@n19
In gewisser Hinsicht stimme ich da zu, wenngleich viele dieser "babies" es nicht zu einem ausgereiften Instrument schaffen, oder vielleicht auch in der Galerie der verworfenen Dinge landen, so bekleiden sie doch die temporäre Funktion eines experimentellen Spielzeugs. Das ist in der Tat das erste woran ich denken muss, wenn ich manche dieser videos sehe: trip-toys
Wie bei kleinen Kindern, die eine Rassel in die Hand gedrückt bekommen, nur das sich die Leute extrem ausgeklügelte Spielzeuge ersinnen. Also das Ergebnis vielleicht garnichtmehr so sehr im Mittelpunkt steht, sondern das basteln & spielen selbst, die Individualität der Instrumente und Klänge, die sie hervorbringen. Das bei solchen Spielereien das eintreten kann, was wir "musikalisch" schimpfen (wobei dieser Begriff ja ebenfalls eine Neudefinition erfährt), halte ich nicht für ausgeschlossen.
Letztlich ist auch das qualitativ hochwertigste, klassische Instrument nicht mehr als ein triptoy in der Kinderstube.
Irgendwie war Mensch ja schon immer auf der Jagd nach neues sounds. Von singenden Steinen und Adlerknochenflöten angefangen, bis hin zum Modularsynth (Synthies wären bestimmt auf der schwarzen Liste in strengen Klerikal-Gesellschaften...so wie man früher diverse Instrumente verbat (ob ihrer "Einschlägigkeit" bei den sog. "heidnischen Völkern")
Also mir scheint es als ein großer Befreiungsschlag, nach einer Zeit der "Gleichmacherei", der starren Konzepte und festgefahrenen Standarts, wie ein Instrument zu sein und zu klingen hat, wie du es zu spielen hast usw., der sicher auch viele Kuriositäten hervorbringt, die irgendwann wieder in der Ecke stehen und staub ansetzen.
..im großen sehe ich aber eine Bewegung wieder mehr hin zum eigentlichen Wesen des Klangs jenseits "persönlicher Favoriten", des Schwingens, Rauschens, der Stille usw.. Welcher Schlüssel passt wohinein, welche "Trancen" und "BW-Modi" bringt was wie hervor. In der Hinsicht ist ein Instrument bzw diese Entwicklung im Bereich dieser "Klangarchitektur" nicht minder einzustufen als die Erfindung des Teleskops, die Wiederentdeckung der visionären Substanzen, des Raumflugs, usw.
Instrumente die annähernd identisch klingen, sind heute garnicht mehr zwangsläufig so gefragt, so deucht mir.
hier ein tenori für arme
http://www.youtube.com/watch?v=ZNrV8LjRcRU
@loco
da haste gleich 2 meiner lieblinge gelistet,
die hang & die schlitztrommel. wobei die schlagwerkdinger schonwieder so standartisiert sind,
das es ein greuel ist. dabei könnte gerade auch die Schlitztrommel so vielseitig in ihrer Erscheinung
sein, wie die Bäume halt wachsen. aber nix gegen Schlagwerk, habe selbst ne udu von denen. *hehe*
ich liebe ja präcolumbische musik(instrumente) aus meso-&südamerika, da gäbe es ne Menge zu listen.
Finde es auch sehr bezeichnend, daß sie damals nich ihr "Gold" vergruben, um es vor den schatzsuchenden-Spaniern zu verstecken sondern n.a. ihre Instrumente, wie die Teponaztli & die Huehuetl.
ein Traumpaar übrigens.
http://www.youtube.com/watch?v=eWr7_TER_48