Re: Finanzkrise

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http://neuewirtschaftswunder.de/2013/09 ... der-krise/
Es gehört zu den irren Seiten dieser Bundestagswahl nach vier Krisenjahren, dass die größten Leidtragenden des Krisenmanagements gar nicht die Möglichkeit haben, für oder gegen Frau Merkel zu stimmen. Sonst wäre Frau Merkel sicher übermorgen nicht mehr Kanzlerin (genauso wenig wie Gerhard Schröder, als seine ähnlich desaströse Politik in fünf Millionen Arbeitslosen endete). Dabei ist die Krise auch für die Deutschen potenziell viel teurer geworden, als es sonst der Fall hätte sein müssen. Bei frühem Gegensteuern wäre ein Serien-Überspringen der Anlegerpanik auf Portugiesen, Iren, Spanier und Italiener mit Sicherheit zu verhindern gewesen. Dann hätte es deutlich weniger Rettungspakete geben müssen – und auch entsprechend weniger deutsche Zusagen für Hilfskredite.
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Finanzkrise

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haha, slider, den photogeshopten Säuferpatron im Hintergrund bei 2:04 haben se nicht mal volltrunken gewählt :D
Bild


ich kam am Samstag, ausgerechnet im Ruhrgebiet, an so nem SPD-Wahlstand in der Fussgängerzone vorbei, da gabs zu selbstgebackenem Kuchen noch sehr laute Schlagermusik vom Band. Kein Wunder, dass da niemand angehalten hat. Vermutlich waren die Opas vom Standpersonal nicht nur senil, sondern auch schwerhörig. Ne Zumutung für alle Geschäfte und Passanten drum herum. Für ne Flasche Stauder hätt ich mir das angetan, aber nicht für die Kaffe-Brühe aus den verkleckerten Kannen. Die Klientel der "Arbeiterklasse", z.B. das süsse lippengepiercte Mädel was im 1-Euro-Shop (wo ich hinwollte) fürn Hungergehalt malochen muss, haben die nicht nur glatt verfehlt sondern mit der Aktion sogar vergrault, die war voll abgenervt von dem Krach. Aber alles, was keinen Grubenhelm (oder heute -noch- Opelhelm) mehr trägt, ist für die Spießergenossen ja irgendwie nicht mehr existent, weder als Wähler, noch als Mensch. Ich war vor -zig Jahren mal auf einem Seminar in so ner SPD-Stiftung vom Bezirk westliches-Westfalen, das waren die hardcore-Kommunisten in der SPD. Ich hörte mich am Samstag nur innerlich schreien: Leute - wo seid ihr geblieben?? Was ist aus dem gelabber vor 25 Jahren denn geworden? Alle verbeamtet jetzt und weg von der Strasse?

Dann dachte ich mir:
oh wei oh wei,
es ist vorbei,
mit dem Land,
und bin weggerannt.

Kam dabei an einem CDU-Stand vorbei. Da gabs Luftballons. Wirkte schon etwas mehr am Thema, diese Luftblasen aus Gummi zeugten zumindest von einem gewissen Maß innerer Selbstreflektion.

In Richtung Auto stand dann ein einzelner Grüner. Der wollte mir nen Flyer in die Hand drücken. Hartnäckig, auch nachdem ich ihm sagte, ich hätte schon per Post gewählt, aber grün schon lange nicht mehr. Hat er nicht gerafft. Wurde wohl nach verteilten Flyern bezahlt. Habs dann angenommen und ein paar Meter weiter auf den Boden geworfen, war ja bestimmt umweltverträgliches Papier. Ging so schneller als zu diskutieren.

Von der FDP hab ich keinen gesehen, der wäre in dem Stadtteil wohl auch gelyncht worden. Oder wurde schon - ich bin ja Optimist.

Mit den Piraten hätte ich ja gerne ein bisschen diskutiert, aber die waren auch nicht da, hatten bestimmt besseres zu tun, sich z.B. per Twitter streiten wer von denen denn König werden darf, für den Fall der Fälle eines bombastischen Sieges.

Meiner Göttin, der Wagenknecht, wäre ich um den Hals gefallen :irre: . Aber sie wusste wohl, warum sie DA nicht stehen braucht. Das nenn ich vorausschauendes Verhalten. Wären alle Politiker so drauf wie sie, dann könnten wir das Wort Krise aus dem Vokabular der Menschheit streichen :rofl:


:doh:

..so, und nun weiter in die näxte Krise :joint:

in USA war die DE-Wahl wohl nur eine kleine Randnotiz. Der Euro ist ein bisschen hoch, jetzt wieder runter, so wie immer. Veränderungen in DE haben die Märkte schon erst gar nicht eingepriced :lol:

Deutschlands Borniertheit ist unsere Stärke, darauf ist Verlass. OMG kipp doch mal bitte einer nen Fass Acid in die Wasserversorgung.
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Finanzkrise

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Wie in den Wahlabend-Diskussionen zu hören war, sind sich Regierungs- und Oppositionsparteien offenbar in einem Punkt einig, warum mit der Linken kein Staat zu machen sei - nämlich weil man doch kein EU-Land (Griechenland) in die Pleite gehen lassen könne. Insofern drängt sich die Frage auf, welche Interessen insbesondere die als links geltenden Parteien vertreten, die "Griechen", denen man derlei nicht antun will, können es ja kaum sein. Denn wenn der griechische Staat nicht endlich ernsthaft in die Pleite geht, bleiben die Griechen schlicht auf ihren Schulden sitzen, während die Kreditgeber sich freuen können, weil sie notfalls immer wieder von der EU alimentiert werden.
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39995/1.html

imho seit langem der einzig vernüftige Weg für die Griechen (und den Rest Europas - aber vor allem für die Griechen).
happiness is the absence of resistance

Re: Finanzkrise

308
So hatte die Caritas im Februar eine Studie vorgelegt, dass die Kinderarmut mit den Sparprogrammen extrem in den Krisenländern zugenommen habe. In diesem Sommer haben in Andalusien, den Kanarischen Inseln und in Katalonien die Schulen teilweise oder ganz die Kantinen über die Ferien geöffnet gehalten, damit Kinder von verarmten Menschen wenigstens eine Mahlzeit am Tag erhalten. In fast zwei Millionen spanischen Familien sind alle Mitglieder arbeitslos und mehr als zwei Millionen Arbeitslose erhalten längst keinerlei staatliche Unterstützung mehr. 400 Euro Sozialgeld werden nur für sechs Monate gezahlt, wenn das Arbeitslosengeld ausgelaufen ist.
http://www.heise.de/tp/blogs/8/155079

:/
happiness is the absence of resistance

Re: Finanzkrise

309
ich verstehe nicht, wieso die leute trotzdem so ruhig bleiben können. wenn ich in deren situation wäre, würde ich dauer-demonstration vor dem parlament machen.. in früheren zeiten führten solche zustände zu ernsthaften revolutionen.
Don't worry, nothing is under control.

Re: Finanzkrise

312
Lobbying is the least of it: corporate interests have captured the entire democratic process. No wonder so many have given up on politics

...


So I don't blame people for giving up on politics. I haven't given up yet, but I find it ever harder to explain why. When a state-corporate nexus of power has bypassed democracy and made a mockery of the voting process, when an unreformed political funding system ensures that parties can be bought and sold, when politicians of the three main parties stand and watch as public services are divvied up by a grubby cabal of privateers, what is left of this system that inspires us to participate?
http://www.theguardian.com/commentisfre ... -interests

:2daumen:
happiness is the absence of resistance

Re: Finanzkrise

313
"Aus Rechtsgründen hat Google xxx Ergebnis(se) von dieser Seite entfernt", was mich
a.) geärgert hat &
b.) dazu veranlaßt, nach Möglichkeiten zu Suchen, Gesperrte Suchergebnisse doch anzuzeigen.
Dabei bin ich hier auf diese Aussage gestoßen:
Fragt man jemanden, was Faschismus bedeutet, so wird er mit aller Wahrscheinlichkeit etwas antworten wie: "Die Staatsform, die von Adolf Hitler betrieben wurde. Das Äquivalent zum Wort Nationalsozialismus."
Die richtige Antwort ist: Der Faschismus taugt höchstens umgangssprachlich als Bezeichnung für eine Regierungsform wie den Nationalsozialismus.
Ursprünglich wurde der Begriff von Mussolini geprägt. Er meinte damit eine starke Verschmelzung von Politik und Wirtschaft.
So betrachtet sind die eigentlichen Faschisten gerade an der Macht - das spricht eindeutig gegen ihre bis zum Erbrechen wiederholten Demokratie-Beteuerungen...
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Finanzkrise

315
@Eulenspiegel, ich würde das bestehende System bzw. die Akteure auf politischer Ebene eher als zutiefst korrupt einschätzen. IMO werden sie entweder bestochen, erpresst oder bedroht, als dass sie aus Überzeugung so entscheiden wie wir seit längerem beobachten. ;)
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