Danke nochmal Käseverzehrer für die Rückmeldung!
Wollte schon eher antworten, war nun aber auf Retreat und kam vorher nicht mehr dazu, meine Gedanken aufzuschreiben. Vllt auch ganz gut, jetzt hat sich die Perspektive sicher nochmal etwas geändert.
Käseverzehrer hat geschrieben:Mich persönlich wühlen Psychedelika eher auf und zerstreuen den Geist, was sicherlich sehr kreativ ist und in neuen Zusammenhängen denken lässt, aber eher das Gegenteil von einer erdenden Konzentrationsmeditation.
Beim ersten Lesen, also vor 2 Wochen, hatte ich hier glaube ich etwas inneren Widerstand, jetzt würde ich ziemlich uneingeschränkt zustimmen. Stimmt, eine Sammlungsmeditation ist erdend und steht den Energien entgegen, die durch Psychedelika und natürlich viele viele anderen Techniken (und psychischen Belastungen) angeregt werden. Ich finde für mich im Moment beides notwendig, aber die eher luftigen Energien scheinen gerade Vorrang zu haben - ich bin auch jemand mit viel Erdelement, Zwanghaftigkeit, eingefahrenen (Denk-)Strukturen, daher ist der "neue Wind" etwas, was ich gerade nicht stoppen oder deckeln will, da er ein enormes Transformationspotenzial für mich zu haben scheint.
Käseverzehrer hat geschrieben:Falls ich eine Zeremonie/Trip verarbeiten möchtest um wieder Boden unter die Füße bekommen, dann hilt mir Meditation, die sich am Tastsinn orientiert und generell sinnliche Beschäftigung, das hilft mir immer wieder bei der Landung
Vielen Dank für die Anregung

Hatte in der Vergangenheit schon große Schwierigkeiten beim Landen, mit Dissoziationen und Über-meinem-Körper-schweben, da bin ich dann auch immer auf erdige Kost (teilweise sogar Fleisch) umgestiegen, habe mich körperlich betätigt, um mich wieder mehr physisch zu spüren, manchmal haben auch Zigaretten beim Erden geholfen. Gerade kann ich allerdings sehr gut damit umgehen, keine "ungewöhnlichen" (

) Vorkommnisse soweit.
Käseverzehrer hat geschrieben:Ich wollte damit andeuten, dass auch wenn du den Impuls verspürst dir alle möglichen Gedanken zu machen, oder den Impuls verspürst zu essen oder den Impuls verspürst ruhig zu sein alles Präsenz bedeutet und du im Grunde genommen immer das tun solltest was sich für dich richtig anfühlt und es da keinen Unterschied gibt zwischen "guter/effortless Präsenz" und "dem Wunsch nach Ruhe" o.ä. gibt. Provozierend gefragt: Wie soll man denn nicht präsent sein, wenn man jeden Moment immer nur gegenwärtig vorhanden ist. Präsent sein heißt für mich nichts anderes, als zu bemerken, dass man existiert.
Glaube, ich kann das gerade noch nicht so richtig beantworten. Also nur mit Konzepten, die sich aber nicht ganz stimmig anfühlen. Richtig, präsent sein heißt bemerken, dass man existiert. Aber
wer bemerkt, dass
wer existiert? Das macht für mich den Unterschied irgendwie. "Effortless" ist für mich, denke ich, deswegen so wichtig gerade, weil hinter all meinem Tun und auch meiner Meditation viel Anstrengung und Antrieb durch einen inneren Aufseher/Richter steckt, und ich nun die unglaubliche Erleichterung entdeckt habe, einfach akzeptierend mit dem, was ist, zu sein. Wenn ich nun Samatha praktizieren würde
wie bisher (d.h. vielleicht "falsch", also oft mit Anstrengung und Widerstand), dann wäre ich nicht einfach mit dem, was ist - ich wäre gegen das, was ist, identifiziert mit dem Widerstand und seiner nicht bewusst.
Und Achtsamkeit besteht aus Akzeptanz und Bewusstheit. Also bin ich dann, in diesem SInne,
nicht wirklich präsent, weil unerkannter Widerstand da ist. Macht das Sinn so?
Im Übrigen hatte ich ein tolles, unglaublich heilsames, tiefgreifendes Retreat voller Erkenntnisse

Habe da bisschen Samatha gemacht, aber eben auch viel "freestyle", mit dem praktiziert, was gerade kam, den Fokus auf Akzeptanz gelegt, mit dem Widerstand und nicht gegen ihn gearbeitet, meine innere Erfahrung gewürdigt und bin dabei zu großer Ruhe und auch mehr Hingabe als sonst gekommen. Scheint also durchaus die richtige Praxis zu sein für mich, im Moment - wie auch immer man sie nennen mag.
Danke nochmal für den sehr treffenden Input!