - Sein wie das Leben

Aus der Beschreibung: In ihrem neuen [autobiographischen] Buch erzählt sie von Glück und Unbehaustheit eines Lebens zwischen zwei Welten, ihrem Cottage in Irland und dem Holzhaus im ländlichen Upstate New York. Vom großen Erfolg ihrer Bücher und davon, wie dieser Selbstbewusstsein und Unruhe in ihr Leben brachte. Von dem unverhofften Geschenk einer großen Liebe im Alter und dem schweren Abschied von der Bedürftigkeit. Vor allem aber berichtet sie von ihrem schmerzlichen Streben danach, Frieden zu schließen mit sich und dem Leben und ihrem Versuch, endlich in ruhigen Gewässern anzukommen.

Es beinhaltet viele schöne Sätze ("Denn muss nicht ein Ich schon auf dem Weg der Genesung sein, wenn es sich ernst genug nimmt, die eigene Geschichte zu erzählen?", "Doch wenn Heilung dort ansetzt, wo einst der Schaden angerichtet wurde, dann ist kostbar das richtige Wort.", "Die Welt ist so physisch, wenn man klein ist.", "Ich glaube, man kann mit Heimweh auf die Welt kommen. Ich glaube, man kann ein Herz haben, das heimatlos ist.", "Mein Bruder und ich schleppen die irische Krankheit mit uns herum. Alkohol für Männer, Wut für Frauen. Und Mitgefühl.", "Aber wenn ich meine Wahlfamilie dieses eine Mal um mich versammeln darf - könnte es dann nicht sein, dass die wütende Achtjährige in meinem Inneren endlich verstummt und der realen Achtjährigen ihren Raum zugesteht?"), und nicht zuletzt eine Abrechnung mit ihrer Mutter.

Nuala O'Faolain schrieb dieses Buch mit 61 Jahren. Sie starb 2008 mit 68 an Krebs.

*edit*
Die Krankheit spielt im Buch keine Rolle, weil sie da noch nicht diagnostiziert war. Ein Interview kurz vor ihrem Tod zeigt, dass zwischen Diagnose und Tod nur wenige Wochen lagen; nicht zuletzt auch deshalb, weil sie sich gegen eine Chemotherapie entschied. Die Krebsart (Lungenkrebs, der bereits in Hirn und Leber gestreut hatte) galt als nicht heilbar.

ähnliches thema (abrechnung/bilanz ziehen/den tod vor augen) bei

der tod eines bienenzüchters von lars gustafsson

schon als ich das buch das erste mal gelesen hatte, das war zu einer zeit als ich noch keinen internetanschluss besaß und noch nicht einmal wusste, wie man einen pc überhaupt hochfährt, fragte ich mich, ob der gute gustafsson nicht etwa in seiner erzählung persönliche erfahrung mit diversen psychedelika eingewoben habe...

zb.:
http://www.lesekost.de/HHL223W.htm
(ja, ich weiss, hab dies schon öfter verlinkt, alle die schon länger im forum unterwegs sind und sich daran erinnern mögen mir das verzeihen)



dank world wide net und google erhärtete sich dann mein anfänglicher verdacht, dass herr gustafsson gewissen substanzen nicht abgeneigt ist...
hier ein kurzes essay des schwedischen philosophen, ein netter zufallsfund:

http://zauberpilz.com/zeitung/artikel23.htm

Die Auffassung des Artikelverfassers ist, dass alle Pilze eine Spur psychotrop sind. Selbst ein harmloses Ragout aus Pfifferlingen oder Steinpilzen bewirkt beim Sensiblen
sehr lebhafte und stets etwas sonderbare Träume, zumal in einer klaren, trockenen Herbstnacht nach eines langen Tages Wanderung in Wald und Feld . . .

oh ja!

dem ragoutesser sei empfohlen nach der selbstgesammelten, wohlbestimmten, abendlichen pilzmahlzeit nicht wie gewohnt im bette zu nächtigen,
sondern vorrübergehend mit einem anderen platz vorlieb zu nehmen, sei es der boden, das sofa, die matte oder die wiese.

das fördert (bei mir zumindest) sehr zuverlässig "lebhafteres" bis lucides träumen.
gerade vor 1paar nächten wieder so praktiziert. wundert mich jedes mal ein wenig.

ansonsten... kein lesekost von mir. bin dieses jahr irgendwie lesefaul was bücher angeht, war nur eine handvoll.
darunter auch das ein paar beiträge zuvor vorgestellte buch von layne redmond, was mir noch mit am besten
gefallen hat..

tnx für die tipps.