Gowiththeflow: Der Kommentar, ja genau. Darueber habe ich neulich auf'm Fahrrad auch nachgedacht, als ich durch einer der grossen Opium-Umschlagplaetze in Zentralasien gefahren bin, Osh. Lange habe ich darueber nachgedacht.
Der Grund, weshalb es Opium in Afghanistan gibt, ist geopolitisch bedingt. Die Taliban konnten damals den Opiumanbau und den Handel damit weitestgehend eindaemmen und waren sehr effizient, vorallem wenn man die geringen Mittel in Betracht zieht, die ihnen zur Verfuegung standen. Fuer die ISAF-Truppen waere es ein Witz, das Problem zu loesen, wenn sie es nur wollten. Was passiert mit dem Opium aus Afghanistan? Es wandert in den Iran oder nach Russland, um von da aus in Europa zu landen.
Die Iraner haben das weltweit hoechste pro-Kopf-Opium-Aufkommen und sind zugleich der Erzfeind der USA. Es ist also wunderbar einfach, dieses Land zu destabilisieren, indem man Opium in rauhen Mengen rueberschafft. Viel einfacher als Krieg...
Fuer Russland gillt das gleiche in gruen. Die Grenzen von Zentralasien nach Afghanistan sind loechrig wie ein schweizer Kaese. Da die Russen ihre Praesenz an der afghanischen Grenze aufgegeben haben, sehen sich Tadschiken und Uzbeken mit der unhaltbaren Aufgabe konfrontiert, diese Gegend zu stabilisieren. Und die Warlords, die das Zeug nach Russland schaffen, haben vermutlich ein groesseres finanzielles Volumen als die Regierungen selbst.
Die Zahlen der Beschlagnahmungen sind ruecklaeufig und man kann davon ausgehen, dass der Grossteil der Regierungsarbeiter mit den Schmugglern zusammenarbeitet.
Ich fands ein Witz als ich dort war. Die Grenze zwischen den Iran und Afghanistan ist ein Hochsicherheitsgebiet mit Maschendrahtzaun, Strom und all den Scheiss. Im Wakhan-Tal nach Tadschikistan gibt es nur diesene einen Fluss und da kann man auch durchschwimmen wenn man mag.
Geopolitisch war der Zusammenbruch der Sowietunion eine Katastrophe, weil dadurch der weltweite Drogenhandel ploetzlich richtig florieren konnte. Der starke Arm aus Moskau konnte durch seine totalitaere Effizienz das Drogenproblem innerhalb der USSR ziemlich niedrig halten. Das ist jetzt ganz anders und ich gehe davon aus, dass Russland den Heroinhandel in Europa quasi im Alleingang schmeisst und auch selbst ein grosses Drogenproblem hat.
Die Loesung des Problems liegt imho auf lange Sicht in einem starken und stabilen Moskau. Ja...
"if we are able to give priority to the meditation then all else will eventually fall into place on its own accord"