Ich und meine Wege

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Seid gegrüßt.
Nachdem ich hier schön eine Weile mitgelesen habe, hab ich nun entschlossen, mich hier anzumelden. Mir scheint, dass es hier eine gute Möglichkeit gibt, über außergewöhnliche Erfahrungen zu diskutieren, die ich in meinem normalen Lebensumfeld leider wenig diskutieren kann. Früher war ich mal einige Zeit im Zauberpilz Forum aktiv (unter anderem Nick), aber leider sind dort immer mehr Partypsychonauten aktiv geworden und die Interessanten Menschen sind verschwunden (Ok, James Joyce meinte wohl mal, es gib keine uninteressanten Menschen, aber ihr wisst schon, wie ich es meine ;) ). Dieses Forum ist zwar noch sehr klein, aber hat doch viele interessante Tripberichte und Diskussionen zu bieten.

Vielleicht mal kurz ein paar Worte über mich. Ich bin gerade am Ende meines Mathematik und Philosophie Studiums angekommen und hoffe nächstes Jahr fertig zu sein um nach Südamerika zu reisen. Die Erfahrungen von Eulenspiegel fand ich da sehr inspirierend und hoffe, dort insbesondere mit dem Ayahuasca Schamanismus in Kontakt zu kommen.

In letzter Zeit verspüre ich einen immer größeren Drang über die Erlebnisse bei der Erforschung innerer Welten zu sprechen. Ich hab das Gefühl, die ersten Yogis/Schamanen/Magier/was auch immer haben auch mit veränderten Erfahrungen angefangen und fingen an, sich untereinander aus zu tauschen und verschiede Modelle und Übungen zu entwickeln um spezielle Ereignisse herbei zu führen. Ich hoffe, hier ein wenig Austausch betreiben zu können und Inspiration für Neues zu finden.

Was mich gerade etwas fraglos lässt, ist die große Auswahl an Wegen, die man gehen kann. Zum einen sehe ich in der östlichen Philosophie sehr viel Wahres, wie in der Bhagavad Gita, den Yoga Sutren und dem Tibetischen Buch vom Leben und Sterben, aber mich stört ein wenig, dass die individuelle Persönlichkeit dort völlig aufgegeben werden sollte, insbesondere die Gita der ISKCON ist sehr Persönlichkeitsfeindlich, was mir nicht zusagt. Es stellt dich die Frage, warum wir überhaupt Persönlichkeit haben. Ist sie die Urquelle aller Verblendungen, oder die Möglichkeit, die Welt aus seiner persönlichen Sicht zu erfahren. Warum gibt es überhaupt persönliches Bewusstsein? Wurde es geschaffen nur mit der Absicht es möglichst schnell wieder aufzugeben, oder vielmehr, etwas metaphorisch gesprochen, um dem Universum eine andere Form des Selbstverstehens zu ermöglichen. Gestern hatte ich nach dem Rauchen meines Chillums die Vision, dass der Urgrund des Seins eine absolute, alles erkennende und enthaltende Einheit ist, die sich durch die Schöpfung der getrennten Welt versucht, auf eine neue Weise zu verstehen, denn die Erfahrungen, wie sie ein persönliches Bewusstsein macht, sind zwar im Urgrund vorhanden, werden durch das persönliche Bewusstsein auf eine neue Weise geschaut. Auch wenn ich selbst Meditiere und dies sehr hilfreich finde, so hab ich dennoch das Gefühl, dass eine reine Konzentrierung auf das Einheitsbewusstsein, viele Erfahrungen ausblendet, die sich lohnen gemacht zu werden. Ich möchte lieber mit der Erfahrung leben, dass alles Eins ist, als in dieser Erfahrung.

Welch ein Mensch, der Gott ehrt, aber seine Schöpfung fürchtet,
Der das Ewige sucht, aber das Ewige nicht in allem erkennt.
Er ist blind auf alles Sinnen,
die er nicht von Gott gegeben erkennt,
um sich und seine Schöpfung zu erfahren.
Wie in Reisender, der in Gedanken nur in seiner Heimat weilt
Und alles Neue an sich vorbei ziehen lässt,
so wird auch jener Mensch mit leeren Händen zum Ewigen zurückkehren
und auch seine Reise durch das Leben wird ohne Wert gewesen sein.

Deswegen bevorzuge ich im Moment auch den Weg mit den psychoaktiven Pflanzen Erfahrungen zu sammeln. Sie erlauben es, andere Formen/Inhalte des Bewusstseins wahrzunehmen um danach wieder sein persönliches Bewusstsein zu erhalten und mit den neuen Erfahrungen zu leben um sein Bild von der Welt zu erweitern und durch die persönliche Sicht immer mehr zu erkennen.

Aber auch in den verschiedenen Methoden der Meditation sehe ich noch Unterschiede. So verstehe ich den Zen Buddhismus so, dass ein Bewusstsein klar wie ein Spiegel, der zu erreichende Seinszustand ist, während andere Meditationen eine völlige Erfüllung des Bewusstseins mit Liebe als zu erreichende Erfahrung sehen, oder noch andere Zustände.
(Ich persönlich finde, dass man die Unterschiedlichen Erfahrungen auch gut in den Gesichtern der Yogis oder Zen Meistern sieht…sie strahlen was anderes aus) Es scheint mir oft, als gebe es zahllose Zustände, die wunderbar sind und verschiedene Lehren auf doch teilweise verschiedene Bewusstseinszustände abzielen. Es fehlt etwas, wie eine spirituelle Landkarte, in der alle möglichen zu erreichenden Zustände mitsamt einer Beschreibung enthalten sind, so dass sich der Suchende dort orientieren kann um dann einen Weg zu beschreiten. Heute sehe ich es noch so, als ob viele Menschen dermaßen begeistert sind, wenn sie entdecken, dass es einen anderen Zustand gibt, als den des Alltagsbewusstseins, dass sie diesen einen neuen Zustand verabsolutieren und die Lehre, die sie dort hin gebracht hat, als die einzig wahre ansehen, anstatt die Vielfalt zu erkennen.

So, dass war’s fürs erste von mir. Ich würde mich über eure Kommentare freuen, denn nur durch Diskussion entsteht Klarheit.

Viele Grüße,
Phönix
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: Ich und meine Wege

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Phönix hat geschrieben:.... um nach Südamerika zu reisen. Die Erfahrungen von Eulenspiegel fand ich da sehr inspirierend und hoffe, dort insbesondere mit dem Ayahuasca Schamanismus in Kontakt zu kommen. ....
Dazu nur eine Randbemerkung: Ein User aus dem Ayahuasca-Forum ist zur Zeit bei Rolando. Ich hoffe das "oo1on", so der Nick des Users, dazu noch was schreibt, wenn er aus Peru zurück ist.

Das Letzte was er mir schrieb, war: "But about the visions I was quite served last night. Very good session for me indeed."

Sobald ich was näheres weiß, gibt's einen Link.
Bild
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Ich und meine Wege

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Phönix hat geschrieben:
Was mich gerade etwas fraglos lässt, ist die große Auswahl an Wegen, die man gehen kann. Zum einen sehe ich in der östlichen Philosophie sehr viel Wahres, wie in der Bhagavad Gita, den Yoga Sutren und dem Tibetischen Buch vom Leben und Sterben, aber mich stört ein wenig, dass die individuelle Persönlichkeit dort völlig aufgegeben werden sollte, insbesondere die Gita der ISKCON ist sehr Persönlichkeitsfeindlich, was mir nicht zusagt. Es stellt dich die Frage, warum wir überhaupt Persönlichkeit haben. Ist sie die Urquelle aller Verblendungen, oder die Möglichkeit, die Welt aus seiner persönlichen Sicht zu erfahren. Warum gibt es überhaupt persönliches Bewusstsein? Wurde es geschaffen nur mit der Absicht es möglichst schnell wieder aufzugeben, oder vielmehr, etwas metaphorisch gesprochen, um dem Universum eine andere Form des Selbstverstehens zu ermöglichen. Gestern hatte ich nach dem Rauchen meines Chillums die Vision, dass der Urgrund des Seins eine absolute, alles erkennende und enthaltende Einheit ist, die sich durch die Schöpfung der getrennten Welt versucht, auf eine neue Weise zu verstehen, denn die Erfahrungen, wie sie ein persönliches Bewusstsein macht, sind zwar im Urgrund vorhanden, werden durch das persönliche Bewusstsein auf eine neue Weise geschaut. Auch wenn ich selbst Meditiere und dies sehr hilfreich finde, so hab ich dennoch das Gefühl, dass eine reine Konzentrierung auf das Einheitsbewusstsein, viele Erfahrungen ausblendet, die sich lohnen gemacht zu werden. Ich möchte lieber mit der Erfahrung leben, dass alles Eins ist, als in dieser Erfahrung.
Schöner Ansatz, mich interessiert das Thema gerade sehr, das verhältnis von Gott - Welt. (In meinem Vokablular Brahman - Atman - Welt der Erscheinungen (zu der imho auch die Persönlichkeit gezählt werden kann).

Nun war genau dein Problem immer mein Problem mit dem östlichen Denken. "Aber es kann doch nicht reiner schein, reine Verblendung sein, es wird schon seinen sinnd haben".

Blöd nur das ich das als ausrede genommen hab um mich weiter gehen zu lassen und dem ego die Herrschaft zu überlassen. Wenn ich mal wieder wegen irgendeinem Mist die beleidigte Leberwurst spielte, und mein totaler egozentrismus von meiner umwelt nicht gebührend gewürdigt wurde, sagte ich mir halt "wird schon alles seine richtigkeit haben", kein Grund sich wirklich weiterzuentwickeln, für mich war das eine ausrede jede positive entiwcklung zu blockieren.

Das Problem ist hier imho das Wort "Persönlichkeit". Wenn man das alltagsbewusstsein meint, das Ich oder das Ego, hier gehe ich in der Tat davon aus das es sich um ein reines Konstrukt handelt, vor allem von der gesellschaft geprägt, sozialisiert und unfrei, permanent im selbstbezug ergehend, auf einem Tron sitzend.

Ich rede hier nicht zwingend davon das jede form "persönlicher" struktur eine illusion ist. Es mag sein das Atman von Brahman durchaus getrennt ist. (Ich denke aber wenn man auf de ebene angekommen ist, ist sprache vielleicht nichtmehr nützlich um das ganze zu beschreiben, was wenn Atman und Brahman verschieden und doch eins sind, nur unsere dualistische sprache die unser weltbild prägt es nicht fassen kann) und dann würde ich es genauso sehen wie du, jede erweiterung der perspektive ist ein gottesdienst. (Siehe meinen TR: "THC und ein Freund auf LSD, zwei psychedelische Tage" hier im forum).

Aber das oberflächliche Ego, das überhaupt nicht in der Lage ist solche erweiterungen der perspektive zuzulassen, das der liebe feindlich gegenübersteht, ds an seiner herrscherposition festhält, das halte ich für ein konstrukt, und zwar für ein gerade für die aufgabe erfahreungen zu machen schädliches.

Ich glaube auch nicht das die erleuchtung (wobei es ja müßig ist darüber zu spekulieren) eine auslöschung jedweder prsonaler struktur und erinnerung bedeutet. Es müsste vielmehr eine gigantische Erweiterung des bewusstseins sein, wie schrieb herrmann hesse in etwa im Steppenwolf "Die Seele müsse schmerzlich erweitert werden bis sie weider das gesamte universum umfasst"

Schmerzlich ist es wohl nur so lange, wie man denkt das sie das nicht sowieso schon tut...

Gruß

Leary
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

Re: Ich und meine Wege

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Phönix hat geschrieben: Seid gegrüßt.
Ich freue mich dich hier begrüssen zu dürfen! Und ein wirklich schönes Posting zum Einstand. :)
Phönix hat geschrieben: Was mich gerade etwas fraglos lässt, ist die große Auswahl an Wegen, die man gehen kann.
Auswahl ist doch etwas schönes. ;)
Phönix hat geschrieben: Es stellt dich die Frage, warum wir überhaupt Persönlichkeit haben. Ist sie die Urquelle aller Verblendungen, oder die Möglichkeit, die Welt aus seiner persönlichen Sicht zu erfahren. Warum gibt es überhaupt persönliches Bewusstsein?
Weil sie (die Persönlichkeit) imho ein Katalysator der menschlichen Entwicklung ist. Licht und Dunkelheit. Sie gehört zum Leben dazu. Auch wenn nicht wenige spirituell interessierte Menschen sie schlicht für das Übel halten. imho ist es nicht das Ziel (jedenfalls nicht meines) sie dauerhaft zu überwinden. Es ist mehr der Versuch ein vertieftes Verständnis aufzubauen um dann die Verblendungen und Täuschungen zu erkennen!
Phönix hat geschrieben: Wurde es geschaffen nur mit der Absicht es möglichst schnell wieder aufzugeben, oder vielmehr, etwas metaphorisch gesprochen, um dem Universum eine andere Form des Selbstverstehens zu ermöglichen. Gestern hatte ich nach dem Rauchen meines Chillums die Vision, dass der Urgrund des Seins eine absolute, alles erkennende und enthaltende Einheit ist, die sich durch die Schöpfung der getrennten Welt versucht, auf eine neue Weise zu verstehen, denn die Erfahrungen, wie sie ein persönliches Bewusstsein macht, sind zwar im Urgrund vorhanden, werden durch das persönliche Bewusstsein auf eine neue Weise geschaut.
Das ist ein Gedanke dir mir sehr sympathisch ist und der mir von Zeit zu Zeit begegnet.
Phönix hat geschrieben: Auch wenn ich selbst Meditiere und dies sehr hilfreich finde, so hab ich dennoch das Gefühl, dass eine reine Konzentrierung auf das Einheitsbewusstsein, viele Erfahrungen ausblendet, die sich lohnen gemacht zu werden.
Ach, ich merke doch sehr wie Krishnamurti mich geprägt hat. Mein erster Gedanke war nämlich, dass der Wunsch nach Erfahrungen uns davon abhält im Hier und Jetzt zu leben. Aufgrund seiner Ausrichtung in die Zukunft. Ganz frei bin ich allerdings noch nicht davon.
Phönix hat geschrieben: Ich möchte lieber mit der Erfahrung leben, dass alles Eins ist, als in dieser Erfahrung.
Schön gesagt. Wenn du dabei ein gutes Gefühl hast, dann ist genau das ja vielleicht dein Weg.
Phönix hat geschrieben: Welch ein Mensch, der Gott ehrt, aber seine Schöpfung fürchtet,
Der das Ewige sucht, aber das Ewige nicht in allem erkennt.
Er ist blind auf alles Sinnen,
die er nicht von Gott gegeben erkennt,
um sich und seine Schöpfung zu erfahren.
Wie in Reisender, der in Gedanken nur in seiner Heimat weilt
Und alles Neue an sich vorbei ziehen lässt,
so wird auch jener Mensch mit leeren Händen zum Ewigen zurückkehren
und auch seine Reise durch das Leben wird ohne Wert gewesen sein.
Ich habe ein Problem mit dem Wort Gott. Weil es für eine personifizierte Entität steht. Für mich ist es mehr etwas Göttliches. Aber vielleicht gibt es ja auch einen Gott. Hmm. Vielleicht ist mein Widerwillen, welchen ich mit diesem Wort verbinde, noch durch meine ehemalige pseudo-rationale-wissenschaftliche-Weltsicht begründet. ;)

Lese gerade ein Buch vom Gründer der Bewegung für Krishna Bewusstsein und ich finde sehr viele Parallelen zwischen seiner Sicht auf das Leben und meiner. Und zwischen unserer Definition von Religiosität. Für ihn ist Religiosität das Befolgen von Gottes Gesetzen (die viel weiter als die zehn Gebote gehen). Für mich bedeutet es mein Leben nach meinen Erkenntnissen auszurichten und nach diesen zu leben. Erkenntnisse welche ich aufgrund mystischer Erfahrungen und den Veränderungen welche aus diesen entstanden sind gewonnen habe.

Einzig die Rolle der westlichen Wissenschaft bewerten wir sehr unterschiedlich. Aber hier kommt zum tragen, dass die Wissenschaft sich seit den 60ern sehr, sehr stark weiter entwickelt hat und viele Antworten gefunden hat welche sich sehr gut mit mystischen Erfahrungen und Erkenntnissen verbinden lassen.

Was ich damit sagen will? Das sich auch ohne ein explizites Gottesbild ein bewusstes, spirituelles und reiches Leben führen lässt.
Phönix hat geschrieben: (Ich persönlich finde, dass man die Unterschiedlichen Erfahrungen auch gut in den Gesichtern der Yogis oder Zen Meistern sieht?sie strahlen was anderes aus) Es scheint mir oft, als gebe es zahllose Zustände, die wunderbar sind und verschiedene Lehren auf doch teilweise verschiedene Bewusstseinszustände abzielen.
Kann das nicht auch in den unterschiedlichen Wesensarten und Persönlichkeiten begründet liegen? Aber interessante Beobachtung!
Phönix hat geschrieben: Es fehlt etwas, wie eine spirituelle Landkarte, in der alle möglichen zu erreichenden Zustände mitsamt einer Beschreibung enthalten sind, so dass sich der Suchende dort orientieren kann um dann einen Weg zu beschreiten.
Wie würde dir eine solche Landkarte helfen? Sie zeigt einem auf was möglich ist und was man nicht hat. Hmm.

Sieh, die größte und mit Abstand wichtigste Erkenntnis war für mich, dass ich kein Ziel erreichen muss weil ich bereits am Ziel bin. Spirituell sind wir alle perfekt.

Wer immer eines der Ziele aus der Karte erreichen will, wird mit großer Wahrscheinlichkeit genau dieses Ziel nicht erreichen.
Phönix hat geschrieben: Heute sehe ich es noch so, als ob viele Menschen dermaßen begeistert sind, wenn sie entdecken, dass es einen anderen Zustand gibt, als den des Alltagsbewusstseins, dass sie diesen einen neuen Zustand verabsolutieren und die Lehre, die sie dort hin gebracht hat, als die einzig wahre ansehen, anstatt die Vielfalt zu erkennen.
Was imho unter unmittelbarem Einfluss der Erfahrung noch sehr natürlich ist. Mensch erfährt einen Zustand der so viel beeindruckender ist wie alles zuvor. Der Gedanke, dass es noch andere Zustände geben mag welche vielleicht ebenso mächtig sind liegt zu dieser Zeit fern. Einfach weil sie alles einnimmt zu dieser Zeit. Das man dann versucht ist diese Erfahrung als den Weg darzustellen...tjoa. Passiert. Das war jedenfalls meine Erfahrung. Inzwischen sehe ich durchaus noch andere Wege. Wege die aber sehr oft gewisse Parallelen aufweisen.
Leary hat geschrieben: Blöd nur das ich das als ausrede genommen hab um mich weiter gehen zu lassen und dem ego die Herrschaft zu überlassen. Wenn ich mal wieder wegen irgendeinem Mist die beleidigte Leberwurst spielte, und mein totaler egozentrismus von meiner umwelt nicht gebührend gewürdigt wurde, sagte ich mir halt "wird schon alles seine richtigkeit haben", kein Grund sich wirklich weiterzuentwickeln, für mich war das eine ausrede jede positive entiwcklung zu blockieren.
Hier muss man zwischen dem spirituellen Kern und geistigen Prozessen differenzieren!

Das eine passt und ist perfekt, immer und bei jedem Menschen. Das andere ist dagegen mit der größten Wahrscheinlichkeit nicht perfekt und lohnt sich über die Maßen entwickelt zu werden.
Leary hat geschrieben: Das Problem ist hier imho das Wort "Persönlichkeit". Wenn man das alltagsbewusstsein meint, das Ich oder das Ego, hier gehe ich in der Tat davon aus das es sich um ein reines Konstrukt handelt, vor allem von der gesellschaft geprägt, sozialisiert und unfrei, permanent im selbstbezug ergehend, auf einem Tron sitzend.
Ja.
Leary hat geschrieben: Aber das oberflächliche Ego, das überhaupt nicht in der Lage ist solche erweiterungen der perspektive zuzulassen, das der liebe feindlich gegenübersteht, ds an seiner herrscherposition festhält, das halte ich für ein konstrukt, und zwar für ein gerade für die aufgabe erfahreungen zu machen schädliches.
Nein. ;)

Wir haben die Möglichkeit uns auf einer sehr tiefen Ebene zu reprogrammieren und unsere ganze Persönlichkeit (aka Ego) zu transformieren. Damit es ein harmonisches Ganzes ergeben kann. Damit es sich bewusst ist nicht zu herrschen. Damit es die Mächtigkeit des Unbewussten anerkennt. Damit es seine Art rationaler Gedankenprozesse nicht für die Weisheit letzter Schluss hält. Damit es jederzeit in den Hintergrund treten kann.
happiness is the absence of resistance

Re: Ich und meine Wege

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@Eulenspiegel:
Würd mich über mehr Infos freuen. Werd dich vielleicht auch noch mal kontaktieren, wenn ich darf, wenn meine Planungen bzgl. Südamerika konkreter werden.

@Leary:
Hm..irgendwie ist mehr der Zusammenhang nicht klar, warum aus einer Ablehnung der These, alles sei Verblendung, folgt, dass man sich nicht weiter zu entwickeln braucht. Denn selbst, wenn der Persönlichkeit ihr Recht zu kommt, so ja nicht unbedingt den ganzen Fehlern in ihr. Vielleicht hab ich dich auch nur einfach falsch verstanden... :denk:

@Erraphex:
Weil sie (die Persönlichkeit) imho ein Katalysator der menschlichen Entwicklung ist. Licht und Dunkelheit. Sie gehört zum Leben dazu. Auch wenn nicht wenige spirituell interessierte Menschen sie schlicht für das Übel halten. imho ist es nicht das Ziel (jedenfalls nicht meines) sie dauerhaft zu überwinden. Es ist mehr der Versuch ein vertieftes Verständnis aufzubauen um dann die Verblendungen und Täuschungen zu erkennen!
Jep, das trifft wohl auch meine Sicht. Das Problem mit der Auswahl ist dann wohl, dass ich das Gefühl habe, dass es unzählige Wege gibt, Facetten von sich zu verstehen, viele Wege in die Irre führen oder einige Stolpersteine haben. So wettern eine Zen Meister gegen Drogen, oder einer wie Rätsch gegen die Sekte Buddhismus...Wege über Wege, Urteile über Urteile....
Ich habe ein Problem mit dem Wort Gott. Weil es für eine personifizierte Entität steht. Für mich ist es mehr etwas Göttliches. Aber vielleicht gibt es ja auch einen Gott. Hmm. Vielleicht ist mein Widerwillen, welchen ich mit diesem Wort verbinde, noch durch meine ehemalige pseudo-rationale-wissenschaftliche-Weltsicht begründet. ;)
Am Anfang hab ich es auch lieber das göttliche genannt, da es mir wissenschaftlich gesehen plausibler erschien. Allerdings neige ich inzwischen dazu, doch den Ausdruck Gott zu verwenden, da ich im göttlichen keine Unbewuste Kraft mehr sehe, sondern die größt mögliche Form von Bewustsein. Ob man sich das göttliche deswegen persönlich vorstellen kann, halte ich für eine verfehlte Frage, da der Begriff Person nicht zu dem Phänomen Gott passt.
Lese gerade ein Buch vom Gründer der Bewegung für Krishna Bewusstsein und ich finde sehr viele Parallelen zwischen seiner Sicht auf das Leben und meiner. Und zwischen unserer Definition von Religiosität. Für ihn ist Religiosität das Befolgen von Gottes Gesetzen (die viel weiter als die zehn Gebote gehen). Für mich bedeutet es mein Leben nach meinen Erkenntnissen auszurichten und nach diesen zu leben. Erkenntnisse welche ich aufgrund mystischer Erfahrungen und den Veränderungen welche aus diesen entstanden sind gewonnen habe.
Witzig...ich mag den Begründer der ISKCON Bewegung überhaupt nicht, gerade weil er sehr viele göttliche Gesetzte sieht. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob das Wort Gesetz überhaupt passt. Es impliziert eine Ordnung, die zu befolgen ist, und man sonst mit Konsequenzen zu rechnen hat. Es klingt mir zu sehr nach Herrschaft. Mir gefällt da deine Umschreibung besser, aber vielleicht hänge ich mich auch zu sehr an Worten auf.
Kann das nicht auch in den unterschiedlichen Wesensarten und Persönlichkeiten begründet liegen? Aber interessante Beobachtung!
Schau dir mal die Gesichter von ein paar Zen Meistern an und dann ein paar Bilder von indischen Yogis. Da gibt es, meiner Meinung nach, trotz persönlicher Unterschiede, unterschiedliche Ausstrahlungen.
Wie würde dir eine solche Landkarte helfen? Sie zeigt einem auf was möglich ist und was man nicht hat. Hmm.

Sieh, die größte und mit Abstand wichtigste Erkenntnis war für mich, dass ich kein Ziel erreichen muss weil ich bereits am Ziel bin. Spirituell sind wir alle perfekt.

Wer immer eines der Ziele aus der Karte erreichen will, wird mit großer Wahrscheinlichkeit genau dieses Ziel nicht erreichen.
Das sehe ich anders. Mein Wesenskern ist vielleicht perfekt, aber mein Leben wie es jetzt ist, sicher nicht. Zu oft, bin ich unzufrieden, langweile mich, fühle mich ohne Sinn. Daran ermesse ich, dass es noch Ziele für mich zu errreichen gibt. Ich glaube, eine Landkarte könnte einem eine übersicht über die möglichkeiten des Bewustseins geben und Wege zeigen, sie zu erreichen. Genau dies versuchen ja die unterschiedlichen Spielarten des Buddhismuses und der Yogasysteme. Es wurde ein oder einige Zustände entdeckt und zuverlässige Wege entwicklet, wie sie erreicht werden können (Die Lehren Buddhas, die Yoga Meditationen oder die Ausbildungen von Schamanen...). Nur wäre auf der Landkarte nicht ein Ziel sondern alle bekannten Ziele verzeichnet und man könnte besser anfangen über die verschiedenen geistigen Orte zu reflektieren.

Viele Grüße,
Phönix

P.S.:
Ach ja...irgendwer eine Idee, warum ich mich bei jedem Besuch in diesem Forum hier neu anmelden muss, während ich im StudivZ z.B. eingeloggt bleibe ?
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: Ich und meine Wege

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Phönix hat geschrieben: Jep, das trifft wohl auch meine Sicht. Das Problem mit der Auswahl ist dann wohl, dass ich das Gefühl habe, dass es unzählige Wege gibt, Facetten von sich zu verstehen, viele Wege in die Irre führen oder einige Stolpersteine haben.

So wettern eine Zen Meister gegen Drogen, oder einer wie Rätsch gegen die Sekte Buddhismus...Wege über Wege, Urteile über Urteile....
Und Urteile die aus einer bestimmten Sicht vielleicht Sinn machen aber aus einer anderen unter Umständen gar nicht. Eigentlich hilft es ja nur seine eigenen Erfahrungen zu machen um rauszufinden was für einen richtig und was nicht richtig ist. Inklusive Stolpersteine. :)

Mir wäre der Buddhismus, wie auch die Krishna Bewegung, in ihrem Kern zu "dogmatisch". Obwohl sie mit vielem Recht haben. Aber ich brauche keinen spirituellen Rahmen um kein Fleisch zu essen, ich tue es einfach weil ich es für richtig halte. Als Beispiel. Und imho haben viele die über Drogen herziehen keine Ahnung. Ob sie nun jegliche Drogen gleichsetzen und/oder das Potential verkennen welches psychedelische Drogen haben. Das gilt für den Gründer der Krishna Bewegung wie auch für Krishnamurti.
Phönix hat geschrieben: Am Anfang hab ich es auch lieber das göttliche genannt, da es mir wissenschaftlich gesehen plausibler erschien. Allerdings neige ich inzwischen dazu, doch den Ausdruck Gott zu verwenden, da ich im göttlichen keine Unbewuste Kraft mehr sehe, sondern die größt mögliche Form von Bewustsein. Ob man sich das göttliche deswegen persönlich vorstellen kann, halte ich für eine verfehlte Frage, da der Begriff Person nicht zu dem Phänomen Gott passt.
Nicht? Sind wir nicht Teil davon (wovon auch immer)? Aber vielleicht kann man sich als Teil des Ganzen nicht das Ganze vorstellen. Als unbewusste Kraft sehe ich es auch nicht (mehr). Eigentlich ist alles was Bezug dazu hat sehr, sehr unbestimmt. Mehr ein Konglomerat aus Gefühlen.

Erkenntnis-Update: So bald ich es Gott nenne fange ich an mir ein Bild von Gott zu machen. "Du sollst dir kein Bild von Gott machen"... Warum? Weil man sich das Ganze als Teil des Göttlichen nicht vorstellen kann und jeder Versuch nur eine verzerrte Darstellung zur Folge hätte.

Ich glaube meine Probleme mit diesem Wort liegen darin begründet.
Phönix hat geschrieben: Witzig...ich mag den Begründer der ISKCON Bewegung überhaupt nicht, gerade weil er sehr viele göttliche Gesetzte sieht. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob das Wort Gesetz überhaupt passt. Es impliziert eine Ordnung, die zu befolgen ist, und man sonst mit Konsequenzen zu rechnen hat. Es klingt mir zu sehr nach Herrschaft. Mir gefällt da deine Umschreibung besser, aber vielleicht hänge ich mich auch zu sehr an Worten auf.
imho hat alles Konsequezen. Lebt man nicht nach diesen Gesetzen oder tiefen Erkenntnissen hat es natürlich seine Konsequenzen. Genau wie es Konsequenzen hat wenn man danach lebt. Letzteres wäre die Sicht welche ein ganz wesentlicher Pfeiler meiner Einstellung zum Leben ist. Mein Leben und alles was mir wiederfährt ist so unendlich viel schöner als es das mal war. Halte mich für einen Spinner, aber ich führe es unter anderem auch auf meine beschriebene Art zu Leben zurück...
Phönix hat geschrieben: Schau dir mal die Gesichter von ein paar Zen Meistern an und dann ein paar Bilder von indischen Yogis. Da gibt es, meiner Meinung nach, trotz persönlicher Unterschiede, unterschiedliche Ausstrahlungen.
Werde in Zukunft darauf achten. :)
Phönix hat geschrieben: Das sehe ich anders. Mein Wesenskern ist vielleicht perfekt, aber mein Leben wie es jetzt ist, sicher nicht. Zu oft, bin ich unzufrieden, langweile mich, fühle mich ohne Sinn. Daran ermesse ich, dass es noch Ziele für mich zu errreichen gibt. Ich glaube, eine Landkarte könnte einem eine übersicht über die möglichkeiten des Bewustseins geben und Wege zeigen, sie zu erreichen.
Hier kommt wieder die Trennung zwischen spiritueller und persönlicher Entwicklung zum tragen welche ich versucht habe zu beschreiben. Auf Unzufriedenheit und Langweile trifft es jedenfalls zu.

Sinn? Existenz? Füllt mich mehr als aus. Ansonsten wie wäre es mit Entwicklung (auf persönlicher Ebene)? Gott zu dienen? In und mit Hingabe zu leben? Dem göttlichem Bewusstsein dabei behilflich sein sich auf einer anderen Ebene selber zu erfahren?

Meine Aussage war nicht mehr und nicht weniger als die Beschreibung meiner persönlichen Erfahrung. Ohne jeglichen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit (obgleich ich schon andere Menschen getroffen habe die gleiches beschrieben haben). Vor dieser Erfahrung habe ich auch noch gesucht, meine Indienreise auf welcher diese Veränderung eintrat, war der Ausdruck dieser Suche. Ausdruck dieser spirituellen Suche. Die Erkenntnis nicht mehr suchen zu müssen, weil wir in unserem Kern alle und immer perfekt sind, ist nur schwer in Worte zu fassen. Sie war auf jedenfall ganz wesentlich für mich indem sie es mir möglich (oder vereinfacht) gemacht hat im JETZT zu leben.

Ich war gerade geneigt zu schreiben, dass ich glaube, dass es genau darauf ankommen würde. ;)

Edit: Warum ich geneigt war das zu schreiben? Weil das Leben im Jetzt unmittelbar mit dem Raum zwischen den Gedanken verbunden ist. Folgender (exzellenter)Artikel zeigt das mögliche Potential auf:

http://www.uroboros.ch/vortrag_dr_chopra.htm" onclick="window.open(this.href);return false;

Auch Intuition ist etwas was dadurch einen Quantensprung erfahren kann.
Phönix hat geschrieben: Genau dies versuchen ja die unterschiedlichen Spielarten des Buddhismuses und der Yogasysteme. Es wurde ein oder einige Zustände entdeckt und zuverlässige Wege entwicklet, wie sie erreicht werden können (Die Lehren Buddhas, die Yoga Meditationen oder die Ausbildungen von Schamanen...). Nur wäre auf der Landkarte nicht ein Ziel sondern alle bekannten Ziele verzeichnet und man könnte besser anfangen über die verschiedenen geistigen Orte zu reflektieren.
Diese Zustände sind imho nur Begleiterscheinungen eines Weges...
Phönix hat geschrieben: Viele Grüße,
Phönix
Dir einen schönen Abend!
Phönix hat geschrieben: P.S.:
Ach ja...irgendwer eine Idee, warum ich mich bei jedem Besuch in diesem Forum hier neu anmelden muss, während ich im StudivZ z.B. eingeloggt bleibe ?
Sollte nicht sein. Eventuell abmelden, Cookies löschen und neuanmelden.
happiness is the absence of resistance

Re: Ich und meine Wege

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Phönix hat geschrieben: @Leary:
Hm..irgendwie ist mehr der Zusammenhang nicht klar, warum aus einer Ablehnung der These, alles sei Verblendung, folgt, dass man sich nicht weiter zu entwickeln braucht. Denn selbst, wenn der Persönlichkeit ihr Recht zu kommt, so ja nicht unbedingt den ganzen Fehlern in ihr. Vielleicht hab ich dich auch nur einfach falsch verstanden... :denk:
Ausschließlich deswegen, weil ich ein selbstgerechter Depp bin.

Bei mir war das eine ideale ausrede für jede noch so egoistische verhaltensweise. "Wird schon seine richtigkeit haben". Das war nicht so gemein das allgemein aus der these solches denken folgt, aber bei mir, hat mich das ego so wieder ausgetrickst...
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

Re: Ich und meine Wege

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Nicht? Sind wir nicht Teil davon (wovon auch immer)? Aber vielleicht kann man sich als Teil des Ganzen nicht das Ganze vorstellen. Als unbewusste Kraft sehe ich es auch nicht (mehr). Eigentlich ist alles was Bezug dazu hat sehr, sehr unbestimmt. Mehr ein Konglomerat aus Gefühlen.
Ich möchte den Begriff Person nicht verwenden, da er zu "menschlich" gefärbt ist. Der Begriff Person passt deswegen, meiner Meinung nach, nicht zu dem, was weit über das Menschsein hinaus geht.
imho hat alles Konsequezen. Lebt man nicht nach diesen Gesetzen oder tiefen Erkenntnissen hat es natürlich seine Konsequenzen. Genau wie es Konsequenzen hat wenn man danach lebt. Letzteres wäre die Sicht welche ein ganz wesentlicher Pfeiler meiner Einstellung zum Leben ist. Mein Leben und alles was mir wiederfährt ist so unendlich viel schöner als es das mal war. Halte mich für einen Spinner, aber ich führe es unter anderem auch auf meine beschriebene Art zu Leben zurück...
Ich glaub ich hab mich falsch ausgedrückt und versuche es anders. Gerade die ISKCON Sekte hat sehr klare Vorstellungen davon, was richtig und was falsch ist. Sie scheint, zumindest nach den Kommentaren in ihrerer Gita ausgabe, die Wahrheit, bzw. den besten Weg, alleine gepachtet zu haben. Menschen die andere Wege beschreiten, werden da sehr schnell als Witzfiguren gebranntmarkt. Sie sehe die Elemente, die für ihren Zugang wichtig sind, als Gottes Gesetze, die auf jeden Fall zu befolgen sind. Gegen soetwas wehre ich mich.
Diese Zustände sind imho nur Begleiterscheinungen eines Weges...
Teils teils...ich glaube, dass zwar alle auf das gleiche hinnauslaufen, aber aus verschiedenen Richtungen ankommen. Ich denke, es gibt einen Zustand, der wohl immer gleich erfahren wird, aber alle anderen Zustände, die weit häufiger Erfahren werden, sehr unterschiedlich sein können.
Ausschließlich deswegen, weil ich ein selbstgerechter Depp bin.

Bei mir war das eine ideale ausrede für jede noch so egoistische verhaltensweise. "Wird schon seine richtigkeit haben". Das war nicht so gemein das allgemein aus der these solches denken folgt, aber bei mir, hat mich das ego so wieder ausgetrickst...
Ok. Ich frag mich auch immer wieder, ob ich gerade wirklich etwas will, oder mich mein Ego wieder austrickst und bin mir da, vor allem im Augenblick, völlig unklar. Die meiste Zeit folgen wir einfach unseren Wünschen, haben aber kaum möglichkeiten herrauszufinden, was die Ursachen unserer Wünsche sind und ob sie aus der Angst oder woher immer auch stammen, oder uns wirklich hilfreich sein können. Sowohl bei Crowley als auch in der unendlichen Geschichte gibt es die Aufforderung "Tue was du willst.", aber es ist unglaublich schwer festzustellen, was man wirklich will.


Ach ja, mal eine Literaturfrage. Kennt einer von euch ein gutes und brauchbares Buch über "innere Alchemie", als über die vorgänge der wahrnehmbaren Energien ? Komme in letzter Zeit immer häufiger damit in Kontakt und würde mich über brauchbare Konzepte mit deren Umgang freuen.
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: Ich und meine Wege

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Phönix hat geschrieben: Ich möchte den Begriff Person nicht verwenden, da er zu "menschlich" gefärbt ist. Der Begriff Person passt deswegen, meiner Meinung nach, nicht zu dem, was weit über das Menschsein hinaus geht.
Huch, ich glaube wir haben aneinandervorbei geredet. Ich stimme dir jedenfalls zu. ;)
Phönix hat geschrieben: Ich glaub ich hab mich falsch ausgedrückt und versuche es anders. Gerade die ISKCON Sekte hat sehr klare Vorstellungen davon, was richtig und was falsch ist. Sie scheint, zumindest nach den Kommentaren in ihrerer Gita ausgabe, die Wahrheit, bzw. den besten Weg, alleine gepachtet zu haben. Menschen die andere Wege beschreiten, werden da sehr schnell als Witzfiguren gebranntmarkt. Sie sehe die Elemente, die für ihren Zugang wichtig sind, als Gottes Gesetze, die auf jeden Fall zu befolgen sind. Gegen soetwas wehre ich mich.
Mir sind sie auch zu dogmatisch. Wenn ich auch interessant fand wie oft sich ihre Weltsicht mit meiner überschneidet. Aber es sind keine 100% Übereinstimmung. Ich bin zum Beispiel überzeugt davon, dass es keinen Guru braucht um bestimmte Erkenntnisse zu machen.

Oder vielleicht war auch LSD mein Guru. Lernen tue ich von vielen Menschen. Aber das tut man imho automatisch wenn man mit offenen Augen durch das Leben geht, kritikfähig und nicht der Meinung ist den Stein der Weisen bereits zu besitzen.
Phönix hat geschrieben: Teils teils...ich glaube, dass zwar alle auf das gleiche hinnauslaufen, aber aus verschiedenen Richtungen ankommen. Ich denke, es gibt einen Zustand, der wohl immer gleich erfahren wird, aber alle anderen Zustände, die weit häufiger Erfahren werden, sehr unterschiedlich sein können.
So war es nicht gemeint. Ja, ich glaube auch, dass viele (oder gar alle) Wege auf das gleiche Ziel hinauslaufen. Ich wollte nur sagen, dass die Zustände die auf den einzelnen Wegen erfahren werden nicht das Ziel darstellen. Sie sind nur Begleiterscheinung des jeweiligen Weges.
Phönix hat geschrieben: Ok. Ich frag mich auch immer wieder, ob ich gerade wirklich etwas will, oder mich mein Ego wieder austrickst und bin mir da, vor allem im Augenblick, völlig unklar. Die meiste Zeit folgen wir einfach unseren Wünschen, haben aber kaum möglichkeiten herrauszufinden, was die Ursachen unserer Wünsche sind und ob sie aus der Angst oder woher immer auch stammen, oder uns wirklich hilfreich sein können.
Aufmerksam beobachten. Mit der Zeit kristallisieren sich gewisse Muster heraus. Aber es gibt wirklich wenig was schwieriger ist. LSD kann u.U. recht hilfreich sein hinter die Wünsche zu schauen. Aber sicher kann man sich nie sein ob man jetzt den wahren Antrieb hinter seinen Wünschen aufgespürt hat oder ob nur einer weiteren Ego-Schicht auf den Leim gegangen ist. Nur durch gewisse Erfahrungswerte in Bezug auf die Folgen aus diesen Erkenntnissen lasse sich gefühlsmäßige Wahrscheinlichkeiten erahnen. ^^
Phönix hat geschrieben: Sowohl bei Crowley als auch in der unendlichen Geschichte gibt es die Aufforderung "Tue was du willst.", aber es ist unglaublich schwer festzustellen, was man wirklich will.
Sich auflösen und fühlen ist ein möglicher Weg. Dann ist das Ego ruhig und kann nicht mehr manipulieren.
Phönix hat geschrieben: Ach ja, mal eine Literaturfrage. Kennt einer von euch ein gutes und brauchbares Buch über "innere Alchemie", als über die vorgänge der wahrnehmbaren Energien ? Komme in letzter Zeit immer häufiger damit in Kontakt und würde mich über brauchbare Konzepte mit deren Umgang freuen.
Leider nicht. Komme auch immer öfter mit neuen Energieformen in Berührung und habe nicht die geringste Ahnung wie damit umzugehen ist.

Neue Lehrer bräuchte dieses Land. ;)
happiness is the absence of resistance

Re: Ich und meine Wege

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Ich bin zum Beispiel überzeugt davon, dass es keinen Guru braucht um bestimmte Erkenntnisse zu machen.

Oder vielleicht war auch LSD mein Guru. Lernen tue ich von vielen Menschen. Aber das tut man imho automatisch wenn man mit offenen Augen durch das Leben geht, kritikfähig und nicht der Meinung ist den Stein der Weisen bereits zu besitzen.
Nun, von einem guten Guru könnte ich sicher einiges lernen. Das Wort Guru bedeutet ja nur spiritueller Lehrer...ähnlich einem Mathelehrer ebend nur mit anderem Inhalt ;). Aber bei vielen Gurus ist es wohl wie bei vielen anderen Lehrern, mit denen ich Kontakt hatte und ihren Bereich für den wichtigsten hielten und ihre Darstellung dogmatisch richtig war. Ohne Lehrer und rein Autodidaktisch ist es meist schwerer zu lernen. Ich habe meine aktuellen Lehrer in Pflanzen und in Büchern gefunden.
Aufmerksam beobachten. Mit der Zeit kristallisieren sich gewisse Muster heraus. Aber es gibt wirklich wenig was schwieriger ist. LSD kann u.U. recht hilfreich sein hinter die Wünsche zu schauen. Aber sicher kann man sich nie sein ob man jetzt den wahren Antrieb hinter seinen Wünschen aufgespürt hat oder ob nur einer weiteren Ego-Schicht auf den Leim gegangen ist. Nur durch gewisse Erfahrungswerte in Bezug auf die Folgen aus diesen Erkenntnissen lasse sich gefühlsmäßige Wahrscheinlichkeiten erahnen. ^^
Das ist echt so eine verzwickte Sache. Im Laufe der letzten Jahre haben sich meine Wünsche immer wieder neu geformt und sehr oft hatte ich das Gefühl der gewissheit jetzt endlich zu wissen, was mich interessiert und welchen Weg ich gehen will. Im Augenblick begeistert mich wieder ein altes Interesse, von dem ich schon lange geglaubt habe, es hinter mir gelassen zu haben und so sehr ich bisher auch darüber nachgrübel, ich komme nicht dahinter, ob dieses alte...vielleicht mein erstes wirkliche Interesse...das ist, was ich eigentlich machen sollte und dann vom Weg abgekommen bin, weil ich erst noch andere Sachen lernen musste und nun es sich wieder meldet, oder ob es einfach nur wieder ein aufflammen einer alten Erinnerung ist, entfacht durch die Sehnsucht wieder etwas "reales" zu machen. Gerade weil ich am Ende meines Studiums bin und die Entscheidung somit wegweisend ist macht es mir doch Kopfzerbrechen, denn ich hab die Befürchtung, wenn ich wieder mein altes Interesse aufnehme ich wieder nach einem Jahr einen Interessenswandel habe und wieder alles hinschmeiße. Ich denke, LSD könnte da sicher eine gute Möglichkeit bieten und es ist eine schande, dass einem Menschen verweigert wird, sich selbst durch diese Methode zu erforschen. Da ich aber noch keine Erfahrung damit habe und auch keine Leute kenne, die da Erfahrener sind, fällt diese Methode wohl vorerst flach.
Die Idee, das Ego zum schweigen zu bringen, ist in dieser Hinsicht bei mir eher Kontraproduktiv. Denn wenn das Ego...also der weltliche Aspekt meiner selbst schweigt, gibt es kein Interesse für irgendeine weltliche Tätigkeit. Dafür muss ein wenig Ego/Person da sein und dann verstricke ich mich in das Wunschlabyrinth :doh:
Leider nicht. Komme auch immer öfter mit neuen Energieformen in Berührung und habe nicht die geringste Ahnung wie damit umzugehen ist.

Neue Lehrer bräuchte dieses Land. ;)
Schade. Naja, irgendwann wird schon klarheit kommen :glaskugel:

Viele Grüße
Phönix
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: Ich und meine Wege

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Phönix hat geschrieben:.... Nun, von einem guten Guru könnte ich sicher einiges lernen. Das Wort Guru bedeutet ja nur spiritueller Lehrer ....
Ist zwar etwas O.T., aber Guru heißt nur bei uns "spiritueller Lehrer". In Indonesien heißt jeder Dorfschullehrer "Guru". Wie das in Indien aussieht weiß ich nicht. :nixplan:
Die Idee, das Ego zum schweigen zu bringen, ist in dieser Hinsicht bei mir eher Kontraproduktiv. Denn wenn das Ego...also der weltliche Aspekt meiner selbst schweigt, gibt es kein Interesse für irgendeine weltliche Tätigkeit. Dafür muss ein wenig Ego/Person da sein und dann verstricke ich mich in das Wunschlabyrinth :doh:
Das ist es zwar, was das Ego behauptet, aber es will halt auch überleben{die arme Sau :strubbel: }, weshalb es nicht verwunderlich ist, das es solches behauptet.
Ich habe nicht die Zeit, um die Alternative in aller Form her zu leiten, auch würde es den Rahmen dieses Threads sprengen, aber es gibt zu dem künstlichen Konstrukt der Persönlichkeit eine echte Alternative: Das Verwirklichen der eigenen Essenz.

Ich habe, da ich schon mehrfach darauf eingegangen bin jetzt mal einen Thread dazu hier reingestellt. Bei Bedarf einfach klicken. ;)

Und auch das ist imho lesenswert: Die Theorie der Löcher
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Ich und meine Wege

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Ist zwar etwas O.T., aber Guru heißt nur bei uns "spiritueller Lehrer". In Indonesien heißt jeder Dorfschullehrer "Guru". Wie das in Indien aussieht weiß ich nicht.
Interessant zu wissen. In Indien heißt es jedoch, soweit ich informiert bin, etwas wie spiritueller Lehrer, Wissender. Dies ist aber noch weit entfernt, von der Vorstellung eines Sektengurus oder Heiligen, wie es sie häufig im Westen gibt.
Das ist es zwar, was das Ego behauptet, aber es will halt auch überleben{die arme Sau :strubbel: }, weshalb es nicht verwunderlich ist, das es solches behauptet.
Ich habe nicht die Zeit, um die Alternative in aller Form her zu leiten, auch würde es den Rahmen dieses Threads sprengen, aber es gibt zu dem künstlichen Konstrukt der Persönlichkeit eine echte Alternative: Das Verwirklichen der eigenen Essenz.
Da stimme ich dir zu, dummerweise ist mir oft nicht klar, ob es sich bei meinen Neigungen und Interessen um Ego Interessen handelt oder um die meines Selbst. Denn auch die Wünsche können sich sehr tief und gut anfühlen und einem das Gefühl geben, nun endlich den wahren Willen gefunden zu haben, der auf der Suche nach Wahrheit ist, bis man dann irgendwann versteht, dass der Auslöser und der Grund für die Anhaftung an dem Interesse etwas ganz anderes waren, als das, was einem an der Oberfläche seines Bewustseins erschien. Das was an der Oberfläche des Geistes erschien, schien sehr vernümpftig und wahr, aber die Ursuchen für die Wünsche lagen ganz wo anders und sind gar nicht so vernümpftig und nur "Löcherfüller". Vielleicht ist es aber auch genau anders herrum. Die Interessenswandel waren richtig und die Zweifel, die später dazu kamen und den Wandel des Interesses als eine Verirrung sahen, entstanden durch tiefer liegende Wünsche, sind nur die letzten Verteidigungslinien des Egos. Vielleich ist alles auch ganz ander.... :nixplan:

Danke für deine beiden Artikel. Die Idee der Löcher ist mir nicht neu, auch wenn ich sie anders ausgedrückt hätte. Den Artikel über das Überich fand ich interessant. Ich habe vor einiger Zeit Der Prozeß von Kafka gelesen und fand, dass es den Kampf eines Menschen gegen die ständige Bewertung einer Obrigkeit gut symbolisierte. Die Symbolik des Gerichtes in jedem Dachboden für das Gericht durch das Über Ich in unserem Kopf ist schon ziemlich gut,

Viele Grüße,
Phönix
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: Ich und meine Wege

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Phönix hat geschrieben: Nun, von einem guten Guru könnte ich sicher einiges lernen. Das Wort Guru bedeutet ja nur spiritueller Lehrer...ähnlich einem Mathelehrer ebend nur mit anderem Inhalt ;). Aber bei vielen Gurus ist es wohl wie bei vielen anderen Lehrern, mit denen ich Kontakt hatte und ihren Bereich für den wichtigsten hielten und ihre Darstellung dogmatisch richtig war. Ohne Lehrer und rein Autodidaktisch ist es meist schwerer zu lernen. Ich habe meine aktuellen Lehrer in Pflanzen und in Büchern gefunden.
Fraglos könnte man von einem richtigen "Guru" viel lernen. Wenn imho auch nicht auf der spirituellen Ebene. Dort können sie einem "nur" helfen die Augen zu öffnen. Mir kam es mehr auf den Punkt an, dass es eben auch ohne "Guru" möglich ist.
Phönix hat geschrieben: Im Augenblick begeistert mich wieder ein altes Interesse, von dem ich schon lange geglaubt habe, es hinter mir gelassen zu haben und so sehr ich bisher auch darüber nachgrübel, ich komme nicht dahinter, ob dieses alte...vielleicht mein erstes wirkliche Interesse...das ist, was ich eigentlich machen sollte und dann vom Weg abgekommen bin, weil ich erst noch andere Sachen lernen musste und nun es sich wieder meldet, oder ob es einfach nur wieder ein aufflammen einer alten Erinnerung ist, entfacht durch die Sehnsucht wieder etwas "reales" zu machen.
Ich kann deinen Konflikt nachfühlen. Vor kurzem stand ich vor einem ähnlichen Problem, auch wenn es mit größter Wahrscheinlichkeit völlig anderer Natur war. Meinem Unbewussten Fragen zu stellen und den Antworten zu lauschen hat mir dabei geholfen. Auch wenn es nur einen Teil der Lösung darstellte.
Phönix hat geschrieben: Ich denke, LSD könnte da sicher eine gute Möglichkeit bieten und es ist eine schande, dass einem Menschen verweigert wird, sich selbst durch diese Methode zu erforschen. Da ich aber noch keine Erfahrung damit habe und auch keine Leute kenne, die da Erfahrener sind, fällt diese Methode wohl vorerst flach.
Ja. Eine Schande.
Phönix hat geschrieben: Die Idee, das Ego zum schweigen zu bringen, ist in dieser Hinsicht bei mir eher Kontraproduktiv. Denn wenn das Ego...also der weltliche Aspekt meiner selbst schweigt, gibt es kein Interesse für irgendeine weltliche Tätigkeit. Dafür muss ein wenig Ego/Person da sein und dann verstricke ich mich in das Wunschlabyrinth :doh:
Nicht nur der weltliche Aspekt! Ohne Ego/Persönlichkeit gibt es auch keine Interessen. Nur die reine Präsenz im JETZT. imho der einzige Zustand indem man unverfälscht die Informationen, in Form von Gefühlen, aus seinem Unbewussten wahrnehmen kann.
Phönix hat geschrieben: Schade. Naja, irgendwann wird schon klarheit kommen :glaskugel:
Wir werden es rausfinden. :)

Viel Erfolg bei der Suche nach der Wahrheit.
happiness is the absence of resistance

Re: Ich und meine Wege

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Phönix hat geschrieben:dummerweise ist mir oft nicht klar, ob es sich bei meinen Neigungen und Interessen um Ego Interessen handelt oder um die meines Selbst.
Phönix hat geschrieben:endlich den wahren Willen gefunden zu haben, der auf der Suche nach Wahrheit ist
Ich frage mich in letzter Zeit häufig, weshalb ich immer davon ausgehe (bzw. immer mehr -- "davon ausgegangen bin"), dass ich irgendetwas tun müsste, um auf den richtigen Weg zu gelangen. Und wie ich denn überhaupt auf die Idee komme etwas als den richtigen oder falschen Weg zu entlarven, wenn ich doch weniger als das winzigste Bischen dazu in der Lage bin jedwede Konsequenz und Folge eines Handelns absehen zu können.
Selbst wenn ich Etwas den Stempel RICHTIG oder FALSCH verpasse, so ist es doch dennoch 'nur' mein Ego, das das tut. Wie kann also etwas ausschließlich richtig und nie falsch sein? Wenn etwas bewertet werden kann, dann doch vielleicht die Intention -- hier wäre eine Trennung in richtig und falsch wohl noch am ehesten möglich.
So liegt imho das Sinnvollste darin, sein Ego nicht töten zu wollen oder zu unterwerfen oder sonst was, sondern vielmehr es als das zu erkennen, was es nunmal ist; ein Teil von mir selbst. Seine Wünsche und Interessen, die wohl gern als niedrig abgetan werden -- Stempel FALSCH -- sind doch nichts weiter als Resultat meines bisherigen Seins. Sie stehn in direkter Folge dessen und können deshalb ebenso wenig schlecht sein, wie mein komplettes restliches Wesen; auch das, das übrig bleibt, wenn das Ego mal wieder Pause hat. .... Allein schon vom Ego als eine Sache zu sprechen, die vom Rest getrennt sei oder sein sollte, kommt mir gerade sehr komisch vor.
Wenn man das Ego als Teil von sich anerkennt, so stelle ich mir vor, sind die Chancen am größten etwas daran zu modifizieren .... wenn man das denn möchte .... bzw. es einfach bei seinem grundsätzlichsten Tun zu beobachten und nur wenn etwas gefühlt falsches anstellen möchte regulierend einzugreifen. Das Leben selbst beobachten und somit das Leben bewusst mit(er)leben :)

Ich denke, Erraphex, dein Geschriebenes geht auch in diese Richtung?!
Erraphex hat geschrieben:Fraglos könnte man von einem richtigen "Guru" viel lernen. Wenn imho auch nicht auf der spirituellen Ebene.
Erraphex hat geschrieben:Ohne Ego/Persönlichkeit gibt es auch keine Interessen. Nur die reine Präsenz im JETZT. imho der einzige Zustand indem man unverfälscht die Informationen, in Form von Gefühlen, aus seinem Unbewussten wahrnehmen kann.
My bubble -- my rules

Re: Ich und meine Wege

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@ anima: Was Du schreibst hört sich erst mal richtig an, aber es fühlt sich falsch an.
SCNR!
Bild


Sicherlich ist das Ego ein Teil Deiner Selbst - im Moment. Würdest Du Dich jedoch mit der grundlegenden Dynamik auseinander setzten, die dazu führt, daß das Ego überhaupt erst entsteht, wäre es auch logisch für Dich, vom Ego als eine Sache zu sprechen, die vom Rest getrennt ist.
Das Ego ist ein Konstrukt{deshalb Sache}, nicht mehr und nicht weniger als eine Krücke, die jedoch nicht nur das Laufen für Dich erledigt, sondern das Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken, Richen und Denken und Dir darüber hinaus vorschreibt, was Du empfinden darfst und was nicht.
Almaas schreibt: "Wir wissen, wie verarmt das Leben eines emotional blockierten Menschen ist, im Vergleich zu dem eines normalen Menschen, der sich eines vollen und tiefen emotionalen Lebens erfreut. Aus der Perspektive von Essenz ist ein Mensch, der ein tiefes und volles emotionales Leben lebt, verglichen mit dem essentiellen Menschen in seiner Erfahrung ebenso verarmt, wie der emotional Blockierte verglichen mit dem Gesunden verarmt ist - sogar um viele Größenordnungen mehr. In der Erfahrung des essentiellen Menschen ist der emotional entwickelte normale Mensch oberflächlich, unvollkommen und im Hinblick auf das menschliche Potential noch ein Kind."
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