Re: Der kleine Instrumentefred

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juan matus liess seine lehrlinge auch geisterfänger bauen,
mit denen sie verbündete anlocken sollten.
leider gibt es halt kein rezept wie der geisterfänger nun denn zu spielen sei, dass er die verbündeten auch mit sicherheit anlocke.
:lol:

es ist sicher nicht (nur alleine) die spieltechnik, motorische fingerfertigkeit, die virtuosität, usw., was die..."spirits" anlockt.

de mollechs schamanentrommel zb....

ist beileibe kein allzu schwierig zu spielendes instrument...
:lol:

aber...

einmal klingt sie unmöglich, schief, disharmonisch, nervig, egal an welcher stelle des fells und in welchem rhythmus er sie anschlägt...
:ohnein:

ein andermal aber, wenn "set und setting" stimmt...
:glaskugel:
dios ha muerto

Re: Der kleine Instrumentefred

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leider gibt es halt kein rezept wie der geisterfänger nun denn zu spielen sei, dass er die verbündeten auch mit sicherheit anlocke.
Doch! :zunge:
Er sah aus wie ein junger Mann von Anfang Zwanzig.
Wieder hatte Pablito meine Gedanken genau erraten. »Er legt seine Wichtigtuerei ab«, sagte er. »Deshalb ist er jetzt jünger.«
Nestor nickte zustimmend und ließ, ohne ein Wort zu sagen, einen lauten Furz fahren. Ich war entsetzt und ließ meinen Bleistift fallen.
Pablito und Nestor kugelten sich vor Lachen. Nachdem sie sich beruhigt hatten, rückte Nestor zu mir heran und zeigte mir einen selbstgebauten Apparat, der einkomisches Geräusch machte, wenn man ihn mit der Hand zusammendrückte. Genaro, sagte er, habe ihm gezeigt, wie man so etwas mache. Die Vorrichtung hatte einen winzigen Blasebalg, und als Zunge diente ein Blatt oder Gras, das man in einen Schlitz zwischen den zwei Holzleisten steckte, die als Lippen dienten. Das Ding machte, wie Nestor mir erklärte, verschiedene Geräusche, je nachdem, was für ein Blatt man als Zunge verwendete. Er wollte, daß ich es ausprobierte, und zeigte mir, wie man die Lippen zusammenpressen mußte, um ein bestimmtes Geräusch hervorzubringen, und wie man sie auseinander ziehen mußte, um ein anderes zu produzieren. »Wo zu ist das gut?« fragte ich.
Die beiden wechselten einen Blick.
»Das ist sein Geist-Fänger, du Esel«, fuhr Pablito mich an.
...
Pablito sagte, daß es ein Glück für Nestor sei, einen Geist-Fänger zu haben, und daß er selbst keinen besitze.
...
»Zeuge, bitte betätige deinen Geist-Fänger«, sagte Don Genaro zu Nestor.
Ich hörte das laute, lächerliche Geräusch von Nestors Apparat.
Pablito wurde fast hysterisch vor Lachen, und ähnlich erging es Don Juan und Don Genaro. Ich bemerkte einen sonderbaren Geruch, und dann wurde mir klar, daß Nestor gefurzt h atte. Das wahnsinnig Komische daran war sein völlig ernster Gesichtsausdruck. Er hatte nicht zum Spaß gefurzt, sondern weil er seinen Geist-Fänger nicht bei sich hatte. Er hatte versucht, behilflich zu sein, so gut er eben konnte. Alle lachten ausgelassen. Welch eine Fähigkeit hatten sie doch, sich aus den erhabendsten Situationen in die alle ralbernsten zu versetzen.
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Der kleine Instrumentefred

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von wegen hier weht nichteinmal ein furz. :D
de mollech hat geschrieben:es ist sicher nicht (nur alleine) die spieltechnik, motorische fingerfertigkeit, die virtuosität, usw., was die..."spirits" anlockt.
schätze wie auch der pfiffige vogel-pfeifer nicht 100pro-weiss, ob es gelingt, einen vogel zu locken/rufen oder vllt eine art kommunikation mit diesen
zu erleben. selbst wenn er die mitgelieferte vogel-stimmen/pfeifen-anleitung einstudiert hat & sie nachahmen kann.

etwas offen dafür das "geheimnisvolle" dieser welt(en) zu erleben, ergibt sich be-stimmt
die ein oder andere interessante erfahrung diesbezüglich.

undja, das heiter-sein ist glaub ich auch (n.a.)eine günstige bw-bewegung, allgemein auch zum musizieren, bzw. kann es wohl solche "heiteren, wohlgesonnen spirits" einladen, wenn die dann mal nicht schon eh "mitspielen".

dann ist es wieder eine sache der absicht (bzw worauf die ABsicht gerichtet wird)
(das locken mal hier nur als beispiel).

hab letztens nen artikel (philosophie) gelesen. etwas allgemeiner gehalten, aber im grunde sind da einige aspekte ganz gut aufn punkt gebracht.

Re: Der kleine Instrumentefred

79
app "nachahmen".
The musical potential of sounds produced in our natural environment has
long been recognized. In the 17th century, Galileo wrote a parable with
this very premise. In it, he described a boy who was so fascinated by
the various sounds that surrounded him, he designed musical instruments
to mimic them. Each time he heard a new sound, he set out to understand
how it was produced so he could duplicate it. Sometimes successful in
his endeavor, and sometimes not, he always had an abundance of new
sounds to explore.



hm finde den text dazu nicht.
:nixplan:

klingt aber wie'ne pflicht-lektüre für "ambient-heads"?
:D

Re: Der kleine Instrumentefred

81
wobei der molch so ein aeols-musik-instrument nicht vor seiner haustüre stehen haben wollte.
oder höchstens eines, das sich zuverlässig abstellen lässt.
so ein gerät kann nachts sicher sehr unheimlich sein...
:angst:



der zuverlässigste geisterfänger in mollechs humble opinion ist und bleibt der eigene kehlkopf...


mollech meint den obertongesang...in der mongolei, bei den sami, auf papua-neuguinea, bei verschiedenen südafikanischen indigenen kulturen, bei den tibetischen lamas, usw.

WIE dieser gesang "gemacht" wird, ist gar nicht mal genau geklärt....

bei wiki heisst es hierzu:
Kehlgesang unterscheidet sich von westlichem Obertongesang sowohl musikalisch durch seine ethnische Tradition wie auch technisch durch besondere Arten den Grundton zu erzeugen. Beim Kehlgesang werden unter anderem Teile des Kehlkopfs verengt (Xorekteer). Man diskutiert eine Verengung der Taschenfalten (falsche Stimmlippen) bzw. einen aryepiglottischen Sphinkter (Bildung einer Verengung der aryepiglottischen Falten mit der Epiglottis), die jeweils einen Resonanzraum im Kehlkopf hervorrufen, der den Oberton gegenüber dem Grundton verstärkt.
mollechs findet:

einfach mal ausprobieren..."oum" chanten und dabei ein bissi mit dem aryepiglottischen sphinkter spielen....
:fies:
anspannen....
spannung halten...
simultan auch auf die richtige spannung der "falschen stimmlippen" achten...
:klug:
und wieder entspannen...
^^

manchmal kommt's dann von ganz alleine...
:pfeif:

der O B E R T O N ...

:cool:
dios ha muerto

Re: Der kleine Instrumentefred

85
nun auch noch die slawen. bin neulich über ein "skythisches horn" gestolpert
(eine art slawisches didgeridoo mit seitlichem mundstück).

bzw auf die ethno-band velan kolod gestossen.. (so'ne art russisches pendant zu "faun&co" oderso).

Bild

http://www.youtube.com/watch?v=RA7-vn6f ... re=related


das windrohre nach art des didgeridoo's nicht ausschliesslich nur australischer herkunft sein müssen,
wie ich mal glaubte ist wohl wirklich nicht länger haltbar, warum auch. maya-trompeten verschiedener
macharten, alpenhörner, skythische hörner.

was kommt als nächstes?
http://www.youtube.com/watch?v=5cBxOzGp ... re=related

ja ne, is klar!
:freak:

ps: hat vielleicht ein member ein hörtipp, was so alte russisch-sibirische gesänge, ähnlich wie im obígen vid zb angeht? da scheints ne menge interessanter sachen zu geben, leider erschweren die russischen lettern etwas die präzisere suche für den unbedarften wanderer.

aber hat irgendwie was. :)

Re: Der kleine Instrumentefred

87
Slider hat geschrieben: http://www.youtube.com/watch?v=5cBxOzGp ... re=related

ja ne, is klar!
:freak:
das ist aber plöt, das müsste imho weiss gepunktet sein, dieses rote-riesen-wunder-horn...
:klug:
Slider hat geschrieben:ps: hat vielleicht ein member ein hörtipp, was so alte russisch-sibirische gesänge, ähnlich wie im obígen vid zb angeht? da scheints ne menge interessanter sachen zu geben, leider erschweren die russischen lettern etwas die präzisere suche für den unbedarften wanderer.

aber hat irgendwie was. :)
das altai kai ensemble.
nette rote-weisse tracht tragen diese skythen, oder...
:pfeif:

http://youtu.be/3encA6KYQUI
balalaika und ähnliche, maultrommel, obertongesang, vogelstimmenimitation, schamanentrommel....
das volle programm eben...
:)
dios ha muerto

Re: Der kleine Instrumentefred

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dieses throat singing stammt, so könnte ich mir vorstellen, aus einer ur-fernen zeit, entwickelt von einer menschen-species (denisova-mensch), die noch keine sprache kannte/benötigte...
lediglich die geräusche der natur, das rauschen des windes, das murmeln eines baches, tierstimmen, ect. wurden mit der kehle imitiert...

auch "geräusche", die wohl nur mithilfe der zweiten aufmerksamkeit "gehört" werden können, wie "das dröhnen eines gebirgmassivs" oder "die flache weite der steppe", ect., wurden auf diese weise dargestellt:
http://youtu.be/UJ3BX2tMj1Y

das macht den zauber dieser musik aus.
schätze, das blut und erbe dieses soma-essenden menschenvorfahr zirkuliert auch in unseren adern bis auf den heutigen tag...
:glaskugel:
dios ha muerto

Re: Der kleine Instrumentefred

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vielleicht nicht direkt ein instrument, aber fiel mir gerade ein. freund von mir hat mal in ghana soner stampf-session zugeschaut. der meinte dass die stampfrythmen, wenn mehrere frauen gewisse "breie" in größeren töpfen im rythmus etc zusammen stampfen & dazu singen, hätte offensichtlich auch was sehr tief wurzelndes, archaisches / musikalisches. dort sei eh alles mit musik verbunden. das sehe man schon in den
rythmischen "gangarten" dieser leute.

diese stampfrythmen&gesänge erzeugen dabei sone art trance-zustand, eingestimmtsein.. wobei dann eine frau mit den händen den brei knete, diese bewegungen also auch rythmisch koordiniert erfolgen-müssen, um nicht ausversehen auf die hände zu stampfen.

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