Re: Der Erleuchtungswahn

16
Ein dickes Word an Erraphex!

Ich finde mich stark wieder in dem Startpost.

Wie will man etwas feststellen, was man selber ist?
Für die Erleuchtung muss man den einfachsten Weg gehen, den es gibt. Und hier fängt alles an. Wir werden ihn nie finden, sollange wir ihn suchen. Wir müssen innehalten und uns selbst erkennen. Das Spiel, welches wir spielen endlich beenden!

Eine Veranschaulichung davon, was mir seit den letzten Monaten im Kopf schwirrt:

Wir sind in einer Galerie. Wir schauen uns irgendein Bild an. Wir schauen uns das Bild so lange an, bis wir darin in einem Tagtraum versinken. In diesem Tagtraum ist die Realität dieses Bild. Alles handelt um dieses Bild. Wir vergessen für einen Moment, dass das, was vor unserer Nase ist, nicht die Wirklichkeit ist. Wir halten es für die Wirklichkeit.
Wir müssen nur aufwachen, uns umdrehen und das wahre sehen!
Wir sollten endlich weitergehen..

Wer kennt dieses Gefühl, sein gesamtes Leben in diesem Moment als einen einzigen verträumten Gedanken entlarvt zu haben?

Diese Erfahrung machte ich auf Lachgas. Vorher hatte ich jedoch einige LSD Trips, die stark in diese Richtung gingen.
Und als ich eines Tages spontan bei einem Kumpel Lachgas inhalierte und dabei fröhlich rumblödelte, passierte etwas: Auf dem Lachgas- Peak zuckte ich zusammen, der Spaß war vorbei und mein Gesicht sah sehr verstört aus. Mitten auf dem Peak. Es war der Punkt, den man für gewöhnlich probiert im Lachgasrausch zu erreichen... es geht um irgendetwas total wahnsinniges und man zieht an den Ballonen wie ein Irrer... und verliert dabei immer. Und 2 Sek danach weiß man nicht mehr, worum es ging.

Dieses eine Mal habe ich wohl den Punkt erreicht und ihn anschließend auch nicht vergessen.

Als ich da so sahs und ganz fröhlich war, bemerkte ich plötzlich etwas. Es ist schwer / kaum zu beschreiben. Ich bin praktisch in einer Lücke zwischen zwei Gedanken aus diesem Traum hier entwichen!
Ich hab einfach die Tatsachen umgedreht. Nicht die Gedanken, die ich als Gedanken erlebe sind die wahren, sondern die dazwischen!
Ich tauchte ein zwischen zwei Gedanken, in dem ich sie anhielt. Ich hab mich irgendwie zwischen den Gedanken geistig umgedreht. Und mein gesamtes Leben war in dem Moment ein einziger Witz, ein einziger verträumter nichtsnütziger Gedanke.
Alles, was ich im Leben gemacht habe, was für mich eine Bedeutung und einen Sinn hatte, war in diesem Moment ausradiert. Es ist... wie die Beschreibung mit der Galerie.
Ich hatte danach einige Stunden Probleme wieder klarzukommen, sahs nur erstarrt da. Und die Tage danach war alles farblos und unecht in meinem Leben.

Das Erlebnis auf Lachgas war so ernüchternd für mich... ich probierte krampfhaft mir den "Weg" zu merken für das Bewusstsein, welches ich im Alltag habe. Das war jedoch nicht so einfach, weil man in dem Moment wieder im alten Spiel steckt. Aber dass mich diese Erkenntnis verlässt, konnte ich einfach nicht zulassen. Was ich mir merkte war: Denk an das Absurdeste vom Absurdesten... das ist der Punkt, über welchen du all dem entfliehen kannst..

Wir alle sind erleuchtet, wir wissen es nur nicht !
Und wenn wir es hierdurch wissen, dann wissen wir nicht, was die Erleuchtung sein soll!
Und sobald wir auch nur einen Gedanken daran verschwenden, schlagen wir den falschen Weg ein..


So far mal von mir...


ps: ( ich finde das Wort "Erleuchtung" voll blöd...)

Re: Der Erleuchtungswahn

18
schön beschrieben vik
Danke :)

Dieses Forum ist für mich zurzeit ein großer Halt, auch wenn ich wenig aktiv bin. Ich hab immer noch hin und wieder Probleme mancherlei Erkenntnisse anzuerkennen. Und in mir schwirrt immer mal wieder die Verurteilung der anderen Menschen, welche noch den "alten" Verstand haben.
Es war einmal ein König, der lebte in seinem Schloss auf einem hohen Berg. Der König war sehr beliebt bei seinem Volk. Jeden Tag brachten ihm die Leute aus der Stadt schöne Geschenke, und der Geburtstag des Königs wurde im ganzen Land gefeiert. Die Leute liebten den König, denn er war weise und gerecht.

Eines Tages geschah ein Unglück. Alle Brunnen im Lande wurden vergiftet, und alle, die daraus tranken, wurden verrückt. Nur der König, der einen eigenen Brunnen besass, blieb verschont. Bald danach fingen die verrückten Leute im ganzen Land an zu tuscheln: ‘Wie seltsam ist doch unser König. Er ist überhaupt nicht mehr weise, er ist gar nicht mehr gerecht.’ Manche behaupteten sogar, der König sei verrückt geworden. Vorbei war seine Beliebtheit, und niemand brachte ihm mehr Geschenke. Natürlich feierte auch niemand mehr seinen Geburtstag.

Der einsame König langweilte sich und beschloss eines Tages, von seinem Berg herabzusteigen und in die Stadt zu gehen. Es war furchtbar heiss an diesem Tag, darum trank der König einen tüchtigen Schluck aus dem Brunnen am Marktplatz.

An diesem Abend feierte die ganze Stadt ein grosses Fest. ‘Unser geliebter König hat endlich seinen Verstand wiedergefunden’, jubelten die Leute.
Oder?
Es ist, als würde ein Mensch verbittert versuchen etwas zu erreichen. Es gibt für ihn keine Alternative, wie sich mit dem Problem und der Lösung dafür zu beschäftigen. Und nun müsste er bemerken, dass ein andere Mensch neben ihn, einfach aufsteht und weggeht und das "Problem" (den Weg zu finden) sich einfach in Luft auflöst und ihn der Befreiungsschlag trifft. Er müsste feststellen, dass man auch anders handeln kann, wie mit den Mustern des Verstandes, Intellekts, dem materialistischen denken und den emotionen, die dabei auftachen..
als stünde man direkt vor einer tür mit dem rücken und würde krampfhaft probieren den schlüssel in das schloss stecken. und dann? und würde er sich einfach mal umdrehen und nach vorne schauen... würde er sehen, dass da gar keine tür, gar keine wand, gar kein hindernis ist.

Er hat nach links, er hat nach rechts geschaut. Er hat überall hin geschaut... nur nicht nach vorne.

Die Wirklichkeit kann man nicht beschreiben. Es gibt da nix zu beschreiben! Wir wollen uns selbst erklären. Wir behandeln es wie eine Aufgabenstellung und wissen nicht, dass wir gar keine Aufgabe haben!



Ich möchte bald einen TR über meinen letzten LSD Trip schreiben. Der Trip war der bisher heftigste in meinem Leben und hatte eben diesen Inhalt, mit welchem ich nicht klargekommen bin. Wie Erraphex schrieb hängt es mit der Persönlichkeitsveränderung zusammen. Ich war nicht soweit, bekam rießige Panik, mein Herz raste wie wild, mein Körper krampfte, mir war kotzübel und währrenddessen liefen unendlich viele "normaltrips" ab, währrend ich mich immer weiter von diesen entfernte und an einer Grenze angelangt bin, bei der ich mir selbst begegnet bin.
Das war so derbe, dass scheinbar massive Abwehrmechanismen eingetreten sind. Der Trip dauerte nur 2h insgesamt, danach war er mit einem Schalg vorüber und ein vollkommen verängstigter vik blieb zurück.
Ich hatte mit der Wirklichkeit bisher nichts zu tun. Und der Moment der Begegnung hat mich erstmal verstört, weil mir das einfach zu viel war..
Zuletzt geändert von vik am 3. Oktober 2008, 03:28, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Der Erleuchtungswahn

19
Das war so derbe, dass scheinbar massive Abwehrmechanismen eingetreten sind. Der Trip dauerte nur 2h insgesamt, danach war er mit einem Schalg vorüber und ein vollkommen verängstigter vik blieb zurück.
auf deinen tr bin ich sehr gespannt :)

ich hatte ein ähnliches erlebnis vor, hm, ca. 15 jahren.
ich war damals auch auf lsd, hatte ein paar std nach einem ticket, ein halbes nachgelegt worauf sich bei mir nach kurzer zeit ein äusserst beängstigender zustand einstellte.
nicht in dem ausmasss bzw der tiefe die du beschreibst, jedoch existenzbedrohend.
ich erinnere mich an eine art schwarzes loch, einen bodenlosen brunnen der sich in mir auftat, in den ich abzustürzen drohte. ich sah bildlich vor mir, wie ich nur noch an den fingerkuppen am rande des abgrundes hing.
in meiner angst mich zu verlieren mobilisierte ich all meine kräfte und zog mich aus dem loch.
in dem moment als es mir gelang, war der trip vorbei.

ich hatte lange zeit starke flashbacks, hauptsächlich beim kiffen und bei schlafentzug, teilweise aber auch bei alkohol, die mich komplett auf den trip zurückverfrachteten.
erst mit der zeit und dem lernen loszulassen hörten diese wieder auf.

wilde sache dieses lsd ;)

lg

Re: Der Erleuchtungswahn

20
Kiyoshi hat geschrieben:[
nicht in dem ausmasss bzw der tiefe die du beschreibst, jedoch existenzbedrohend.
Top. das gehört auf jeden fall dazu. Bisher hatte ich nie ernsthafte Schwierigkeiten starke Erlebnisse zu ertragen und zu verarbeiten. Jedoch war das was ganz anderer Natur. Ich sah mich sterben, ja. Deshalb raste auch so mein Herz (war nicht mehr normal!!). Es hätte eine Wandlung stattfinden sollen, vor der ich rießen Schiss hatte.
Ich hab dann im "Trip" Wege gesucht, wie ich da rauskommen kann. Als der Trip nach 2h (ab einnahme!) mit einem schlag aus war, wusste ich erstmal von den erlebnissen nichts mehr und spürte nur einen unendlichen Druck im Schädel
in meiner angst mich zu verlieren mobilisierte ich all meine kräft und zog mich aus dem loch.
in dem moment als es mir gelang, war der trip vorbei.
Ja, da unterschreib ich auch.


wilde sache dieses lsd
Ja, ist einfach nicht mehr Normal, was da abgeht *g*

Re: Der Erleuchtungswahn

21
ich wünsch dir aufjedenfall viel kraft beim verarbeiten.
muss ja nicht immer die hau-ruck-methode sein, man kanns ja langsam angehen.
so wie dus beschrieben hast ging dein erlebnis ja sautief.
ich denk dort "unten" ist der weg ein schmaler, und balancieren braucht übung.

alles gute
:)

Re: Der Erleuchtungswahn

22
ich hatte lange zeit starke flashbacks, hauptsächlich beim kiffen und bei schlafentzug, teilweise aber auch bei alkohol, die mich komplett auf den trip zurückverfrachteten.
halte ich für eine sehr auf der hand liegende methode des bewusstseins, das von den ängsten verdrängte doch noch nach außen zu kehren und bewusst zu machen. Ähnlich verhält es sich bei menschen mit traumatischen erfahrungen. Die versuchen immer wieder unbewusst die gefühlsqualität der erfahrung wieder herzustellen, um das erlebte zu verarbeiten.
Als der Trip nach 2h (ab einnahme!) mit einem schlag aus war, wusste ich erstmal von den erlebnissen nichts mehr und spürte nur einen unendlichen Druck im Schädel
Auch sehr interessant! Spricht auch dafür, dass sich plötzlich abwehrmechanismen eingeschaltet haben, die das erlebte zurück ins unbewusste schoben, was sich dann nur noch in einem körperlichen symptom äußerte. (und nicht, wie du im df vermutet hast evt. ein anderes psychedelika vorlag .. was man natürlich trotzdem nicht ausschließen kann) Wie bzw wann bist du dir denn wieder darüber bewusst geworden, was wirklich passierte?
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Der Erleuchtungswahn

23
ohn hat geschrieben:
Als der Trip nach 2h (ab einnahme!) mit einem schlag aus war, wusste ich erstmal von den erlebnissen nichts mehr und spürte nur einen unendlichen Druck im Schädel
Auch sehr interessant! Spricht auch dafür, dass sich plötzlich abwehrmechanismen eingeschaltet haben, die das erlebte zurück ins unbewusste schoben, was sich dann nur noch in einem körperlichen symptom äußerte. (und nicht, wie du im df vermutet hast evt. ein anderes psychedelika vorlag .. was man natürlich trotzdem nicht ausschließen kann) Wie bzw wann bist du dir denn wieder darüber bewusst geworden, was wirklich passierte?
Ein anderes Psychedelika vermutete ich nur auf dem Trip, ansonsten mache ich mir keine Gedanken darum. Gehe aber auch von LSD aus, weil ich nichts erkenne, was dagegen spricht :)
Es war nur während des Trips ein zusätzlicher Verstärker meines Unwohlseins, nicht zu wissen, ob jetzt gerade alles im Rahmen ist, oder ich irgendeine Überdosis hab von was anderem und nach mir schauen sollte.

Als ich wieder zu mir kam, bermerkte ich nur, dass sich etwas verändert hatte. Zuerst hatte ich die Idee, dass sich meine Wahrnehmung geringfügig verschoben hat. Ich kam mir irgendwie "zurückgesetzt" vor. Dachte dabei auch, ob ich vorhin nicht irgendwas falsch gemacht habe, einen Schaden erlitten und diesen jetzt verdrängt hätte.
Es war schrecklich mit diesem Gedanken. Als sei etwas außerordentlich wichtiges danebengegangen, über das ich kein Bewusstsein habe, weil ich die Inhalte mit aller Kraft verdrängt habe.
Ich machte mich auf die Suche.
Ich sahs dann etwa 5 Stunden da und versuchte mich ununterbrochen zu erinnern, was geschehen ist. Irgendwann erkannte ich Puzzleteile. Und irgendwann konnte ich die ersten einander zuordnen.
Was mir davon im Bewusstsein größtenteils geblieben ist, sind die Gefühle, welche mich begleiteten. An diesen Gefühlen orientiere ich mich jetzt.

Ich wollte dir noch im DF antworten, bin aber dazu noch nicht gekommen.

Jedenfalls schmeiß ich mir, wenn ich mich bereit fühle, nochmal eins von den Dingern rein, schaue auf ein perfektes Setting und gehe das Ganze positiv/ offen an :)

Ich find zurzeit Eulenbilder faszinierend. Der Blick ist sowas von nüchtern. Sie geben mir fast schon die Aufforderung, endlich innezuhalten. Sie sind vernünftiger als wir. Und ihnen in die Augen zu schauen, ist wie eine unangenehme Offenbarung. Ich komme mir so nackt vor, wenn ich Bilder von Eulen intensiv betrachte.

(bilder von nem waldkautz und einem uhu)
Bild


Bild


Sie sehen so erwachsen aus, dass man dabei fast schon seine eigene Dummheit erkennt..
Zuletzt geändert von vik am 3. Oktober 2008, 17:31, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Der Erleuchtungswahn

25
Danke für den Hinweis ^^
Google spuckt halt alles Möglich an Ergebnissen aus..

Ja, ich denke mal, die Eule (oder halt vergleichbares) könnte durchaus mein Krafttier werden. Hab mir auch eine griechische Skulptur bestellt, damit sie mich immer mal wieder wachrütteln kann.
Sehr faszinierend fand ich einen Fernsehbeitrag, in dem Eulen kurz angeschnitten wurden. Dort wurde eine gezeigt, die im Haushalt lebt. Sie hatte noch nie Kontakt zu anderen Tieren und würde in der Natur nicht zurechtkommen. Und da sagte der Besitzer: "Sie hat noch nie eine andere Eule gesehen. Sie hält uns Menschen für ihres gleichen"

Kannst du mir dein Bild beschreiben, hiob? Was du darin erkennst?

Re: Der Erleuchtungswahn

27
@Erraphex:
Die Frage wäre also nicht wie die Erleuchtung zu erlangen sei, sondern wie das Ego überwunden werden kann.
Meiner Meinung nach ein und dasselbe. Ich erreiche Phasen der Erleutung, wenn sich mein Ego öffnet und ich mit dem in Kontakt komme, was hinter meiner Egostruktur liegt (Wie dies so schön genannt wurde "Dem Tao die Hand geben". Natürlich ist nicht jede Erfahrung jenseits des Egokonstruktes Erleutchtung....
Ich behaupte, dass jeder Mensch erleuchtet ist. Von Geburt an. Also, wie wollt ihr etwas erreichen was ihr schon seid?
Hm...ich denke, das sehe ich anders. Wenn ich mich in der Welt umschaue, mit all dem Leid, all der Verblendung, all der Angst, dann erkenne ich, das was fehlt. Nicht weil es nicht da ist, sondern weil es nicht erkannt wird. Erleuchtung ist also nur die Erfahrung unseres Urgrundes..oder wenn man es mystisch deutet, die Erfahrung des Weltengrudes. Es gibt also durchaus was zu tun....
Die Entwicklung der Persönlichkeit ist imho der Schlüssel zu allem. Und das umfasst alles. Nicht nur der Versuch bewusster wahrzunehmen, die Lücke zwischen den Gedanken zu erhaschen, das Spiel der Emotionen zu durchschauen, die Körper-Geist-Einheit entwickeln, die Anima und Animus Seite zu entwickeln (Eigenschaften des jeweils anderen Geschlechts), Demut zu entwickeln, Liebe als primäre Kraft entdecken und ganz allgemein ein Gleichgewicht in Bezug auf sich und seine Umwelt anzustreben.
Irgendwie verstehe ich den Abschnitt nicht so recht. Du schreibst "Nicht nur..." und mir fehlt ein bisschen ein "sondern auch..." :denk:
imho wird der, der sucht, es nie finden.
Dummerweise suchen die meisten Menschen es überhaupt nicht und sind noch weiter davon entfernt es zu finden, als die, die es suchen :strubbel:
Diese Suche nach Erleuchtung, dieser Wunsch nach Erleuchtung ist doch Ego-Gewichse. Um dann zu sagen? Ich bin erleuchtet?

Materieller Spiritualismus.
Hm, ich denke, das sehe ich anders. Ich denke, es gibt in der Esoszene viele Menschen, die ihr Ego mit Vorstellungen über Erleuchtung füllen, um sich eine Form von "spiriueller Identität auf personaler Ebene" zu konstruieren, es aber nie überwinden. Das ist materieller Spiritualismus. Allerdings sehe ich in dem wirklichen Wunsch sein Egokonstrukt (temporär ? ) zu überwinden (bzw. "geöffnet" zu halten) gepaar mit Methoden um dies zu erreichen, einen wahren Ausdruck von Spiritualität/Erleuchtung (in Kohärenz mit der Definition von Erleuchtung oben).

Irgendwie erkenne ich nicht so recht, worauf du hinnaus willst. Ich denke, wir sind uns beide einig, dass es mehr gibt, als nur unser personales Konstrukt. Wo besteht das Problem, Phasen der Erleuchtung mit Phasen der Egoüberwindung gleichzusetzen ? Dann macht doch der Wunsch/die Sehnsucht nach Erleuchtung Sinn....
Herje. Befreit euch doch von der Idee der Erleuchtung. ....
Wieso ? Die Idee nach Erleuchtug ist geboren aus meinen Sehnsüchten nach Ganzheit, nach Erkenntniss, nach Liebe und Leben und die Überwindung des Egos kann dies erfüllen und ist damit nach meiner Definition Erleuchtung.

@Vik
Wir alle sind erleuchtet, wir wissen es nur nicht !
Ich würde sagen:
Jeder Mensch ist im Zentrum ein leutender Stern, aber ein Schleier im Geiste verdeckt dieses Licht, so das sein Geist nicht erleuchtet ist. Fällt der Schleier durchströmt das Licht seinen Geist und erleuchtet ihn.
ps: ( ich finde das Wort "Erleuchtung" voll blöd...)
Mach Alternativvorschläge :).

Würde mich über deinen TR freuen. Kennst du den Klassiker "Die psychedelische Erfahrung" von Leary ? Dort wird intensiv auf den Sterbevorgang während eines Trips eingegangen und die Anweisungen können dir vielleicht bei deinem nächsten Trip helfen um nicht mit dem Sterbeprozeß zu kämpfen.

Viele Grüße,
Phönix
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: Der Erleuchtungswahn

28
Phönix hat geschrieben: Meiner Meinung nach ein und dasselbe. Ich erreiche Phasen der Erleutung, wenn sich mein Ego öffnet und ich mit dem in Kontakt komme, was hinter meiner Egostruktur liegt (Wie dies so schön genannt wurde "Dem Tao die Hand geben". Natürlich ist nicht jede Erfahrung jenseits des Egokonstruktes Erleutchtung....
Es geht auf das gleiche hinaus. Nur beschreibt meine Formulierung gleich auch einen möglichen Weg. Aber ich schrieb ja auch wäre. ;)
Phönix hat geschrieben: Hm...ich denke, das sehe ich anders. Wenn ich mich in der Welt umschaue, mit all dem Leid, all der Verblendung, all der Angst, dann erkenne ich, das was fehlt. Nicht weil es nicht da ist, sondern weil es nicht erkannt wird. Erleuchtung ist also nur die Erfahrung unseres Urgrundes..oder wenn man es mystisch deutet, die Erfahrung des Weltengrudes. Es gibt also durchaus was zu tun....
Wie wäre es mit dem Grund der Menschen? Dort ist auch die Erleuchtung zu finden. In jedem Menschen. Natürlich hat es Folgen, dass es von den meisten Menschen weder erkannt, geschweige denn erfahren wird.
Phönix hat geschrieben: Irgendwie verstehe ich den Abschnitt nicht so recht. Du schreibst "Nicht nur..." und mir fehlt ein bisschen ein "sondern auch..." :denk:
Es war ungenau formuliert. Die bewusstere Wahrnehmung ist ja die Folge dessen was ich beschrieben habe.
Phönix hat geschrieben: Dummerweise suchen die meisten Menschen es überhaupt nicht und sind noch weiter davon entfernt es zu finden, als die, die es suchen :strubbel:
Das stimmt. Als Intitalzündung mag der Wunsch seinen Sinn haben. Ab einem bestimmten Zeitpunkt ist er hinderlich.
Phönix hat geschrieben: Hm, ich denke, das sehe ich anders. Ich denke, es gibt in der Esoszene viele Menschen, die ihr Ego mit Vorstellungen über Erleuchtung füllen, um sich eine Form von "spiriueller Identität auf personaler Ebene" zu konstruieren, es aber nie überwinden. Das ist materieller Spiritualismus.
Schön formuliert.
Phönix hat geschrieben: Allerdings sehe ich in dem wirklichen Wunsch sein Egokonstrukt (temporär ? ) zu überwinden (bzw. "geöffnet" zu halten) gepaar mit Methoden um dies zu erreichen, einen wahren Ausdruck von Spiritualität/Erleuchtung (in Kohärenz mit der Definition von Erleuchtung oben).
Ja. Wobei das Ego nicht durch den Willen, es zu überwinden, überwunden wird. Hier ist es wie mit der Erleuchtung. Für den Anfang ist die Idee förderlich, später eher hinderlich. Wie soll das auch funktionieren? ICH WILL MICH überwinden?
Phönix hat geschrieben: Irgendwie erkenne ich nicht so recht, worauf du hinnaus willst. Ich denke, wir sind uns beide einig, dass es mehr gibt, als nur unser personales Konstrukt. Wo besteht das Problem, Phasen der Erleuchtung mit Phasen der Egoüberwindung gleichzusetzen ? Dann macht doch der Wunsch/die Sehnsucht nach Erleuchtung Sinn....
Zwei Seiten einer Medaillie. Was ich will? Zwei zentrale Punkte. Der erste war der, welchen du so schön formuliert hast und der zweite, der wesentliche, war die durch den Willen bedingte Verhaftung in die Zukunft und damit der Unmöglichkeit zu erkennen im HIER und JETZT bereits alles vorzufinden.
Phönix hat geschrieben: Wieso ? Die Idee nach Erleuchtug ist geboren aus meinen Sehnsüchten nach Ganzheit, nach Erkenntniss, nach Liebe und Leben und die Überwindung des Egos kann dies erfüllen und ist damit nach meiner Definition Erleuchtung.
Die Idee ist ja auch nicht das Ziel meiner Kritik. Nur wenn die Idee zur fixen Idee wird. ^^
happiness is the absence of resistance

Re: Der Erleuchtungswahn

29
Erraphex hat geschrieben:Ich war so frei diese Aussage als Aufhänger für diesen Thread zu gebrauchen, für etwas, was ich schon länger loswerden wollte. ;)
....
Materieller Spiritualismus.
Wunderschöner Startpost. :jepi:

Hoffentlich finde ich demnächst mal Zeit den ganzen Thread durchzulesen.
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Der Erleuchtungswahn

30
Wie wäre es mit dem Grund der Menschen? Dort ist auch die Erleuchtung zu finden. In jedem Menschen. Natürlich hat es Folgen, dass es von den meisten Menschen weder erkannt, geschweige denn erfahren wird.
Ok, ich denke, wir meinen ein und dasselbe, nur sind die Worte die wir gebrauchen (wie Erleuchtung, Ich, erlangen) mit unterschiedlichen Assoziationen belegt. Wenn ich versuche deine Assoziationen zu verstehen, denke ich, meinen wir in dieser Hinsicht doch das gleiche...denke ich.
Ja. Wobei das Ego nicht durch den Willen, es zu überwinden, überwunden wird. Hier ist es wie mit der Erleuchtung. Für den Anfang ist die Idee förderlich, später eher hinderlich. Wie soll das auch funktionieren? ICH WILL MICH überwinden?
Ein schönes Beispiel, wie wir das selbe meinen und verschiedene Worte gebrauchen. Am Anfang mag die Idee der Überwindung im Ego liegen, wenn es offen und neugierig ist und nicht sofort vor Angst flieht. Später ist dieser Wunsch in der Egostruktur vielleicht hinderlich, aber ich denke, dass nach einiger Zeit der Wunsch nach Überwindung nicht mehr primär aus dem Ego kommt, sondern aus tiefer liegenden Regionen. Dann könnte man den Satz "Ich will mich überwinden" umschreiben zu "mein wahres Selbst/Atman will die illusion zerstören, dass das Ego alles ist, was ins Bewustsein gelangen kann. Atman will also die Egostruktur überwinden.

Immer wieder interessant zu sehen, wie unscharf sprachliche Formulierungen sind, aber wie notwendig, um sich zu verstehen :lol:

Viele Grüße,
Phönix
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast